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Die Muse

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23.08.2001
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Die Muse

Der Wind hatte sie ihm ins Haus geweht wie eine glückliche Fügung. Seit Februar harrte er in der Einsamkeit des schwedischen Fjordes aus, hatte dem Wetter getrotzt, Holz gehackt und auf den Kuss der Muse gewartet, der ihm Hand und Hirn lockern würde, so dass er endlich seinen neuen Roman schreiben könnte. Doch Tag um Tag und Woche um Woche war vergangen, und jeden Morgen las er das Geschriebene des Vortages und warf es mit unwilligem Stirnrunzeln ins Feuer. So war der Februar vergangen und der März, und auch der April neigte sich seinem Ende zu. Der Frühling lockte die ersten grünen Spitzen aus dem Boden, ließ Knospen schwellen und sorgte dafür, dass Johan immer weniger heizen musste.

Anfang Mai tobte ein letzter heftiger Sturm über das Land hinweg, und als er danach vor seine Hütte trat, um sich die Schäden am Dach zu besehen und den abgerissenen Fensterladen wieder zu befestigen, da stand eine junge Frau zwischen den Felsen am Waldrand, keine hundert Schritt entfernt, und schaute mit einer Gelassenheit zu ihm herüber, die ihn verwirrte. Sie sah ihn an, als hätte sie ihn hier erwartet, ja, als kenne sie ihn schon Ewigkeiten und sei nun für einen Besuch nach langen Jahren ohne Kontakt vorbei gekommen. Er war sich jedoch sicher, sie nie zuvor im Leben gesehen zu haben. Als ihre Blicke sich trafen, kam sie zu ihm herüber, ihr Gang eine einzige fließende Bewegung, als schwebe sie auf ihn zu. Ihre Augen, klar und blau wie zwei Gletscherseen, zogen ihn vollends in ihren Bann.
"Hej, jag är Johan", stammelte er, als sie auf fünf Schritt herangekommen war, und sie verzog keine Miene, als sie ihm antwortete:
"Ich bin Katinka." Er sollte nie herausfinden, woher sie sofort gewusst hatte, dass er Deutscher war; in diesem ersten Augenblick nahm es ihm zunächst die Stimme. Sie hingegen schien nach wie vor kein bisschen überrascht, ihn hier anzutreffen und ging ohne ein weiteres Wort auf seine Hütte zu. Erst jetzt erwachte er aus seiner Starre, lief an ihr vorbei und öffnete ihr die Tür. Sie dankte ihm mit einem Lächeln und einem Kopfnicken, und obwohl es eine höfliche Geste war, erschein es ihm eine Spur spöttisch.
Erst, als sie schon beide saßen, fiel ihm auf, dass sie weder nass noch verfroren aussah, obwohl sie während des Sturmes draußen gewesen sein musste. Irgend etwas hielt ihn jedoch davon ab, sie danach zu fragen, als könne die Banalität einer solchen Alltagsfrage dieses merkwürdige Mädchen verblassen lassen wie einen Traum im Morgenlicht.

Sie redete nicht viel; vielmehr war sie einfach da und löste in ihm wahre Wolkenbrüche an Wortschwällen aus. Doch als er begann, zu erzählen, hielt sie ihn schon bald mit einer leicht erhobenen Hand zurück und bat ihn, nicht zu reden, sondern zu schreiben. Von diesem Moment an saß er jeden Tag vom frühen Morgen bis in den Nachmittag an seinem Schreibtisch und schrieb. Und während seinen Sätzen in den ersten Tagen noch Struktur und Ordnung fehlten, so formte sich nach und nach auf dem Blatt eine Geschichte, die mehr und mehr die seine war, je länger er an ihr schrieb.
Die zweite Hälfte des Tages verbrachte er mit Katinka. Was sie an den Vormittagen trieb, blieb ihm verborgen, doch an den Nachmittagen unternahm sie mit ihm lange Spaziergänge, nannte ihm die Namen von Pflanzen und Tieren, die er ohne sie nicht einmal bemerkt hätte und die ihm in ihrer bizarren Schönheit mal fremd und furchterregend, mal filigran und wunderschön erschienen. Da gab es Schafgarbe, von der er durchaus schon einmal gehört hatte, majestätische Admirale, die ihre schwarz-orange gemusterten Flügel bedächtig auf und zu klappten, wenn sie auf einer Blüte Halt machten und den Nektar tranken, aber auch kleine, schwarze Raupen mit einer Art Fell, die er nie zuvor wahrgenommen hatte und die er nun ehrfürchtig mit einer Fingerspitze berührte, um ihre Seidigkeit zu spüren. Vor allem aber die Libellen hatten es ihm angetan, die mit dem heraneilenden Sommer immer zahlreicher wie kleine Hubschrauber durch die Luft schwirrten.
So zeigte Katinka ihm die Schönheit der ihn umgebenden Welt, verriet jedoch von sich selber nur ihren Namen. Wenn er von sich erzählen wollte, legte sie einen Finger an die Lippen und schüttelte den Kopf. Als er einmal nachfragte, ob sie denn nichts über ihn wissen wolle, sagte sie nur:
"Alles zu seiner Zeit. Wenn du nicht lernst, deine Geschichte zu schreiben, so wirst du sie auch nie leben können." Er wollte widersprechen, wollte nachfragen, doch sie hatte sich bereits umgewandt und ging mit weit ausgreifenden, federnden Schritten auf die Hütte zu.

