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Dies delikate Stück Scheiße

Seniors
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30.08.2001
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Dies delikate Stück Scheiße

Birdy fühlte sich ganz okay, um Welten besser jedenfalls als noch am frühen Morgen und im Verlaufe des Vormittags. Die blauen Flecken auf ihrem Rücken pulsierten nicht mehr, die Zahnschmerzen waren dank der Tabletten erträglich, und Ron war noch nicht von der Arbeit zurück.
Sicher, er würde kommen, und nur Gott oder der Teufel wussten, nach was ihm dann wieder der Sinn stehen würde – aber jetzt und hier, auf der Couch in dem schon hallengroßen Wohnzimmer ihres Hauses, mit einer dampfenden Tasse Kamillentee vor der Nase, war das Leben wirklich ganz okay.
Natürlich nicht annähernd so, wie es sich Brenda und Lucy ausmalten, diese dummen, neidischen Puten. Schimpften sich Freundinnen, balzten aber unverhohlen mit Ron herum, wenn sich die Gelegenheit dazu auch nur andeutete, ob nun ihre Männer – Rons Freunde aus dem Tennisclub – mit der Nase dabeisaßen oder nicht.
Was in ihren lochgesteuerten Hirnen sein Unwesen trieb, konnte Birdy sich nur allzu gut vorstellen. Ron war ein attraktiver Mann, für Mitte vierzig sogar ausgesprochen attraktiv. Ein renommierter Professor mit einer auf Hochglanz polierten Reputation, mit einer Menge Geld, mit einer im gregorianischen Stil erbauten Villa im Londoner Süden, und, was am allermeisten bei Hühnern ihres Schlages zählte ... mit Macht. Macht über Studenten, Macht über seine universitären Forschungsknechte, die für ihn mühsam die Früchte von den Bäumen pflückten, damit er sie dann unter seinem Namen in Artikeln und Büchern der Öffentlichkeit präsentieren konnte. Fachgremien, Konferenzen, Ausschüsse – sein Wort hatte Gewicht, und die Zahl derer, die sich gegen seinen Ehrgeiz und sein nachgerade enzyklopädisches Fachwissen gestellt und dabei einen gründlichen Karriereschiffbruch erlitten hatten, war Legion.
Es waren diese Menschen, die auch den anderen Professor Ronald Mahoony kannten, den Ron hinter dem gewinnenden Lächeln und der erschlagenden Beredtsamkeit. Davon hatten Brenda und Lucy keine Ahnung, sie sahen nur die Fassade, für sie korrelierte materielles Glück mit Seelenheil, und die Gier danach schüttelte ihre Glieder durcheinander und nässte ihren Schritt.
Dabei hatte sich Birdy so manches Mal ausgemalt, wie es wohl sein würde, wenn sie einmal die Rollen tauschten. Wie es sein würde, wenn sich Brenda-Pummelchen an ihrer Stelle den ganzen Tag durchs Haus langweilte. Wie es sein würde, wenn Ron dann einen seiner Spezialanrufe machte.
„Um acht Uhr komme ich nach Hause, du geile Sau. Du bist auf allen vieren hinter der Tür, verstanden? Und öl dir die Votze ein.“
Und zack!, aufgelegt. Kein Gruß, keine Verabschiedung, keine Frage nach dem Abendessen oder sonstigen Befindlichkeiten. In dieser Beziehung war Ron Purist.
Vielleicht würde es Brenda sogar gefallen, einmal das Fickobjekt des Herrn Professor zu sein. Vielleicht würde sie sich ja dann tatsächlich zur angegebenen Zeit splitternackt auf den teuren Perserteppich vor der Tür knien und ihr elefantöses Hinterteil mit der fleischigen, tropfnassen Vagina in die Höhe recken wie ein läufige Hündin. Aber spätestens, wenn der propere Ron zur Tür hinein war und sich den Anzug vom Leib riss, um sie brutal zu nehmen, spätestens dann würde auch Brenda ein Licht aufgehen, dass es einen Ort südlich der Hölle gab. Und dann hätte sich Birdy liebend gerne noch einmal mit ihrer ach so guten Freundin über ihr Leben unterhalten.
Birdys Blick fiel auf die Wanduhr. 19.17 Uhr. Immer noch kein Anruf. Wohl einer der Tage, an denen Ron ohne fleischliches Konzept nach Hause fand.
War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen? Kam ein Anruf, konnte sie sich wenigstens auf etwas einstellen. Diese Ungewissheit dagegen war zermürbend. Gut möglich, dass er sie spontan nahm, und dann war alles drin. Ebenso gut war es möglich, dass er wieder einmal überarbeitet war, seine Gehirnzellenakrobatik den Schwellkörpern für den Rest des Tages jedwede Blutzufuhr entzogen hatte.
Birdy nahm einen Schluck Tee. Er schmeckte gallenbitter, trotz drei gehäufter Löffel Zucker. Nicht gut für den Zahn, aber, mein Gott, ein wenig Süße hatte schließlich noch keinen umgebracht.
Es war wieder einer dieser Tage – obwohl, im Grund genommen, sie hatte nur noch solche Tage –, an denen ihre Gefühle kleine Erdmännchen waren, die nach scheinbar willkürlichem Prinzip aus weit verstreuten Erdlöchern ihre Köpfe reckten, sich neugierig umblickten und dann wieder verschwanden. Lange genug, sie schemenhaft wahrzunehmen, aber zu kurz, sie wirklich zu erkennen, geschweige denn in den Griff zu bekommen.
Gerade noch Ekel, jetzt fast schon wieder Liebe. Die Sehnsucht nach Freiheit, verdrängt vom Dach über dem Kopf. Eine Lohe Angst, gefolgt von einer flächenbrandigen Wut. Nein, halt, Wut durfte nicht sein. Weg damit, verdrängen – das hatte Ron ihr beizeiten schlagfertig zu verstehen gegeben.
Wohin das alles führte ... wer wusste das schon zu sagen? Vielleicht brachte er sie eines Tages im Testosteronrausch noch um. Wenn sein Schwanz das Zepter schwang, verlor Ron alles – Moral, Mitgefühl, Selbstkontrolle.
Das war ihr klar. Irgendwie. Manchmal zumindest, in lichten Momenten. Aber was half es ihr? Wie es aussah, waren ihre Nervenleitbahnen gründlich im Eimer. All die vernünftigen Gedanken, die hin und wieder aufblitzten, all die mickrigen Fluchtreflexe, der tosende Zorn dann und wann – nichts davon drang bis zu ihren Armen oder Beinen durch.
Einmal, da war sie tatsächlich fortgelaufen. Drei Jahre war das jetzt fast her. Hatte ihren kleinen Koffer gepackt und war ab durch die Mitte. Keine Eltern, keine Brenda, keine Lucy. Eine kleine Pension. Sie hatte auf dem muffigen Bettlaken gesessen und sich förmlich die Augen ausgeheult, in der ersten Nacht mit dem Alp ihres Lebens gerungen, am nächsten Tag wieder geheult und gelacht, als wäre sie irre – und genau das war es gewesen, was sie empfunden hatte: eine irre Angst, und doch auch ein irres Gefühl von Widerstand, endlich, endlich. Aber es hatte gerade mal drei Tage gedauert, dann war Ron aufgetaucht, wie ein besessener Dämon, wie ein allwissender Gott. Sie hatte nie erfahren, wie er das fertiggebracht hatte.
„Ich habe Freunde, weißt du ja, in der Regierung, beim Militär“, hatte er feixend gesagt.
Klar, wusste sie, als Militärberater war er eine Kanone. Wie unsinnig seine Erklärung im Kern gewesen war, war ihr erst später aufgegangen. Aber wie dem auch war, er hatte sie gefunden, und das war nunmal der Fakt, auf den es ankam, ganz gleich, ob da Magie oder der Premierminister höchstselbst im Spiel gewesen waren.
Zuhause hatte sie dann Bekannschaft mit Rons Maßnahmenkatalog in solchen Fällen gemacht. So gut hatte ihr Vater das nie hinbekommen. Ihr alter Herr war plump gewesen in Figur und Handeln, er hatte sichtbare Spuren hinterlassen, Ron dagegen war im Prügeln ein richtiger Könner, ein filigraner Künstler, der sich mit aller Inbrunst seiner Obsession hingeben konnte, und das über Stunden.
So pauste also Ron seine Hände in feurigem Rot auf ihre Arschbacken. Dann fuhr er in die Stadt und brachte ihr Rosen. Als Dreingabe erhielt sie einen gutgemeinten Ratschlag:
„Tu das ja nie wieder, Birdy! Hörst du? Tu das ja nie wieder!“
19.37 Uhr.
„Verkacktes Mistschwein!“, entfuhr es ihr.
Für einen Moment fühlte sie sich großartig, als hätte sie es ihm gerade mitten ins Gesicht gesagt. Konnte sie natürlich nicht, sie war ja nicht blöde. Das weckte den Sportsgeist in ihm, es wäre nur wieder ein weiterer Ansporn gewesen, sie zu bändigen, zu zähmen, ihr seinen Willen aufzuzwingen, bis sie ganz klein und gespreizt und wimmernd zu seiner Stinknutte verkommen war – bis er sie gebrochen hatte, dieses weitere Mal.
Verkacktes Mistschwein! Ja, war gut, doch doch. Aber nicht gut genug. Der kleine Triumph musste den Gezeiten ihres jämmerlichen Aufbegehrens schon wieder Rechnung tragen – gerade noch schäumende Flut, schleppte sich das Mistschwein jetzt mitsamt der Ebbe zurück ins wogende Meer.
Unwillkürlich tastete Birdy mit der Zunge über den schmerzenden Zahn. Den Termin hatte sie erst morgen, diese verdammten Dentalheinis interessierte nicht mal mehr eine Wurzelvereiterung.
„Schmerzen? Oh, ja, verstehe. Nein, können wir heute nichts gegen tun, der Laden ist rappelvoll. Kommen Sie morgen, sagen wir um elf? Gut, prima. Und bringen Sie ein wenig Zeit mit, Sie wissen ja, heutzutage haben viele Leute schlimme Schmerzen.“
Sie holte tief Luft.
„Verkacktes Mistschwein!“
Nicht der Arzt – gut, der auch –, sondern Ron.
Plötzlich war die Angst da, schlagartig sich ausdehnend, besitzergreifend wie ihre Mutter. Nur kein böses Wort, nicht einmal ein böser Gedanke – er würde es riechen, und dann aber Gute Nacht.
Sie lauschte in die Stille hinein. Einen Moment lang war sie sicher, dass Ron jetzt gerade vor der Tür stand, den Schlüssel stoßbereit vor dem Schlitz – er hatte es gehört, ganz sicher, durch das Türblatt hindurch, und jetzt lauschte er auf weitere Worte wie ein Raubtier, das die Witterung aufgenommen hat. Aber die Tür blieb zu.
Langsam wie eine nachlässig umgehängte Decke rutschte die Anspannung wieder von ihr ab. Sie griff nach der Tasse und nippte an dem Tee. Er war nicht mehr heiß. Wenn doch nur Ron nachher diesem Tee glich.
