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Die Rache der Blaublütigen

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08.01.2002
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Die Rache der Blaublütigen

„Aua“, sagte das Sandglöckchen, „sie hat mir mit ihrem Rollstuhl zwei Blüten platt gefahren.“
„Das ist ein Rollator, kein Rollstuhl“, verbesserte der Rittersporn, „ich hatte dich gewarnt, du ragst zu weit in den Gehweg. Heinrich ist zu nachsichtig mit dir und deinen Auswüchsen.“
Das Sandglöckchen guckte trotzig auf die zerquetschten blauen Blüten.
„Da war genug Platz, sie ist aber extra nicht drumherum gerollt.“
„Ich bin Zeuge“, sagte das Blaukissen, „Heinrich seine Frieda hat unsere Lütte einfach überfahren. Neulich ist sie auch über mich mit Karacho gebrettert. Da hab ich jetzt noch was von. Die hat uns Blauen auf dem Kieker.“
„Frieda, dieser verschrumpelte Apfel, die taucht immer nur auf, wenn es was zu ernten gibt,“ sagte die Lupine, „dieses Hardcore-Vegetarier-Miststück räumt Heinrichs gesamten Gemüsegarten ab.“
„Was ist eine Hartkorkwegelagerin?“, fragte das Sandglöckchen.
„Sagt mal, ist bei dir keiner mehr für ein bisschen Bildung zuständig? Kümmert sich hier wer um das Kind, die redet ja nur Bickbeermus“, sagte der Rittersporn.
„Erinnerst du das denn nicht mehr?“, fragte die Kornblume, „letzten Sommer?“
„Genau, da hat Rollator-Tussnelda Heinrich gezwungen, die halbe Verwandtschaft von der Lütten wegzuschmeißen. Seitdem ... Eltern Kompost“, sagte das Blaukissen.
„Doch nicht vor dem Kind!“, mahnte die Kornblume, „sag, mein blaublütiger Ritter, hat dich dein Gedächtnis wieder im Stich gelassen?“
Die Kornblume wiegte sich aufreizend im Wind.
„Seit Frieda versucht hat, mich mit einer Überdosis Blaukorn umzubringen, ist mein Kopf oft wie leer gefegt", sagte der Rittersporn.
„Diese vermoderte Tulpe, die will uns alle weg haben. Nix gegen Tulpen, war mal mit einer drei Monate verbandelt, aber wer braucht Holländer im Garten? Was’n Glück, dass es nach dem Blaukornanschlag kräftig regnete.“
„'abt ihr das gesehen? Das ist skandalös!“, rief die Schmucklilie, „diese impertinente Person stellt 'ier drei grässlische Sonnenblumentöpff neben misch. Das ge’t so nischt!“
„Die ist ja nicht mehr grün am Stängel“, sagte die Lupine, „jetzt müllt sie Heinrich die Terrasse auch noch mit Supermarkttöpfen voll.“
„N’est pas?“, sagte die Schmucklilie, „dieses eklige Gelb, neben meiner magnifique Blütenfarbe! Isch bin...“
„Lapislazuliblau“, fiel das Blaukissen ins Wort, „wissen wir. Es ist nicht lupinenblau, nicht marineblau, nicht kornblumenblau, sondern lapislazuliblau.“
„Und es ist kein tintenblau, blaulichtblau, niveadosenblau oder schlumpfblau“, ergänzte das Sandglöckchen.
„Nu is' aber gut“, sagte das Blaukissen.
„Exactement“, sagte die Schmucklilie, „einrisch libt mein extravagantes Blau. Sein Geschmack ist exquisit.“
„Was ist ein Ekstarakantes?“, fragte das Sandglöckchen.
„Plapper nicht alles nach!“, sagte die Lupine, „und halt deine Stängel grade!“
„Isch überlebe so keine Minüt mit diesem abscheulischen Gelb direkt neben mir“, sagte die Schmucklilie, „verlassen Sie auf der Stelle diesen Garten, Sie Schmutzkraut! Wir sind hier alle bleu!“
"Die verstehen dich nicht", sagte das Blaukissen.
„Das Fass ist voll“, sagte die Lupine, „Frieda hat jedem von uns übelst mitgespielt. Mir hat sie alle Stiele abgerissen, nur um mich einen lächerlichen Tag in eine viel zu enge Blumenvase zu pressen. Dann flog ihr verfetteter Kater gegen die Vase, Frieda wurde stinkwütend und meine Blüten landeten in einer miefigen Blechtonne voll mit Kaffeebohnenmatsch und fauligen Gurkenschalen.“
„Mon Dieu, so 'at sie misch gefoltert“, sagte die Schmucklilie, „Frieda muss verschwinden!“
„Unbedingt“, sagte die Kornblume, „nicht auszudenken, sie versucht wieder unseren Rittersporn zu ermorden.“
„Danke meine treue Blaue“, sagte der Rittersporn gerührt, „dass du dich für mich verwendest. Ja, vertreiben wir sie.“
„Vertreiben langt nicht. Wir müssen es wie bei Eva machen“, sagte das Blaukissen.
„Wie bei Eva? Ich verstehe nicht“, sagte der Rittersporn.
„Was wohl? Eva liegt nun auf dem Friedhof“, sagte das Blaukissen.
„Ist es wieder das Gedächtnis?“, fragte die Kornblume, „du warst doch dabei."
„Eva Kompost“, sagte das Sandglöckchen.
„Da siehst du, was du mit deiner Unverblümtheit bei dem Kind anrichtest“, tadelte die Kornblume.

