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Die Mutter

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28.05.2009
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Die Mutter

Es war eines dieser Geräusche, das einfach ein Lächeln bei einem Menschen hervorrufen musste. Niemand konnte sich dem entziehen. Ich vermute das ist genetisch in jedem von uns fest einprogrammiert. Ein Geräusch das in uns unscharfe, verschwommene Erinnerungen wachruft. Erinnerungen an eine Zeit als die Welt so klein war und es doch so unendlich viel zu entdecken gab. Diese kurze Zeitspanne im Leben jedes Menschen, in der alles ohne Bedeutung ist und doch jeder Augenblick tief greifend in unser Werden eingreift.
Ich stand neben einer der Türen der U-Bahn, halb gegen die Glasscheibe gelehnt, aus der die obere Hälfte der Wand bestand, die den freien Bereich vor den Türen von dem Sitzbereich trennte. Ich war schließlich doch, trotz, oder gerade wegen, meiner organisatorischen Bemühungen, in den Feierabendverkehr geraten. Die U-Bahn war recht gut gefüllt, die Sitze voll besetzt, sodass ich mit einem Stehplatz vorlieb nehmen musste.
Ich weiß nicht warum aber ich empfand es immer etwas befremdlich in einer dieser U-Bahnen zu stehen. Nicht etwa wegen erhöhter Unfallgefahr oder der Unbequemlichkeit wegen. Was mich irritierte war die Stange, die, in der Mitte des freien Bereichs vor den Türen vom Boden bis zur Decke verlaufend, dazu diente, sich während der Fahrt festzuhalten.
Es war eigentlich weniger die Stange selbst, sondern die Tatsache das man mit anderen Menschen um diese Stange herum stand. Es hatte so ein unpassend gemeinschaftliches Gefühl, war doch die allgemeine Atmosphäre in einer U-Bahn eher unpersönlich. Und doch stand man in einem Kreis um diese Stange als ob man einen altertümlichen Ritus vollführte. Als ob man gemeinsam einen Schwur leisten wollte der uns allen zu Blutbrüdern machen soll und nun alle doch letzte Bedenken hatten und zögerten, sodass ein betretenes Schweigen eintrat und alle peinlich berührt zu Boden oder ins Nichts starrten.
Auf jeden Fall mied ich die Stange wenn es sich verhindern lies. Ein kleiner Teil von mir ekelte sich auch vor dem manchmal leicht glitschigen Erlebnis so eine Stange, die bereits durch dutzende, hunderte Hände gegangen war, zu berühren.
So war ich recht froh meinen Platz an der Glasscheibe zu haben. Leider hatte ich mir kürzlich den Fuß verstaucht, was das längere Stehen an einer Stelle unbequemer machte als es das in einem langen Metallschlauch, der auf Gleisen durch die Gedärme einer Großstadt raste, sowieso schon war.
Doch trotz allem hatte ich ein Lächeln auf dem Gesicht.
Eine Station nach mir war eine Frau mit einem Kinderwagen eingestiegen. Sie hatte sich quer gegenüber von mir an die andere Trennwand gestellt, quer zur Fahrtrichtung, den Kinderwagen vor sich aber zu sich gewandt sodass sie das Kind darin sehen konnte.
Die Frau war etwa Mitte dreißig, hatte schulterlanges, brünettes Haar und trug eine Kombination aus Jeans, T-shirt und kleinem Strickjäckchen darüber, wie das im Moment wohl so Mode war. Ihr Gesicht wäre hübsch gewesen, wären da nicht die leichten Schatten unter den Wangenknochen und die, zwar kaum erkennbaren, aber dennoch vorhandenen Ringe unter den Augen. Sie hatte sehr leuchtende Augen doch es war ein kühles, hartes Leuchten.
