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Die mißglückte Rettung der Raumsonde DiNaBa

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17.09.2002
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Die mißglückte Rettung der Raumsonde DiNaBa

Kai sah seinem Copiloten aufmerksam zu. Der Junge war echt gut! Für eine Maschine war er sogar extrem gut, denn er hatte die Fähigkeit, sich auf wechselnde Außeneinflüsse zügig einzustellen.

Gelassen bediente Ted mit seinen runden, pelzigen Armen die Steuerung des Raumschiffes. Plötzlich wurden seine Bewegungen langsamer; wie in Zeitlupe hob und senkte er die Greifer. Seine grünen Augen begannen bedrohlich zu flackern.

Verdammt! Kai wußte, was das bedeutete. Es waren wieder einmal die Batterien. Die Batterien waren eindeutig Teds Schwachstelle. Kai schnappte sich das Ladegerät und verband das hellgrüne Kabel mit dem Ladeanschluß des Roboters, der sich auf dessen Vorderseite befand, ungefähr dort, wo bei Kai der Bauchnabel saß.

Bereits nach wenigen Sekunden ließ das grünliche Augenflackern nach und der Zustand des Roboters stabilisierte sich. Gott sei Dank! Kai atmete tief durch. Ein Ausfall seines elektronischen Kollegen war das Letzte, was er gebrauchen konnte. Schließlich hatten sie eine Mission zu erfüllen! Die Raumsonde DiNaBa hatte sich vor ein paar Tagen aus ihrer Verankerung gelöst. Außer Kai und Ted war augenblicklich niemand von der Flotte in der Nähe, um das wertvolle Stück zu bergen.

Kai konzentrierte sich auf seine Schalttafeln. Mit gleichbleibender Geschwindigkeit glitt ihr Raumschiff durchs All. Auf dem Bildschirm konnte er DiNaBa schon ausmachen. In dreieinhalb Minuten würden sie den Ausreißer erreicht haben. Aus den Augenwinkeln nahm er ein rhythmisches, hellblaues Flackern wahr. Er blickte nach links. Die Treibstoffanzeige!

Hatten die ihm auf der Bodenstation ein Raumschiff mit halb leerem Tank zugewiesen? Schlamperei! Er würde sich beschweren, aber diesmal an oberster Stelle!

Seufzend fuhr er mit den Füßen in die magnetischen Raumschuhe und löste den Sicherheitsgurt. – Er mußte Treibstoff nachfüllen. Schwerfällig verließ er das Cockpit und öffnete die Tür zur Proviantkammer. Da stand der Kanister mit dem Kraftstoff.

Kai dachte nach. Gab es nicht eine Möglichkeit, die Antriebswirkung zu verstärken? Er hatte neulich über dieses Pulver gelesen.... Wie hieß es doch gleich? – Egal. – Hier lagen ja mehrere Päckchen. Erfreut schnappte er sich die Päckchen und den Kanister, eilte zurück zur Zentrale und füllte den Tank.

Ein paar Tropfen gingen daneben, aber dafür hatte er jetzt keine Zeit. Er versetzte die Tankfüllung mit diesem angeblichen Zauberpulver. Schlagartig erlosch die blaue Warnlampe. Souverän! Er hatte auch dieses Problem souverän gelöst.

Ein Blick auf den Bildschirm zeigte ihm, dass sie die DiNaBa eingeholt hatten. Nun mußte das Bergungsmanöver vorbereitet werden.

Mit einem Krach wurde die Cockpittür aufgestoßen. Elvira!

„Kai! Ich habe die Nase voll! Was veranstaltest du bloß wieder für einen Mummenschanz? – Und was soll der Schweinkram da?“ Ihr anklagender Zeigefinger wies auf die Treibstoffpfütze neben dem Tank.

O nein! Ausgerechnet jetzt! Ausgerechnet in diesem kritischen Augenblick machte sie ihm eine Szene. – Er beschloß, sie zu ignorieren.

Ihre Stimme klang schrill: „Erstens: Wo ist meine Wäscheleine? Und zweitens: Was hast du in der Küche mit dem Backpulver und der Spülmittelflasche gemacht?“

Na wunderbar. Er seufzte, nahm den Teddy hoch und befreite ihn von dem Elektrokabel.