„Ich kümmere mich mal drum und strecke meine Wurzeln nach Freddy aus“, sagte die Lupine, „ vielleicht hat unser Gartenmaulwurf noch was von dem Zeug“.
„Wer war denn diese Eva?“, fragte der Rittersporn.
„Das war Friedas Vorgängerin“, sagte das Blaukissen, „die hat dafür gesorgt, dass wir nur noch ein Drittel vom Garten für uns haben. Eva wollte nur Rasen.“
„Aber was für einen!“, sagte die Lupine, „als Heinrich Quecke, Giersch und Klee nicht mehr jäten durfte, handelten wir.“
„Mein armer Rittersporn, ich schick dir die Details via Wurzel“, sagte die Kornblume, „besser unterirdisch wegen dem Kind.“

„Klar hab ich von dem Zeug noch was“, sagte Freddy, „perfekt in zweiter Generation degeneriert. Wo soll es denn hin?“
„Auf den Kompost, dann hat Erna es nicht so weit, weil dort der Zierkürbis wächst“, sagte die Lupine.
„Die dicke Erna?“, fragte Freddy, „die hat doch zu schwache Flügel für diese Aktion, wenn die mit ihrem Pummelbody in die Blüten kracht, knicken die ab.“
„Das Risiko müssen wir eingehen“, sagte die Lupine, „keine Bienen! Auf einmal 70.000 Mitwisser? Nicht mit uns!“
„Ihr wisst aber schon, dass Hummeln nach den Gesetzen der Aeorodynamik nicht fliegen können, nich?“, sagte Freddy.
„Hast du nach 1930 jemals nochmal was gelesen?“, fragte der Rittersporn.
„Wie soll ich das denn in den dunklen Gängen?“, fragte Freddy, „was bezahlt ihr, wenn ich eurem Heinrich Blaubart helfe?“
„Er hat damit nichts zu tun!“, sagte das Blaukissen.
„Also, was wächst da für mich rüber?“, drängelte Freddy.
„Du darfst bei uns Gänge graben“, sagte die Kornblume.
„Aber wenn du auf unsere Wurzeln stößt“, sagte die Lupine, „dann schieb sie gefälligst nicht wie ein Bulldozer beiseite, sondern buddele tiefer oder mach die Biege.“
„Was ist ein Pulldosa?“, fragte das Sandglöckchen.
„Du schlägst hier echt einen Kampflupinenton an!“, entrüstete sich Freddy, „wo soll ich denn noch hin? Unter Heinrichs Terrasse is nich, im Gemüsegarten wartet Friedas Todesspaten und ihr zickt wegen ein paar Würzelchen?“
„Von mir aus kannst du bei den genmanipulierten Unkrautflittchen ungehobelt mittendurch, aber wage es nicht bei mir!“, sagte die Lupine.
„Was habt ihr jetzt hier zu suchen?“, fragte der Rittersporn, „schwänzt ihr die Schule?“
„Wieso?“, fragte ein Ameisenkind, „wir spielen hier.“
„Aber nicht auf dieser Seite des Gartens! Holt mal auf der Stelle euren Clan-Chef Ari her!“, forderte der Rittersporn.

„Es tut mir leid“, sagte Ari, dessen Fühler zitterten und Beine einknickten, weil er so schnell gerannt war, „die jungen Dinger wissen nichts. Die gehen seit Monaten nicht mehr in die Schule. Wir sind alle im Ausnahmezustand wegen des Lockdowns.“
„Verstehe“, sagte der Rittersporn, „die Innenstadtameisenvölker drücken in die Gärten, weil sie auf den Straßen nichts zu fressen finden.“
„Wir sind im Krieg mit denen“, sagte Ari, „täglich sterben meine Leute, uns geht der Soldatennachschub und die Nahrung aus.“
„Das passt ja wie die Blume zum Stängel“, sagte das Blaukissen, „wir haben nämlich einen schönen Deal für dich.“
„Siehst du die drei Sonnenblumen gleich neben der Schmucklilie?“, fragte der Rittersporn, „die darf dein Volk vollständig mit Blattläusen kolonisieren.“
„Oh ha“, sagte Ari anerkennend, „das gäb ordentlich Honigtau. Die Rettung in letzter Minute. Und ihr erlaubt es auf allen Dreien?“
„Isch bitte darum, Ari, mon Chéri, isch alte das nischt mehr aus mit diesem Gelb, das muss weg!“, flötete die Schmucklilie.
„Aber ein kleines Problem ist da“, Ari hob und senkte seine Beine ähnlich Kneippscher Wassertretanwender, „wenn wir unsere Kolonien bis hoch zu den Körbchen angelegt haben, fallen die kopfüber.“
„Wunderbar! Kopfüber klingt so gut, Ari, mon ami“, rief die Schmucklilie, „du bist mein grand hèros.“
„Keine Ahnung, was du jetzt genau meinst“, sagte Ari verlegen zur Schmucklilie aufblickend, „aber ich schick dann mal die Arbeiter. Euch allen vielen, vielen Dank!“
„Flitz ja nicht weg, Ari, wir wollen noch was von dir“, sagte das Blaukissen.
„Du bekommst die drei Sonnenblumen nur, wenn sich deine Arbeiter um die Pflanzen auf dem Kompost kümmern. Die dürfen nicht eingehen“, sagte die Lupine.
„Ihr schafft bei Trockenheit genügend Wasser ran und beschützt sie!“
„Auf uns ist Verlass“, beteuerte Ari.
„Wehe, die Schnecken steigen drüber“, sagte die Lupine.
„Ich werde 2000 Krieger dort als Wachen postieren“, sagte Ari, „vor denen haben die Schnecken Respekt.“
„Wenn sie alle blühen, sagst du Erna, sie soll zwischen den Zierkürbissen und den Zucchini kreuz und quer bestäuben. Sie weiß wie“, befahl die Lupine.
„Geht klar“, sagte Ari, „sagt mal, habt ihr nicht schon mal so eine Aktion durchgezogen?“
„Du fragst zu viel, Ari“, drohte das Blaukissen.