Der Mai war in dieser Gleichförmigkeit der Tage vergangen, ebenso zwei Drittel des Juni, und eines Tages merkte Johan, dass er mit seinen Notizen bei dem Tag angekommen war, an dem Katinka in sein Leben getreten war. Als er dies bei ihrem gemeinsamen Nachmittagsspaziergang erwähnte, nickte sie nur, als habe sie längst darauf gewartet.
"Schreib weiter," sagte sie, "aber gib mir alles, was du bisher geschrieben hast." Da legte er ihr, sobald sie wieder am Haus angekommen waren, einige hundert eng beschriebene Seiten in den Schoß, und sie nahm das Geschenk mit einem unergründlichen Lächeln entgegen.
Von diesem Moment an änderten sich die Dinge in der kleinen Hütte: Johan schrieb alles nieder, was seit Katinkas Ankunft geschehen war, doch schien ihm, dass nicht alles so passiert sei, wie er es fest hielt. Sobald er jedoch den Stift aus der Hand legte und ihr die frischen Seiten übergab, war dieses Gefühl vergessen und seine Erinnerung stimmte mit seinen Aufzeichnungen überein. Sie hingegen saß jeden Vormittag aufmerksam über seiner Vergangenheit und holte lesend Schritt für Schritt die Gegenwart ein.
Auch die Nachmittage änderten sich. Noch immer machten sie ausgedehnte Spaziergänge, doch legten sie in deren Mitte eine Pause ein und setzten sich an einen Findling, der oben auf einem Hügel stand und von dem aus sie den Blick weit in die Landschaft schweifen lassen konnten. Hier zog sie seinen Kopf in ihren Schoß und sang ihm Lieder vor, die von einer schwermütigen Süße durchzogen waren und fremd in seinen Ohren klangen, obwohl er ihre Worte zu verstehen meinte. Doch ihr Sinn blieb ihm solange verborgen, bis er einmal aufhörte, den Worten zu lauschen und nur noch dem Klang ihrer Stimme folgte. Von da an lernte er sie besser kennen, denn ihre Geschichte offenbarte sich zwischen den Zeilen ihrer Lieder.

Er lernte nicht, woher sie kam, aber dafür, wer sie war. Er erfuhr keine Einzelheiten und sah doch die Verletzungen, die sie davongetragen hatte. Und nach und nach begriff er, dass zwischen ihnen mehr Ähnlichkeiten bestanden, als er je hatte glauben können.
Als der Juli schon in seiner zweiten Hälfte stand, kam der Tag, an dem er beim Schreiben die Gegenwart einholte, und er beschloss, ihnen beiden eine Zukunft zu schreiben, die Liebe und Geborgenheit versprach. Er hatte dieses merkwürdige Mädchen tief in sein Herz geschlossen und wollte nun auch das ihre gewinnen. Also schrieb er von der Zuneigung, die auf beiden Seiten wuchs und meinte zugleich zu spüren, wie ihre Herzen im Gleichtakt schlugen. Als er ihr abends die Seiten überreichte, berührten seine Finger ihre schmale Hand etwas länger, als nötig war, und während ihm die Röte ins Gesicht stieg, stammelte er:
"Ich habe mich in dich verliebt, Katinka." Sie sah ihn an, und er meinte, den gehetzten Ausdruck eines flüchtenden Tieres in ihrem Blick zu erkennen, als sie ihm antwortete:
"Niemals darfst du das wieder sagen, wenn du mich nicht verlieren willst!" Und damit wandte sie sich brüsk um und verließ das Zimmer, ging aus dem Haus und folgte mit schnellen, weit ausgreifenden Schritten dem Weg über die Wiese in den Wald hinein.
Johan stand wie erstarrt und fürchtete, sie für immer verloren zu haben. Dies wurde der erste Abend seit Katinkas Ankunft, den er ohne sie verbrachte, und mit jeder Minute, in der er mit sich nichts anzufangen wusste, vermisste er sie schmerzlicher. Gegen Mitternacht legte er sich zu Bett, doch Schlaf fand er erst, als er im Morgengrauen ihre leisen Schritte auf dem Kiesweg vor dem Haus vernahm. Das sanfte Quietschen der Tür nahm er bereits nicht mehr wahr.

