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- 03.07.2004
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Die Therapeutin - Doppel (1)
Meine Eltern meinten, eine geschlechtsspezifische Erziehung sei nicht mehr zeitgemäß und so boten sie meinen Geschwistern und mir die ganze Fülle der Spielzeugwelt. Ich konnte mit Puppen spielen oder mit Klötzchen Häuser bauen. Bauen gefiel mir angesichts der Schlichtheit und Symmetrie der Klötzchen besser als die mich verwirrende Vielfalt der Puppen. Schon als kleines Mädchen trug ich lieber Hosen und riss mir die Kleidchen, in die ich morgens gesteckt wurde, ziemlich schnell vom Leib. Ich fand sie unbequem und irgendwie unvollständig. Als ich älter wurde, entdeckte ich die Bäume in unserem großen Garten als ideale Klettergerüste, baute Baumhäuser und Erdhöhlen und spielte mit den Jungs aus der Nachbarschaft wilde Spiele wie Piraten oder Räuber. Da ich meine hellblonden Haare immer kurz geschnitten haben wollte und, wie gesagt, Hosen trug, eignete ich mich nicht als Prinzessin, die entführt und gerettet werden konnte. Dafür mussten andere Mädchen herhalten, die sich zu meinem Erstaunen in dieser Rolle auch gefielen. Als wir in die Schule kamen, ernannten mich die Jungs zum „Ehrenjungen“. Am meisten freute mich aber das Erstaunen einiger Lehrer, wenn sie aus dem Klassenbuch erfuhren, dass ich Andrea hieß. Eine Lehrerin setzte sogar ein s hinzu, weil sie vermutete, die Sekretärin habe sich vertan.
Als meine Pubertät einsetzte, war ich meiner wirklich guten Aufklärung zum Trotz über die ungewohnten Emotionen, die mich befielen, ein wenig verstört. Aber mehr ärgerte ich mich über meine körperliche Entwicklung, die wenigstens recht langsam voranging. Nicht nur wegen der anderen Jungs fühlte ich mich zu den Mädchen hingezogen. Nach einigen Experimenten auf Schulausflügen und den ersten Partys in schummrigen Kellern war ich mir sicher, dass Jungs nicht richtig küssen konnten. Ich mochte es auch auf Klassenreisen im Mädchenschlafsaal zu übernachten. Die anderen Jungs beneideten mich deshalb heftig.
Einige Eltern anderer Schüler beklagten sich bei meinen Eltern. Sie hatten anscheinend Angst, ich verführte ihre arglosen Buben. Meine Eltern, die beide Lehrer waren, ließen sich dann ausführlich über ihre pädagogischen Maximen aus, so dass die anderen Eltern auf einen weiteren Besuch verzichteten und stattdessen ihren Kindern einen Umgang mit mir verboten. Manche Jungs zogen sich auch aus eigenem Antrieb zurück, nachdem sie feststellen mussten, dass ich mich nicht küssen ließ und für weitere Erkundungen schon gar nicht zu haben war. Erst Jahre später erfuhr ich, dass manche Jungs zu der Auffassung gekommen waren, dass ich zwar kein Mädchen sei, aber auch kein Junge und mit diesem Weder-Noch kamen sie nicht zurecht und zogen sich auch deshalb von mir zurück.
Auch meine Versuche, eine engere Beziehung zu Mädchen aufzubauen, endeten wenig erfolgreich. Ich erschien den Mädchen zu männlich und schmuste ihnen zu wenig. Im Ergebnis zog ich mich immer weiter aus den verschiedenen Cliquen zurück und pflegte so ab der zehnten Klasse keine engen Kontakte mehr zu anderen Gleichaltrigen. An der Universität angelangt, studierte ich Psychologie und Sozialwissenschaften und erfuhr schnell, dass die meisten Kommilitonen sich nicht dafür interessierten, ob ich nun Student oder Studentin war. Allerdings hielt ich mich von vielen studentischen Vergnügungen auch fern, saß aber oft mit anderen Studentinnen zusammen, um gemeinsam Hausarbeiten zu schreiben oder für die nächste Klausur zu lernen. Persönliche Beziehungen ergaben sich aber nicht. In Sachen Liebe war ich gar nicht mehr forsch, sondern sehr schüchtern. Mein Sexualleben fand nur in der Theorie statt und ich vertiefte mein Studium in den Bereichen Geschlechterrollen, Gender und besonders Transgender. Letztlich halfen mir diese Studien in meiner eigenen Entwicklung nicht weiter, aber ich absolvierte mein Diplom als Psychologin mit Auszeichnung.
