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Die Suche nach dem gar nicht mal so großen Donnerkristall

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13.06.2002
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Die Suche nach dem gar nicht mal so großen Donnerkristall

"Du bist der Antiheld", sagte der Held und säbelte dem finsteren Ork mit einem Zing den Kopf von den grünen Schultern.
"Ich will aber nicht der Antiheld sein! Warum kann ich nicht einfach nur Held sein?"
"Weil ich bereits der" - Zing, Ork Nummer zwei - "Held bin. Und es kann immer nur einen Helden in jedem Abenteuer geben."
"Ja, aber..."
"Da gibt es keinen Grund zur Aberei. Fürderhin bist du klein." Zing "Du bist dick." Zing "Du bist hässlich." Zing "Du hast überall Pickel." Zing "Du trinkst und rauchst wie ein Schlot." Zing "Und vor allem stink..."
"Ja, ist ja gut." Es war nicht ganz einfach, dem Helden zu folgen - immerhin musste ich nicht nur den Orks und ihren zu Boden regnenden Köpfen ausweichen, sondern auch seinen zwar unterschwelligen aber einem so sensiblen Wesen wie mir natürlich unentgehbaren Beleidigungen.

Mein Name ist BenLego und ich gehöre dem Stamm der Ekeloiden an. Ihr kennt doch bestimmt diese weichen, puscheligen Knuddelwesen mit lieblich riesengroßen Augen, seidig glänzendem Fell, knuffig unbeholfener Gangart und diesem unerträglich süßlichen Glucksen, wenn man sie unter dem unendlich niedlichen Kinn krault? Also, die haben wir einst ausgerottet. Und da, wo die früher gelebt haben, da leben jetzt wir.
Ekeloiden sind kleine, weitgehend orangefarbene Wesen etwa von der Größe eines kleinen Hundes. Rehpinscher etwa. Oder Dackel. Und ja, ich muss zugeben, dass das mit den Pickeln nicht ganz falsch war, allerdings handelt es sich bei den lilan Pusteln um Glückspickel. Man sagt, wann immer einem Ekeloiden so ein Knubbel aufeitert, dann...

"Komm schon, wir müssen weiter!" Der Held stützte sich auf den Griff seines im Brustkorb eines Orks steckenden Schwertes und trommelte ungeduldig mit seinen Fingern auf den Knauf.
"Aber ich war gerade dabei, den Leuten ein wenig über mich zu erzählen. Hintergründe und so."
"Welche Leute?"
"Kennst du nicht. Immerhin bin ich hier der Erzähler."
"Fürwahr. Und wahrlich."
"Und der Antiheld", grummelte ich hinterher.
"Grummelei ist fehl am Platze, junger Freund. Antiheld sein ist toll. Du darfst Alkohol trinken. Hast du schon mal einen Helden gesehen, der sich den Freuden des Lasters hingibt? Nein, Helden machen so etwas nämlich nicht, denn die sind immer rein und gut und solcherlei. Schluderei geziemt sich nicht. Hast du eine Ahnung, wie gerne ich mal wieder eine schöne saftige Zigarre..."
"Aber du kriegst am Ende das Mädchen."
"Welches Mäd... ach, meinst du die Tochter von König Pumpernickel? So toll ist das auch nicht. Fürwahr, die ist so schlau, wie du schön und sieht obendrein so aus, als hätte jemand versucht, ihr die Mondoberfläche direkt ins Gesicht zu modellieren."
"Versucht?"
"Komm jetzt, wir haben einen Donnerkristall zu bergen."
"Hast du denn auch schon artig alle Orks abgemurkst?"
"Ich denke schon. Oder siehst du noch einen, der sich beweglich zeigt?"
"Der da hinten."
Zing

...