Am nächsten Morgen schrieb er nicht. Katinka sprach nicht mehr über den Vorfall, doch bat sie ihn, die Geschichte, an der er schrieb, vorerst nicht fortzusetzen. Er fragte, was er stattdessen mit seiner Zeit anfangen solle, und da lachte sie und erwiderte, er solle leben, der Winter mit seinen langen, dunklen Nächten käme früh genug, jetzt sei die Zeit der Geschichten fürs erste vorbei. Und wie um ihre Worte zu bestätigen beugte sie sich vor, gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und sagte: "Komm mit!"
Dieser verheißungsvollen Aufforderung kam Johan sogleich nach, und so begannen sie ihren Spaziergang heute schon am Vormittag. Katinka führte ihn zu einem See, zog sich ohne weitere Umstände aus und sprang in das klare, kalte Wasser. Lachend und prustend forderte sie ihn auf, es ihr gleich zu tun, und so überwand er seine Scheu, in ihrer Gegenwart nackt zu sein, und folgte ihr.
Von nun an tollten sie herum wie ein junges Paar, doch achtete sie darauf, dass er ihr nie zu nah kam. Alle direkten Berührungen gingen von ihr aus; sie nahm ihn morgens flüchtig in den Arm, sie zog seinen Kopf in ihren Schoß wenn sie ihm vorsang, sie nahm seine Hand, wenn sie übermütig durch eine Wiese rannten. Nach einer Weile hatte er sich daran gewöhnt und unternahm keinerlei Versuche mehr, sie seinerseits zu berühren. So verging der Juli, und auch der August hatte seine besten Tage bereits hinter sich, ohne dass Johans Liebe zu Katinka nachließ und ohne dass sie ihn erhörte. Die Birken begannen, sich gelb zu färben, und die ersten Herbstblumen säumten den Weg und sprenkelten die Wiese. Johan spürte immer deutlicher, dass ihm etwas fehlte, und immer häufiger kribbelte es ihn in den Fingern von dem Bedürfnis, wieder zu schreiben. Doch noch immer hielt sie ihn zurück und verwies ihn auf den richtigen Zeitpunkt, der erst kommen würde.

Bis in den September hinein versagte sie ihm das Schreiben, und als die Blätter sich bunt gefärbt hatten und nun in immer schnellerer Abfolge von den Bäumen segelten, da nahm sie ihn eines Tages nach dem Essen bei der Hand und ging mit ihm in den goldenen Herbstnachmittag hinaus. Bis zum See gingen sie und noch weiter, Johan folgte ihren weit ausgreifenden Schritten, und erst auf einer Hügelkuppe blieb sie stehen und wartete, bis er neben ihr stand. Lange betrachtete sie ihn ohne ein Wort, dann näherte sie sich ihm und küsste ihn lange und voller Wärme. Johan schien es, als sei dies der erste wahre Kuss in seinem Leben, und er hörte nicht mehr den Kuckuck rufen noch sah er die Libellen ihre Kriese ziehen. Einzig und alleine Katinka hatte noch Platz in seiner Welt, alles andere verblasste bis zur Unkenntlichkeit in ihren Schatten. Als sie sich voneinander lösten, legte sie ihm einen warmen Finger auf den Mund und zog ihn mit sich fort unter eine alte Buche, die ihre Äste weit über die Wiese gestreckt hatte und unter der das Gras weich und kurz war. Hier entkleidete sie ihn mit ihren raschen Bewegungen, ließ dann ihr Kleid von den Schultern rutschen und legte sich zu ihm.
Die folgenden Stunden erschienen ihm wie ein Rausch, den er nicht fassen konnte. Noch immer sprachen sie kein Wort, sondern erfassten einander mit allen Sinnen, und als sie schließlich aneinander gesättigt in der Wiese lagen, spielte sie mit den Locken auf seiner Brust und zwirbelte kleine Spitzen hinein. Dann sah sie ihn prüfend an, gab ihm einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihm "Ich liebe dich" ins Ohr, bevor sie aufsprang, ihr Kleid vom Boden aufraffte und in die Dämmerung hinein lief.
Johan sah der kleiner werdenden Gestalt verwirrt nach, machte aber zunächst keine Anstalten, ihr hinterher zu laufen. Als ihm dies in den Sinn kam, zog er sich in aller Eile an und rannte den Weg entlang, auf dem sie verschwunden war, doch war sie nirgends mehr zu entdecken.
Als Johan an der Hütte ankam, war von Katinka keine Spur mehr geblieben, und nun war er sich sicher, sie verloren zu haben. Sein Herz zog sich zu einem kleinen, harten Knoten zusammen, doch nun wusste er, dass der Zeitpunkt des Schreibens gekommen war. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und schrieb wie ein Besessener alles nieder, was er mit Katinka erlebt hatte. Und wieder war ihm, als verändere sich unter seinen Fingern die Geschichte, als würde sie zu etwas Größerem, Anderem, das er nicht mehr in seiner Gewalt hatte, vielmehr hatte die Geschichte ihn in ihren Fängen und benutzte ihn nur als Medium, um sich einen Weg in die Welt zu bahnen.
Es war November, als er die letzte Zeile schrieb. An den Bäumen war längst kein Laub mehr und er musste wieder durchgehend heizen, wenn er nicht in seiner Hütte erfrieren wollte.