Nach Abschluss des Studiums wurde mir eine Assistentenstelle angeboten und außerdem begann ich in einer Beratungsstelle stundenweise als Paartherapeutin zu arbeiten. Da ich nur zeitweise in der Uni oder der Beratungsstelle sein musste, arbeitete ich häufig zu Hause vor dem Computer. Dabei war ich viel im Internet unterwegs und stieß bei Recherchen eines Tages auch auf kleine Filmchen, die für Jugendliche kaum geeignet waren, aber in großer Zahl angeboten wurden. Nachdem ich einige Monate wahllos durch die unterschiedlichen Kategorien gezappt war und auch darüber nachsann, ob ich dieses Material für meine Beratungsarbeit einsetzen könnte, stellte ich gewisse Vorlieben bei mir fest. Ich mochte Mädchen, die fantasievoll masturbierten - alleine oder auch zu mehreren. Dabei waren mir die Videos am liebsten, in denen intime Körperteile gar nicht zu sehen waren. Und ich begann zu träumen, ich läge mit einem anderen Mädchen am Strand oder im Bett und wir streichelten uns gegenseitig. Aber ich schaffte es nicht, aus mir herauszukommen und so blieben meine Phantasien im Kopf.
Wenigstens einmal in der Woche saßen wir mit mehreren Kolleginnen aus der Uni und auch aus der Beratungsstelle in einem Café, das ein beliebter Treffpunkt der Studierenden war. Deshalb wurden unsere Gespräche manchmal auch unterbrochen, aber wir nutzten gerne die Gelegenheit, mit den jungen Studentinnen - Studenten trauten sich an geballte Frauenpower anscheinend nicht heran - über Studienfragen zu diskutieren, so dass diese Unterbrechungen kaum störten. An einem Nachmittag, wir brachen gerade von unserem Treffen auf, wurde ich direkt angesprochen:
„Entschuldigen Sie bitte, dürfte ich Ihnen eine Frage stellen?“
Ich drehte mich um, nahm eine Studentin wahr - vermutete ich jedenfalls - und erwiderte: „Gerne.“
„Vielleicht können wir uns setzen. Ich lade Sie auch zu einem Kaffee ein.“
Auch diesem Vorschlag stimmte ich zu und das Mädchen lotste mich in eine ruhige Ecke. An den Nachbartischen saß niemand mehr, das Hauptgeschäft des Cafés war bereits beendet.
„Ich beobachte Sie seit einiger Zeit“, begann die junge Frau, „und mir ist aufgefallen, dass Sie sich zwar nur mit Frauen treffen, aber anscheinend kein - äh - also privates Interesse an ihren Begleiterinnen haben.“
Ich war so erstaunt, dass mir erst einmal keine Antwort einfiel und ich begann, mein Gegenüber genauer zu betrachten. Schon ihre mittellangen, tiefschwarzen glatten Haare waren mir nicht aufgefallen. Ihre mandelförmigen Augen wie auch ihre Hautfarbe wiesen darauf hin, dass sie Asiatin war. Wahrscheinlich Japanerin, ihren Gesichtszügen nach. Es war mir aber recht unwichtig, denn ich achte eher auf die verbalen Äußerungen als auf das optische Erscheinungsbild eines Menschen, dem ich begegne.
Langsam röteten sich die Wangen meines Gegenübers, aber sie sprach dann weiter, nachdem ich weiter kein Wort herausgebracht hatte.
„Ich habe nämlich ein Problem und ich kenne niemanden, der mir helfen könnte und ich habe gehört, dass sie Paartherapeutin sind. Ich meine, ich bin zwar Single, aber mein Problem betrifft auch eine andere Frau . . .“
Ihre Stimme wurde immer leiser und schließlich schaute sie nur noch auf ihren Kaffee und spielte mit dem Löffel.