„Was, wenn Frieda beim Essen misstrauisch wird?" , sagte die Kornblume.
„Du meinst, falls sie die Bitterstoffe raus schmeckt?“, fragte die Lupine.
„Bei Eva hat das auch geklappt“, sagte das Blaukissen, „und Frieda mag es gern bitter, die isst Chicorée, Radicchio und Endivie, und die bitterste Schokolade.“
„Ich setze darauf, dass sie zu geizig ist, etwas wegzuwerfen“, sagte die Lupine.
„Frieda mit Zucchini umbringen? Ist das nicht gewagt blauäugig?“, fragte der Rittersporn.
„Liebster, erinnerst du es nicht mehr? Ich hab es dir doch haarklein rübergeschickt“, sagte die Kornblume.
„Vielleicht“, sagte der Rittersporn verlegen, „war die unterirdische Verbindung gestört?“
„Ich glaube eher, Frieda hat dir mit dem Blaukorn alles weggeschossen“, sagte die Lupine.
„Aber man darf nie aufgeben“, sagte die Kornblume, „eines Tages, lieber Rittersporn, wirst du wieder der Alte sein. Du musst nur fest daran glauben."
"Hast du jetzt deine esoterischen drei Minuten?", fragte die Lupine, "seit wann spielt denn der Glaube in der Botanik eine Rolle? Und wenn du mir gleich mit Luft und Liebe kommst, kündige ich dir die Freundschaft."

* * *

„Die feindliche Armee vom Busbahnhof hat die Gartengrenze überrannt, wir konnten diese Übermacht nicht zurückschlagen“, sagte Ari mit wackelnden Beinen, „sie haben die Zucchini besetzt und verlangen Lösegeld.“
„Mon dieu“, rief die Schmucklilie, „unser guter Plan droht zu scheitern. Quelle grande Katastroph'.“
„Ärgerlich“, sagte die Lupine, „denn die Zucchini sind praktisch erntereif. Woher wissen
die verfluchten Busbahnhof-Penner das überhaupt?"
"Das waren die Schnecken", sagte Ari mit aufgeregt hin und her schwenkenden Fühlern, "die haben es verraten."
"Hätt ich mir ja denken können", sagte die Lupine, "dieses braune Schleimwürstchengelump, wer die erfunden hat, hat die Abläufe in der Natur missverstanden."
„Was, wenn wir die größte Zucchini diesen Verbrechern überlassen?“, fragte das Blaukissen.
„Eventuell lassen sie dann die anderen frei“, sagte Ari, „aber die sind ausgehungert, die leben ja gewöhnlich auf dem Busbahnhof wie die Maden im Speck.“
„Versuch’s“, sagte die Lupine.
„Reicht denn die übrig gebliebene Zucchinimenge aus, um Frieda ...?“, fragte der Rittersporn.
Alle nickten.
„Aber wie?“, fragte der Rittersporn.
„Cucurbitacin“, sprudelte es aus dem Sandglöckchen, „ist Gift.“
„Die Lütte wird erwachsen“, staunte die Kornblume, „das Wort sprech ja selbst ich nicht fehlerfrei aus.“
„Und dieses Gift ist im Zucchini?“, fragte der Rittersporn.
Alle nickten.
„Und wie kommt es da hinein?“, fragte der Rittersporn.
„Durch Rückkreuzungen“, sagte die Kornblume, "du ziehst Samen aus Samen, Erna macht eine Kreuzbestäubung zwischen dem Zierkürbis und dem Zucchini und schwupps ist das Gift drin."

„Attention“, rief die Schmucklilie, „es wird spannend. Isch sehe Frieda bei der Zucchini.“
„Ich kann nichts sehen“, sagte das Blaukissen, „was macht sie? Erntet sie?“
„Oui! Fantastique! Sogar alle drei“, rief die Schmucklilie begeistert.


* * *

„Ich sag mal in die Runde: das ist gut gelaufen. Die Frieda sind wir los“, sagte das Blaukissen.
„Frieda Kompost“, sagte das Sandglöckchen.
„Wer war nochmal Frieda?“, fragte der Rittersporn und alle Blaublütigen lachten bis sich ihre Stängel bogen.

 

Hallo @lakita

gerade die richtige Sonntagsnachmittagsgeschichte mit Blick in den Garten, wo die Krokusse die Blätterhäupter aus den Zwiebeln heben und sich einen Dreck um den Wurzeldreck kümmern, während der Kampf im Erdreich vermutlich längst entbrannt ist, wer welcher Wurzeareale für sich beansprucht.
Na ja, blaublütiges wächst bei mir nicht, der Rhododendron ist stabil, die Rosenstöcke knospen, der Frühling kann kommen.
Klar, da gibts Vermenschlichung in dem Text, aber da er nicht den Anspruch erhebt, realistisch wirken zu wollen, nehme ich das hin, bzw. hinterfrage das erst gar nicht. Auch wenn Pflanzen und Tiere kaum vergleichbar sind mit den Gemengenlagen menschlicher Gemeinschaften.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

Paar Stellen:

„Frieda, dieser verschrumpelte Apfel, die taucht immer nur auf, wenn es was zu ernten gibt,“ sagte die Lupine, „dieses Hardcore-Vegetarier-Miststück räumt Heinrichs gesamten Gemüsegarten ab.“
:D nana, Verunglimpfung von Andersdenkenden, wenn das mal nicht politisch unkorrekt ist
„Diese vermoderte Tulpe, die will uns alle weg haben. Nix gegen Tulpen, war mal mit einer drei Monate verbandelt, aber wer braucht Holländer im Garten? Was’n Glück, dass es nach dem Blaukornanschlag kräftig regnete.“
mm, jetzt auch noch Randgruppen gemobbt
„Und es ist kein tintenblau, blaulichtblau, niveadosenblau oder schlumpfblau“, ergänzte das Sandglöckchen.
war da nicht was mit einem schlumpfigen Blick diese Woche ...
„Von mir aus kannst du bei den genmanipulierten Unkrautflittchen ungehobelt mittendurch, aber wage es nicht bei mir!“, sagte die Lupine.
:D
„Du bekommst die drei Sonnenblumen nur, wenn sich deine Arbeiter um die Pflanzen auf dem Kompost kümmern. Die dürfen nicht eingehen“, sagte die Lupine.
„Ihr schafft bei Trockenheit genügend Wasser ran und beschützt sie!“
„Auf uns ist Verlass“, beteuerte Ari.
„Wehe, die Schnecken steigen drüber“, sagte die Lupine.
„Ich werde 2000 Krieger dort als Wachen postieren“, sagte Ari, „vor denen haben die Schnecken Respekt.“
win win Situation :D
„Cucurbitacin“, sprudelte es aus dem Sandglöckchen, „ist Gift.“
„Die Lütte wird erwachsen“, staunte die Kornblume, „das Wort sprech ja selbst ich nicht fehlerfrei aus.“
„Und dieses Gift ist im Zucchini?“, fragte der Rittersporn.
deshalb esse ich so Zeug erst gar nicht
„Ich sag mal in die Runde: das ist gut gelaufen. Die Frieda sind wir los“, sagte das Blaukissen.
„Frieda Kompost“, sagte das Sandglöckchen.
„Wer war nochmal Frieda?“,
:lol:

viele Grüße, auch von dem ganzen Krsut aus meinem Garten
Isegrims

 

Hallo @Isegrims,

herzliche Grüße zurück an dein unblautblütiges Kraut im Garten soll ich ausrichten.
Danke für dein Feedback. Freut mich, wenn bei dir die Sache gezündet hat mit den blauen Blumen.
Das mit den Holländern war eigentlich etwas anders diskriminierend gemeint, als du es vielleicht verstanden hast. Holländer sind bei uns im Garten meist die Blumenzwiebeln, die Tulpen, Narzissen und anderes Zwiebelzeugs und das Problem ist dabei, dass die Zwiebelzüchter ja keine Lust haben, mit ihrer Zucht, etwas für die Ewigkeit zu schaffen. Diese Zwiebeln blühen schön brav eine Saison und dann mickern sie nur noch so vor sich hin, blühen meist auch gar nicht mehr und wenn man die Zwiebel, so sie überhaupt noch vorhanden ist, ausgräbt, sieht man ihren gehörigen Schrumpfungsprozess. Die sind alle so gezüchtet, dass man am besten jedes Jahr neue kauft und von daher sind diese Holländer bei mir in schwersten Verruf gelangt.
Aber ich geb dir schon Recht, die Blaublütigen sind ziemlich diskriminierend.

Und wenn du Zucchinis, Kürbisse etc nicht so magst, kann dir natürlich so etwas auch nicht passieren, dass du daran stirbst. Den Fall gab es nämlich tatsächlich 2015 in Heidenheim, da kam ein 79jähriger daran und deswegen um. So bin ich überhaupt auf meine Idee gekommen und wie sie funktionieren kann. Allerdings, ich lerne ja auch bei meinen eigenen Recherchen prima dazu, man würde es normalerweise merken, denn auch wenn sich das Gift in den Zucchinis nicht durchs Kochen entkräften lässt, es schmeckt bitter und zwar sehr. Daher an alle, die es lesen und auch noch nicht wissen: bitte keine bitteren Zucchinis oder Kürbisse essen. Ein Krankenhausaufenthalt ist sonst gewiss. Es scheint so, dass immer mal wieder solche Fälle durch die Presse gehen und Leute nach Genuss von bitteren Gemüsen dieser Art schwerste Probleme bekommen, es aber bis auf diesen einen Fall 2015 zum Glück überleben.

Lieben Dank nochmals für deine positiven Worte und nun mach ich mich mal an deine gute Geschichte.

Lieben Gruß

lakita

 

Hallo Lakita,
Gratuliere zu dieser Idee. Darauf muss man erst mal kommen.
Habe die ganze Geschichte mit großem Vergnügen gelesen
Zum Schluss bin ich nicht mehr ganz mit gekommen: Den irgendwie hatten die Ameisen ja den Komposthaufe besetzt, aber das schien dann doch kein Problem mehr zu sein. Für mich passten die Pointen ansonsten ganz genau und ich bei mir hat es tatsächlich erst am Schluss klick gemacht wegen der Überschrift. Habe in einem anderen Text mit Mundart gekämpft und bin froh, dass du den hier geändert hast.