Ich hatte sie kurz gemustert, war aber dann von etwas abgelenkt worden. Dem Geräusch.
Ich konnte das Baby in dem Wagen nicht ganz sehen, da ich den Kinderwagen nur von hinten sah aber was ich sah, waren die kleinen Arme und Hände, die sich aus dem Wagen streckten während es ausgelassen lachte und kicherte.
Außer mir und der Frau standen noch drei Personen in dem Bereich. Ein junges Mädchen, vielleicht sechzehn, ein Geschäftsmann Mitte Vierzig im Anzug und ein modisch gekleideter Mann Mitte zwanzig, vermutlich ein Student.
Und als das Kind zu lachen begann sah ich auf allen drei Gesichtern das Lächeln aufleuchten, das vermutlich auch auf meinem Gesicht zu sehen war. Es war ein kleines Wunder wie ein Geräusch solch einen Ausdruck von Wärme und Zuneigung auf das Gesicht des Geschäftsmannes bringen konnte, das vor ein paar Sekunden noch, von Arbeitsstress geplagt, mürrisch in die Leere gestarrt hatte. Das junge Mädchen schien in diesem Moment all die Sorgen eines pubertierenden Jugendlichen in einer von Sex und Mode beherrschten Welt vergessen zu haben und zeigte uns allen ihre blitzende Zahnspange. Auch der Student grinste fröhlich und ich konnte in seinem Gesicht bereits den zukünftigen Vater erkennen.
Einen Moment waren wir, die wir in diesem kleinen Bereich zwischen den zwei Türen standen, vereint. Fremde, die der Alltagsbrei zusammengeführt hatte und kurz zu einem verschworenen Kreis von Personen gemacht hatte, die das Leben in seiner Ursprünglichkeit und Verspieltheit sehen hatten dürfen. Ich blickte die Frau an und erwartete auch in ihrem Gesicht ein Lächeln zu sehen. Schließlich konnte sie auch noch zusätzlich das mit Sicherheit bezaubernde Lächeln des Kindes sehen.
Doch ihr Gesicht war reglos.
Ich sehe, so wie das jeder tut, immer wieder Mütter mit ihrem Kindern, wenn ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs bin. Und man bekommt immer wieder verschiedene, kurze Einblicke in den Alltag des Mutterseins. Schreiende Kinder, schlafende Kinder, vor sich hinbrabbelnde Kinder. Und lachende Kinder. Und auch wenn sich die Reaktionen der Mütter bei allen anderen Situationen immer anders ausprägen, so bringt doch das so wunderbar unverhohlene, befreite Lachen ihres Kindes eine Mutter immer dazu zu Lächeln. Ich glaube bei all dem Stress, dem Schreien und Weinen, waren dies die Momente die einer Mutter die Kraft gaben das alles durchzuhalten. Ein wertvoller Moment.
Die Arme des Kindes in dem Kinderwagen vor mir streckten sich in die Luft und die Hände ballten sich immer wieder zu Fäusten und öffneten sich wieder. Alles begleitet von dem leisen Lachen.
Doch das Lächeln auf dem Gesicht der Frau blieb aus. Ich hatte sogar das Gefühl das sich ihr Blickt immer mehr verhärtete, je länger das Baby vor sich hin kicherte. Sie warf immer wieder unruhige Blicke auf das Kind, auf die Leute um sich herum und starrte dann wieder vor sich hin, als ob das Kind nicht existieren würde. Sie schien nicht zu wissen was sie mit diesem kleinen fröhlichen Bündel anfangen sollte. Ganz so als ob...
Ganz so als ob das gar nicht ihr Baby wäre.
