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Die Uhr

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19.04.2006
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Die Uhr

Ich ging die Straße entlang. Ich war mitten in der Innenstadt und alles war überfüllt mit Menschen. Starre, ernste Gesichter, die an mir vorbeirauschten. Als wären sie auf der Flucht. Vor wem rannten sie davon? Vor der Zeit? Vor ihrem Leben? Nie würde ich so sein wollen! Als ich mich umsah schien es, als ob die gesammte Stadt in Hektik ausbrach. Alle Menschen trieb es in eine Richtung. Nur ein Landstreicher bahnte sich einen Weg durch die Masse. Die Leute beachteten ihn nicht oder sahen ihn wütend an, da er ihnen den Weg versperrte, doch der Mann ging immer weiter. Nun fing es auch noch an zu regnen und schlagartig schwamm man in einem Meer voller Regenschirme. Am Straßenrand floss ein Bächlein der sich gebildet hatte. All das Wasser floss in den Abfluss und verschwand. Ich ging die Straße bergauf und wollte plötzlich nur noch raus aus dieser Menge, hinein in den nahe gelegenen Wald.

Dort angekommen fing ich an, mir über meine morgigen Termine Gedanken zu machen. Mir viel wieder der Streit mit meinem Chef ein. "Wenn sie sich nicht in Ihrem Arbeitsumfeld einfügen können, bin ich gezwungen ihnen die Stelle zu kündigen." Während ich nachdachte merkte ich gar nicht, dass ich angefangen hatte zu laufen. Erst nachdem ich mich umschaute und ein junges Kind an mir vorbeigehen sah, bemerkte ich es.
Außer Atem setzte ich mich auf eine Bank, bis ich sah, dass noch jemand neben mir saß. Es war der Landstreicher den ich zuvor in der Stadt gesehen hatte. Verlegen schaute ich auf meine Uhr.
Sie war ein Geschenk und bedeutete mir sehr viel. Als ich zum Landstreicher schaute, hatte er grade die Augen geschlossen und schien den warmen Sommerwind zu genießen und plötzlich merkte ich wie heiß mir war. Ich wollte meine Jacke ausziehen, doch mir fiel ein, dass noch viele Aufgaben auf mich warteten. Ich schaute erneut auf meine Uhr und stand auf. Ich musste mich beeilen. "Bedeutet sie ihnen so viel?" Die Worte kamen vom Landstreicher der auf meine Uhr zeigte. Ich wusste nicht recht, ob ich ihm antworten sollte, war es doch auch schon so spät. Ich erwiderte: "Meinen Sie meine Uhr?" Er zeigte weiter auf die Uhr. "Bedeutet Sie ihnen so viel?" wiederholte er. Ich war verwirrt.
"Ja sie ist ein Geschenk und sehr kostbar." Der Mann lachte, stand auf und sagte zum Abschied "Da haben sie recht. Doch warum besitzen Sie sie dann nicht?" Damit schlenderte er davon.

 

Hallo scorpionmy,

eine Fehlerliste. Solltest Du korrigieren, denn es sind für so wenig Text noch eine Menge. Dann kann man auch über den Stil und den Inhalt reden.

vor der Zeit?
Satzanfänge groß.

Als ich mich umsah schien es, als wenn die gesammte Stadt in Hektik ausbrach.
gesamte
"als wenn" klingt nicht. Liebe mit Konjunktiv auflösten.

Während der ganzen Zeit wo ich nachdachte merkte ich gar nicht, dass ich angefangen hatte zu laufen.
"wo ich nachdachte". Lieber: "Während ich nachdachte" oder ähnlich.

Erst nachdem ich mich umschaute und ein junges Kind an mir vorbeigingen sah, bemerkte ich es.
Nachdem ich mich umgeschaut hatte
vorbeigehen

Ich wollte meine Jacke ausziehen, doch mir viel ein, dass noch viele Aufgaben auf mich warteten.
einfallen nicht einvallen

"Bedeutet sie ihnen so viel?"
Sie als Anrede groß.

