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Dorothy

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15.01.2008
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Dorothy

Ich weiß nicht genau, wann Dorothy aufhörte meine Freundin zu sein und damit begann, zu meiner schlimmsten Feindin zu werden. Wir waren jung.
Heute bin ich erwachsen, das alles liegt zwanzig Jahre zurück, aber oft schleicht Dorothy sich nachts in meine Träume, wendet mir ihr Gesicht zu und schaut mich an. Schaut mich einfach nur an.

Es geschah in einem Sommer irgenswann Ende der achtziger. Dorothy und ich waren beide gerade zwölf geworden. Wir waren schon seit dem Kindergarten die besten Freundinnen. Sie wohnte im Haus neben mir. Ständig war sie bei mir und meiner Mutter. Wir hatten beide keinen Vater mehr. Meiner war abgehauen, ihrer war schon lange tot. Dorothy liebte meine Mutter. Vielleicht ganz besonders deshalb, weil sie von ihrer eigenen nicht viel Liebe bekam. Dorothys Mutter war immer schlecht gelaunt. Sie arbeitete ständig und trotzdem war das Geld immer knapp. Für ihre Tochter interessierte sie sich kaum. Bei uns war das anders. Meine Mutter hatte einen gut bezahlten Job und gute Laune gehörte einfach zu ihrer Natur.
Dorothy hat mich ständig um meine Mutter beneidet. "Ich wünschte meine Mutter wäre wie deine", sagte sie oft. Ich wusste nie was ich darauf antworten sollte.
Doch eines Tages tat Dorothy etwas, dass meine Mutter so dermaßen in Rage brachte, dass sie mir den Umgang mit ihr verbot. Dorothy klaute eine Kette, die meiner Mutter sehr viel bedeutete, weil mein Vater sie ihr einst geschenkt hatte. Meine Mutter fand es heraus. Ich war sehr wütend auf Dorothy, nicht nur weil sie geklaut hatte, sondern auch, weil sie genau gewusst hatte, wie viel diese Kette meiner Mutter bedeutete. So etwas war bis dahin noch nie vorgekommen. Von da an sprach ich kein Wort mehr mit ihr. Wenn sie anrief legte ich auf. In der Schule ignorierte ich sie.
Das alles muss für Dorothy und ihre sowieso schon immer angeschlagene Psyche zu viel gewesen sein. Damals war mir nicht klar, wie weh ich ihr tat. Heute weiß ich es.
Es war der letzte Tag im August, als Dorothy abends vor unserer Tür stand. Ich öffnete. "Was willst du?", fragte ich sie wütend. "Reden", sagte sie und dann drängte sie sich einfach an mir vorbei ins Haus. Als ob es ihres wäre. Mein Mutter kam in den Flur gelaufen. "Raus hier Dorothy! Ich habe dir gesagt, dass ich dich hier nicht mehr sehen will!", schrie sie. Dorothys Miene blieb versteinert. Ich bemerkte, wie mich ein ungutes Gefühl beschlich. "Dorothy, bitte geh. Du machst alles nur noch schlimmer", sagte ich. "Vergiss es. Ich habe ein Messer", sagte sie. Und da holte sie aus ihrer Tasche ein Messer. Meine Mutter wurde blass. "Dorothy, ich warne dich. Weg mit dem Messer, oder ich hole die Polizei", sagte sie mit zitternder Stimme. Dorothy lachte. Dann machte sie einen Schritt auf meine Mutter zu und hielt ihr das Messer an den Hals. "Nein!", schrie ich. Meine Mutter stand gegen die Wand gedrängt da, sie konnte nicht entkommen. Dorothy hatte sie am Arm gepackt. Für ihre zwölf Jahre war sie schon sehr groß und stark. "Ihr geht jetzt beide die Treppe hoch in dein Zimmer", sagte sie zu mir gewandt. Dorothy schien mir wie in einem Wahn zu sein. Ich musste vorangehen, während Dorothy, immer noch das Messer am Hals meiner Mutter, mir folgte. ich hatte Angst wie noch nie zuvor in meinem Leben.
In meinem Zimmer angekommen musste ich mich aufs Bett setzen. Dorothy blieb mit meiner Mutter stehen. Meine Mutter weinte lautlos. "Ich werde nun deine Mutter töten", sagte Dorothy. "Nein!", brüllte ich und sprang auf. Ich wollte mich auf sie stürzen , doch da war es zu spät. Dorothy schnitt ihr die kehle durch. Ich blieb stehen. Erstarrt vor Schreck, während sich der Teppich zu Füßen meiner Mutter blutrot färbte. Und dann fiel ich in Ohnmacht.
Als ich erwachte, lag die Leiche meiner Mutter quer über mir und Dorothy starrte auf mich herab. Sie wirkte abwesend. "Was habe ich getan?", fragte sie mich. Ich konnte nicht antworten. Ich stand unter Schock. Ich schaffte es, mich unter der Leiche hervor zu winden und stand auf. Ich zitterte und weinte. "Du Mörderin!", schrie ich. Und da schien Dorothy aus ihrem Wahn zu erwachen. Sie sagte kein Wort mehr, sondern ging zu meinem Fenster. Sie öffnete es. "Ich wollte, dass du das verlierst, was dir auf der Welt am meisten bedeutet. Es tut mir leid", weinte sie. Und dann sprang sie aus dem Fenster. Das war das Ende von Dorothy.
Was danach geschah ist nur noch eine verschwommene Erinnerung irgendwo in meinem Kopf. Irgendjemand hatte wohl unser Geschrei gehört und die Polizei gerufen. Diese kam auch und fand mich neben der Leiche meiner Mutter in einer Pfütze aus Blut liegend. Erneut ohnmächtig. Es gab eine ganze Reihe von Befragungen, bis die Polizei endlich die ganze Geschichte aus mir heraus hatte. Natürlich glaubte mir zuerst keiner. Aber nach einigen polizeilichen und gerichtsmedizinischen Untersuchungen konnte keiner mehr leugnen, dass Dorothy erst meine Mutter und dann sich selbst umgebracht hatte.
Ich wuchs danach bei meinen Großeltern auf.
Manchmal wenn ich durch meinen heutigen Wohnort laufe habe ich das Gefühl, dass Dorothy mich beobachtet. Von dort oben aus dem Himmel. Oder von da unten aus der Hölle?