"Ach, ist der niedli... oh nee, doch nicht."
"Müssen wir uns hier aufhalten?"
"Ja", antwortete der Held und stellte uns der Hexe vor. "Seid gegrüßt, werte Hexe. Ich bin der Held. Du weißt schon, glorreicher Retter der Welten, siegreicher Zerstörer all seiner Feinde, Vernichter allen Übels und so. Und der kleine Kerl, der, wie du eben so trefflich formuliertest, erheblich an Niedlichkeit zu wünschen übrig lässt..."
"Arsch."
"... trägt den Namen BenLego. Mit großem L in der Mitte."
"Hach, wie eloquent du sein kannst, wenn Frauen anwesend sind", säuselte ich und gab mich wieder meinem erstaunlich bröckeligen Raucherhusten hin.
"Dein Freund klingt, als würde er gleich sterben."
"Das muss so sein, gute Frau. Er ist immerhin der Anthiheld."
"Ah, verstehe."
"Sagt an, werte Hexe, habt ihr schon einmal vom großen Donnerkristall gehört?"
"Nein."
"Wie jetzt... echt nicht?" Irgendwie schien der Held damit nun gar nicht gerechnet zu haben.
"Ich kenne einen Donnerkristall", fuhr die Hexe fort. "Aber der ist nicht besonders groß. Um genau zu sein, ist er ziemlich klein. So klein etwa, wie das Furunkel auf der Stirn deines Freun..."
"Könnten wir jetzt bitte damit aufhören?", fuhr ich dazwischen. "Sonst könnt ihr gleich ohne Erzähler weitermachen. Und dann will ich euch mal sehen, wie ihr... wie ihr... naja, ohne Erzähler halt!"
"Entschuldige", sagte die Hexe. "Also, der Donnerkristall gehörte König Pumpernickel. Doch dann hat der finstere Zauberer ihn gestohlen."
"Der Zauberer?"
"Ja."
"Du meinst den Antagonisten?"
"Genau den."
"Der gemeinsam mit seinen finsteren Schergen der Dunkelheit sein Dasein im ewig lichtlosen Turm der unendlich unendlichen Nonlumination umgeben von vermutlich ziemlich gemeinen..."
"Ja. Den meine ich."
"Fürwahr?"
"Und wahrlich."
"Nun denn, junger BenLego, lass uns einen Feldzug sondergleichen beginnen."
"Kann ich vorher noch kurz pinkeln gehen?", fragte ich. "Ich meine, ich kenn dich, und da wo du dich immer rumtreibst, ist es echt schlecht mit Sanitär und so."
"Ich bin der Held, ich spüre nie Verlangen nach solcherlei Betätigung."
"Ich auch nicht", grinste die Hexe. "Darum hab ich auch kein Klo. Du solltest übrigens echt was gegen den Husten unternehmen."

...

"Jetzt mal ehrlich, wollen wir nicht mal die Klischees tauschen?"
"Was meinst du?"
"Naja, dass ich dann mal der Held sein kann und du der An..."
"Bist du mit der Gesamtsituation unzufrieden?"
"Ach, ich weiß nicht... seit meine Frau mich verlassen hat, ist alles so komisch."
"Du hattest ein holdes und vermutlich blindes Weib an deiner Seite? Erzähl."
"Hey, ich hab die letzten Jahre damit verbracht, die Sache im Alkohol zu ertränken und zu vergessen."
"Und?"
"Jetzt hab ichs vergessen."
"Du hattest es echt schwer, oder? Keks?"
"Sag mal, wie weit ist es eigentlich bis zu diesem Zaubererturm?"
"Zwei bis drei Monde schätze ich."
"Nimms mir nicht übel, aber als Gott die Längenmaße verteilt hat, warst du sicher pinkeln."
"Wie ich sagte, ich bin ein Held und brauche nicht..."