Absurd beinahe, dass sie selbst es gewesen war, die das alles ausgelöst hatte. Irgendwie jedenfalls. Damals, als sie gerade verheiratet waren. Damals, als sie noch Marilyn – wie Daddys heißverehrte Monroe – und nicht Birdy oder Stinknutte hieß. Damals, als sie zu Ron noch Ronnie hatte sagen dürfen, als er noch ein fleißiger, aber unbedeutender Doktorand gewesen war.
Ein Spiel war es gewesen, nichts weiter. Zumindest am Anfang. Jahrelanger Blümchensex hatte sie ziemlich auseinandergebracht. Mal war sie unten, mal war sie oben, mal lutschte sie Ron, mal lutschte Ron sie – eine schnurgerade hormonelle Sackgasse. Irgendwann hatte sich alles nur noch beiläufig abgespielt, war zur öden sexuellen Grundversorgung verkommen, mechanische Penetration, gelangweilte Kontraktionen bis zum weißen Schuss. Sie hatte sich dabei gefühlt wie ein Stück Holz, Ron hatte immerhin noch gestöhnt, ob nun aus einem verbliebenen Fitzelchen Erregung heraus oder aus Erleichterung über das Ende der Beckenschaukelei, das war dann auch nicht mehr von Bedeutung gewesen.
Dann hatte sie eines Tages den Vorschlag gemacht, doch mal etwas Neues auszuprobieren. Man las ja überall davon, man hörte dauernd davon, und im Fernsehen brachten sie es auch am laufenden Band.
Leute, entstaubt eure Erotik, probiert mal was anderes.
Ronnie – Ron – war nach anfänglichem Zögern darauf eingegangen. Sie taten sich schwer damit, beim ersten Mal, beim zweiten Mal. Aber in ihren schmachtenden Lenden prickelte es gewaltig – es war verrucht, es war schmutzig, es war neu.
Verbale Sauereien, Handschellen, Peitschen, große und kleine Spielzeuge, Liebesschaukel und ... Schmerzen. Keine wirklichen Schmerzen, nurmehr süße Spitzen, und es gefiel ihr, und es gefiel ihm. Ein wechselseitiges Spiel, beherrschen und erniedrigen – an diesen Tagen dominierte Ron, an jenen Tagen sie.
Aber irgendwann war ihnen die Sache aus den Händen geglitten, oder, was der Wahrheit entschieden näher kam, die Sache war ihr aus den Händen geglitten. Ronnie, der plötzlich darauf bestand, dass sie fortan nur noch Ron zu ihm sagen dürfe und der jetzt die ausschließliche Rolle des Dominus einnahm, fing an, ihr richtige Schmerzen zuzufügen. Er hatte sich entschuldigt, gleichermaßen erschrocken wie aufgegeilt, sie hatte ihm verziehen. Auch beim nächsten Mal. Und wieder und wieder.
Ron tat es leid.
Ron konnte es sich selbst nicht erklären.
Ron wollte alles wiedergutmachen.
Manchmal hatte Professor Ronnie-Ron sogar Tränen in den Augen – seltsam nur, dass die Biester nie die Augen verließen.
„Komm schon, Birdy, sei wieder gut.“
Dann, eines Tages, Birdy lag wie ein großes X an Händen und Beinen ans Bettgestell gefesselt, drang er so unvermittelt und nachdrücklich in sie ein, dass sie vor Schmerz beinahe ohnmächtig geworden wäre. Es war, als stocherte er mit einem rostpickligen Rohr in ihrem Inneren herum. Sie schrie, er grunzte, und dabei lief ihr eine klebrige Flüssigkeit über die Schenkel, von der sie nur zu genau wusste, was es war.
Ron packte sie an den Haaren, glänzenden Speichel auf den halbgeöffneten Lippen, und er zerrte an ihrem Kopf, als wolle er sie mit bloßen Händen skalpieren. Seine rechte Hand – die Hand, die sie so oft beim Spazierengehen umfasst hatte, die Hand, von der sie wusste, wie elektrisierend sanft sie einmal hatte sein können – langte zwischen ihre Beine und kniff ihr ins Weich der Oberschenkel. Der Schmerz stand dem vorangegangenen in nichts nach. Mit einem lüsternen Grinsen hielt er ihr Daumen und Zeigefinger vor die Augen, sie waren blutverschmiert, als hätte er ein Stück Fleisch aus ihrem Bein gerissen, aber dieses Blut kam aus dem aufgerissenen Gewebe ihres Inneren.
„Du willst es doch nicht anders.“ Und dann, leise, damals fast noch verschämt: „Sau!“
Dann hatte er weitergemacht. Nie zuvor hatte Birdy ihn so ekstatisch erlebt wie an jenem Tag. Dabei sollten noch ganz andere Tage folgen.
Damals wollte sie gehen, unumstößlicher Entschluss. Er war zu weit gegangen, diesmal war er viel zu weit gegangen. Wieder seine Phrasen, wieder seine Beteuerungen, seine schimmernden Augen. Dann, wie aus heiterem Himmel, kam der Strategiewechsel.
„Dann geh doch!“
Bumm, peng, aus!
Da hatte sie Angst bekommen. Angst vor der Zukunft, vor dem Alleinsein. Das Haus, das Geld, die Freunde. Nun, seine Freunde, aber immerhin. Ja, selbst Ron. Nichts mehr würde sie haben. Vielleicht einen miesen Job finden, unterbezahlt. Und dann?
Was dann, kleine Birdy? Was fängst du an da draußen, wo du niemanden kennst?
Sie war geblieben. Ron wurde immer schlimmer. Brutaler, verachtender, demütigender. Dann wieder gab es Blumen, Beteuerungen, Einladungen zum Essen, ins Theater. Und dann wieder Schläge. Beine, Unterleib, Brüste, Oberarme – alles, was sich den Blicken anderer entzog, trug die schillernden Zeichen seiner eifrigen Zuwendung.
Kein Tag mehr, an dem Birdy nicht ans Abhauen dachte. Kein Tag mehr, an dem sie nicht doch noch Gründe fand, zu bleiben. Hatte sie nicht auch ihr Elternhaus überstanden? Gut, das linke Ohr halb taub geprügelt, aber sie war da durch. Sie würde auch das hier überstehen.
Aber sie wusste, dass sie es nicht überstehen konnte. Oder wusste sie es nicht? Es war zum Verrücktwerden. Manchmal war sie nahe daran, die Stirn gegen die Wand zu schlagen, um nur ja die taumelnden Gedankenfragmente in den Griff zu bekommen, die sie bis zur Mattheit malträtierten.
Geh endlich! – Ich kann nicht! – Verlass ihn! – Wo soll ich hin?
Wenn auch sie nicht wusste, wohin sie sollte, Ron hatte da ganz entzückende Ideen. Einmal schleppte er sie in einen Club. Ron turnte mit anderen Frauen, Birdy mit anderen Männern, ein verschwitztes Wirrwarr von Armen und Beinen, wie fickende Kraken. Nachts hatte sie gekotzt, während er gar nicht genug kriegen konnte und sich im Bett noch einen runterholte.
Am nächsten Morgen gab es wieder Rosen, ein handgeschriebener Zettel mit einem eiligst dahingekrakelten „Ich liebe dich“ darin.
Oder der Abend mit seinem Professorenkollegen – großartiger Physiker, Birdy, du wirst ihn mögen!, ja ja, Ron – und dessen Frau. Zwei Stunden Essen, Langusten und Austern und Kaviar und all solches Zeug, feierlich begleitet von interfakultativem Geschwätz. Der Nachtisch wurde im Bett serviert. Ron mit der Biologenschlampe, Birdy mit dem klapperdürren Mann aus dem Elfenbeinturm – von vorne, von hinten, sein Abgang in ihrem Mund. Das sündhaft teure Essen, alles mitsamt der akademischen Eiweißdosis ausgewürgt und das Klo runtergespült.
19.58 Uhr.
Die Augen schließen, sich fortträumen. Gar nicht mal so schwer dank lebenslanger Übung. Ein schickes Häuschen in den schottischen Highlands. Ein lieber Mann – Ron vielleicht, wenn er wieder so wie früher war. Vielleicht noch eine Katze, einen Hund, Enten und Schafe draußen am Teich, auf der Weide. Grün, soweit das Auge reicht. Und blauer Himmel, mit Wolken wie Wattebäusche.
Aber Wattebäusche brauchte sie für anderes. Für Blut. Vollgesogen sah die Watte meist aus wie eine überreife Kirsche. Weich und voller Saft.
Wie lange würde Ron bis Schottland brauchen? Wieder drei Tage? Eine Woche diesmal? Wie lange würde er bis zum Arsch der Welt brauchen, wenn sie sich dorthin verkroch? Einen Monat, maximal. Er hatte Freunde. In der Regierung. Beim Militär.
Keine Chance, Birdy, du hast keine Chance. Also vergiss es lieber. Scotland Yard, die British Army, sie alle werden dich jagen. Spione, Luftaufklärung, Überwachungssatelliten, eine Fantastilliarde Pfund Kopfgeld werden sie aussetzen. Auf dich! Jede halbwegs arme Sau dieser Welt wird hinter dir her sein.
Was denn, du glaubst es nicht? Lach nur, kleine Birdy, es ist ja auch zum Lachen, aber vergiss nicht, besser, du vergisst das niemals, er hat dich damals gefunden. Drei Tage, und er hat dir die Poren seiner Hände in die Haut graviert. Drei beschissene Tage. Ganz schön spooky, oder?
Und es war ja doch auch so, dass Ron noch Gefallen an ihr hatte, wenn auch auf seine eigene Art und Weise. Nicht ganz ein Jahr war es her, da hatte sie, zusammengekauert in der Ecke zwischen Bett und Tür und mit rotklebrigem Rotz auf der Oberlippe, ihn gefragt, was sie eigentlich noch für ihn sei. Da hatte er gelächelt, so fast schon vergessen sanft wie bei ihrem ersten Treffen im Kinofoyer – Flashdance! und Alex, du meine Güte, tanz wie um dein Leben, deine Träume –, und dann hatte er gesagt:
„Du bist ein delikates Stück Scheiße!“ Er war mit der Zunge an seinem rechten Mittelfinger entlanggefahren, von der Wurzel bis zum Nagel, und dann hatte er anerkennend mit der Zunge geschnalzt, als hätte er gerade von seinem heißgeliebten Vanillepudding genascht. „Unglaublich d-e-l-i-k-a-t!“
Dann hatte er sie genommen, nach seinen Vorstellungen, und sie hatte einen Orgasmus gehabt, den ersten seit langer, langer Zeit – und es kam ihr vor, als hätte sie sich eine ebensolche Zeit danach dafür geschämt.
Delikat, ja, das wollte sie sein.
Ein Stück Scheiße? Nein nein nein.
Aber d-e-l-i-k-a-t!
Siehst du, Daddy, ich bin vielleicht dumm, aber ich bin nicht hässlich! Ich bin durchaus d-e-l-i-k-a-t! Delikahaaat! Siehst du?!
Ron musste doch nur wieder zur Vernunft kommen, und dann hätte sie doch alles, was sie wollte. Er brauchte vielleicht noch etwas Zeit ... nur noch etwas Zeit.
Ach, Birdy, sei nicht Daddy-dumm! Zeit ist der Kaugummi unter deinem Schuh, der sich zieht und zieht und doch nicht reißt – er schnellt nicht zurück, springt nicht dorthin, von wo du einstmals losgestiefelt bist, begleitet jeden deiner Schritte, zittert endlos hinter dir her, unlösbar und nicht willkommen, nicht willkommen.