Erst, als er den letzten Punkt unter seine Geschichte gesetzt hatte, begriff er die Geschehnisse dieses Sommers. Und er sah, dass er Katinka nicht verloren hatte, denn in seinem Herzen und in seinem Roman blieb sie für immer lebendig.
Da packte er seine Sachen, verschloss sein Manuskript in einen Umschlag, welchen er an seinen Verleger adressierte und riegelte die Hütte hinter sich ab.
"Ich liebe dich auch", rief er in den Wind, als er ging, und es schien ihm, als wispere ihm Katinkas Stimme aus dem Rauschen des Meeres eine Antwort zu.

___________
August 2003

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Susanne,

was für eine schöne Geschichte. Ich habe Deine Beschreibungen der Natur genossen - die Schafgarbe, die Schmetterlinge und Raupen, das langsame Voranschreiten des Jahres - einfach sehr, sehr gelungen.

Auch die "Liebesgeschichte", die ja eher ein Symbol ist, hat mir sehr gefallen.

Dir ist eine Beschreibung das Zustandes des "Schreiben-wollens-aber-manchmal-nicht-schreiben-könnens-und-dann-plötzlich-doch-inspiriert-seins" geglückt, die sicher vielen von uns sehr vertraut ist.

"seit Katinkas Ankunft geschehen war, doch schien ihm, dass nicht alles so passiert sei, wie er es fest hielt. Doch sobald er den Stift aus der Hand legte und": an dieser Stelle gefiel mir die Wiederholung des Wortes "doch" nicht so gut, vielleicht fällt dir noch etwas anderes dafür ein? :)

Ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen!

Liebe Grüße
Barbara

 

Hallo chaosqueen,

eine Muse wünscht sich wohl jeder, der es liebt zu schreiben. Eine Inspiration, welche die Gedanken auf eine Reise schickt und in einer Geschichte mündet. Ein jeder hat wohl schon den Kuss der Muse gespürt, auch wenn dieser nur einem Windhauch glich und nicht, wie die Muse deiner Geschichte, einem herrlich warmen Sommerwind.
Der Sommer als Jahreszeit birgt in sich ein ungeheures Erlebnispotential. Die Natur strotzt nur so vor Leben, die Umwelt lebt und ist ein wahres Sammelsorium für schöne Erlebnisse, wie sie auch der Protagonist erfährt. Er entdeckt Gefühle in sich, weil er seine Umwelt bewusst wahrnimmt. Und weil er das tut, wird er inspiriert.
Ich frage mich, ob die Muse nun eine reale Person ist oder eine fiktive Vorstellung, die ihm glücklich widerfährt, da er lange in der Einsamkeit des Fjordes lebte. So oder so entdeckt er Quellen in sich, die zu sprudeln anfangen, die seine Geschichte speisen, die ihn den Flusslauf des Lebens erfahren lassen. Eine wundervolle Erfahrung, die demjenigen, der sie erfährt, nicht mehr aus der Erinnerung geht.
Ich meine, da ich mir die Geschichte ein zweites Mal durchgelesen habe, dass die Muse in Wirklichkeit die Natur ist. Wenn "sie" singt, dann treten die Klänge in den Vordergrund, wie auch eine Quelle "singt": etwa das plätschernde Wasser in seinen mannigfachen Tönen.