„Ich denke, ich verstehe Sie. Vielleicht, kann ich Ihnen tatsächlich helfen. Ich werde hier kein Beratungsgespräch mit Ihnen führen, aber ich höre Ihnen gerne zu.“ Und das stimmte auch. Sie hatte eine angenehme Stimme und ihre Schüchternheit sprach mich an.
„Danke, ich glaube, eine richtige Beratung wäre auch zu kostspielig für mich. Ja, also ich fang mal an. Ich bin in einem sehr strengen Elternhaus aufgewachsen und weiß deshalb kaum etwas über ah und so, also ich meine, ich hatte noch keinen Freund und habe eigentlich auch kein großes Interesse an Jungs. Seit einiger Zeit habe ich aber eine gute Freundin, die ich gerne näher kennenlernen würde, aber sie hat wohl ähnliche Probleme wie ich.“
„Ich denke, ich werde jetzt etwas deutlicher, damit wir nicht noch aneinander vorbeireden.“
Sie nickte und ich fuhr fort: „Sie möchten Ihren eigenen Körper näher erforschen und am liebsten diese Erkundungen auch auf ihre Freundin ausdehnen.“
„Ja, genau.“ Sie schaute mich geradezu erleichtert an.
„Und ihre Freundin ist auch schüchtern?“
„Nun, wie soll ich es sagen, ich habe ihr einmal angeboten, bei mir zu übernachten, als es bei einem Diskussionsabend an der Uni recht spät geworden war. Und sie stimmte zu, bekniete mich aber, dass ich ihr nicht zu nahe käme, da sie dann leicht Panikattacken bekäme. Und dann murmelte sie noch ganz leise, sie sähe mir aber gerne zu.“
„Das war für Sie gewiss unerwartet.“
„Ja, und ich habe mich dann in der Nacht auch gar nicht getraut, mich selbst zu streicheln. Ich weiß ohnehin nicht genau, wie ich das richtig machen soll und ich habe keine Vorstellung, was Katrin erwartet hat.“
Ihre Freundin hieß also Katrin. Und erst jetzt fiel mir auf, dass sie mir ihren eigenen Namen gar nicht gesagt hatte - oder hatte ich das überhört?
„Darf ich fragen, wie Sie heißen?“
„Mein Name ist Kichi, aber ich fühle mich gar nicht so.“
Da ich sie nur verwundert ansah, erklärte sie mir: „Kichi ist japanisch und heißt auf Deutsch zufrieden oder glücklich, aber ich habe den Eindruck immer unglücklicher zu werden.“
Sie senkte den Kopf und ihre langen Haare fielen ihr ins Gesicht, so dass es fast vollständig verdeckt war. Und da kam mir eine Idee, die ich ihr nahebringen wollte. Dabei hoffte ich, sie nicht zu verschrecken. Immerhin war dies mein erster Versuch. Nachdem sie ihre Haare wieder aus dem Gesicht gestrichen hatte, begann ich:
„Ich sehe da eine Möglichkeit zu einer Beratung ohne Kosten für Sie. Ich würde nämlich gerne eine neue Therapieform mit Ihnen erproben. Sie haben ja sicher auch gemerkt, dass es nicht leicht fällt, über intimen Angelegenheiten zu sprechen. Ich vermute, es ist einfacher, mit Bildern zu arbeiten.“
Sie wurde rot, erwiderte aber nichts und flüchtete auch nicht. Später wurde mir klar, dass meine weiteren Worte sehr leichtsinnig gewesen waren: „Ich habe einige kurze Videos von jungen Japanerinnen, die vollständig bekleidet sind und sich selbst Lust verschaffen.“
Bei diesen Worten hätten die meisten Menschen wohl empört oder verletzt reagiert. Vielleicht wären sie sogar gegangen und hätten sich über meinen Vorschlag beschwert, was mir gewiss nicht gut bekommen wäre. Kichi ging dagegen auf meine Worte ein: „Aber dabei ziehen die Mädchen sich doch aus und das wäre mir peinlich. Ich glaube nicht, dass ich solche Videos sehen möchte.“
„Nein, keineswegs. Man könnte die Filmchen zwar kaum hier im Café zeigen, denn auch wenn keine nackte Haut zu sehen ist, so verraten doch die Gesichter und die Laute, was die Mädchen gerade erleben.“
Ihr Ausdruck begann sich zu verändern: „Oh, irgendwie - äh - also das klingt ja vielleicht - äh - interessant?“
Anregend wäre wohl der zutreffendere Ausdruck gewesen, aber ich konzentrierte mich darauf, einen Termin mit Kichi auszumachen.