Lg
Bernhard

 

Liebe @lakita,

ich hatte schon mal einen Blick riskiert, als hier noch platt gesnackt wurde. Für den Moment wurde mir das zu anstrengend und ich hab das Lesen verschoben. Nun ist der Text leserfreundlich aufbereitet. Ich sag’s gleich: Ich musste mehrmals laut lachen. Ein wirklich feiner Humor, Wortwitz ohne Ende und intelligente Verknüpfungen mit der Farbe Blau. Ein echter Lesespaß.

Die süße Französin hat es mir angetan. Die ist ja dermaßen charmant mit ihren Diva-Allüren. Und Ähnlichkeiten zu existierenden Klischees sind keinesfalls zufällig. Schön, dass du dich auch auf dieser Ebene austoben konntest.
Nur eines gebe ich zu bedenken: Wenn sich die blau blühenden Stauden irgendwann wieder
in Plattdütsch verständigen, dann kommt der Akzent von Madame nicht mehr zur Geltung.

Ein paar Stellen, die ich für besonders gelungen halte:

„Das ist ein Rollator, kein Rollstuhl“, verbesserte der Rittersporn, „ich hatte dich gewarnt, du ragst zu weit in den Gehweg. Heinrich ist zu nachsichtig mit dir und deinen Auswüchsen.“
Schön doppelsinnig

„Frieda, dieser verschrumpelte Apfel, die taucht immer nur auf, wenn es was zu ernten gibt,“ sagte die Lupine, „dieses Hardcore-Vegetarier-Miststück räumt Heinrichs gesamten Gemüsegarten ab.“
„Was ist eine Hartkorkwegelagerin?“, fragte das Sandglöckchen.
Hier hat es ein bisschen gedauert, bis ich den Gag verstanden hatte, aber das Wort Miststück wird ja vom Sandglöckchen auch nicht wiederholt.

„Erinnerst du das denn nicht mehr?“, fragte die Kornblume, „letzten Sommer?“
„Genau, da hat Rollator-Tussnelda Heinrich gezwungen, die halbe Verwandtschaft von der Lütten wegzuschmeißen. Seitdem... Eltern Kompost“, sagte das Blaukissen.
Das Geplänkel gefällt mir. Aber formal richtig ist das so:
wegzuschmeißen. Seitdem …“
„… Eltern Kompost, sagte das Sandglöckchen.

„'abt ihr das gesehen? Das ist skandalös!“, rief die Schmucklilie, „diese impertinente Person stellt 'ier drei grässlische Sonnenblumentöpff neben misch. Das ge’t so nischt!“
Absolutes Highlight, die süße Französin. Mon Chéri! :lol:

„N’est pas?“, sagte die Schmucklilie, „dieses eklige Gelb, neben meiner magnifique Blütenfarbe! Isch bin...“.
„Lapislazuliblau“, fiel das Blaukissen ins Wort, „wissen wir.
Isch bin ..." (Punkt weg!)
„ … Lapislazuliblau“, fiel
Denke ich, ist eindeutiger so.

„Exactement“, sagte die Schmucklilie, „einrisch libt mein extravagantes Blau. Sein Geschmack ist exquisit.“
„Was ist ein Ekstarakantes?“, fragte das Sandglöckchen.
Da bin ich bald vom Stuhl gefallen! Ja der 'einrisch, der weiß, was Frauen wünschen.
Aber sollte das nicht besser ‘einrisch ’eisen?

Mon Dieu, so 'at sie misch gefoltert“, sagte die Schmucklilie, „Frieda muss verschwinden!“
:thumbsup:

„Ist es wieder das Gedächtnis?“, fragte die Kornblume, „du warst doch dabei."
„Eva Kompost“, sagte das Sandglöckchen.
„Da siehst du, was du mit deiner Unverblümtheit bei dem Kind anrichtest“, tadelte die Kornblume.
Super!

„Die dicke Erna?“, fragte Freddy, „die hat doch zu schwache Flügel für diese Aktion. Bevor die mit ihrem Pummelbody in die Blüten kracht, knicken die ab.“
Wieso bevor? Die Blüten knicken ab, wenn Emma in die Blüten kracht. Oder steh da wer auf dem Gartenschlauch?

„Das Risiko müssen wir eingehen“, sagte die Lupine, „keine Bienen! Auf einmal 70.000 Mitwisser? Nicht mit uns!“
Man könnte meinen, du hattest beim Schreiben ein bisschen Freude, nich.

„Frieda mit Zucchini umbringen? Ist das nicht gewagt blauäugig?“, fragte der Rittersporn.
Wenn der Begriff nicht aufgetaucht wäre, hätte ich ihn dir auf jeden Fall vorgeschlagen.

„Was, wenn wir den größten Zucchini diesen Verbrechern überlassen?“, fragte das Blaukissen.
Muss das nicht die größte Zucchini sein?
Attention“, rief die Schmucklilie, „es wird spannend. Isch sehe Frieda bei der Zucchini.“
Siehste, hier ist die Zucchini weiblich.

„Ich sag mal in die Runde: das ist gut gelaufen. Die Frieda sind wir los“, sagte das Blaukissen.
Frieda Kompost“, sagte das Sandglöckchen.
„Wer war nochmal Frieda?“, fragte der Rittersporn und alle Blaublütigen lachten bis sich ihre Stängel bogen.
Schöner Abgang, alle Fäden noch mal aufgenommen.

Und die historische Überlieferung von ’einrich VIII. hast du bei der Gelegenheit auch noch richtiggestellt. Der hat seine Frauen gar nicht hinrichten lassen, sieh einer an. Der Mörder ist immer im Garten!

Wenn ich wieder mal den Kopf hängen lasse, werde ich deine Geschichte ausbuddeln.
Merci pour le plaisir!