20.03 Uhr. Diesmal war es keine Einbildung. Der Schlüssel drehte sich in der Tür, Birdy sich der Magen um.
„Wo bist du?“
Seine Stimme, volltönend und fordernd.
Birdy richtete sich kerzengerade auf. Zwischen ihren verknoteten Fingern strickte sie unsichtbare Wolle.
„Hier“, rief sie in den Flur hinaus. Lange Erklärungen konnte sie sich sparen, das ganze Gequatsche von wegen Wie war es?, Wie geht es dir?, Schön, dich zu sehen.
„Komm her!“
Er war nicht überarbeitet.
Birdy zögerte nicht. Wer zögert, steckt ein, und zwar eine ganze Menge. Das hatte Ron ihr beigebracht. Sie wollte nicht einstecken, nicht mehr, als nötig.
In ihrer Vagina meldete sich der Phantomschmerz. Und richtig, im Flur stand Ron, das Jackett achtlos auf den Boden geworfen, die Krawatte notdürftig gelockert, mit heruntergelassenen Hosen, den Gürtel aus der Schlaufe gezogen und wie einen Galgenstrick in der rechten Hand haltend. Sein phallischer Fingerzeig war in all seiner Aufrichtigkeit unübersehbar.
„Blasen!“, bestimmt er.
Sie kniete vor ihm nieder. Er schlang den Gürtel um ihren Nacken und zog ihren Kopf vor, bis sein Ding in ihrem Mund verschwand, ließ nach, zog wieder an.
Birdy kam erst gar nicht auf die Idee, die Augen zu schließen. Sie hätte sich wer-weiß-wohin träumen können, aber da waren noch Rons Fäuste direkt vor ihren Augen. Fest umschlossen sie die Gürtelenden, das eine mit der Schnalle, das andere mit den Löchern, und da waren Adern wie dicke Würmer, da waren weiße Knöchel wie erstarrte Glühwürmchen, lidlos und glotzend schwirrten sie auf sie zu und davon, auf sie zu und davon. Nein, Rons Fäuste aus den Augen zu verlieren wäre wirklich eine dumme Idee gewesen.
Er schmeckte salzig, ungewaschen. Und er gurrte wie eine gottverdammte Taube. Er gurrte immer am Anfang. Das Geschreie und Geschlage kam erst später.
Rein und raus, flupp flupp flupp.
Ihre Zunge war emsig unterwegs. Wenn sie ihn überlistete, ihn schaffte, dann war es erst einmal vorbei. In seinem Alter konnte er nicht mehr, wie er wollte, in den meisten Fällen jedenfalls.
Mach mal Pause, Ron. Setz dich, ich mach dir ´nen Kaffee, wir reden über die guten alten Zeiten.
Aber Ron war gewieft, so leicht ließ er sich nicht überrumpeln. Er trennte Vorspeise strikt von Hauptgang und Nachschlag. In den meisten Fällen jedenfalls.
Birdy konnte nicht vermeiden, dass ihre Zunge wieder und wieder gegen die entzündete Zahnregion stieß. Die Tabletten ließen sie ausgerechnet jetzt im Stich. Das Zahnfleisch verkam zum Nadelkissen, in das fleißige Finger eine Heftzwecke nach der anderen pressten.
Über ihr gurrte Ron, zog und ließ locker, tauchte sein Ding zwischen ihre Lippen und zog es heraus, und missverstand ihr Stöhnen völlig falsch, das konnte gar nicht anders sein. Und wie sie plötzlich stöhnte – der Schmerz war unerträglich, die Wurzel pulsierte in ihrem Eiterbett, fast glaubte sie das Knirschen der verrotteten Zahnwand zu hören, Feuerlanzen gruben sich tief in ihre Hirnrinde.
Sie biss zu.
Ein Reflex, nicht tief, schon gar nicht fest, doch fest genug, dass Ron sein Ding ans Licht des Tages riss.
„Hey! Bist du total bescheuert?“, schrie er außer sich, und Gott, wie albern er doch aussah mit dem wippenden Wurm vor ihren Augen, auf dem sich die Abdrücke ihrer Schneidezähne wie fehlgedruckte Strichcodes ausmachten.
Birdy presste ihre Hand auf die schmerzende Wange. Kindheitszauber, den sie nie erlebt hatte. Wenn es doch nur so einfach wäre, wenn es sich doch bloß einfach fortstreicheln ließe.
Aus ihrer Gebetshaltung heraus sah sie sein Gesicht, seine leidenschaftliche Wut, aber da war noch mehr. Irgendwo hinter seiner zornigen Visage schimmerten Bestürzung und ungläubiger Schrecken.
Ron hatte Angst!
Mit einem Schrei, der mehr aus Verzweiflung denn aus irgend sonst was aus ihrem Mund brandete, sprang sie auf die Beine. Himmel, dieses Bumpern, dieses Stechen, dieses Knirschen, das war so ganz und gar nicht auszuhalten. Birdys glühende Wange brannte all ihre hemmenden Mauern im Nu in Grund und Boden.
„Mistschwein!“, brüllte sie.
Mit hängenden Schulter und hängendem Schwanz gaffte Ron verständnislos in ihr Gesicht.
Er hat Angst!
„Du verkacktes Mistschwein!“
Sie krallte die Finger in sein Hemd, warf ihn gegen die Wand neben der Tür. Ron hatte nicht den Hauch einer Chance – wie Sträflingsketten hing die Hose um seine Knöchel gestülpt.
Die goldgerahmte Doktorwürde, auf die er so unglaublich stolz war, verlor sämtliche Fassung und polterte zu Boden, das Schutzglas zersprang in dutzend Teile.
Birdys Faust war emsig wie ihre Zunge zuvor.
„Mistschwein!“, schrie sie und drosch auf die Augen ein, auf die Nase, den Mund, die Stirn. Darin war Ron ein exzellenter Lehrmeister gewesen.
Daumen niemals in der Faust! Daumen immer über dem mittleren Glied des Zeigefingers!
Er wollte sich wehren, aber ihrer unerwarteten Raserei hatte er nichts entgegenzusetzen. Ächzend rollte er sich an der Wand zur Seite, verfing sich in den Hosenbeinen, fiel auf die Fliesen. Birdy legte die schnellste Kniebeuge ihres Lebens an den Tag. Ihr Ellbogen verformte Rons Nase zu einer dicken roten Knolle.
Dann traf sie ein Schlag in die Achsel, blindlings ausgeführt, es steckte keine konzentrierte Wucht darin wie sonst in seinen Fäusten, aber es tat weh.
„Du kleines Stück Scheiße!“, krakeelte er, blutblubbernde Lippen in rotglänzendem Gesicht, wobei er wie ein Baby im Strampler zappelte, verzweifelt bemüht, Birdy von sich zu stoßen, auf die Beine zu kommen.
Ich – bin – kein – Stück – Scheiße! Ich – bin – kein – Stück – Scheiße! Ich – bin – kein – Stück – Scheiße!
Bei jedem Wort schlug Birdy auf ihn ein. Die Tränen raubten ihr die Sicht, aber sie wusste, wo seine Fratze zu finden war. Die Finger taten weh, die Knöchel taten weh, in den Handgelenken dröhnte eine dumpfe Bassline.
Der feige Sauhund kroch davon, reckte sich hoch, packte den Türgriff, vernachlässigte die Deckung seiner Flanke, und da traf ihn schon Birdys Fuß mitten in die Kronjuwelen. Ron jaulte auf, aber er schaffte es durch die Tür, ließ warme Frühlingsluft hinein, während er wimmernd nach draußen krabbelte. Zirpende Vögel begleiteten sein Klagen, aus dem Garten der Hendersons nebenan brummte der Rasenmäher. Hier in dieser Siedlung hatte eben alles noch seine Ordnung, hier wurden Grashalme und Frauen noch auf die rechte Länge gestutzt.
Birdys Finger schlossen sich um Rons Knöchel, aber diesmal war er entschlossener, was Wunder. Ein schwerer Tritt landete auf ihrem Oberarm. Sie ließ von ihm ab. Das würde einen imposanten blauen Flecken nach sich ziehen, ihrer fachmännischen Meinung nach eine glatte acht auf der Skala, und das hieß beschissene acht Tage, bis er wieder verschwunden war.
„Hilfe!“, kreischte Ron in den Abend hinaus. „Hiiilfeee!
Feigling, elender. Birdy sprang auf, schwarze Schlieren vor den Augen. Nur weiter, nur immer weiter. Ron war am Boden, und wehe ihr, wenn es ihm gelänge, wieder auf die Füße zu kommen.
Sie wollte draufschlagen, zutreten, ihm den allerletzten stinkenden Rest geben. Dann bemerkte sie die Promotionsurkunde, ein Riss lief quer durch das Papier. Der Rahmen war nicht mehr der Rede wert. Und das Glas ... lauter kleiner Scherben, bis auf ein bemerkenswert handliches Keilstück.
Sie schnappte es sich und folgte Ron hinaus, der auf den Wegplatten zwischen ihrer akkurat gemähten Wiese hockte und wie wild an seiner Hose zog. Der feine Stoff war schon an bis an die Knie gezogen.
Pass bloß auf, Birdy, lass das ja nicht zu!
Zwei Schritte, dann kickte ihr Tritt Rons Gesicht in Richtung Hendersons – der Alte und seine Frau standen hinter dem Zaun, die Münder sperrangelweit offen, der Rasenmäher zwischen ihnen tuckerte leise im Leerlauf.
Birdy nahm sie nicht wahr, da war nur noch der Tunnel um sie herum, und an seinem Ende Ron, der ungelenk und der Ohnmacht nahe rückwärts über die Platten kroch.
Sein Schwanz, so wenig standhaft wie das Schwein, an dem er hing, schlurfte über den Boden. Ein rascher Schritt, ein schneller Griff, und sie hatte das Ding in der Hand. Nichts mehr war von der schmerzbringenden Härte zu spüren, schlaff, geradezu lustlos hing es da. Ihre andere Hand sauste hinunter, ein Schnitt, und noch einer, und da schrie Ron die ganze Welt zusammen, aber da schrie auch Birdy die ganze Welt zusammen und tat den nächsten Schritt mit solcher Macht, dass das Glas sich tief in ihre Hand fräste, aber dann war sie durch, und mit einem fieberhaften Zittern schwang sie die schrumpelige Trophäe durch die Luft, die sie ein letztes Mal mit warmer, klebriger Flüssigkeit besudelte.
„Mein Gott!“, sagte Mr. Henderson mit einer Stimme wie am Sonntag in der Kirche beim Amen. „Mein Gott!“
Seine Frau hatte insoweit Glück, als dass sie dieses Bild – von dem ihr Mann noch lange sprechen sollte – nicht mehr sah; sie war bereits auf dem Weg ins Haus, um die Polizei zu rufen.
Birdy sackte vor Ron in die Knie, bekam nicht mit, dass er längst nicht mehr bei Bewusstsein war. Seine Finger waren spinnengleich auf die Wegplatten gespreizt, die Nägel nach außen umgeklappt, drei hatte es bis zum Nagelbett abgerissen.
Birdy hielt ihm das abgetrennte Glied hin, aber Ron konnte es nicht mehr annehmen.
„Ich bin kein Stück Scheiße!“, sagte sie mit brechender Stimme.
Sie holte aus und warf ihre Beute mit letzter Kraft in weitem Bogen über den Zaun hinaus auf die Straße. Dann fiel sie in deutlich kleinerem Bogen weinend auf die Wiese, während in der Ferne bereits die ersten Sirenen erklangen.
„Mein Gott!“, sagte Mr. Henderson erneut. „Der arme Mr. Mahoony.“