Wie auch immer- du verstehst es, den Leser einzufangen und festzuhalten, weil du eine Geschichte erzählst, die in ihrer stillen Aussagekraft so unglaublich fesselnd ist. Der Protagonist verschmilzt mit der Muse, die Muse mit der Natur, die Natur wiederum mit dem Protagonisten- und allesamt mit dem Leser.
Exellent.

Mir sind ein paar kleinere Fehler aufgefallen, die du sicher schnell korrigieren kannst:

...gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und sagte: "Komm mit!"
Der Doppelpunkt fehlt.

Bis zum See ging sie und noch weiter.Johan folgte...
Ein Punkt statt des Kommas

...als würde sie zu etwas Größerem, Anderen, das er nicht mehr in seiner Gewalt hatte. Vielmehr...
Auch hier würde ich eher einen Punkt statt des Kommas setzten.

Alles Liebe
Jan

 

Hej Ihr Zwei!

@Barbara:

Danke fürs Lesen und für Deine positiven Worte! Ein "doch" habe ich jetzt geändert, danke für den Hinweis!

Freut mich sehr, dass die Geschichte Dir gefällt, danke!

@jbk: Auch Dir danke fürs Lesen und Deine Gedanken, die Du Dir zu der Geschichte gemacht hast. Da ich manches ganz gerne dem Leser überlasse und nicht alles vorkauen will, freut es mich, dass Du verschiedene Ideen dazu hast, wer die Muse ist. Eine Auflösung dazu wird es von mir nicht geben, da sie nicht notwendig ist und ich gespannt bin, welche Ideen noch so kommen werden.
Die Fehler hab ich korrigiert, auch hier danke für Deine Hinweise!

Liebe Grüße

chaosqueen

 

Hi choasqeen,

eine wunderschöne Geschichte über die Quelle der Inspiration.

Und da du danach fragst: ich halte diese Muse für eine der Elfen oder Waldgeister, die in den nördlichen Ländern zu Hause sind. Nicht umsonst leben eine ganze Reihe von ausländischen Schriftstellern in den skandinavischen Ländern (und in Irland), wo man das Elfenvolk noch kennt.

LG
merenhathor

 

Hej merenhathor,

Danke!
Ja, auch das ist eine schöne und vielleicht auch nicht ganz ungewollte Auslegung meiner Muse - aber ich nehme auch gerne noch ein paar andere Ideen und würde vermutlich keine für falsch erklären.
Der Norden sprüht nur so vor Fabelwesen, selbst mein bodenständiger Vater spricht in seinen Geschichten plötzlich mit Trollen, seit er mehrere Monate im Jahr in Schweden verbringt! ;)

 

Hi chaosqueen,

kann ich deinem Vater nachempfinden. Ich habe vor einigen Jahren 2 Monate lang auf Island und in Norwegen verbracht und seitdem weiß ich, dass es diese Wesen geben muss. Die "Anderswelt"-Atmosphäre der nordischen Länder ist sagenhaft.

LG
merenhathor

 

Ihr bringt mich auf Ideen für die Zeit nach dem Abitur ;)

 

Hallo chaosqueen,

zwischen Deinen schönen Naturbeschreibungen gibt es viel Spielraum für Interpretationen der Muse. Ich denke, eine wichtige Aussage ist, dass man die Muse nur als Geschenk erhalten kann, wenn man sie begehrt („ich liebe dich“), besteht die Gefahr sie zu verlieren.

Noch eine Frage: Admiral- Falter in Schweden?

Alles Gute,

tschüß... Woltochinon

 

Hej Woltochinon,

auch eine schöne und treffende Interpretation! :)
Hm, ich habe durchaus einen Admiral im Sommer getroffen, weiß aber nicht genau, ob die nur in Südschweden vorkommen oder auch weiter nördlich... Werde ich mal recherchieren, danke!
Lieben Gruß

chaosqueen

 

Hallo chaosqueen,

Admiralfalter sind Wanderfalter und kommen selbst bei uns in Bayern nur selten über die Alpen. Andererseits legen manche Wanderschmetterlinge wie die Monarch- Falter sehr weite Strecken zurück, weiß nicht, ob das die Admirale auch schaffen.

