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Die Krankheit

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10.01.2009
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Die Krankheit

Die Krankheit

Ihr Bruder Hans war schon eine ganze Weile krank. Zuerst wollte es niemand wahrhaben, doch es häuften sich innerhalb eines Monats dargestalt die Hinweise, dass sich letztlich die Einsicht nicht mehr vermeiden ließ. Es musste ihn erwischt haben.

Hans hatte Mutti beim Essen unvermittelt mit einem Fischstäbchen beworfen. Als sie ihn dann erstaunt gefragt hatte, was das denn solle, hatte er nicht etwa geantwortet, sondern stattdessen seinen Löffel mit Kartoffelbrei beladen, und diesen in die selbe Richtung geschickt. Hans war zu diesem Zeitpunkt 16 Jahre alt.

Ein Nachbar hatte sich noch am selben Tag nackt unter einen Baum im Vorgarten gelegt. Dort hatte er gewinselt, seinen Daumen fest im Mund, und er hatte dort verweilt bis die Ordnungshüter ihn gewaltsam entfernten. Auf gutes Zureden hatte er überhaupt nicht reagiert.

Unter normalen Umständen hätte man wohl versucht, solche Probleme von psychologischer oder psychiatrischer Seite aus anzugehen. Doch dies waren keine normalen Zeiten. Es gab einfach zuviele Kranke und die Krankenhäuser waren längst überfüllt. Die einzige Lösung bestand darin, mit den Kranken zu leben so gut es ging. Die Krankheit, soweit bestand wissenschaftlicher Konsens, war nicht durch körperliche Nähe übertragbar.

Isabella war aufgestanden und ging die Treppe hinunter zum Frühstückstisch. Ihr Vater war schon auf den Beinen. Er hatte es erneut geschafft, das Schloss am Essensschrank aufzubrechen und hatte sich aus braun-gebrannten Toasts einen hohen Turm gebaut. Eine Müslischüssel trug er auf dem Kopf. „Guten Morgen, Papa.“ sagte sie mit kontrollierter Stimme, während Vati's Flugzeug, bestehend aus einer Gabel und einem Messer, bedrohlich um den Toast-Turm kreiste. „Morgen, mein Kind, hast du gut geschlafen? Freust du dich schon auf die Schule?“ - „Ja, ja, Papa. Zieh dir doch was an!“ - „Heute ist ein großer Tag in der Firma, Isabelle, es kommt ein Abgesandter von der Hauptfiliale um sich unseren Laden anzuschauen.“ - „Toll, Papa.“ - „Vielleicht werde ich befördert.“ - „Bitte, Papa! Zieh dir was an.“ - „Oder ich bekomme eine Gehaltserhöhung!“

Es war wirklich ganz egal, ob ihr Vater heute zum Laden fuhr, und ob er sich dafür etwas überzog, denn schon seit Wochen hatten er und seine Kollegen sich darauf geeinigt, alle Waren aus dem Sortiment zu nehmen, und stattdessen nur noch eine bestimmte Sorte Puffreis zu verkaufen. Diese jedoch war im regionalen und nationalen Vergleich unschlagbar günstig. Der Abgesandte würde lediglich bestätigen, dass der Filiale jeder weitere finanzielle Spielraum genommen wurde.

Den Weg zur Schule nahm Isabella mit dem Fahrrad. Immer wieder musste sie ausweichen, weil Anwohner Wohnungsinventar auf die Straße gestellt hatten. Teilweise hatten sie auch dort genächtigt und blätternden gerade noch in der Zeitung.

„Diese Zeit fordert uns alle.“ - Herr Knopf war ein guter Lehrer. Jung, engagiert und kompetent. Wieder einmal war es nicht sein Unterrichtsfach Deutsch, dem er die ersten Minuten seiner Stunde widmete. „Physisch zum einen. Ich weiß, viele von euch arbeiten ehrenamtlich obwohl ihr das als Schüler dieser Schule nicht müsst. Aber auch seelisch.“ Der Junge in der zweiten Reihe kaute wie besessen auf seinem Bleistift. Der macht es wohl nicht mehr lange, dachte sich Isabella. „Manchmal ist es nicht einfach, die guten Dinge zu sehen: Die Fortschritte, das Schöne, den Erfolg - die Perspektive! Aber glaubt mir, wenn ich euch sage, es geht wieder weiter! Morgen geht es weiter, und übermorgen. In kleinen Schritten und - in gelegentlichen Sprüngen!“ Isabella schaute verträumt aus dem Fenster. Unter dem leicht bewölkten Himmel erstreckten sich Berge und Felder, auf dem Hof eine Prügelei um irgendetwas. Sie schaute wieder nach vorn. Herr Knopf trug eine kantige, dickrandige Brille, ein weißes Hemd und eine schlanke, schwarze Anzugshose. „So. Liebe Klasse. - Und nun zu Brecht.“

 

Hallo Ados
und willkommen auf kg.de :)

Seltsam ist dein Text wahrlich. Allerdings erschließt er sich mir nicht. Da für mich nicht genug Ansatz gegeben ist, mich in die Personen oder Situation hineinzufühlen, überkommt mich auch nicht die Lust, nach dem Sinn des Ganzen zu suchen.
Dafür wirkt der Text zu oberflächig abgebürstet.
Bsp:

Isabella war aufgestanden und ging die Treppe hinunter zum Frühstückstisch. Ihr Vater war schon auf den Beinen. Er hatte es erneut geschafft, das Schloss am Essensschrank aufzubrechen und hatte sich aus braun-gebrannten Toasts einen hohen Turm gebaut

In meinen Augen wirkt der Text skizzenartig, unfertig. Die Absätze wollen sich nicht zu einem ganzen zusammenfügen.
Doch dies waren keine normalen Zeiten. E.
hier hättest du noch etwas mehr anbieten können. in dieser Form hängt das eigentliche Thema ziemlich in der Luft.

Noch viel Spaß hier im Forum

grüßlichst
weltenläufer

 

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