 

Hm, angesichts der Kürze der Story: kommt die Frau glaubhaft rüber? Hmmm ...

 

Hallo Somebody,

Nachdem ich hier im Horrorbereich einige Stories gelesen habe, die - wie mir scheint - auf den Gruseleffekt des Lesers abzielen und ihn (den Effekt) durch Worte wie „Düsternis“ zu erzielen versuchen, in denen der Autor Beschreibungen darbietet, die kaum eine Stimmung in mir auslösen, habe ich hier einen Text gefunden, der - ich nenne es jetzt mal - alltäglichen Horror (obwohl die Situation der Protagonistin sicherlich nicht als exemplarisch gelten kann) in krassen, schonungslosen Worten darstellt. Keine Vampire, keine Werwölfe, keine tentakelbestückten Monster. Allein das Monster Mensch hat hier sein Wirken.
Es ist sicher schwierig, eine so komplexe psychologische Entwicklung auf 6 Seiten zu komprimieren. Der Stoff könnte, denke ich, gut einen Roman nähren. Der Bezug zu den Eltern, die Wohngegend, der erfolgreiche und reiche Mann, die sterile Atmosphäre im und vor dem Haus, die beneidenswerte Fassade der Ehe - wieviele glatte Menschen sehen wir, und was verbirgt sich eigentlich dahinter. Dann der Eindruck der anderen, der gebraucht wird, um Neid zu erzeugen, ob gewollt oder nicht.

Warum es Frauen gibt, die solche Männer ertragen und nicht verlassen, kann ich schwer sagen. Ich denke, es steckt viel Angst dahinter, Angst, gefunden zu werden, Angst, nicht zu wissen, wohin, Angst vor dem Unbekannten, dann die Vergangenheit - ich denke nicht, dass es Frauen sind, die mit einem gesunden Selbstwertgefühl aufgewachsen sind, die nicht die Gewalt schon aus der Kindheit her kennen.
An manchen Tagen ist es nicht so schlimm, dann wieder unerträglich, Gewalt und rote Rosen. Und nicht zu vergessen, der Mensch war ja mal ganz anders, und vielleicht steckt dieser andere ja auch noch in dem Monster. Die Macht kann Menschen zu Ungeheuern machen. Vielleicht kommt dann in ihnen die Wut in verwandelter Form hoch, die Rache, denn auch die Ungeheuer waren in ihrer Kindheit machtlos, hatten unter der Macht eines anderen vielleicht zu leiden. (Was nur ein Erklärungsversuch und keineswegs eine Rechtfertigung sein soll.)

Die Metaphern haben mir ganz besonders gefallen. Sie treffen genau ins Schwarze, machen es möglich nachzuempfinden, z.B.


Zitat:

Es war wieder einer dieser Tage – obwohl, im Grund genommen, sie hatte nur noch solche Tage –, an denen ihre Gefühle kleine Erdmännchen waren, die nach scheinbar willkürlichem Prinzip aus weit verstreuten Erdlöchern ihre Köpfe reckten, sich neugierig umblickten und dann wieder verschwanden. Lange genug, sie schemenhaft wahrzunehmen, aber zu kurz, sie wirklich zu erkennen, geschweige denn in den Griff zu bekommen.
Gerade noch Ekel, jetzt fast schon wieder Liebe. Die Sehnsucht nach Freiheit, verdrängt vom Dach über dem Kopf. Eine Lohe Angst, gefolgt von einer flächenbrandigen Wut. Nein, halt, Wut durfte nicht sein. Weg damit,

Gut gefallen hat mir auch das Ende, die wohlgeordnete Außenwelt, die netten Nachbarn, die ein winziges Stück sehen. Sicher - bei diesem Anblick können sie zunächst gar nicht anders, als dieses Urteil fällen. Wie ich die heutige Zeit einschätze (unterstützt durch Medien wie die Bild-Zeitung), kann ich mir gut vorstellen, dass es dabei bleiben wird, dass Birdy in den Augen der Menschen die Irre sein wird, die ihrem Mann, dem in der Gesellschaft so hochgeschätzten Professor das angetan hat.

Psychologisch interessant sind die Momente, in denen sich der Unterlegene beginnt zu wehren und der andere plötzlich machtlos dasteht. Seiner gewohnten Rolle enthoben kann Ron nur fliehen, obwohl ich überlege, ob so ein Biss schon ausreicht. Ich hätte damit gerechnet, dass er sie schlägt. Hätte sie stärker zugebissen, wäre stärker mit den Schmerzen beschäftigt. Dann würde ich mir eher eine Chance ausrechnen, dass sie aufspringt und auf ihn einschlägt, weil er endlich einmal außer Gefecht zu sein scheint. Und dann könnte sie ja immer noch die Angst in seinem Gesicht sehen, auch wenn du es jetzt als Auslöser verwendest, dass sie überhaupt nach dem Biss weitermacht.

Manche Geschichten sind Unterhaltung,. Die hier bildet ein Stück Gesellschaft ab, zeigt eine Seite des Menschen, wenn auch eine extreme.

Gruß,

GoreTex

 

Moin some,

Hm, angesichts der Kürze der Story: kommt die Frau glaubhaft rüber? Hmmm ...
Ja

Ich bin kein Experte für diese Art Geschichten, darum von mir kein fachkundiges Urteil und keine Besprechung. Nur soviel:
Normalerweise hör ich auf zu lesen, sobald in einer Geschichte vergewaltigt oder mißhandelt wird. Die hier hab ich bis zum Schluß gelesen. Da du mich kennst, reicht das als Qualitätsurteil.