Drei Tage später kam sie nachmittags in meine kleine Wohnung. Die Schlafzimmertür hatte ich ausnahmsweise fest geschlossen und auf dem Couchtischchen und dem Sideboard hatte ich Kerzen und Blumensträuße arrangiert, während der große Esstisch, auf dem ich üblicherweise meine Papiere und Bücher stapelte, leer geräumt war. Hoffentlich wirkt die Dekoration nicht zu aufdringlich, dachte ich noch, aber Kichis Blick huschte nur durch das Zimmer, blieb zunächst an dem großen Fernseher hängen und wanderte dann zum Fenster, dessen dunkelrote Verhänge halb geschlossen waren.
Ich bot Kichi Tee an, aber sie wollte lieber einen Saft trinken. Also stellte ich einen Krug aus dem Kühlschrank und Gläser auf den Couchtisch, auf dem auch Knabbereien standen. Dann zündete ich die Kerzen an und schaltete die Stehlampe in der Ecke an. Ich hatte ihr eine Zwanzig-Watt-Birne verpasst und nachdem ich die Vorhänge vollständig zugezogen hatte, war es gerade hell genug, dass wir einander und den Raum erkennen konnten. Die Atmosphäre schien Kichi zuzusagen, ihre anfängliche Nervosität schwand zusehends während wir über Erlebnisse der letzten Tage plauderten. Dann fragte Kichi nach den Filmen. Sie saß auf der Couch dem Fernseher gegenüber, während ich an einer Seite in gehörigem Abstand zu ihr in meinem Sessel saß.
„Ich fange einfach mal an. Die Filme sind etwa jeweils fünf bis zehn Minuten lang und Sie sagen mir bitte,. wenn Sie eine Pause machen möchten oder Fragen haben.“
„Aber bevor wir anfangen, möchte ich fragen, ob wir uns nicht duzen können. Ich glaube, mir fiele es dann leichter.“
Ich stimmte ihrem Wunsch gerne zu. „Ich denke, Du weißt, dass ich Andrea heiße?“
Sie lachte. „Vielleicht solltest du Ayumi heißen, denn du gehst deinen eigenen Weg."
Dann kann ich nur hoffen, dass dieser Weg geeignet und erfolgreich ist, dachte ich, drückte auf den Startknopf und beobachtete Kichi aus den Augenwinkeln. Aber es war kaum eine Reaktion von ihr zu erkennen - bis zum dritten Film:
Ein junges Mädchen kam in ein Wohnzimmer und stellte sich mit dem Rücken zur Kamera an die Ecke des großen Wohnzimmertisches. Die Kamera fuhr um sie herum und nun ließ sich deutlich erkennen, dass sie sich auf die Tischecke gesetzt hatte, ihre Vulva auf den Tisch presste und sich hin und her bewegte. Sie begann leise zu stöhnen und ihr Gesicht zeigte, wie ihr die Kontrolle langsam entglitt. Schließlich neigte sie ihren Oberkörper immer weiter zum Tisch herab und streckte ihre Beine weit von sich, so dass ihr Körper in der Luft schwebte, abgesehen von ihrem Schritt. Ihr weißes Höschen war jetzt auch zu sehen, während ein heftiger Orgasmus sie erfasste.
Der Film war zu Ende und ich wollte den nächsten Streifen starten, als ich das leise Stöhnen bemerkte. Und dann stand Kichi ohne ein Wort auf, sah sich meinen Wohnzimmertisch genau an, stellte sich an eine Ecke und schien kurz davor, den Film nachzuspielen. Aber dann murmelte sie: „Die Höhe stimmt, aber für heute ist es genug. Darf ich nächsten Donnerstag wiederkommen?“
„Selbstverständlich“, erwiderte ich. „Wenn ich irgendetwas vorbereiten soll …“
„Nein,“ lächelte sie, „aber ich werde mir ein kurzes Röckchen mitbringen. Das ist wohl besser.“
Und dann verabschiedete sie sich recht schnell und ließ mich gedankenvoll zurück.
