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26.11.2004
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Die Nachricht

Ein Text, der gross ist, muss nicht lang sein. Ein langer Text ist auch nicht automatisch gross, wenn er lang ist. Was ist dann ein Text?

 

Hallo visakhapatnam,

ich finde es etwas schade, dass du deine Sätze teilweise dermaßen umständlich formulierst - das erschwert das Lesen etwas. Und an einigen Stellen sind da auch noch Wortwiederholungen drin, dich ich an deiner Stelle rauseditieren würde.

Der Anfang gefällt mir recht gut, abgesehen von einem für mich kleinen Logikfehler:

und als ich meine Hand zurückziehe, ist sie schwarz gefärbt, vom Russ oder auch von der schwarzen Farbe,
Entweder müsste dann die Farbe noch frisch sein, oder die Wand so ziemlich ganz (oder zu großen Teilen) schwarz.

„Ich kann nach Hause gehen, wann ich will, dies ist ein freies Land.“, entgegnete ich ihm. „Der Ausländer wird ausfallend!“, bemerkte der ganz links höhnisch. Der Typ in der Mitte sagte nur: „Ja, dies ist ein freies Land, aber es ist nicht dein Land, verstanden?“.
Der Dialog wirkt auf mich etwas erzwungen und nicht richtig spontan... es ist irgendwie seltsam, dass die sich rechtfertigen.

Aufgrund mehrerer kleiner Stellen habe ich den Eindruck,dass der Text autobiographisch ist :( . Das sollte dich aber nicht daran hindern, kreativ damit umzugehen - du darfst ruhig Dinge, weglassen, die nicht wirchitg sind (wie zum Beispiel den Nachnamen) und Dinge hinzufügen, von denen die Geschichte profitieren würde.

Was du meines Erachtens aber auf jeden Fall ändern solltest sind die teilweise unglaublich komplizierten, nicht aufeinander abgestimmten Formulierungen - da solltest du dich auf einen durchgehenden Stil festlegen.

liebe Grüße,
Anea

 

Hallo visakhpatnam,

Ich kann anea unbedingt zustimmen, die Sätze sind zu oft zu lange und umständlich formuliert. Das stört den Lesefluss wirklich ungemein.

Beispiel:

Ich weiss noch heute genau, wie damals das Laub unter meinen Füssen raschelte, denn es war ja mittlerweile Spätsommer, und der Herbst hatte seine ersten Fühler bereits in das Jahr ausgestreckt, in Form von Winden, die einem nach so einem heissen Sommer ungewohnt kalt um die Ohren bliesen und mit Regen, der jedoch noch mehr einem Sommerregen als einem Herbstregen ähnelte.
Beim Lesen eines solchen Satzes, fragt man sich eher, wann der endlich zu Ende ist, als dass man auf den Inhalt achten könnte.

Zudem passen Sätze wie solche stilistisch eigentlich gar nicht zu Sätzen wie deinem Schlussatz, auch, wenn er aus einer wörtlichen Rede herausspringt.

Da kann man sicherlich noch dran arbeiten...

Dann noch ein Wort:

Ich weiss noch heute genau, wie damals das Laub unter meinen Füssen raschelte, denn es war ja mittlerweile Spätsommer, und der Herbst hatte seine ersten Fühler bereits in das Jahr ausgestreckt, in Form von Winden, die einem nach so einem heissen Sommer ungewohnt kalt um die Ohren bliesen und mit Regen, der jedoch noch mehr einem Sommerregen als einem Herbstregen ähnelte.

Statt Sprayerei würde ich Graffiti nehmen. Du scheinst zwar absichtlich dem Wort aus dem Weg zu gehen, finde ich aber nicht gut. Das Wort wirkt einfach auf mich nicht...

cu_christoph

 

Hallo visakhapatnam,

finstere Story, hoffe Du hast sie nicht wirklich selbst erlebt!
Leider geht die Dynamik, das Drama in den oft sehr verschachtelten Sätzen unter. Ein Beispiel

Als dann das Rascheln der fünf Fusspaare gefährlich nah war, horchte ich schlussendlich doch auf. Ich erwachte aus einer Art Trance, die mich umfangen hatte, verzaubert war ich, von den schwebenden Blättern um mich herum. Das Erwachen war jäh und kalt.
"Das Erwachen war jäh und kalt" würde vollkommen reichen.