Zwei bis drei Monde später erreichten der Held und ich tatsächlich den ewig lichtlosen Turm der undendlich unendlichen Nonlumination, der interessanterweise inmitten einer sehr hübsch gestalteten Waldlichtung stand. Ein paar Rehe ästen, niedliche Kaninchen tollten im Geäst des prunkvollen Buschwerks und hordenweise Glühwürmchen gaben sich alle Mühe, die Szenerie in ein verheißungsvoll romantisches Licht zu tauchen.
"Mann... um die Büsche zu fällen, braucht man sicher einen guten Hering", sagte ich.
"Wie meinen?"
"Ach nichts. Kleine Fremdanspielung. Das gehört sich so in Heldenepen."
"Ist das wieder so eine Erzählersache?"
"Ja. Gehen wir rein?"
"Harre ein, werter Freund." Ich harrte einen Moment ein, wobei ich die meiste Zeit damit verbrachte, mich zu fragen, wie das geht, und folgte mit meinem Blick dem emporgereckten Zeigefinger des Helden. Er deutete auf einen Typen, der aus einem der oberen Fenster des Turms baumelte und sich mit letzter Kraft am Sims festhielt. Man konnte förmlich spüren, wie ihn die Kräfte verließen, und als er sich schließlich nicht mehr halten konnte...
"Ach, das ist nur ein Cliffhanger. Ich würde jetzt wirklich gern reingehen, bevor ich so ganz antiheldenmäßig von einem Pfeil oder so getroffen werde."
"Hier gibt es keine Pfeile, werter BenLego."
"Das spielt keine Rolle. Wir kriegen immer eine Schusswunde mit."
"Es würde mir das Abenteuer fürwahr ein wenig erleichtern, wenn deine ewige Grummelei über dein Schicksal sich im Rahmen halten würde."
"Ich grummel gar nicht, ich wollte nur die Brenzligkeit der Situation herausstellen... da! Siehst du, jetzt ist es passiert." Ich zog den Pfeil aus meiner Schulter und präsentierte ihn dem Helden.
"Wahrlich, du hast Recht. Lass mich das eben regeln."
"Soll ich mitkommen?"
"Bei allem Respekt, junger Freund, dies ist eine Heldenangelegenheit."

Sprachs und betrat den Turm alleine.
Natürlich wäre es jetzt eine tolle Sache, wenn ich seinen heldenhaften Weg die Stockwerke hinauf schildern könnte, die wahnwitzigen Kämpfe, die grandiosen Siege, die haarsträubenden Manöver knapp am Tode vorbei, die ellenlangen und spannungsgeladenen Dialoge mit dem Zauberer, die schier nervenzerfetzend gefährlichen Kontermanöver des Antagonisten, den wahrhaft perfekten und vollkommen überraschenden Plan des Helden, den damit einhergehenden grausamen Tod des Zauberers und schließlich den glorreichen Moment, in dem der Held den Donnerkristall in die Hände nimmt und voller Zuversicht und Freude über die damit perfekte Rettung der Welt den Rückweg antritt. Kann ich aber nicht, denn ich war nicht dabei. Bin ja schließlich der Antiheld unter den Erzählern.
Stattdessen kann ich aber erzählen, wie ich mich die Zwischenzeit über beschäftigt habe. Zuerst verbrachte ich ein paar schweißtreibende Momente damit, meine Wunde zu verarzten. Da ich kein Unterhemd hatte, das ich zwecks Verbandbildung zerreißen konnte, mussten ein paar Löwenzahnblätter herhalten. Danach lehnte ich mich an die Turmwand und betrachtete eingehend meine Fingernägel, bohrte ein wenig in der Nase, rauchte ein oder zwei Zigaretten, seufzte das ein oder andere Mal über die Ungerechtigkeit dieser Welt und meinen Platz darin, bereute, dass ich keinen Alkohol mit auf unsere Odyssee genommen hatte und verfluchte meine Exfrau auf mehr als kreative Art und Weise.