Liebe Grüße
peregrina

 

Ein herzliches Hallo @Bernhard und @peregrina ,

euch beiden lieben Dank für eure positiven Feedbacks.


@Bernhard,

danke, dass du die Plotidee lobst. Mir war nach einer durchgeknallten Geschichte und trotz der Worte Rollstuhl und Zeuge, die ja schon fast zwingend auf etwas Tragisches hindeuten, nicht in der Lage etwas Ernsthaftes zu schreiben.
Die Zeiten, die wir gerade durchmachen, erscheinen mir schon schwierig und ernsthaft genug, da wollte ich dringend etwas Gegentakten, auch wenn ich selbst es ja noch sehr gut habe in meinem Leben und mir dieser Lockdown längst nicht so viel Beschwerden bereitet, wie den Kindern und all denen, die einen großen Teil ihres Lebens draußen verbringen.
Ich kann mich sehr gut im Haus beschäftigen und gemütlich auf dumme Gedanken kommen.
Und genau, mit dem Titel der Geschichte bin ich auch zufrieden, weist er doch eine gewisse Doppeldeutigkeit auf. Danke für dein freundliches Feedback.

@peregrina,

uff, die ganzen von dir gefundenen Fehler werde ich selbstverständlich gleich mal beseitigen, wollte dir nur schon mal vorneweg antworten und sagen, dass ich mich sehr über deine Kritik gefreut habe. Peinlich natürlich, dass du noch so viel an Verbesserungswichtigem gefunden hast, hätte geschworen, dass da nichts mehr zu finden ist. Danke!

Freut mich sehr, dass ich dir Lesespaß bereiten konnte. Genau das wollte ich ja und welcher Autor will das nicht? Und dass du mit meinem Humor klargekommen bist, freut mich auch, wobei ich ja durch all die Jahre hier bei den Wortkriegern gelernt habe, dass gerade Humor reinste Geschmackssache ist.
Ergo freut es mich, wenn wir denselben Geschmack haben.
Ohne ein gehöriges Stück Vermenschlichung geht es bei einem solchen Plot nicht,das fängt ja schon damit an, dass Pflanzen für gewöhnlich nicht sprechen können, wobei ich jedes Mal gebannt die Artikel lese, in denen Forscher mit Pflanzen Versuche unternehmen und offensichtlich herausgefunden haben, dass sie einerseits ein Kommunikationssystem besitzen und andererseits auch auf uns Menschen reagieren können.
Das hat natürlich mit meiner Geschichte herzlich wenig zu tun, ich möchte nicht behaupten, dass Pflanzen all das von sich geben könnten, was ich gerade ihnen in den Kelch gelegt habe, aber wissen tun wir es am Ende dann doch nicht, wie weit die Fähigkeiten gehen.

Irgendwie hat das jetzt grad mit dem Zitieren via IPad nicht geklappt, ich Versuchs daher mal so:
Das erste Mal sagt nicht das Sandglöckchen das mit dem Kompost, sondern das Blaukissen, daher fehlt in der von dir erwähnten Stelle allenfalls eine Leertaste bei den ...
Mit der Pummelhummel Erna, das ändere ich, die knickt natürlich während sie wo reinfliegt, die Blüten weg. Logikfehler von mir.
Und wieso ich plötzlich den Zucchini dringend weiblich machen musste, das frag ich mich jetzt auch. Gut, dass du das gesehen hast.
Danke für dein großes Lob!

Euch beiden nochmals lieben Dank
und
liebe Grüße
lakita

 

Hallo @lakita,

ich muss sagen, dass ich sehr, sehr skeptisch bei deinem Text war. Ich hatte die ursprüngliche Version angelesen und bin da nicht reingekommen. Zudem habe ich mich bei den Blumen nicht direkt angesprochen gefühlt. Nachdem ich deinen Text jetzt gelesen habe, muss ich meine Skepsis revidieren. Dein Text hat mich köstlich amüsiert. Musste mehrfach laut auflachen, das passiert bei Texten nur sehr selten, aber du hast meinen Humor getroffen. Es ist so herrlich schräg und ich konnte einfach nicht mehr, als die Übertragung via Wurzel kam. Ich meine, wie genial ist das denn? Haha, ja großes Kino. Ich finde, die Abstimmung wird echt immer schwieriger. Ich dachte, ich hätte meine drei Stimmen schon zusammen, allerdings bringt mich dein Text ins Wanken. Das liegt vor allem daran, dass es so herrlich absurd ist und du es mit so einer Selbstverständlichkeit transportiert hast. Ich habe gleich in der Textarbeit noch ein paar Knüller, die ich erwähnen möchte:

„Aua“, sagte das Sandglöckchen, „sie hat mir mit ihrem Rollstuhl zwei Blüten platt gefahren.“
„Das ist ein Rollator, kein Rollstuhl“, verbesserte der Rittersporn, „ich hatte dich gewarnt, du ragst zu weit in den Gehweg. Heinrich ist zu nachsichtig mit dir und deinen Auswüchsen.“
Du führst direkt in deine Welt ein, das funktioniert so. Allerdings fand ich den ersten Absatz etwas verwirrend, weil der Absatz für mich an einer ungünstigen Stelle kam. Habe das nicht ganz nachvollziehen können, weshalb du ihn eingefügt hast. Ich zitiere die Stelle hier einmal:

„Da war genug Platz, sie ist aber extra nicht drumherum gerollt.“

„Ich bin Zeuge“, sagte das Blaukissen, „Heinrich seine Frieda hat unsere Lütte einfach überfahren.

Das gehört für mich doch noch zusammen, oder übersehe ich da etwas?