Vielleicht noch eine Katze, einen Hund, Enten und Schafe draußen am Teich, auf der Weide.
:D

 

Hoppsala!

Mir scheint, hier haben wir einen Text, der ziemlich bewegt, auf die eine oder andere Weise. (ist das nicht mal 'ne Aussage?!)

Gehen wir gleich rein!

Birdy fühlte sich ganz okay

Das ist der erste Satz, und als solcher muss er, meiner Meinung nach, als Absatz für sich stehen, er muss Aufmerksamkeit erregen, nur für sich wirken.

Im ersten Abschnitt hatte ich den Eindruck, Ron wäre Bauarbeiter oder ähnliche Fraktion, dann kommt der Prof und die Wendung dahin fällt mir schwerer als umgekehrt. Vielleicht wäre es möglich, ganz zu Anfang einzuflechten, was Ron für die Außenwelt für ein Mensch ist. Dann auf seine wahre Natur zu kommen, fiele leichter.

Was in ihren lochgesteuerten Hirnen...

Das wäre natürlich eine Theorie, he, gib mir Beweise und ich werde Anhänger! :D


...ihr elefantöses Hinterteil mit der fleischigen, tropfnassen Vagina in die Höhe recken...

:D
Klasse Bild, ich bin mir nur nicht sicher, ob es angemessen ist.

In der ganzen Story übrigens fehlen mir die Aktionen, im ersten Abschnitt besonders, Geschehnisse, an denen festgemacht wird, wie die Menschen sind. Das ist jetzt nicht so gravierend, wie es klingt, aber ich hab's mir notiert - exemplarische Handlungen. Gerade von Birdys Seite!

...und jetzt lauschte er auf weitere Worte wie ein Raubtier, dass die Witterung aufgenommen hat.

:bounce:

Ein Fehler, ein Fehler! Ich habe einen Fehler gefunden!

Langsam wie eine nachlässig umgehängte Decke rutschte die Anspannung wieder von ihr ab.

Hab ich's schon mal erwähnt, dass ich stinkeneidisch bin auf solche Bilder? Knirrsch, knirrsch.
Auch auf sowas:

wie fickende Kraken

Scheiße, wo ist mein Armeerevolver?!

"Hey! Bist du total bescheuert?"

Auch auf die Gefahr hin, dass Cerberus sich wieder ausschüttet vor Lachen: Ich finde das eine tolle Unterstützung der Charakterisierung. Großartig, wenn du nur geschrieben hättest."Bist du bescheuert?", hätte das nicht so gewirkt.

Seine Finger waren spinnengleich auf die Wegplatten gespreizt

Kann es sein, dass die positiven Beispiele jetzt überwiegen?
(Ein Bild, an dem man sich festhalten kann)


Fazit: Ich fühle mich benutzt, ausgenutzt von dir. Du hast wieder mal geübt und ich als Leser musste herhalten für deine Experimente. Aber es war, wie meistens, total geil.

Die Charakterisierung Birdys ist dir nur insofern gelungen, als dass sie ja nur reagiert und damit Handlungen begeht. Nur in ihrem Verhalten Ron gegenüber lernen wir sie kennen.
Ron dagegen entsteht plastisch vor unseren Augen (soweit solch ein Mensch plastisch vor uns entstehen kann[hat ja nich' mal 'n Schwanz, der :D ])


Soweit und bis zum nächsten Mal!

Viele Grüße von Hier!

 

Meta Kritik:

Im ersten Abschnitt hatte ich den Eindruck, Ron wäre Bauarbeiter oder ähnliche Fraktion, dann kommt der Prof und die Wendung dahin fällt mir schwerer als umgekehrt. Vielleicht wäre es möglich, ganz zu Anfang einzuflechten, was Ron für die Außenwelt für ein Mensch ist. Dann auf seine wahre Natur zu kommen, fiele leichter.

Ich denke, dass Some auch ein bisschen darauf anspielen möchte, dass solche Misshandlungen in "gutbürgerlichen" Haushalten ebenso üblich sind, wie in der drei Zimmer Wohnung des Bauarbeiters.
Vielleicht sogar noch üblicher.


Hallo Somebody!

Zitate kann ich heute keine anbieten, obwohl die Geschichte einige sehr schöne Stellen hat.

Du fragst selbst, ob die Charakterisierung der Frau glaubhaft ist.
Ich sage: Nein.

Dies hat mehrere Gründe.

1. Es IST eine Horrorgeschichte. Insofern bist du natürlich konsequent. Trotzdem kommt die Kastration des Mannes allzu plötzlich und unplausibel.
Du schiebst das auf die Zahnschmerzen zurück und darauf, dass sie die plötzliche Angst im Gesicht ihres Mannes sieht, aber das sind bloß oberflächliche Gründe.

2. Die Frau ist derart verängstigt, dass sie sogar bereits paranoide Gedankengänge entwickelt hat (Militär, etc.).
Ihr einziges Aufbegehren gegen die Brutalität ihres Mannes bestand darin, sich in eine kleine Pension zu flüchten. Und dann wird sie unvermittelt zur "Femme Fatale"?

3. Da ihr Vater sie bereits mit Gewalt konfrontiert hat, und sie selbst auch den Umschwung im ehelichen Sexualleben wollte, kann man eigentlich nicht von einem misshandelten "Mauerblümchen" sprechen. Vielmehr ist dies eine dominante Ader, die du da bei ihr durchscheinen lässt.
Schließlich hatte sie die Idee, einmal etwas Neues zu versuchen, und nicht Ron. Eher würde ich daher erwarten, dass sie selbst sich in diese extremen Phantasien hineinsteigert, und nicht Ron, der mit dem Sex zuvor ja scheinbar gar kein Problem gehabt hat, außer, dass er routiniert geworden ist.
In diesem Fall würde ich sogar behaupten: Ron ist schlecht Charakterisiert.
Da Birdy/Marilyn in ihren Erinnerungen eindeutige Dominanz erkennen lässt, und Ron hingegen überhaupt nicht, kann ich den Wechsel nicht nachvollziehen, weshalb plötzlich Ron der brutale Quäler ist, und seine Frau das unterwürfige Spielzeug.


Was dich wundern wird: Mir gefällt die Geschichte.

Abgesehen von deinem grandiosen, druckreifen Schreibstil, merkt man als Leser deutlich, dass du dir Mühe gegeben hast, die Situation glaubhaft zu beschreiben. Meiner Meinung nach ist dir dies zwar nur teilweise gelungen, aber trotzdem, die Anstrengung lässt sich erkennen.

Außerdem will ich hier gar nicht so viel analysieren.
Es IST eine Horrorstory, und als solche ist sie gut.

Ich habe sie gerne gelesen.

Viele Grüße

Cerberus

P.S. Mein Versuch, deine Geschichte umzuschreiben ist leider gründlich in die Hose gegangen, und ich habe ihn mittlerweile weich gelöscht.
Du als Mod kannst ihn also trotzdem noch lesen, falls du Interesse hast.
Aber, wie gesagt: Ist nichts geworden.

 

Tach zusammen ...

@ GoreTex

habe ich hier einen Text gefunden, der - ich nenne es jetzt mal - alltäglichen Horror (obwohl die Situation der Protagonistin sicherlich nicht als exemplarisch gelten kann) in krassen, schonungslosen Worten darstellt.
Der eigentliche Horror, wie ich ihn verstehe, wird immer im Alltäglichen wurzeln. Krass und schonungslos sollte die Geschichte sein – eine solche Situation mit allzu blumigen Worten zu umschreiben, die Gewalt und Brutalität in ein schickes, euphemistisches Kleid zu hüllen, hätte ich als überhaupt nicht angebracht empfunden.

Keine Vampire, keine Werwölfe, keine tentakelbestückten Monster.
Wo du gerade die Werwölfe ansprichst – bei jeder zweiten Story juckt es mir in den Fingern, wieder über solche zu schreiben. Keine Ahnung, ich mag die Biester halt – nicht nur als Metapher, sondern als Figur an sich. Werde bestimmt noch einmal eine entsprechende Story schreiben.

Es ist sicher schwierig, eine so komplexe psychologische Entwicklung auf 6 Seiten zu komprimieren.
Ja, ich war mir auch nicht sicher, ob es funktioniert. Ich hab einiges simplifiziert, das ist mir bewusst, aber scheinbar hat es dennoch einigermaßen hingehauen.

Warum es Frauen gibt, die solche Männer ertragen und nicht verlassen, kann ich schwer sagen. Ich denke, es steckt viel Angst dahinter, Angst, gefunden zu werden, Angst, nicht zu wissen, wohin, Angst vor dem Unbekannten, dann die Vergangenheit - ich denke nicht, dass es Frauen sind, die mit einem gesunden Selbstwertgefühl aufgewachsen sind, die nicht die Gewalt schon aus der Kindheit her kennen.
Ich kann es auch nicht nachvollziehen, was solche Frauen bei ihren Männern hält (bzw. auch umgekehrt). Im Ansatz sicher noch, aber in letzter Konsequenz – nein. Zum einen fehlen mir da psychologische Kenntnisse (ich Idiot hab WiWi studiert, hehe), zum anderen denke ich, dass man eine solche Situation nur im jeweiligen Einzelfall beurteilen kann, und zwar dann, wenn man selbst betroffen ist. Es mag noch so schöne Erklärungsmuster für solcherlei Verhalten geben, letztlich darüber befinden, wie es in einem solchen Menschen aussieht, kann nur der Mensch selbst.

Ich erinnere mich gerade an eine Aussage, die ein Berufsschullehrer mir gegenüber mal getätigt hat:
„Wenn du willst, dass eine Frau nicht das (liebende) Interesse an dir verliert, dann musst du sie immer zweimal schlagen und einmal streicheln, niemals umgekehrt.“
Das war natürlich plakativ gemeint, benennt aber ein Verhaltensmuster, das ich auch schon des öfteren beobachtet habe und in ähnlicher Form auch in dieser Geschichte verpackt habe (Ron behandelt Birdy wie Dreck, aber er zeigt auch noch seine „guten“ Seiten)

Die Metaphern haben mir ganz besonders gefallen. Sie treffen genau ins Schwarze, machen es möglich nachzuempfinden, z.B.
Ja, danke, echt! Sich unverbrauchte, treffende Metaphern auszudenken, das gehört zum Schwierigsten überhaupt. Aber eine gute Metapher perlt wie Champus auf der Zunge, und da sitzt man dann schon mal ein paar Stunden und kriegt die Motten, weil einem nüscht einfällt. Geht mir jedenfalls so.