"So, da bin ich wieder", sagte der Held.
"Hast du den Kristall?"
"Fürwahr."
"Fein. Dann kannst du ja jetzt die Belohnung einheimsen."
"Du meinst die Hand der liebreizenden Prinzessin, deren Liebreizendheit sich eigentlich in der Tatsache beschränkt, dass sie eine Prinzessin ist?"
"Genau. Ich beneide dich nicht wirklich um dieses Los. Ich meine, die olle Schrulle ist echt nicht ganz das, was ich mir unter einem netten Lebensabend vorstellen würde..."
"Ja. Aber auch diese Pflicht gehört zu den Lasten eines Helden."

Naja, und dann geschah, was halt geschehen musste. Eine meiner Glückspusteln platzte und erfüllte mir meinen größten Wunsch.
"Das war irgendwie zu erwarten."
"Hey, wir haben die Rollen getauscht!", sagte der ehemalige Held. "Jetzt kannst du ja die Prinzessin heiraten."
"Fürwahr", grummelte ich. "Und wahrlich."

 

Hallo,
also lol, habe mich fürwahr köstlich amüsiert, in der Hexensituation schwächelt die Geschichte ein wenig. Braucht es die überhaupt?

"Ach, ist der niedli... oh nee, doch nicht."
"Müssen wir uns hier aufhalten?"
"Ja", antwortete der Held und stellte uns der Hexe vor. "Seid gegrüßt, werte Hexe. Ich bin der Held. Du weißt schon, glorreicher Retter der Welten, siegreicher Zerstörer all seiner Feinde, Vernichter allen Übels und so. Und der kleiner Kerl, der, wie du eben so trefflich formuliertest, erheblich an Niedlichkeit zu wünschen übrig lässt..."
"Arsch."
"... trägt den Namen BenLego. Mit großem L in der Mitte."
:D

Georg

 

Hallo, gnoebel.

Geglückter Versuch, den Anti-Helden aus der Fantasy-Ecke zu holen. Fulminanter Einstieg, dann fällt es etwas ab. Die Hexen-Episode fand ich wie der Schrei Bär lässlich, die Schlusspointe zwar nicht vorhersehbar, aber auch nicht wirklich überraschend. Am besten fand ich den vorvorletzten Abschnitt, den mit der Lücke in der Klimax-Berichterstattung.

Dummerweise hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, ich hätte ein Wortspiel mit dem Namen des Antihelden nicht kapiert ... gab's da was zu kapieren? Bitte nicht, sonst komm ich mir so doof vor. :)

Und das mit dem "kurz" will Dir irgendwie nicht so recht in den Schädel, oder? Ich meine, "gut" scheint Dir ja offenbar einzuleuchten, aber kurz ist ... anders. Wobei das hier für Deine Verhältnisse schon irgendwie kurz war ...

Gruß
bvw

 

Moin Schrei Bär und bvw,

Danke fürs Lesen und Witzigfinden vorneweg.

Bär schrieb:
habe mich fürwahr köstlich amüsiert
wahrlich, das freut mich.
Braucht es die überhaupt?
Naja, da du ausgerechnet diese Szene mit einem Lachsmilie kommentiert hast, anscheinend ja ;)

bvw schrieb:
Dummerweise hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, ich hätte ein Wortspiel mit dem Namen des Antihelden nicht kapiert ... gab's da was zu kapieren?
Ja
(Ich hoffe, du kommst dir jetzt nicht wirklich doof vor :D)
Und das mit dem "kurz" will Dir irgendwie nicht so recht in den Schädel, oder?
Hmm... naja, das "kurz" in kurz&gut bezieht sich eigentlich nicht auf die Länge der Geschichten, sondern auf den Zeitraum einer Runde. Wenn jemand in zwei Wochen nen Roman hinbekommt, wäre theoretisch auch der erlaubt.

 

Naja, da du ausgerechnet diese Szene mit einem Lachsmilie kommentiert hast, anscheinend ja ;)
Mein Smiley bezog sich auf das von mir zitierte Stückchen. Unabhängig von der Szene an sich.
Übrigens, auch der Satz mit dem Keks ist einen wert: :D

Georg

 

(Ich hoffe, du kommst dir jetzt nicht wirklich doof vor :D)

Doch. Tierisch. Ich komm nicht drauf. Ich schlaf mal drüber.