Ich erwiderte "Meinen sie meine Uhr?"
ebenso
Doppelpunkt vor wörtlicher Rede.

" Ja sie ist ein Geschenk und sehr kostbar."
Leerzeichen vor "Ja" weg.

Doch warum besitzen Sie sie dann nicht?!"
Ich würde zweimal ob des "?!" überlegen. Brauch man das?

Grüße, Rodion.

 

hallo,
was meinst du mit
"Da haben sie recht. Doch warum besitzen Sie sie dann nicht?!"

díe uhr besitzt er doch, sie mag ihn kontrollieren oder ihm diktieren, aber er besitzt sie doch.
oder betrachtest du die uhr als eine art parasitäres lebewesen das einen menschen befällt?
is eigentlich auch ein guter ansatzpunkt für ne neue geschichte :)
tschö

ps. jegliche rechtschreib- und sonstwasfehler sind mein persönliches eigentum und dürfen von niemandem angesprochen werden!

 

Hallo Gabriel55.
Die Uhr ist hier das Symbol für Zeit. Die Uhr ist der Person wichtig und ein Geschenk, der Landstreicher redet jedoch von der Zeit. Er stimmt ihr zu das sie ein Geschenk ist und sehr kostbar ist, meint damit jedoch nicht den Gegenstand, sondern die Zeit. In dem er sie fragt, warum Sie sie dann nicht besitzt, fragt er sie, warum ihr eine Uhr so wichtig ist, jedoch die Zeit an sich nicht kostbar schätzt. Die ganze Geschichte handelt davon, dass die Menschen vor der Zeit davon rennen. Immer mit dem Strom mit und keine Zeit mehr für dich wichtigen Dinge im Leben. Sich einfach mal hinsetzen und sich eine Pause gönnen. Die Geschichte soll auch zeigen das man unbewusst vor der Zeit davonrennt. denn in der Geschichte wird gesagt "So möchte ich nie sein!". Doch im weiteren Verlauf der Geschichte wird deutlich, dass sie sich genauso verhält wie die Leute in der Stadt.

 

Hallo scorpionmy,

es ist recht eindeutig, dass die Uhr die Zeit darstellt, die Hetze der Menschen, das Ausbrechen des Protagonisten der
„plötzlich nur noch raus aus dieser Menge“ wollte, ist klar zu erkennen, auch sein Scheitern:
„doch mir fiel ein, dass noch viele Aufgaben auf mich warteten“.

Viel mehr sagt die Geschichte auch nicht, sie ist einfach gehalten: Wegrennen, gegen die Masse bewegen, Uhr, Landstreicher, das Fazit - alles passend, doch auch nicht neu oder so kombiniert, dass es besonders anregend wäre.
Es bleibt der Eindruck einer inhaltlich einfachen, aber auch zutreffenden Geschichte, ganz ohne Schnörkel.


Textkram:


„Ich ging die Straße entlang. Ich war“

- Doppelung

„wütend an, da er ihnen den Weg versperrte, doch der Mann ging immer weiter. Nun fing es auch noch an zu regnen“

- Doppelung „an“

„Am Straßenrand floss ein Bächlein der sich gebildet hatte. All das Wasser floss in den Abfluss und verschwand“

- Doppelung „floss“

„Es war der Landstreicher den ich zuvor in der Stadt gesehen hatte. Verlegen schaute ich auf meine Uhr.“

- Das ist zeitlich, wie beschrieben, schwer möglich. Der Landstreicher ging in die entgegen gesetzte Richtung, der Erzähler rannte (fing zu „laufen“ an).

„schien den warmen Sommerwind zu genießen und plötzlich merkte ich wie heiß mir war“

- Gerade hatte es noch geregnet, vielleicht sollte man das Ende des Regens erwähnen, die Schwüle nach dem Nassen.

„Ich wollte meine Jacke ausziehen“

- Sechs Satzanfänge mit „Ich“.

„Ich wusste nicht recht, ob ich ihm antworten sollte, war es doch auch schon so spät.“

- doch auch schon so - das geht schlichter und direkter.


LG,

tschüß Woltochinon

 

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