Ich hatte inzwischen einige Erkundungen angestellt und wusste, dass Kichis Kommilitonin Katrin ein sommersprossiges rothaariges Mädchen war, das seine Haarfülle meistens in einem dicken Zopf bändigte. So weit ich es angesichts ihrer Schlabberkleidung überhaupt erkennen konnte, schien sie wie Kichi schlank zu sein, mit eher schmalen Hüften und einem kleinen Busen. Jetzt begann der schwierigste Teil meines Vorhabens. Ich hatte ja nur wenige Tage Zeit, aber ich wusste inzwischen, dass Katrin immer dienstags im Café saß, während Kichi ein Seminar besuchte. Ich trat an den Tisch, an dem sie alleine saß, und sagte zu ihr:
„Entschuldigen Sie bitte, ich heiße Andrea und ich bin eine Bekannte von Kichi; wir führen gerade eine Erkundung durch.“
„Nehmen Sie doch bitte Platz. Spiele ich auch eine Rolle bei der Erkundung?“
Ich sah sie ein wenig misstrauisch an. „Sie wissen schon von unserem Projekt?“
„Kichi hat mir gestern verraten, dass sie mit Ihnen an ihrem Problemfeld Schüchternheit arbeitet.“
„So ist es und ich habe Sie angesprochen, weil mir Kichi ein wenig über Ihre Vorliebe erzählt hat.“
Katrin blieb sitzen, es war ihr auch keine Reaktion anzusehen, aber eine Zeitlang blieb sie stumm. Dann meinte sie „Es ist wohl einfacher, wenn wir uns duzen.“ Dann reichte sie mir ihre Hand und sagte: „Ich heiße Katrin“.
Ich schüttelte ihre Hand und sagte „Andrea, ich freue mich, wenn wir zusammenarbeiten können.“
Und dann erklärte ich ihr die Rolle. Sie stimmte nach einigem Zögern zu und es blieb mir nur noch, den Donnerstag Nachmittag abzuwarten.
Das fiel mir schwer, denn ich war aufgeregt. Würde mein Plan aufgehen oder würde ich stattdessen den beiden schaden? Ich war mir sicher, eine geeignete Therapie gefunden zu haben und bei dem Begriff Therapie merkte ich, dass ich aufgeregt war, aber gewiss nicht erregt. Ich fühlte mich geradezu emotionslos und fragte mich, ob dieser Zustand anhalten würde. Immerhin würde ich wohl in der Realität erleben, was mir schon im Film sehr gefallen hatte und mich , so gestand ich mir ein, ziemlich angemacht hatte.
Endlich Donnerstag. Katrin erschien als erste und verschwand nach unserer Begrüßung in meinem Schlafzimmer. Die Tür ließ sie angelehnt, so dass sie den Wohnzimmertisch im Blick haben konnte. Fünfzehn Minuten vergingen und dann klingelte Kichi an meiner Tür. Sie wirkte recht schüchtern, ihre Haare hingen glatt herab und verdeckten zum Teil ihr Gesicht. Als sie ihren langen Mantel auszog, kam ein sehr kurzes Röckchen zum Vorschein, unter dem sie eine schlichte weiße Panty trug. Es gelang mir, über ihr Outfit nicht in Begeisterung zu verfallen. Ich bot ihr ein Glas Saft an und wies auf das Sofa.
„Ich möchte mich gar nicht erst hinsetzen. Noch bin ich mutig genug, anzufangen, aber wenn ich beginne, nachzudenken, weiß ich nicht, wie lange noch. Am besten setzt du dich aufs Sofa.“
Das Sofa war am weitesten vom Tisch entfernt, so dass ich nur erwiderte: „Das denke ich auch“, und mich setzte.
Kichi stellte sich mit dem Rücken zu mir an eine Tischecke, strich mit der rechten Hand über die polierte Tischplatte, bewegte sich noch ein wenig weiter zum Tisch und stellte ihre Beine auseinander, bis sie auf dem Tisch saß. Aber eben nicht mit ihrem Po, der - wie mir erst jetzt auffiel - klein und gut gerundet war und außerdem vollständig von ihrem Höschen bedeckt wurde.
Langsam bewegte sie ihren Körper ein wenig vor und wieder zurück. Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen und ärgerte mich ein wenig, denn mein Blick fiel nur auf ihren süßen Po.