Hmm... naja, das "kurz" in kurz&gut bezieht sich eigentlich nicht auf die Länge der Geschichten, sondern auf den Zeitraum einer Runde.

Da Du hier ja das Sagen hast und mithin die Definitionsmacht besitzt, muss ich Dir das wohl mal glauben. :D

War ja auch kein Vorwurf. Ich hab die Geschichte ja mit Lustgewinn gelesen. Aber Du kannst trotzdem nicht kurz! Nicht mal Deine Titel sind kurz! :p

Gruß
bvw

 

"Aber ich war gerade dabei, den Leuten ein wenig über mich zu erzählen. Hintergründe und so."
"Welche Leute?"
"Kennst du nicht. Immerhin bin ich hier der Erzähler."
hehe
"Der gemeinsam mit seinen finsteren Schergen der Dunkelheit sein Dasein im ewig lichtlosen Turm der undendlich unendlichen Nonlumination umgeben von vermutlich ziemlich gemeinen..."
"Ja. Den meine ich."
"Fürwahr?"
"Und Wahrlich."
wahrlich
"Harre ein, werter Freund." Ich harrte einen Moment ein, wobei ich die meiste Zeit damit verbrachte, mich zu fragen, wie das geht, und folgte mit meinem Blick dem emporgereckten Zeigefinger des Helden. Er deutete auf einen Typen, der aus einem der oberen Fenster des Turms baumelte und sich mit letzter Kraft am Sims festhielt. Man konnte förmlich spüren, wie ihn die Kräfte verließen, und als er sich schließlich nicht mehr halten konnte...
"Ach, das ist nur ein Cliffhanger. Ich würde jetzt wirklich gern reingehen, bevor ich so ganz antiheldenmäßig von einem Pfeil oder so getroffen werde."
:D

Hi gnoebel,

na ja, richtig witzig fand ich es eigentlich in seiner Gesamtheit nicht. Aber gut war es auf jeden Fall.

Das ist so eine Geschichte, die nach meinem Dafürhalten halt mal wieder besser in Fantasy aufgehoben wäre, weil ich den Humor einfach nicht ... na ja, schon witzig finde, aber äh ... irgendwie nicht zum Lachen :drool:

Egal. Gerne gelesen. So.

Bruder Tserk

 

Hallo gnoebel!

Das ist ja eine richtig schön fiese Pointe!

Na, wenigstens muß er jetzt nicht mehr aufs Klo. Hat mir gut gefallen! :)

Da gibt es keinen Grund zur Aberei.
Schöne Wortschöpfung!

"Kann ich vorher noch kurz pinkeln gehen?", fragte ich. "Ich meine, ich kenn dich, und da wo du dich immer rumtreibst, ist es echt schlecht mit Sanitär und so."
"Ich bin der Held, ich spüre nie Verlangen nach solcherlei Betätigung."
"Ich auch nicht", grinste die Hexe. "Darum hab ich auch kein Klo. […]"
Ich dachte zwar schon bei »Nein, Helden machen so etwas nämlich nicht, denn die sind immer rein und gut und solcherlei« ans Klo und wollte Dir das schon als Verbesserungsvorschlag vorschlagen, aber da steht es schon, und super eingebaut mit der Hexe! :thumbsup: Jetzt hab ich natürlich keinen Verbesserungsvorschlag mehr. :(

Er deutete auf einen Typen, der aus einem der oberen Fenster des Turms baumelte und sich mit letzter Kraft am Sims festhielt. Man konnte förmlich spüren, wie ihn die Kräfte verließen, und als er sich schließlich nicht mehr halten konnte...
"Ach, das ist nur ein Cliffhanger. Ich würde jetzt wirklich gern reingehen, bevor ich so ganz antiheldenmäßig von einem Pfeil oder so getroffen werde."
"Hier gibt es keine Pfeile, werter BenLego."
"Das spielt keine Rolle. Wir kriegen immer eine Schusswunde mit."
Den Cliffhanger finde ich eine super Idee, aber die Schusswunde ist auch gut.