„Mama! Wir haben doch bloß eine Raumsonde...“

„Bitte Kai! Laß mich mit diesem Firlefanz in Ruhe! Ich habe wirklich genug andere Sorgen!“

Und das waren die vorgegebenen Worte: Bauchnabel, Firlefanz, Raumsonde, Mummenschanz, Backpulver


Copyright: Barbara Peters

 

Hallo Barbara,

lustige Idee, wieder eine gelungene Geschichte, wenn die andere mich auch mehr beeindruckt hat. Allerdings hab ich hier auch ein paar Sachen auszusetzen.

Mir ist unangenehm aufgefallen, daß sich das Ganze etwas unflüssig und hölzern liest und dann festgestellt, daß es daran liegt, daß Du fast jeden Satz mit dem Satzgegenstand beginnst: Kai tat dies, er tat das, sie taten jenes.
Durch einfaches Umstellen der Sätze könntest Du eine große Wirkung erzielen, Deine Geschichte würde wesentlich runder und angenehmer zu lesen.

Kai konzentrierte sich auf seine Schalttafeln. Sie flogen mit gleichbleibender Geschwindigkeit durchs All.
Das klingt, als flögen die Schalttafeln durchs All... ;)
Da stand der Kanister mit dem Kraftstoff!
Hier würde ich das Ausrufezeichen durch einen Punkt ersetzen.
Allgemein würde ich Dir raten, mit Ausrufezeichen möglichst sparsam umzugehen und nur zu setzen, wenn es wirklich notwendig ist. Warum, könnte San Dir sicher ausführlich erklären, ich als Literaturdepp kann nur sagen, daß es mir nicht gefällt. ;)

Es gibt noch ein paar Stellen, die ich rein gefühlsmäßig der Wirkung halber ändern würde, aber das ginge jetzt zu weit, denke ich.

Ansonsten, wie gesagt: Witzig, wieder ein überraschendes Ende, mit dem wohl keiner gerechnet hätte.
Ich mag das, mach weiter so!

lg Sav

 

Hi Sav,

ich habw mich sehr über deine Kritiken gefreut!
Ich werde die Geschichte in der nächsten Zeit im Hinblick auf deine Bemerkungen durchlesen und gegebenenfalls ändern.

Da mir hierbei ein Bilderbuch für Kinder vorschwebt, bin ich möglicherweise der Gefahr erlegen, die Sätze zu simpel gestalten zu wollen (Puh, schreckliche Formulierung..), obwohl ich das eigentlich gar nicht will....

Gruß
Barbara

 

Hi Sav,

nun habe ich meine Geschichte noch ein bißchen überarbeitet und die neue Fassung ins Netz gestellt. Danke für Deine Anregungen.

Gruß
Barbara

 

:thumbsup:
Deutlich besser, Du hast noch ganz schön was rausgeholt.
Aber ich wäre nicht ich, wenn ich nicht trotzdem noch was zum Meckern gefunden hätte... :D
Ich hoffe, ich geh Dir nicht auf die Nerven...

Er hatte neulich über dies Pulver gelesen
über dieses

Schlagartig verlöschte die blaue Warnlampe.
erlosch

Souverän! Er hatte auch dieses Problem souverän gelöst.
Die Wiederholung stört mich.

Ausgerechnet jetzt! Ausgerechnet in diesem kritischen Augenblick machte sie ihm eine Szene. –
Auch hier ist es die Wiederholung, die mich stört.

Freu mich auf weitere Geschichten von Dir!

lg Sav

 

Hi Sav,
nein , Du gehst mir nicht auf die Nerven!
Kritik ist schließlich hilfreich!

Die ersten beiden Punkte haben mich sofort überzeugt. Die Änderungen sind schon drin.

Die letzten beiden Formulierungen werde ich so lassen. Es handelt sich um die Stelle in der Geschichte, an der erstmals zaghaft Kais kindliche Züge deutlich werden. Ich erinnere mich von meinen Kindern daran, dass sie es liebten, bestimmte Worte, die sie gelernt hatten, um sich selber zu beschreiben, immer wieder zu wiederholen.
Nix für ungut :)

In der Wörterbörse gibt es schon zwei neue Geschichten von mir. :shy:

Liebe Grüße
Barbara

 

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