Neulich ist sie auch über mich mit Karacho gebrettert. Da hab ich jetzt noch was von. Die hat uns Blauen auf dem Kieker.“
Die Dialoge sind herrlich, "mit Karacho gebrettert", ja mir hat das gefallen.

„Frieda, dieser verschrumpelte Apfel, die taucht immer nur auf, wenn es was zu ernten gibt,“ sagte die Lupine,
Die Lupine ist der absolute Hammer und ich hatte auch nicht das Problem mit dem Einordnen. Taucht also immer nur auf, wenn es was zu ernten gibt, na sowas. :D

„dieses Hardcore-Vegetarier-Miststück räumt Heinrichs gesamten Gemüsegarten ab.“
„Was ist eine Hartkorkwegelagerin?“, fragte das Sandglöckchen.
Haha, ja Volltreffer. Muss jetzt schon wieder grinsen.

„'abt ihr das gesehen? Das ist skandalös!“, rief die Schmucklilie, „diese impertinente Person stellt 'ier drei grässlische Sonnenblumentöpff neben misch. Das ge’t so nischt!“
Das geht absolut nicht, so eine impertinente Person aber auch! Herrlich, wiederhole mich hier, weil ich das echt genossen habe.

„Mon Dieu, so 'at sie misch gefoltert“, sagte die Schmucklilie, „Frieda muss verschwinden!“
„Unbedingt“, sagte die Kornblume, „nicht auszudenken, sie versucht wieder unseren Rittersporn zu ermorden.“
„Danke meine treue Blaue“, sagte der Rittersporn gerührt
Meine treue Blaue vom Rittersporn, also das passt.

„Mein armer Rittersporn, ich schick dir die Details via Wurzel“, sagte die Kornblume, „besser unterirdisch wegen dem Kind.“
Lieblingsstelle, haha köstlich!

„Also, was wächst da für mich rüber?“, drängelte Freddy.
„Du darfst bei uns Gänge graben“, sagte die Kornblume.
Du spielst echt gut mit der Sprache, finde ich. Was wächst da rüber, das passt wirklich gut und zeigt für mich auch deinen Sprachwitz.

„Was ist ein Pulldosa?“, fragte das Sandglöckchen.
Ein Pulldosa, wieso finde ich das so lustig? Muss schon wieder grinsen, danke dafür!

„Siehst du die drei Sonnenblumen gleich neben der Schmucklilie?“, fragte der Rittersporn, „die darf dein Volk vollständig mit Blattläusen kolonisieren.“
„Oh ha“, sagte Ari anerkennend, „das gäb ordentlich Honigtau. Die Rettung in letzter Minute. Und ihr erlaubt es auf allen Dreien?“
Fand es vom Plot her auf jeden Fall logisch, dass Ari auftaucht, das hat für mich funktioniert.

„Du fragst zu viel, Ari“, drohte das Blaukissen.
Die Drohung des Blaukissens, finde das Bild herrlich schräg. :D

„Liebster, erinnerst du es nicht mehr? Ich hab es dir doch haarklein rübergeschickt“, sagte die Kornblume.
Der Wurzeltransfer, schön, dass du es noch einmal aufgreifst.

„Aber man darf nie aufgeben“, sagte die Kornblume, „eines Tages, lieber Rittersporn, wirst du wieder der Alte sein. Du musst nur fest daran glauben."
Finde ich eine raffinierte Stelle, du spielst hier einerseits mit dem Klischee, dass man eben nicht aufgeben dürfe und hier in dem Blumenkontext habe ich es dann als frisch erlebt.

„Ärgerlich“, sagte die Lupine, „denn die Zucchini sind praktisch erntereif. Woher wissen
die verfluchten Busbahnhof-Penner das überhaupt?"
Die Busbahnhof-Penner, herrlich.

Insgesamt musste ich echt oft Grinsen und die Idee mit dem Wurzeltransfer gefällt mir einfach. Ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt und muss wohl noch einmal in die anderen Geschichten reinschauen, das noch genauer prüfen, für welche ich mich am Ende entscheiden werde. Deine gehört für mich jedenfalls zu den Favoriten. Du hast meinen Humor getroffen und ich lese hier Sprachwitz heraus. Ja, gerne gelesen. :)


Beste Grüße
MRG

 

Hallo @MRG,
wow nach deinem verflucht positivem Feedback bin ich glatt 3 cm gewachsen. Hat mich doll gefreut, all dein Lob zu lesen. Und es freut mich, deinen Humorgeschmack getroffen zu haben, denn Humor ist bis zu einem gewissen Grad tatsächlich Geschmackssache, das heisst der Autor hat es zum grossen Teil gar nicht in der Hand, wie seine Geschichte aufgenommen wird. Aber das ist natürlich bei vielen anderen Bereichen so, wie z.B. Horror, Erotik, Satire.
Diese Stelle, bei der du meintest, dass da kein Absatz sein sollte, stimme ich dir zu. Absatz ist nun weg.

Lieben Dank
und
liebe Grüsse
lakita

 

Hallo lakita,

den Titel, in seiner Zweideutigkeit, fand ich sofort gut. Dann begann die Geschichte in Platt und ich war erstmal raus. Ich liebe es, wenn eine Freundin aus Eckernförde ihren drei Lütten alte Lieder vorsingt. Auch wenn ich da noch deutlich weniger verstehe. :lol:
Kurz um, für mich funktioniert die Geschichte jetzt besser. :}

„Erinnerst du das denn nicht mehr?“, fragte die Kornblume, „letzten Sommer?“
"Erinnerst du "dich" denn nicht mehr?", oder?