Alles Gute,

tschüß... Woltochinon

 

Hallo Chaosqueen,:)

als begeisterte Nordländerreisende konnte ich wunderbar in deine Geschichte eintauchen. Die Besinnlichkeit des Moments, indem man Dinge wahrnimmt, die einem sonst verschlossen waren, hast du in deiner KG sehr schön rübergebracht. Auch der Wunsch, diese Momente festzuhalten wird offenbar. Jedenfalls hat dein Prot. eine wundervolle Erfahrung:engel: mit in seine Schatzkiste des Lebens nehmen können.

liebe Grüße
Goldene Dame:)

 

Liebe Chaosqueen!

Die Aussage, die ich hinter Deiner Geschichte sehe, finde ich sehr gut und in eine wunderbare Erzählung, fast ein Märchen, verpackt.
Man kann der Muse verschiedene Gestalten geben, eine menschliche ist ebenso möglich, wie eine feenhafte oder überhaupt nur eine Phantasie. Sie zeigt dem Schriftsteller jedenfalls, daß man, um gut zu schreiben, sich auch Zeit nehmen muß, etwas zu erleben. Wofür sich natürlich der Sommer am besten eignet (allerdings auch ein schöner Wintertag ;)).

Und auch, daß man nicht nur in die Vergangenheit blicken sollte, sondern mit ihr abschließen und nach vorne schauen…

Aber auch sprachlich finde ich Deine Geschichte ganz ausgezeichnet. :thumbsup:

Ein kleiner Tippfehler ist noch drin:

»von dem aus sie den Blick weit in die Langschaft schweifen lassen konnten.«
– Landschaft

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hej Susi!

Vielen Dank für Dein Kompliment, scheint ja ganz so, als würde meine Geschichte so ankommen, wie ich sie mir gedacht habe. :)

Danke für den Tippfehler - nur einer? Ich bin erstaunt! Wird gleich mal korrigiert!

Lieben Gruß

chaosqueen

 

Liebe Chaosqueen!

Ich hab Deine Geschichte jetzt noch einmal gelesen, weil sie so schön ist. :)

Dabei ist mir allerdings noch aufgefallen, daß Du dreimal die weit ausgreifenden Schritte wiederholst:

"doch sie hatte sich bereits umgewandt und ging mit weit ausgreifenden, federnden Schritten auf die Hütte zu."

"ging aus dem Haus und folgte mit schnellen, weit ausgreifenden Schritten dem Weg über die Wiese in den Wald hinein."

"Johan folgte ihren weit ausgreifenden Schritten, und erst auf einer Hügelkuppe blieb sie stehen und wartete"

- Vielleicht kannst Du da ja noch was umformulieren? ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Huch, oh, danke! War mir noch nicht aufgefallen (wie gut, wenn noch mal jemand einen Blick drauf wirft, der den Text nicht geschrieben hat!). Da werde ich mir etwas einfallen lassen!
Liebe Grüße

chaosqueen

 

Hi, Queenie!

Hatte die Story schon vor einer ganzen Weile gelesen und dann doch glatt das Kommentieren vergessen - was hiermit nachgeholt wird! ;)

Also, eine Weile hab ich überlegt, ob Katinka nun wirklich ist oder nur eine Fantasie des Prots oder auch nur eine Allegorie oder sowas. Aber dann dachte ich mir: Spielt eigentlich gar keine Rolle.

Denn die Geschichte an sich transportiert für mich eigentlich allein durch ihre Gestalt schon Gehalt genug - die Details sind da eigentlich eher unwichtig. Die Geschichte fließt in einem ruhigen, fast kontemplativen Rhythmus dahin (man hört förmlich das ruhige Anrollen der Dünung im Fjord), beschreibt in sehr schlichten und schönen Worten die Verflechtung von Emotion und kreativem Prozess, spricht auch die Bedeutung von Schmerz an, von Sehnsucht und Erfüllung, von der Leere, die man füllen wollen muss, um etwas erschaffen zu können. Du erzählst mit einer leisen, angenehmen Melodie, zeichnest ein intensives Bild in ruhigen, vollen Farben, das man in aller Ruhe betrachten kann. Gut gemacht! :)

Lieben Gruß,
Markus

 

Hej Markus!

Freut mich sehr, dass Dir die Geschichte gefallen hat - zumal mir Deine Geschichten immer außerordentlich gut gefallen (mal schauen, ob ich noch ein Gegenbeispiel finde).
Danke! :shy:

chaosqueen

 

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