Jetzt wo ich diesen Gedanken gehabt hatte schien das ganz Verhalten von ihr einen Sinn zu machen. Doch wenn das nicht ihr Baby war wem gehörte es dann? Spielte sie möglicherweise den Babysitter für eine Freundin? Doch so weit wie ich das erkennen konnte war das Baby höchsten eineinhalb, vielleicht zwei, Jahre alt. In dieser Zeit brauchten die Babys ihre Mutter rund um die Uhr. Vor allem wegen der Muttermilch. Hatte ich möglicherweise jemanden übersehen, der mit ihr in die U-Bahn gekommen war? Das Mädchen? Nein sie war schon da gewesen als ich eingestiegen war daran erinnerte ich mich. Auch sonst war niemand in der Nähe der als Mutter in Frage kam.
Langsam kam mir das alles immer seltsamer vor. Ich zermarterte mir den Kopf was es noch für Möglichkeiten gäbe. Vielleicht war die Mutter wegen einem Unfall im Krankenhaus und eine Freundin kümmerte sich um das Kind, und brachte es gerade zu ihr. Vielleicht war die Frau als Mutter einfach so überfordert, das sie bereits jede Reaktion des Kindes als befremdlich empfand. Gab es das? Ich hatte Mütter gesehen die mit ihrem schreienden Baby überfordert gewirkt hatten, aber nicht wenn es so glücklich dasaß und die Welt anlachte.
Ich hatte die Frau die ganze Zeit im Auge behalten und als sie den Blick auf mich richtete, erstarrte ich. Ihr Blick war so verstörend. Kalt und verzweifelt war er und ich in dem Moment war es mir klar.
Dieses Kind war nicht ihres, es gehörte nicht ihr und auch niemandem den sie kannte.
Sie hatte es gestohlen.
Ich wusste nicht warum ich mir so sicher war, aber, bei Gott, ich war es.
Mein Entsetzen musste mir im Gesicht gestanden haben, denn ihr Blick schien noch verzweifelter zu werden und sie sah sich nervös zu der Anzeigetafel an der Decke des Wagons um, wo die nächste Station angezeigt wurde.
Ich war wie versteinert. Lag ich richtig? Ich konnte doch nicht einfach so zu ihr hingehen und sie fragen was sie mit diesem Baby mache und das alles nur basierend auf Vermutungen. Und doch war ich mir so sicher. Die U-Bahn fuhr in den nächsten Bahnhof ein und wurde immer langsamer.
Was sollte ich tun?
Der Ausstieg war auf der Seite der Frau und diese hatte sich auch schon an der Tür bereitgestellt. Ich musste eine Entscheidung treffen.
Plötzlich ging ein Ruck durch den Wagen und ein lautes Kreischen ertönte. Alle Menschen im Wagen vollführten eine fast synchrone Ausgleichsbewegung, ein Alltagsballett. Etwas musste wohl beim Abbremsen schief gegangen sein. Der Fahrer musste einen Fehler gemacht haben. Das Kreischen verstummte wieder und nach einem kleinen Ruck verlangsamte die U-Bahn ihre Fahrt wieder gleichmäßig.
Da fing das Baby an zu weinen, erschreckt durch das laute Geräusch vermutlich. Die Frau hatte aus dem Fenster geblickt, die Hand am Griff um die Tür sofort öffnen zu können. Doch als sie das Baby hörte drehte sie sich sofort um und ging vor dem Wagen in die Knie. Sie begann ruhig auf das Kind einzureden. Sie streckte eine Hand in den Kinderwagen und machte einen leisen, beruhigenden Zischlaut.
»Schschsch.«
Sofort beruhigte sich das Baby wieder und saß nun still in seinem Wagen als wäre nichts gewesen.
Ein kleines, müdes Lächeln erschien auf dem Gesicht der Mutter.
Die Bahn hielt, die Mutter stand auf, öffnete die Tür, stellte sich seitlich neben den Kinderwagen und schob ihn auf den Bahnsteig. Der Student stieg ebenfalls noch aus und ein paar Leute aus den beiden Sitzbereichen links und rechts und dann fuhr die U-Bahn schon wieder weiter.
Und mit ihr ein verwirrter Mann, der noch viel zu lernen hatte.