Zu dem Wortspiel mit dem Namen hab ich auch keine Lösung, obwohl ich bei BenLego an *flüster* (soll ja nicht jeder hören) denken mußte, aber der paßt da nicht so recht dazu.

Tserk schrieb:
besser in Fantasy aufgehoben
Der Held stützte sich auf den Griff seines im Brustkorb eines Orks steckenden Schwertes und trommelte ungeduldig mit seinen Fingern auf den Knauf.
Oder doch besser in Horror? :D

Ein paar Kleinigkeiten noch:

»"Weil ich bereits der" Zing - Ork Nummer zwei "Held bin. Und es kann immer nur einen Helden in jedem Abenteuer geben."«
– ich würde das satzzeichentechnisch so lösen: der“ – Zing, Ork Nummer zwei – „Held

»"Ja, aber..."«
– wenn das Wort vor oder nach den drei Punkten komplett ist, gehört eine Leertaste dazwischen (im Fall des gleich folgenden »stink…« ist es richtig)

»allerdings handelt es sich bei den lilanen Pusteln um Glückspickel.«
– lila ohne nen

»Und der kleiner Kerl,«
– kleine ohne r

»wie ich mich die Zwischenzeit über beschäftigt habe.«
– einfacher: wie ich mich inzwischen beschäftigt habe

»was ich mir unter einen netten Lebensabend vorstellen würde..."«
– einem

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo gnoebel,

habe mich über die Geschichte köstlich amüsiert und erst dann gesehen, wer sie produziert hat. Habe ich vorher nicht erkannt, also für mich keine typische gnoebel Geschichte, sondern wirklich erfrischend.

LG

Jo

 

Hi gnoe,

Habe mich beim Lesen königlich amüsiert.
Hier musste ich laut auflachen:

Mein Name ist BenLego und ich gehöre dem Stamm der Ekeloiden an. Ihr kennt doch bestimmt diese weichen, puscheligen Knuddelwesen mit lieblich riesengroßen Augen, seidig glänzendem Fell, knuffig unbeholfener Gangart und diesem unerträglich süßlichen Glucksen, wenn man sie unter dem unendlich niedlichen Kinn krault? Also, die haben wir einst ausgerottet. Und da, wo die früher gelebt haben, da leben jetzt wir.
fantastisch.
Klasse, wie du mit den Fantasy-Klischees abrechnest. Angenehm frisch erheiternd.
Mehr fällt mir auch schon nicht mehr ein, aber mehr gibt es vermutlich auch nicht zu sagen. In meinen Augen schlicht eine kurweilige Geschichte, die das smiley-Prädikat aufgestempelt bekommt.

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo gnoebel

Jep, Don Quijote und Sancho Panza mit Akne. :D

Obwohl lang(-textlich), war's kurz(-weilig).

Mir gefiel am besten der Einstieg mit der Zing-Szene und dann die BenLego Einführung, und dann der Cliffhanger. Auch das Gesammtsituations-Couch-Gespräch, und, ach überhaupt war alles gut und frisch, also nicht einfach nur frisch, wie frisch gewaschen, sondern eben frisch, wie frische Fische.

Toll, gerne gelesen,
Gruss.dot

 

Hallo Freunde,


Besten Dank fürs Lesen, Kommentieren und Gutfinden.