„Frieda, dieser verschrumpelte Apfel, die taucht immer nur auf, wenn es was zu ernten gibt,“ sagte die Lupine, „dieses Hardcore-Vegetarier-Miststück räumt Heinrichs gesamten Gemüsegarten ab.“
Frieda, die alle Tulpnelka äh Tussnelda. :)

„'abt ihr das gesehen? Das ist skandalös!“, rief die Schmucklilie,
Ich liebe Mademoiselle Schmucklilie.:herz:

„Was ist ein Ekstarakantes?“, fragte das Sandglöckchen.
„Plapper nicht alles nach!“, sagte die Lupine, „und halt deine Stängel grade!
Haha. Wunderbares Pendant zum krummen Rücken.

ich schick dir die Details via Wurzel“, sagte die Kornblume, „besser unterirdisch wegen dem Kind.“
Witzig. Unterirdisch via Wurzel, Wenn's nicht jugendfrei ist. Oder jemand hält dem Kind die Kelchblätter zu.
„Also, was wächst da für mich rüber?“, drängelte Freddy.
Du bleibst dem Vokabular treu. :)


Da sind ab und zu die falschen Zeichen am Beginn der WR. Z.B. hier:
(weiter unten im Text noch öfter. Schau am beseten mal durch)

"Die verstehen dich nicht"

"Hast du jetzt deine esoterischen drei Minuten?",

"seit wann spielt denn der Glaube in der Botanik eine Rolle? Und wenn du mir gleich mit Luft und Liebe kommst, kündige ich dir die Freundschaft."


Wir sind alle im Ausnahmezustand wegen des Lockdowns.
Also, hör mal. Das gefällt mir nicht. Mein Name in einem Atemzug mit diesem Unwort.

„Geht klar“, sagte Ari, „sagt mal, habt ihr nicht schon mal so eine Aktion durchgezogen?“
„Du fragst zu viel, Ari“, drohte das Blaukissen.
Ja, Neugierde ist gefährlich auf diesem Terrain. Steg deine Fühler nicht in Dinge, die dich nichts angehen, Ari.

„Liebster, erinnerst du es nicht mehr?
"Liebster, erinnerst du "dich" nicht mehr?"
Oder ist das Absicht?

"Hast du jetzt deine esoterischen drei Minuten?", fragte die Lupine, "seit wann spielt denn der Glaube in der Botanik eine Rolle? Und wenn du mir gleich mit Luft und Liebe kommst, kündige ich dir die Freundschaft."
Ach, Lupine, sei nicht so streng mit ihnen. Ich finde es klasse, wie du jeder Blaublütigen einen einzigartigen Charakter gegeben hast. Ich hätte gern jeweils einen Steckling. :)

„Wer war nochmal Frieda?“, fragte der Rittersporn und alle Blaublütigen lachten bis sich ihre Stängel bogen.
Die Gartenmafiosis. Lakita, diese Geschichte kommt so locker witzig erzählt daher. Aber ich sehe, wieviel gut recherchiertes Florafachwissen du in Dialogformulierungen und Szenenbildern eingeflochten hast. Hat mir gut gefallen.

Liebe Grüße und schönes Wochenende.
wegen

 

Hallo @wegen,

lieben Dank für dein freundliches Feedback. Hat mich sehr gefreut, dass ich deinen Humorgeschmack getroffen habe. Schönes Gefühl.

Ich liebe Mademoiselle Schmucklilie.:herz:
Das haben schon einige geäußert und dabei habe ich gerade bei dieser Blumenfigur gedacht, dass mir um die Ohren fliegen würde, ein Klischee zu bedienen. So nach dem Tenor: klar, wenn einem gar nichts einfällt, dann versucht man es mit dem Französischakzent. Freut mich, dass mir dies bisher keiner vorgehalten hat. Man lernt nie aus.
Witzig. Unterirdisch via Wurzel, Wenn's nicht jugendfrei ist. Oder jemand hält dem Kind die Kelchblätter zu.
Wow, die Idee mit den Kelchblättern zuhalten ist super. Ach, mir fielen ja auch noch so viele kleine Formulierungen ein, die ich gerne verwendet hätte, aber es muss ja auch passen und die Geschichte soll ja auch noch eine Geschichte sein.
Da sind ab und zu die falschen Zeichen am Beginn der WR. Z.B. hier:
(weiter unten im Text noch öfter. Schau am beseten mal durch)
Gut, dass du darauf hinweist, das sind alles nachträglich geschriebene Einschübe, da ich offensichtlich mit zwei verschiedenen Schreibprogrammen arbeite, muss ich mich mal gründlich darum kümmern, das geht leider nicht so einfach, kenne das schon aus anderen Geschichten.
Wird aber bereinigt.
Also, hör mal. Das gefällt mir nicht. Mein Name in einem Atemzug mit diesem Unwort.
Wie konnte ich nur! :D
"Liebster, erinnerst du "dich" nicht mehr?"
Oder ist das Absicht?
Doch, doch, ich wollte es so. Weiter oben hast du es ja auch schon angemerkt, auch da sollte es so sein.
Ach, Lupine, sei nicht so streng mit ihnen. Ich finde es klasse, wie du jeder Blaublütigen einen einzigartigen Charakter gegeben hast. Ich hätte gern jeweils einen Steckling. :)
Das freut mich echt sehr, weil ich mir genau das so gedacht hatte, dass man erkennt, dass jeder irgendwie anders ist, nicht nur von der Blumenform her.

Danke nochmals für dein positives Feedback.


Lieben Gruß
lakita

 

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