 

Hallo Ceemon,

und willkommen auf kg.de. Deine Geschichte beschäftigt sich mit Alltagsbeobachtungen, die der eine oder die andere von uns so oder so ähnlich sicher auch schon machen konnte. Vermutlich wird hier etwas Selbsterlebtes zum Besten gegeben. Und so liest sich das auch. Nicht schlecht geschrieben, das will ich damit nicht sagen, aber stellenweise sehr ausführlich und so intensiv schildernd, wie man es bevorzugt immer gern dann macht, wenn man ein Erlebnis, das einen fasziniert oder beschäftigt hat, möglichst präzise an andere weitergeben möchte. Dabei muss man da nicht zwingend so ins Detail gehen, das kann einen Leser schnell ermüden.

Wenn man den Kern betrachtet, also das, was du letztendlich erzählen wolltest, könnte der Text schätzungsweise um 1/3 reduziert werden, und gewänne dadurch an Fluss und Dynamik - meine Einschätzung.

Ich bin mir auch sicher, dass ein paar Kommas fehlen.

Insgesamt fand ich diese Alltagsgeschichte, die sich mit einem kleinen, stillen Erlebnis und ein paar interessanten Gedanken dazu beschäftigt, ganz unterhaltsam und ansprechend. Aber - wie ich schon sagte - auch optimierungsfähig - durch Ausdünnung/Verdichtung.

Eine U-Bahn Geschichte der etwas anderen Art.

Viel Spaß weiterhin in diesem Forum.

Rick

 

Hallo Ceemon

Willkommen auf kg.de!:D
Um das Wesentliche gleich vorwegzunehmen: Mir gefällt deine Geschichte und deine Sprache sehr gut, danke fürs posten. Du hast ein alltägliche Situation packend beschrieben.
Zur Frage der Länge: Ich habe die Geschichte zweimal gelesen, das zweite Mal mit besonderem Augenmerk auf deren Länge und Erzählfluss, und bin nicht der Ansicht, dass sie zu lang geraten ist (gewiss könnte man über den einen oder anderen Satz streiten...). Eigentlich wollte ich schreiben, dass die Pointe am Ende der Geschichte (Feststellen des Protagonisten, dass das Kind doch dasjenige der Mutter ist) fast ein wenig zu kurz geraten ist und die Auflösung so nicht glaubwürdig rüberkommt, aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Obwohl, argwöhnisch wie ich nun mal bin, es könnte ja, gesetzt der Fall, das Kind wäre tatsächlich entführt worden, auch sein, dass die Frau das Kind einfach nur dazu bringen will mit Schreien aufzuhören, um den Verdacht zu beseitigen, und auch nur aus diesem Grund lächelt...??? Aber würde ein entführtes Kind sowieso nicht viel mehr schreien??? Man könnte hier wohl weiter und weiter mutmassen... Damit ist aber zumindest der Beweis erbracht, dass ich die Geschichte gut finde, denn sonst würde ich nicht solche Gedanken spinnen.;) Ich denke, die Geschichte fängt schön ein, was wohl schon jedem von uns einmal passiert ist: Man beobachtet an einem öffentlichen Ort (Zug, Bus, U-Bahn etc.) jemanden, beurteilt sein Verhalten als nicht normal und zieht daraus (falsche) Schlüsse.

Ja mit den Kommas müsstest du noch mal schauen. Einmal mehr die Grundregel: Komma zwischen zwei Verben...

Cheerio
palerider

 

Mütter mit ihrem Kindern

dies die Momente die einer Mutter

die Momente, die

als ob man gemeinsam einen Schwur leisten wollte der uns allen zu

einen Schwur leisten, der

Und als das Kind zu lachen begann sah ich

begann, sah ich


Sie schien nicht zu wissen was sie mit diesem

zu wissen, was


Kalt und verzweifelt war er und ich in dem Moment war es mir klar.

ich weg?

Nein sie war schon da gewesen als ich eingestiegen war daran erinnerte ich mich

Nein, sie war schon da gewesen, als ich eingestiegen war, daran erinnerte ich mich.

oder als ich eingestiegen war. Daran erinnerte ich mich.

Hallo Ceemon.

Also mir hat die Geschichte auch gefallen. Vielleicht an der ein oder anderen Stelle könnte man knapper formulieren, aber insgesamt fand ich dein Erzählstil schon in Ordnung. Kam schon Spannung auf.

mfg,

JuJu

 
Zuletzt bearbeitet:

ein paar kleine Fehler hab ich gefunden:

Blutbrüdern

Ich denke es heißt wohl eher Blutsbrüder.

sogar das Gefühl das sich

sogar das Gefühl, dass sich

Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen, dieses seltsame Gefühl, wenn man denkt, dass irgendetwas nicht stimmt.
Allerdings verstehe ich die Interpretation der fehlenden Reaktion der Mutter nicht ganz. Die Annahme, dass die Frau das Kind gestohlen hat, weil sie einen kalten und verzweifelten Gesichtsausdruck hat, finde ich nicht wirklich nachvollziehbar. Gerade die Frauen, die ein Kind stehlen, leben ja doch ihren Mutterinstinkt hundertprozentig aus. (Außer das Kind wurde vielleicht entführt, um ein Lösegeld zu erpressen oder ähnlichen Gründen, dass müßte dann aber deutlicher herauskommen). Und ansonsten kann im Normalfall ein Kind so anstrengend sein, dass man manchmal kalt und verzweifelt in die Gegend blicken kann. Das weiß ich zwar nicht aus eigener Erfahrung, kann es jedoch oft beobachten. Obwohl selbst ein Mann, vermute ich mal, das ist ein Männerblick auf eine Mutter mit Kind, bei dem ein Idealbild durchschimmert, das dem wirklichen Alltag nicht ganz entspricht.


viele Grüße,

tomtom

 

Hallo Ceemon!