Psychologisch interessant sind die Momente, in denen sich der Unterlegene beginnt zu wehren und der andere plötzlich machtlos dasteht. Seiner gewohnten Rolle enthoben kann Ron nur fliehen, obwohl ich überlege, ob so ein Biss schon ausreicht. Ich hätte damit gerechnet, dass er sie schlägt. Hätte sie stärker zugebissen, wäre stärker mit den Schmerzen beschäftigt. Dann würde ich mir eher eine Chance ausrechnen, dass sie aufspringt und auf ihn einschlägt, weil er endlich einmal außer Gefecht zu sein scheint. Und dann könnte sie ja immer noch die Angst in seinem Gesicht sehen, auch wenn du es jetzt als Auslöser verwendest, dass sie überhaupt nach dem Biss weitermacht.
Ich hab mir schon gedacht, dass diese doch sehr einfache Erklärung mit dem „Biss“ ein wenig auf wackligen Füßen steht. Das war ein Zugeständnis an die Kürze der Story – was nicht als Entschuldigung herhalten soll, ich hätte sie ja einfach länger schreiben können.

Manche Geschichten sind Unterhaltung,. Die hier bildet ein Stück Gesellschaft ab, zeigt eine Seite des Menschen, wenn auch eine extreme.
Danke! :)


@ Gnoebel

Gut!

Normalerweise hör ich auf zu lesen, sobald in einer Geschichte vergewaltigt oder mißhandelt wird. Die hier hab ich bis zum Schluß gelesen. Da du mich kennst, reicht das als Qualitätsurteil.
:)

Ach, die Sache mit Hund, Ente, Schaf ... Hund und Ente is ja klar, aber darüber hinaus mag ich im echten, echten Leben tatsächlich auch Schafe. Gut, die sind ein bisschen doof, aber ich mag sie. Ein wenig ... manchmal ... diese BLÖKFILZE!

@ Lukas

Hmm, die „Entmannung“ des Mannes als Akt weiblicher Emanzipation ist sicher ein symbolgeladenes Bild, das seine Berechtigung aus der Ohmacht der Prot zieht.
Das sollte die Entmannung auch sein: nicht einfach ein Splatter-Akt, sondern symbolbehaftet.
Der Geschichte lag ursprünglich – und nicht minder symbolbehaftet – eine Begebenheit aus der griechischen Mythologie zugrunde, nämlich die Entmannung des Uranos durch seinen Sohn Kronos, der dem Papi mit Mutterns Sichel den Schniedel abtrennte und diesen dann ins Meer warf – aus dem auf die Erde (Gaia, in diesem Fall eben die Mutter) tropfenden Blut entstanden die Erinyen (Furien). Ich denke, dieser Mythos ist dir bekannt, deshalb will ich ihn nicht ellenlang ausführen, auch weil meine Geschichte dann doch eine andere Entwicklung genommen hat.

Mir scheint aber letztlich das Zubeißen beim Fellatio die Schlüsselszene zu sein, weil jene Handlung (Fellatio) ja nur durchgeführt werden kann, wenn sich Ron sicher sein kann, dass der zahnbewehrte Mund nicht zubeißen wird, weil sich die Unterdrückte in ihr Schicksal ergeben hat, obwohl sie die Möglichkeit hat (Zähne) sich zu wehren, ihr Nicht-Zubeißen ist also „Einverständnis“ besser: prästabilisierte Zustimmung ihrer Unterdrückung.
Besser hätte ich das jetzt auch nicht formulieren können. Soviel sei noch gesagt: was dir scheint, scheint dir richtig –der Fellatiobiss ist die Schlüsselszene der Geschichte. :)

Der Mann hat Zugang zu Universität, Regierung, Militär, schlicht: zur Macht und er nutzt sie zu seinen Zwecken, denn dafür sind sie ins Leben gerufen worden. Diese Macht ist von vorneherein schon patriarchial und sie hat keine Chance sich an sie zu wenden, weil sie nicht für ihren Gebrauch gemacht ist, genauso wie ihr Körper nicht für ihren Gebrauch „gemacht“ (soziologisch gesprochen) gemacht, sondern in die Verfügungsgewalt der Männer fällt.
Auch dem kann ich nicht viel hinzufügen, weil es den Kern meiner Überlegungen trifft. Was vielleicht in der Geschichte noch ein wenig unterging:
Rons Wandlung vom vormals „normalen“ Ehemann hin zum machtausübenden Despoten vollzieht sich parallel zu seiner beruflichen Entwicklung. Er ist fleißig, ehrgeizig, treibt seine Karriere unaufhörlich voran und sieht sich zunehmend in der Lage, Macht auf Menschen auszuüben, sie zu dominieren, sie, so es denn nicht mehr anders geht, zu „brechen“ – sei es aufgrund seiner Position, seiner Kenntnisse oder seiner beruflichen Beziehungen.
Ich bin mir nicht sicher, ob diese Parallelität in der Geschichte deutlich wird – auf jeden Fall wollte ich vermeiden, dass Rons Entwicklung nach dem „Buh! Jetzt bin ich auf einmal der böse Junge“-Prinzip zusammengeschustert ist.

Guter Text!
Bedankt, bedankt!


@ Hanniball

Mir scheint, hier haben wir einen Text, der ziemlich bewegt, auf die eine oder andere Weise. (ist das nicht mal 'ne Aussage?!)
Hehe, Mann, das ist eine Aussage wie in Stein gemeißelt. Erlaube mir die Verwendung derselben in meinen kommenden Kritiken ... :D

Gehen wir gleich rein!
Ja klar, Tach auch, aber bitte nur auf Strümpfen.

Das ist der erste Satz, und als solcher muss er, meiner Meinung nach, als Absatz für sich stehen, er muss Aufmerksamkeit erregen, nur für sich wirken.
Da bin ich zweigehauen, einfach aus dem Grunde, weil dieser mein erster Satz nicht der echte „Reinzieher“, der „Boah, das muss ich lesen“-Hammer ist. Er käme mir ein wenig verloren vor, so ganz allein, dazu ist er mir selbst nicht prägnant genug. Ich guck mal ...

Im ersten Abschnitt hatte ich den Eindruck, Ron wäre Bauarbeiter oder ähnliche Fraktion, dann kommt der Prof und die Wendung dahin fällt mir schwerer als umgekehrt. Vielleicht wäre es möglich, ganz zu Anfang einzuflechten, was Ron für die Außenwelt für ein Mensch ist. Dann auf seine wahre Natur zu kommen, fiele leichter.
Muss ich mir auch noch mal durch den Kopf gehen lassen. Wahrscheinlich bin ich im Moment noch zu nah an der Geschichte, jedenfalls erkenne ich aus meiner Sicht keinen Hinweis auf die „Bauarbeiter“-Fraktion (was jetzt nicht abwertend gemeint ist, ich hab auch mal ´n paar Wochen auf dem Bau gearbeitet, da gab es immer reichlich Bier, hehe).

Das wäre natürlich eine Theorie, he, gib mir Beweise und ich werde Anhänger!
Schlag mich nicht: es sind Mutmaßungen, Beweise kann ich dir – Gott sei Dank – nicht geben.
Aber, Vorschlag: werde nicht Anhänger, sondern begründe eine Bewegung, die auf eben diesem Postulat basiert. Dazu bedarf es gar nicht mal so viel, du musst nur beharrlich sein und dich von nichts auf der Welt von deinem Weg abbringen lassen, dann wird vielleicht bald das geschehen, was auch Maden wie Daniel Küblböck nach oben gespült hat und ein polnischer Satiriker (Himmel, ich hab den Namen vergessen) mal so formulierte:
„Binde einen Fetzen um einen Stab, halte ihn hoch, und du wirst sehen, wieviele ihm wie einem Banner folgen werden.“

In der ganzen Story übrigens fehlen mir die Aktionen, im ersten Abschnitt besonders, Geschehnisse, an denen festgemacht wird, wie die Menschen sind. Das ist jetzt nicht so gravierend, wie es klingt, aber ich hab's mir notiert - exemplarische Handlungen. Gerade von Birdys Seite!
Jau, Volltreffer. Als ich die Story schrieb, ging mir das auch ständig durch den Kopf – du bist nicht in der Handlung, du bist nach der Handlung, fast alles wird in Form einer zerfrickelten Rückblende erzählt. Aber ich hab es dann so durchgezogen, weil es mir selbst nicht so übel gefiel.

Ein Fehler, ein Fehler! Ich habe einen Fehler gefunden!
Hhhhhh! :eek:
Komm ich jetzt ins Korrektur-Center?
Danke für den Schnitzer!

Scheiße, wo ist mein Armeerevolver?!
Hehe, echt, wegen der fickenden Kraken? Das Bild hatte ich sofort im Kopf und fand es nicht so übermäßig dufte, weil, wie ich fand, dieser Vergleich doch recht nahe lag. Und lass mich noch ein wenig leben, ich möchte wenigstens noch meinen ersten Roman irgendwann mal auf den Markt schmeißen dürfen.

Auch auf die Gefahr hin, dass Cerberus sich wieder ausschüttet vor Lachen: Ich finde das eine tolle Unterstützung der Charakterisierung. Großartig, wenn du nur geschrieben hättest."Bist du bescheuert?", hätte das nicht so gewirkt.
Schön, dass es so „echt“ bei dir rüberkommt. Wenn ich Dialoge schreibe, dann versuche ich, in die jeweiligen Personen zu schlüpfen (mit Ausnahme natürlich dieser speziellen Szene) und mir genau auszumalen, wie diese jetzt was in welchem Ton sagen würden. Und ich glaube einfach, dass ein Mann, der gerade auf seine Bissfestigkeit hin überprüft wurde, nicht sofort mit dem Lamento beginnt, sondern erst einmal überrascht grunzt, im Falle einer akademischen Laufbahn gar ein kurzes eloquentes „Hey“ zu Tage befördert.

