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Die Verfolgungsjagd

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16.12.2007
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Die Verfolgungsjagd

Die Verfolgungsjagd

Es war dunkel, als Luigi sich langsam einem grossen Haus näherte. Luigi war schlank nicht besonders gross für sein Alter. Die Hosen begannen bei den Kniekehlen, doch heute er zog sie hoch, damit er sich leiser bewegen konnte und nicht versehentlich stolperte. Der langärmlige weisse Pullover und die Goldketten schimmerten im Vollmond. Darum zog er sich eine schwarze Jacke an und bedeckte seinen Mund mit einem Halstuch. Er holte noch einige Werkzeuge aus dem Auto und öffnete das ungesicherte Fenster. Er hatte einige Zeit zuvor suchen müssen, bis er ein Haus mit ungesichertem Fenster fand, da er sich in einer vornehmen Gegend befand. Der Fünfzehnjährige stieg geschickt hinein. Er durchsuchte leise die Schränke und Kommoden sowie den Tresor, den er durch Zufall zu sehen bekam, den er aber nicht aufbrachte. Auf einmal hörte er ein lautes "Miau" hinter sich und erschrak. Schnell drehte er sich um und blickte in glitzernd gelbe Augen einer schwarzen Katze. Plötzlich ging das Licht an, so dass er nur noch schnell seine schon gefundenen Sachen packte und aus diesem Haus verschwinden wollte.
Draussen setzte er sich in "sein" Auto, drehte das Radio voll auf und hörte sich Gansta-Rap an. So fuhr er in den nächst gelegenen Wald um sich auszuruhen. Er war auch schon ganz wild geworden, da er in den letzten Stunden keinen Joint mehr geraucht hatte. Nach dem Rauchen stieg er in den schwarzen Renault und schlief im Auto ein.


Am nächsten Tag fuhr er nach Rapperswil weiter. Er fuhr durch den Wald, bis an die nächste Kreuzung. Als ihn auf dem Weg ein Mann an einer Ampel ansprach, ob er schon 18 Jahre alt sei, stieg er aus. Er verprügelte den Mann, da er von zuhause nichts anderes kannte, und fuhr weiter. Die umherstehenden Leute schauten nur fassungslos zu und verständigten die Polizei. Doch die Leute waren zu sehr abgelenkt, als dass sie auf das Nummernschild achteten. Der Junge weiter in Richtung Rapperswil, da er ja seinen „Freunden“ seine Beute zeigen wollte. So rollte sein Auto weiter. Er machte sich keine Gedanken über die Folgen, die daraus entstehen könnten. Doch plötzlich hörte er hinter sich Sirenen. Als er in den Rückspiegel sah, bemerkte er, dass die Polizei hinter ihm war. Sogleich beschleunigte er und fuhr durch schmale Gassen und scharfe Kurven. Manche Polizeiautos hatten Mühe, überhaupt nachzukommen. Da er viele Rennen fuhr, war es schwierig für die Polizei, keine Personen zu gefährden. Als auch noch von vorne Polizeiautos auftauchten, beschleunigte Luigi nochmal, ohne Angst vor dem Tod zu haben. Die Polizisten in den entgegenkommenden Autos waren aber ängstlicher und wichen aus, um den Jungen und sich nicht zu gefährden. So konnte er gelassen durchfahren, aber hatte zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung, wo er war.
Plötzlich tauchte das Schild: „Uetikon am See“ auf, aber er wusste nicht, wie weit es noch bis nach Rapperswil war. Als er hinter sich wieder die Polizei sah, wollte er sie endlich abhängen und fuhr darum um eine enge Kurve mit zu viel Tempo, wobei er frontal in eine Wand krachte und bewusstlos im Auto liegen blieb. Während der Jugendliche mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht wurde, durchsuchte die Männedörfler Polizei zuerst den gesamten Wagen und fand verschiedene Einbrecherwerkzeuge, die letzten Joints und die gestohlenen Gegenstände.


Als er wieder bei Bewusstsein war, wurde er vom Spital zum Polizeiposten gebracht. Dort wurden ihm viele Fragen gestellt. Am Anfang weigerte er sich irgendeine Frage zu beantworten und schlug mehrmals auf den Tisch ein. Doch nach einiger Zeit wollte er eine Aussage machen. Er habe die Diebstähle gemacht, weil er bald kein Geld mehr für Drogen hatte und weil ihn seine Freunde dazu anstiftetet hatten. Das Auto hatte ihm ein Kollege gestohlen, damit er die Überfälle machen konnte. Auch gestand er, den Mann zusammengeschlagen zu haben, weil er jeden zusammenschlug, der ihn nervte oder blöde Sprüche machte.

Am nächsten Tag erschien folgender Text in „20 Minuten“:

15-Jähriger verhaftet
Männedorf Eine Patrouille der Gemeindepolizei Männedorf hat gestern einen Einbrecher verhaftet. Beim Dieb handelt es sich um einen 15-Jährigen aus dem französischen Mulhouse. In seinem Wagen, für den er keinen Ausweis hatte, wurden Einbruchswerkzeuge gefunden.

 

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