Es war still im Zimmer. Kichis Bewegungen auf dem Tisch verliefen geräuschlos, aber dann begann sie leise zu stöhnen. In diesem Moment öffnete sich die Schlafzimmertür und Katrin trat in Erscheinung. Ich erschrak - würde Kichi in Panik geraten? Aber dann wurde mir klar, dass Katrin ja Kichis Gesicht sehen konnte und offensichtlich bemerkt hatte, dass ihre Freundin gar nicht mehr mitbekam, was um sie herum geschah. Katrin war deutlich angetan von dem, was sie sah und hörte. Als ob sie von einem Magneten angezogen würde, bewegte sie sich auf die Tischecke zu, die Kichis Ecke diagonal gegenüberlag. Das Geschehen schien sie völlig gefangen zu nehmen. Und dann stand sie am Tisch und begann sich ebenfalls zu bewegen. Auch Katrin trug ein kurzes Röckchen und eine weiße Panty und schon nach wenigen Bewegungen konnte sie nicht mehr still sein.
Ich war inzwischen aufgestanden und setze mich vor der Wand auf dem Boden. Von hier aus konnte ich beide Mädchen gut sehen. Kichi hatte ihre Augen geschlossen und zeigte einen verträumten Gesichtsausdruck. Sie stöhnte jetzt etwas lauter, während Katrins Gesichtszüge sich entspannten und sie ihre Augen ebenfalls schloss. Und sie gab immer lauter werdende Geräusche von sich, die klangen, als ob eine Katze schnurrte. Und dieses Schnurren drang nun auch zu Kichi vor. Sie schien erschrocken und öffnete abrupt ihre Augen. Dann sah sie Katrin, die nun ihrerseits Kichi nicht mehr wahrnahm, sondern sich mit geschlossenen Augen ganz ihren Empfindungen hingab.
Dann fiel mir ein schwerer Stein vom Herzen. Kichi lächelte, schloss wieder ihre Augen, bewegte sich schneller und drückte ihren Körper stärker gegen den Tisch. Jedenfalls wurde sie richtig laut. Katrin hörte sie und stand ihr nicht nach. Beide achteten aufeinander und trieben sich gegenseitig zu wahrhaft fulminanten Orgasmen. Eine ganze Zeit geschah dann gar nichts. Die beiden lagen mit ihren Oberkörpern auf dem Tisch, hatten die Beine von sich gestreckt und atmeten schwer. Dann erhoben sie sich, gingen aufeinander zu, umarmten sich und versanken in einem tiefen Kuss. Ich ging in die Küche und brühte einen Kräutertee auf.
Nachdem ich bemerkte, dass sich die Atmosphäre verändert hatte, blickte ich hoch. Da standen die beiden in der Küchentür und schauten mir zu.
„Wir möchten uns für deine Hilfe ganz doll bedanken“, erklärte Kichi.
„Aber jetzt wollen wir schnell nach Hause“, ergänze Katrin und beide liefen leicht rosa an.
„Ich wünsche euch einen schönen Abend und danke für euer Vertrauen“, erwiderte ich und setze mich mit meinem Tee an den Küchentisch. Dort machte ich mir einige Notizen und stellte fest, dass mich diese ganze Aktion sexuell gar nicht berührt hatte. Die beiden waren Klienten und keine potentiellen Partnerinnen. Einerseits freute es mich, dass ich diesen Vorgang so leidenschaftslos begleiten konnte, andererseits fragte ich mich wieder einmal, warum ich lieber alleine blieb als eine Beziehung einzugehen. Aber das Thema lasse ich jetzt beiseite.
Katrin und Kichi waren ein Paar geworden und wir trafen uns manchmal im Café oder an der Uni und freuten uns über jedes Wiedersehen. Auch ihre Zurückhaltung schienen die beiden ein wenig verloren zu haben, denn in der nächsten Zeit kamen immer wieder Studentinnen, einzeln oder zu zweit, und fragten mich nach einer Videotherapie. Einmal suchten mich sogar zwei Studenten auf, aber das ist eine ganz andere Geschichte. Und ich hoffe, fürchte aber auch, dass aus dieser Idee etwas Neues und Ungewohntes erwächst. Aber vielleicht benötige ich dafür erst einmal selber eine Therapie.