Fazit: Ich fühle mich benutzt, ausgenutzt von dir. Du hast wieder mal geübt und ich als Leser musste herhalten für deine Experimente. Aber es war, wie meistens, total geil.
Das Lob ist cool, danke!
Ich weiß jetzt nur nicht, was du mit Experiment meinst. Einige wenige Stories hier habe ich gepostet, um etwas auszutesten, was nicht die ganze Geschichte betraf, sondern nur einen bestimmten Aspekt (z.B. die Charakterisierung des Mädchens im Äffchen, hehe, der Rest mit dem Stofftier ist Oberblödsinn, klar).
Aber hier hab ich nüscht experimentieren wollen – vielleicht wirkt mein erstes Posting ja so.
Ach, egal, wenn du dich unterhalten hast, ist es ja eh schnuppe :D

Soweit und bis zum nächsten Mal!
Ich bitte darum. Demnächst dann auch wieder in deinem Theater!

@ Cerberus

Ich denke, dass Some auch ein bisschen darauf anspielen möchte, dass solche Misshandlungen in "gutbürgerlichen" Haushalten ebenso üblich sind, wie in der drei Zimmer Wohnung des Bauarbeiters.
Vielleicht sogar noch üblicher.
Das Umfeld habe ich tatsächlich bewusst in die „gehobenere“ Schicht verlegt – nicht jeder Bauarbeiter schlägt seine Frau, und nicht jeder Elfenbeintürmler schneidet zwischen ach so wichtigen Statisken die Zwiebeln klein und spielt mit der Katze.

Du fragst selbst, ob die Charakterisierung der Frau glaubhaft ist.
Ich sage: Nein.
Ach Mönsch!

1. Es IST eine Horrorgeschichte. Insofern bist du natürlich konsequent. Trotzdem kommt die Kastration des Mannes allzu plötzlich und unplausibel.
Du schiebst das auf die Zahnschmerzen zurück und darauf, dass sie die plötzliche Angst im Gesicht ihres Mannes sieht, aber das sind bloß oberflächliche Gründe.
Hm, die Kastration selbst halte ich nicht für unplausibel. Die Schnelligkeit, mit der alles schlussendlich vor sich geht – gut, da hast du natürlich recht, das kommt sehr plötzlich. Ich weiß nur nicht, wie ich das hätte vermeiden können, ohne aus dem Plot zumindest eine Novelle zu machen. Aber das geht natürlich auf meine Kappe.

2. Die Frau ist derart verängstigt, dass sie sogar bereits paranoide Gedankengänge entwickelt hat (Militär, etc.).
Ihr einziges Aufbegehren gegen die Brutalität ihres Mannes bestand darin, sich in eine kleine Pension zu flüchten. Und dann wird sie unvermittelt zur "Femme Fatale"?
Nun, es kommt darauf an, was man unter „Aufbegehren“ in diesem Fall versteht. Zunächst einmal habe ich drei Momente aufgeführt, in denen sie sich, auch für Ron unzweifelhaft erkennbar, zur Wehr setzte. Einmal die Flucht in die Pension, dann die „Aussprache“, an deren Ende Rons „Dann geh doch!“ steht, und schließlich auch noch ein nicht näher beschriebener Augenblick, in dem Birdy ihre Wut zum Ausdruck brachte, wofür sie von Ron geschlagen wurde.
Und dann gibt es noch das innerliche Aufbegehren – nicht sehr ausgeprägt, sie ist hin- und hergerissen, ihre Emotionen sind hochgradig ambivalent, aber dennoch, es gibt Momente, in denen sie sich in ihrem Inneren gegen Ron auflehnt.
Dann kommt eben zum Schluss diese Szene, in der der ansonsten so übermächtig scheinende Ron plötzlich eine Schwäche zeigt – wie schon gesagt, mir ist bewusst, dass diese Entwicklung sehr rasch vonstatten geht, aber ich wollte es bei einer Kurzgeschichte belassen und habe daher, möglicherweise unzulässig, abgekürzt.

Abgesehen von deinem grandiosen, druckreifen Schreibstil, merkt man als Leser deutlich, dass du dir Mühe gegeben hast, die Situation glaubhaft zu beschreiben. Meiner Meinung nach ist dir dies zwar nur teilweise gelungen, aber trotzdem, die Anstrengung lässt sich erkennen.
Das klingt wie „Herr Sowieso hat Interesse an den ihm übertragenen Aufgaben erkennen lassen.“
Nein, ich weiß schon, wie es gemeint ist. Danke :)

P.S. Mein Versuch, deine Geschichte umzuschreiben ist leider gründlich in die Hose gegangen, und ich habe ihn mittlerweile weich gelöscht.
Du als Mod kannst ihn also trotzdem noch lesen, falls du Interesse hast.
Aber, wie gesagt: Ist nichts geworden.
Hehe, aber an mir rummeckern, Schlingel :D
Ernsthaft: ich guck sie mir auf jeden Fall noch an, bloß nicht hart löschen. Morgen wahrscheinlich. Dann kriegste auch meinen ungesüßten Senf dazu.


So denn: nochmals ganz heißen Dank für eure Kommentare!

THX
Some

 

Hm, angesichts der Kürze der Story: kommt die Frau glaubhaft rüber? Hmmm ...
Hallo, Somebody,

als jemand, der drei Mal vergewaltigt worden ist - drei Mal von völligen Fremden, an irgendwelchen Orten außerhalb von zu Hause - kann ich dir bestätigen, dass der schlagartige Umschwung von Hilflosigkeit, von "Warum ich?", sogar von Gedanken, man hätte teilweise Schuld an dem Geschehen, zur totalen Mörderwut zumindest bei mir so stattgefunden hat. Von daher kann ich nicht sagen, ob Birdys Handlung wirklich realistisch ist, aber es ist genau das, was ich mir selbst vorgestellt habe zu tun.

Es ist natürlich merkwürdig, dass die Wut so spät kommt, aber es war wirklich erst beim dritten Täter in zehn Jahren, dass ich auf einmal dachte: "Warum darf der das?" Der, das kann ich ergänzen, hat's nicht geschafft. Als ich dann glücklich weg war, wollte ich sogar noch umkehren und ihm sein Hirn an die Wand klatschen - vorausgesetzt, er hat eines gehabt - und nur irgend ein Rest Vernunft, der mir einredete, ich würde in Erklärungsnotstand kommen, hat mich abgehalten. Seitdem ist immer diese Grundwut in mir: "Wenn einer von euch Stinkern mich gegen meinen Willen auch nur anrührt, der kann was erleben -alles, zu was ich physisch in der Lage bin."

Und seitdem ist mir niemand auch nur näher gekommen. Ich gehe nachts durch Parkhäuser, U-Bahnhöfe und merke, wie sie einen Bogen um mich machen, gewisse Typen, die mich zuerst abchecken. Rons plötzliche Angst - denn er hätte Birdy trotz Bissverletzung an seinem Schniedel durchaus noch zu Hackfleisch hauen können - Rons plötzliche Angst bei der ersten Spur echter Gegenwehr ist meiner Erfahrung nach auch realistisch.

Traurig ist, dass Birdy ja schon Jahre früher mit relativ wenig Entschiedenheit ihre Situation hätte durchbrechen können. Dass sie es nicht tut, und warum sie es nicht tut, ist wiederum auch sehr glaubwürdig dargestellt - sie kann nicht auf eigenen Füßen stehen. Sie ist in jeder Beziehung schwach. Sie hätte wahrscheinlich ihren Mann verloren, und verliert statt dessen etwas gnz anderes.

Das einzige, was ich nicht so recht glauben kann, ist, dass man mit einer Glasscherbe einen Penis abtrennen kann. Die Tunica albuginea ist ein ganz schön zähes Stück Gewebe, und die Glasscherbe hat hinten keinen Griff. Ich habe zwar nur Tiere auseinandergenommen, keine Menschen, aber die Dicke der Bindegewebsschicht ist beachtlich. Wenn ich an die Skalpelle denke, die mir da alle beim Herausbasteln vom Urogenitaltrakt von Kaninchen stumpf geworden sind... Zwar ist es herrlich symbolisch, dass Birdy Ron just mit einem Stück seiner Promotionsurkunde kastriert, aber ich glaube, es geht nicht. (Wenigstens weiß ich jetzt, dass es ganz gut ist, dass meine Promotionsurkunde nicht an der Wand hängt. Was, wenn mein Mann sauer auf mich wird?)

Da hat man nun Angst, in Geschichten zu viel von sich zu verraten, und dann so ein Beitrag...

Gruß, Alli

 

Hi Somebody!

Ich hab die Geschichte schon vor ein paar Tagen gelesen, ein paar Sachen herauskopiert und dann plötzlich Zeitnot gekriegt und den PC ausgemacht. Warum ich diese langweilige Episode aus meinem Leben erzähle, weiß ich nun leider selbst nicht so genau.
Fakt ist: Hanniball hat Recht.

Jetzt könnte ich eigentlich aufhören, aber ich mache es nicht.

Also:

Hm, angesichts der Kürze der Story: kommt die Frau glaubhaft rüber? Hmmm ...
Hmmm, ja.
(Angesichts der Kürze der Story ist doch eine kurze Antwort angebracht, oder nicht?)

Besonders gefallen haben mir manche Vergleiche, die du auch dazu benutzt hast, Birdy näher zu charakterisieren (bei der Gelegenheit: ein Freund von sprechenden Namen bin ich auch noch dieser Geschichte nicht geworden).
Das hat mir sehr gefallen, so wie übrigens auch der Stil der Geschichte. Wirklich flüssig, tolle Vergleiche, gut.