Doch so weit wie ich das erkennen konnte war das Baby höchsten eineinhalb, vielleicht zwei, Jahre alt. In dieser Zeit brauchten die Babys ihre Mutter rund um die Uhr. Vor allem wegen der Muttermilch.
Das ist die Grundannahme in Deiner Geschichte, auf der die restlichen Annahmen Deines Protagonisten aufbauen, nur leider ist diese eine schon so ein Blödsinn, daß der Rest nur noch eine Steigerung ins Negative sein kann und in meinen Augen auch ist.

Bevor Du solche Behauptungen als gegeben hinstellst, solltest Du sie erst einmal nachprüfen. Abgesehen davon, daß nicht alle Mütter (nur) stillen, sondern es auch künstlichen Ersatz fürs Fläschchen gibt oder Muttermilch abgepumpt und ins Fläschchen gefüllt werden kann, essen die meisten Kinder mit einem halben Jahr bereits Brei. Sie sind also spätestens ab einem halben Jahr keine Spur mehr abhängig von den Müttern, jeder andere, z.B. der Vater, kann sie ebenso füttern. ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Ceemon,

ja, doch, an manchen Stellen hast Du Dich auch für mein Empfinden zu lange mit Erklärungen und Beschreibungen aufgehalten. Einige Sachen sind mir beim Lesen aufgefallen, aber das später.

Die Geschichte funktioniert nicht wegen genau des Punktes, den Häferl kritisiert hat. Klar könnte ich mir jetzt einfach vorstellen, das Kind wäre acht Wochen alt, vielleicht auch etwas mehr, aber wenn ich sowas lese, das mit ein wenig Recherche sehr schnell hätte erledigt sein können (Entwicklungskalender, etc. finden sich massenweise im Netz), dann zerfällt die ganze Geschichte für mich sehr schnell.

Ab dem ersten Geburtstag ist ein Baby kein Baby mehr, sondern ein Kleinkind, es hat mit (hoffentlich höchstens) sechs Monaten zum ersten Mal Beikost bekommen (Brei), dann Fingerfood und isst oft ab eben einem Jahr "vom Tisch" mit. Mit 18 Monaten, oder 24, wie Du geschrieben hast, kann es mehr oder weniger alleine mit Löffel und Gabel essen, hat Trotzanfälle :schiel:, kann sich ausdrücken und weiß genau, was es will.

Ich finde es also sehr schwierig, mir ein Kind in diesem Alter vorzustellen, das auf den Erzähler so wirkt, als wäre es entführt worden. Nich wegen der Mutter, nein, sondern, weil das Kind da nicht einfach "brabbeln und lächeln" würde. Das kannst Du aber sehr leicht beheben, in dem Du einfach die Altersangabe änderst, oder eben ganz unter den Tisch fallen lässt. Mich hat es trotzdem etwas "geärgert", weil es ein so einfach zu vermeidender Fehler gewesen ist ;)

Und nun zu den Sachen, die mir spontan aufgefallen sind:

Ich weiß nicht warum aber ich empfand es immer etwas befremdlich in einer dieser U-Bahnen zu stehen

Da fehlt ein Komma vor "aber"

Nicht etwa wegen erhöhter Unfallgefahr oder der Unbequemlichkeit wegen

Das, finde ich, liest sich nicht so schön mit der Wiederholung. Lass doch einfach ein "wegen" weg.

Sie hatte sich quer gegenüber von mir an die andere Trennwand gestellt, quer zur Fahrtrichtung,

Gleiches Problem wie oben, ich würde ein "quer" streichen.

Ich konnte das Baby in dem Wagen nicht ganz sehen, da ich den Kinderwagen nur von hinten sah aber was ich sah,

Drei Mal "sah", das kann man bestimmt irgendwie umgehen :)

Liebe Grüße und herzlich willkommen :),
gori

 

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