Die von Tserk und Häferl gefundenen Fehler sind sogleich Geschichte. Fürwahr und wahrlich.

jynx schrieb:
Das "Fürwahr" war mir fürwahr ein bisschen zu häufig anzutreffen. So die Hälfte davon hätte es fürwahr auch getan.
Wahrlich, ich sage dir, daß ein Held "Fürwahr" wahrlich nicht oft genug sagen kann ;)
bvw schrieb:
Nicht mal Deine Titel sind kurz!
Meine Titel sind inzwischen so lang, wie so manch andere Geschichte...
Häferl schrieb:
Zu dem Wortspiel mit dem Namen hab ich auch keine Lösung, obwohl ich bei BenLego an *flüster* (soll ja nicht jeder hören) denken mußte, aber der paßt da nicht so recht dazu.
Hehe... ich muss dabei immer an meine alte Freundin Anna denken. Die ist so schlank, daß viele denken, sie wöge nur ein paar Gramm und ihr einen dazu passenden Spitznamen geben ;)
jobär schrieb:
also für mich keine typische gnoebel Geschichte, sondern wirklich erfrischend.
im Umkehrschluss besitzen meine anderen Geschichten also die Erfrischungswirkung eines lauwarmen Kieselsteins in der Wüste?
Nee, Spaß (konnte ich mir nicht verkneifen). Ich weiß, was du meinst... Danke

 

Grüß Gott Herr gnoebel,

fürwahr eine kurzweilige Geschichte! Für meinen einfach gestrickten Geschmack ist sie um etliche Ellen zu lang. Wie brudervomweber finde ich die Szene mit der Hexe entbehrlich. Die Absicht, auch diese Minderheit einmal zu Wort kommen zu lassen, ist natürlich lobenswert. Die Persönlichkeiten der Orks scheinen mir recht eindimensional zu sein. Aber das war sicher beabsichtigt. Auch das Klischee, dass böse Zauberer immer nur böse sind, wäre einmal zu hinterfragen.

Trotzem ein erfreulicher Text! Meiner Meinung nach einer der heißesten Anwärter auf den Titel in dieser Runde.

Freundliche Grüße vom

Berg

 

Moin Berg,

Danke fürs Lesen und Kommentieren. Freut mich, daß es dir, trotz der Länge, gefallen hat.

Die Persönlichkeiten der Orks scheinen mir recht eindimensional zu sein.
Richtig. Die Orks bestehen im Grunde nur aus einer Richtung - runter :D
Auch das Klischee, dass böse Zauberer immer nur böse sind, wäre einmal zu hinterfragen.
Hätte ich sicher auch gemacht, wenn der Held mich nur mitgenommen hätte in den Turm...

 

Hallo gnoebel,

bin über folgernde Kleinigkeit gestolpert:

Zwei bis drei Monde später erreichten der Held und ich tatsächlich den ewig lichtlosen Turm der undendlich unendlichen Nonlumination, der interessanterweise inmitten einer sehr hübsch gestalteten Waldlichtung stand.

beim ersten "unendlich" ein "d" zuviel


Ansonsten habe ich mich bis zur Pointe hin köstlich amüsiert, nachdem ich mich in dieser Rubrik des schin öfteren gefragt habe, ob es denn prinzipiell möglich sei, eine für die Mehrheit der Leser witzige Geschichte zu schreiben.

Sprachlich reiht sich Knaller an Knaller und der Höhepunkt war das "haben wir ausgerottet" im ersten Drittel. Die Hexenszene geht in Ordnung, so wie alle anderen klischeehaften Klischees.

Danke für die erfrischende Kombination aus Sprachwitz und Tiefsinn.

Gruß,

AE

 

Moin AlterEgo,

So gerne ich jobär zustimmen würde, aber da ist tatsächlich ein d zuviel ;)

Danke dir fürs Lesen und Kommentieren. Freut mich, wenns dir (inklusive umstrittener Hexenszene) gefallen hat.

ob es denn prinzipiell möglich sei, eine für die Mehrheit der Leser witzige Geschichte zu schreiben.
Ich weiß nicht, ob es möglich ist - aber ich glaube, das Ergebnis wäre auf Dauer recht langweilig...

 

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