Die Glatzen "sprechen" und "bemerken" - wie wäre es mit bellen, krakeelen, pöbeln...?

Nur meine Meinung ;-)
Viele Grüße
Susanne


Was mir an Rechtschreibung aufgefallen ist, habe ich in Klammern gesetzt.

Ich starre nun schon seit einiger Zeit auf die Sprayerei an der Wand. Ich fühle förmlich, wie mich Leute entsetzt anstarren, oder einfach nur, peinlich berührt, geduckt weitergehen. Ich frage mich (Komma)wie es so weit kommen konnte. Langsam fahre ich über die Wand, an der die Schmiererei angebracht worden ist. Die Wand fühlt sich kalt und rau an unter meinen Fingern, und als ich meine Hand zurückziehe, ist sie schwarz gefärbt, vom Russ (Ruß) oder auch von der schwarzen Farbe, die, in geschwungener Schrift, zwei Wörter bildet: AUSLÄNDER RAUS. „Voll daneben, so was.“, sagt jemand hinter mir. Ich nicke nur. Voll daneben.

Es ist damals eine milde Nacht gewesen, daran erinnere ich mich noch, und weil es eben mild war, entschied ich mich, als ich das Nachtlokal verliess, zu Fuss (Fuß) nach Hause zu gehen und das Auto stehen zu lassen. Ich gebe zu, dieser Entscheid (diese Entscheidung, diesen Entschluss) fällte ich nicht nur der Milde wegen, sondern weil mein Alkoholpegel zu dem Zeitpunkt bereits gefährlich hoch war. So schlenderte ich also dahin, ein wenig torkelnd, aber dennoch einigermassen (einigermaßen) sicher; und ich fand mich auch gut zu Recht (zurecht) in dieser Stadt, die schon seit Geburt meine Heimat war und ist. Schon mein Vater lebte hier bis zu seinem Ableben, und auch sein Vater davor an die 20 Jahre lang. Nur der Name ist nicht einheimisch: Akdeniz. Doch von diesen Gedanken umfing mich keiner in dieser dunklen Stunde, als ich einen kleinen, aber verheerenden Fehler beging: Angetrunken und mit drückender Blase, entschloss ich mich, die Abkürzungen (Abkürzung) durch den Park zu nehmen – was eine Verkürzung des Heimweges um ca. 5 Minuten bewirken würde – anstatt der Strasse (Straße) um dem Park herum zu folgen.
Ich weiss (weiß) noch heute genau, wie damals das Laub unter meinen Füssen (Füßen) raschelte, denn es war ja mittlerweile Spätsommer, und der Herbst hatte seine ersten Fühler bereits in das Jahr ausgestreckt, in Form von Winden, die einem nach so einem heissen Sommer ungewohnt kalt um die Ohren bliesen und mit Regen, der jedoch noch mehr einem Sommerregen als einem Herbstregen ähnelte.(vorhin war es noch eine milde Nacht, deshalb ist er ja auch zu Fuß gegangen. Das Laub raschelt im Regen nicht) Ich war belustigt darob, dass (das) Laub mit den Füssen aufwirbeln zu lassen, damit es dann sachte wieder zu Boden segelte. Vertieft in die ruhigen Flugbahnen der Blätter, hörte ich das Getuschel hinter mir, auch die sich schnell nähernden Schritte, nicht. Vielleicht war ich auch einfach zu angetrunken, um mich über eine solche Kleinigkeit, wie sie mir damals noch erschienen ist, zu kümmern. Ich versank in Gedanken, die mir heute völlig unsinnig erscheinen: Zum Beispiel, wieso mir die Stelle gekündet (gekündigt) wurde, mit der Begründung, dass es meinen Arbeitsplatz in der Firma schlicht nicht mehr gebe. Ich verstand es zu der Zeit nicht und eigentlich verstehe es auch heute nicht, doch jetzt ist es mir vollkommen egal. Seit dieser bestimmten Nacht ist mir in meinem Leben alles vollkommen egal.
Als dann das Rascheln der fünf Fusspaare (Fußpaare) gefährlich nah war, horchte ich schlussendlich doch auf. Ich erwachte aus einer Art Trance, die mich umfangen hatte, verzaubert war ich, von den schwebenden Blättern um mich herum. Das Erwachen war jäh und kalt.
„Na, auf dem Heimweg?“, sprach jemand hinter mir. Es war eine tiefe, raue Stimme, sie klang aggressiv. Ich drehte mich um. „Ja.“ – „Wird auch Zeit.“, antwortete derselbe Typ. „Ich kann nach Hause gehen, wann ich will, dies ist ein freies Land.“, entgegnete ich ihm. „Der Ausländer wird ausfallend!“, bemerkte der ganz links höhnisch. Der Typ in der Mitte sagte nur: „Ja, dies ist ein freies Land, aber es ist nicht dein Land, verstanden?“. Noch in diesem Augenblick realisierte ich die Gefahr, dich (die) ich vorher, geblendet von Alkohol und vom Glauben an das Gute im Menschen, übersehen hatte. Diese letzte Antwort, kalt und wutentbrannt ausgesprochen, öffnete mir die Augen; eine Angst stieg in mir hoch und umklammerte mein Herz. Mein Verstand, vernebelt vom Alkoholkonsum, schrie, ich solle rennen, bloss (bloß) weg von hier. Doch es war bereits zu spät.