Inhaltlich ist es in sich geschlossen, finde ich. Auch der Höhepunkt der Geschichte (den Ron sich sicher anders vorgestellt hat), überzeugt mich. Nicht, dass sie sich vorgenommen hat, ihn zu "entmannen", sondern das es eben zufällig geschieht, weil sie eben Zahnschmerzen hat, nicht weil sie wollte, hat sie zugebissen, sondern weil sie musste.

Eines noch, was ich immer mal wieder gerne mokiere (und was der gute Salem gerne an meinen Kritiken mokiert :D): warum spielt das Teil eigentlich in Amerika?
Für die Geschichte an sich ist es völlig unwichtig, aber trotzdem.

Bleibt noch was übrig?
Nee, eigentlich nicht.

In diesem Sinne
c

 

Das klingt wie „Herr Sowieso hat Interesse an den ihm übertragenen Aufgaben erkennen lassen.“

:rotfl:

Das hab´ ich im Nachhinein auch gedacht!
Sorry, aber so war es wirklich nicht gemeint. Du schreibst ja auch, dass du es (hoffentlich) richtig verstanden hast.

Ich will es nochmal mit anderen Worten ausdrücken:

Man merkt deutlich, dass deine Charakterisierung nicht plump, sondern wohl durchdacht ist. Trotzdem hapert es meiner Meinung nach an einigen Stellen.

So ... das klingt jetzt weniger nach Führungszeugnis.

 
Zuletzt bearbeitet:

Tach auch ...

@ Aleysha

als jemand, der drei Mal vergewaltigt worden ist - drei Mal von völligen Fremden, an irgendwelchen Orten außerhalb von zu Hause - kann ich dir bestätigen, dass der schlagartige Umschwung von Hilflosigkeit, von "Warum ich?", sogar von Gedanken, man hätte teilweise Schuld an dem Geschehen, zur totalen Mörderwut zumindest bei mir so stattgefunden hat. Von daher kann ich nicht sagen, ob Birdys Handlung wirklich realistisch ist, aber es ist genau das, was ich mir selbst vorgestellt habe zu tun.
Nun, einerseits scheint es mir ja einigermaßen gelungen zu sein, mich – so weit es mir als Mann überhaupt möglich ist – in die Gefühlswelt der Prot hineinzuversetzen. Zumindest scheint der Plot ja nicht ins Absurde/Lächerliche abgedriftet zu sein.
Aber der Grund, aus dem du mir das bestätigen kannst, der macht mich wirklich betroffen!

Es ist natürlich merkwürdig, dass die Wut so spät kommt, aber es war wirklich erst beim dritten Täter in zehn Jahren, dass ich auf einmal dachte: "Warum darf der das?" Der, das kann ich ergänzen, hat's nicht geschafft. Als ich dann glücklich weg war, wollte ich sogar noch umkehren und ihm sein Hirn an die Wand klatschen - vorausgesetzt, er hat eines gehabt - und nur irgend ein Rest Vernunft, der mir einredete, ich würde in Erklärungsnotstand kommen, hat mich abgehalten. Seitdem ist immer diese Grundwut in mir: "Wenn einer von euch Stinkern mich gegen meinen Willen auch nur anrührt, der kann was erleben -alles, zu was ich physisch in der Lage bin."
Dein letzter Satz drückt genau das aus, wie ich Birdy in diesem Moment vor der Tür gesehen habe. Die Anspannung, die Ängste, die Zweifel – alles ist in diesem Augenblick fort, und übrig ist nur noch die schon seit so vielen Jahren unterdrückte Wut, die sich in aller Konsequenz ihren Weg bahnt.

Und seitdem ist mir niemand auch nur näher gekommen. Ich gehe nachts durch Parkhäuser, U-Bahnhöfe und merke, wie sie einen Bogen um mich machen, gewisse Typen, die mich zuerst abchecken. Rons plötzliche Angst - denn er hätte Birdy trotz Bissverletzung an seinem Schniedel durchaus noch zu Hackfleisch hauen können - Rons plötzliche Angst bei der ersten Spur echter Gegenwehr ist meiner Erfahrung nach auch realistisch.
Natürlich hast du recht: Ron hätte ebenso gut Hackfleisch aus ihr machen können, aber auch ich finde, dass sein plötzliches Erschrecken über das völlig unerwartete Aufbegehren seiner Frau realistisch ist (logi, sonst hätte ich es so niemals geschrieben).

Traurig ist, dass Birdy ja schon Jahre früher mit relativ wenig Entschiedenheit ihre Situation hätte durchbrechen können. Dass sie es nicht tut, und warum sie es nicht tut, ist wiederum auch sehr glaubwürdig dargestellt - sie kann nicht auf eigenen Füßen stehen. Sie ist in jeder Beziehung schwach. Sie hätte wahrscheinlich ihren Mann verloren, und verliert statt dessen etwas gnz anderes.
Sie hat nie gelernt, wirklich auf eigenen Füßen zu stehen. Auch wenn sie anfänglich in ihrer Beziehung dieses Gefühl hatte: als die ihr bekannten Muster aus der Kindheit sich auch in ihre Ehe drängen, verfällt sie wieder in ängstliche Passivität zurück.

Das einzige, was ich nicht so recht glauben kann, ist, dass man mit einer Glasscherbe einen Penis abtrennen kann.
Hm, da recherchiert man mal einmal nicht und dann sowas ... :)
Ist jetzt echt ein Problem für mich, weil ein Abändern des Plots an dieser Stelle mir ein wenig von der schnieken Symbolhaftigkeit des Endes stiebitzt. Wie du auch schreibst, gerade die Kastration mit einem Teil seiner Promotionsurkunde (auf die gewissermaßen seine spätere Macht aufgebaut ist) möchte ich nur ungern verlieren.
Vielleicht klingt es blöde, aber ich möchte mir hier einfach die künstlerische Freiheit nehmen, es bei meiner Version zu belassen – evtl. fällt mir ja auch noch eine passende Variante ein.

Da hat man nun Angst, in Geschichten zu viel von sich zu verraten, und dann so ein Beitrag...
In der Tat, du bist sehr offen in diesem Beitrag, und ich bin hier bewusst nicht weiter auf diese persönlichen Dinge eingegangen. Solltest du Passagen deiner Kritik im Nachhinein doch noch streichen/umformulieren, sag mir Bescheid, weil ich dann entsprechend auch meine Zitate noch abändern muss.

@ Chazar

Ich hab die Geschichte schon vor ein paar Tagen gelesen, ein paar Sachen herauskopiert und dann plötzlich Zeitnot gekriegt und den PC ausgemacht. Warum ich diese langweilige Episode aus meinem Leben erzähle, weiß ich nun leider selbst nicht so genau.
:sleep:
Hm? Was? Wie? :D

Hmmm, ja.
(Angesichts der Kürze der Story ist doch eine kurze Antwort angebracht, oder nicht?)
Hehe, durchaus, durchaus.
Und freut mich, dass du meine Frage mit „ja“ beantwortest.

Besonders gefallen haben mir manche Vergleiche, die du auch dazu benutzt hast, Birdy näher zu charakterisieren (bei der Gelegenheit: ein Freund von sprechenden Namen bin ich auch noch dieser Geschichte nicht geworden).
Das hat mir sehr gefallen, so wie übrigens auch der Stil der Geschichte. Wirklich flüssig, tolle Vergleiche, gut.
Du siehst mich ratlos: was genau meinst du mit „sprechenden Namen“? Vielleicht liegen mir die Rumkugeln zu schwer im Magen oder ich bin einfach zu alt, aber ich komm nicht drauf, was das ist.

Eines noch, was ich immer mal wieder gerne mokiere (und was der gute Salem gerne an meinen Kritiken mokiert ): warum spielt das Teil eigentlich in Amerika?
Für die Geschichte an sich ist es völlig unwichtig, aber trotzdem.
Das Teil spielt nicht in Amerika, sondern in London (steht auch inne Jeschichte). Die meisten meiner Horrorstories spielen in England. Klassisches Land für so´n Zeugs, ich mag England, und ich mag noch viel mehr Schottland, also versetze ich mich nach übern Kanal und bin dabei selbst in einer ganz anderen Stimmung als bei einem Plot, der in Moers-Scherpenberg oder gar Duisburg Bruckhausen spielt (wobei, zugestanden, Bruckhausen ist städtebaulicher Horror, der für sich steht).
Ist natürlich eine Geschmacksfrage, klar.

@ Cerb

Sorry, aber so war es wirklich nicht gemeint. Du schreibst ja auch, dass du es (hoffentlich) richtig verstanden hast.
Hehe, ja, ich denke schon :D

So ... das klingt jetzt weniger nach Führungszeugnis.
Na ja, alternativ hättest du schreiben können: „Diese Story ist wie stets zu meiner vollsten Zufriedenheit ausgefallen.“
Wär zwar gelogen, aber ´ne glatte Eins :D

Danke euch dreien für´s Lesen, Kommentieren, Schimpf, Schande und Lobhudeleien und überhaupt und so. :)

THX
Some

 

was genau meinst du mit „sprechenden Namen“? Vielleicht liegen mir die Rumkugeln zu schwer im Magen oder ich bin einfach zu alt, aber ich komm nicht drauf, was das ist.
Wie?
Du schreibst deine Antworten auf fundierte, mühevolle Kritiken alkoholisiert? :D
Sprechende Namen, Namen, die etwas über den Charakter aussagen: Birdy, von bird, Vogel, sie möchte gerne "wegfliegen", ist sehr schreckhaft (wie Vögel das sind), :bla: :bla:, scheinbar habe ich da überinterpretiert. Deutlich überinterpretiert. Sehr deutlich.

Ist natürlich eine Geschmacksfrage, klar.
Jupp, das habe ich dir aber auch nicht angekreidet.

Das Teil spielt nicht in Amerika, sondern in London (steht auch inne Jeschichte).
Ja, ich bin ein überaus gründlicher Leser. *räusper*

Grüße
c

 

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