An dieser Stelle stocken meine Gedanken. Immer und immer wieder erinnere ich mich daran, wie ich aus dem Nachtlokal gegangen bin, durch den Park, wie die fünf Typen mich ansprachen… Aber mehr weiss ich nicht mehr. Ich habe es schlicht vergessen, weil es so schmerzvoll ist, was da geschah, weil es mir an Körper und Seele irreparablen Schaden hinterliess. Sie töteten, als sie unaufhörlich auf mich einschlugen, meinen Geist und meinen Willen, gegen solches Elend und Leid einzustehen.
Noch einmal schaue ich auf den Schriftzug, der schwarz und kalt an der Wand prangt. Ich kann mir gut vorstellen, dass der Typ mit der tiefen Stimme es noch in eben jener Nacht an die Wand gemalt hat. Und höhnisch grinst, wenn er heute an mich denkt, mich dann auch sieht, wie ich davor stehe, mein durch Messer und Schlagring entstelltes Gesicht der Nachricht zugewandt, die er mir hinterlassen hat. Erneut lese ich: AUSLÄNDER RAUS.
Ja, voll daneben so etwas.

 

hello visakhapatnam,

eine munter, zuweilen umständlich erzählte, aber wirklich nicht originelle Geschichte vom guten 'Ausländer' und bösen 'Ausländerhassern'. Schon im ersten Absatz ist offensichtlich, wie die Story wohl in politisch korrekter Form weitergehen wird - öde!

Dennoch wackelt sie inhaltlich, denn es wird nicht deutlich, weshalb der Protagonist als 'Ausländer' erkannt wird - sieht er von hinten ausländisch aus? Den Namen 'Akdeniz' wird er wohl kaum auf der Jacke tragen.

Am Ende wird es unsinnig:
'An dieser Stelle stocken meine Gedanken' und 'Aber mehr weiss ich nicht mehr. Ich habe es schlicht vergessen...' - und andererseits '...erinnere ich mich daran, wie ich aus dem Nachtlokal gegangen bin, durch den Park...' und '...Sie töteten, als sie unaufhörlich auf mich einschlugen...' - da kann er sich doch recht gut erinnern...

Viele Grüsse vom gox

 

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