 

Hallo Jasmin!

Die ersten Sätze deiner kurzen Geschichte empfand ich als atmosphärischen Einstieg. Ich mag Geschichten mit diesem nostalgischen Hauch, die in der Vergangenheit der Protagonisten spielt.

Der große Schwachpunkt der Geschichte ist aber m.M. nach das fehlende Element, welches "Horror" ausmacht: die Spannung.

Ich finde, daß die Story gut und gerne auch in Gesellschaft passen würde, vorallem wenn du tiefer auf die Charaktere eingehst und das "Splatter"-Element mit der durchgeschnittenen Kehle vielleicht "sanfter" umschreibst.

Ein Widerspruch findet sich noch im ersten Absatz: du schreibst, daß sie sich nicht genau erinnert, wann Dorothy zu ihrer Feindin wurde. Im zweiten Absatz kommt aber die Antwort: Sommer 88.

Neben der fehlenden Spannung fehlt mir an deiner Geschichte einfach noch das Warum. Vorallem hättest du näher darauf eingehen sollen, weshalb Dorothy wegen einer gestohlenen Kette gleich zum Staatsfeind Nr 1 wird. Du schreibst, daß sie die Mutter liebte, also gehe ich davon aus, daß dies auf Gegenseitigkeit beruhte. So ein großes Drama wegen einer Kette? Da fehlt mir einfach was. Aber dazu ist die Geschichte auch zu kurz.

Dein Schreibstil ist für dein Alter durchaus gut, auch wenn mich die vielen kurzen, abgehackten Sätze ein wenig stören, vorallem im zweiten Absatz.

Ein paar kleine Rechtschreibfehler sind auch noch drin, leider fehlt mir im Moment die Zeit dazu, sie dir rauszuschreiben.

Mein Fazit: mit ein bisschen Abwandlung und Ausbau der Charaktere durchaus eine Geschichte für "Gesellschaft". Geschichte lies sich größtenteils flüssig und angenehm lesen. Für die Horror-Rubrik ist mir die Story aber nicht spannend genug.

Ich hoffe du kannst mit meinem BlaBla was anfangen :-)

Gruß
Mike

 

Hi Miss 1992:D!

Also mich hats den ersten und zweiten Absatz lang gepackt. Ich war gespannt darauf weiterzulesen und als das mit dem Messer kam stieg die Aufregung in mir rapide an. Jedoch sank sie im dritten Absatz auch wieder, weil alles so schnell formlos abging. Irgendwie fehlte da was, das war zu kurz, wie ich fand.
Auch die Sache mit der Kette kommt viel zu kurz.
Die meisten Fehlerchen kannst du beheben, in dem du es dir einfach nochmal Satz für Satz durchliest, da fallen einem schon ganz offensichtliche auf.

Fazit: Anfang sehr schön und stimmig, Ende leider zu schwach. Vielleicht kannst du das noch ändern.


Gruß, scharker!

 

ich habe diese geschichte geträumt und ich wollte alles so widergeben, wie es in meinem traum war.

 

ich habe diese geschichte geträumt und ich wollte alles so widergeben, wie es in meinem traum war.

Dann musst du auch schreiben, dass du aufgewacht bist, und alles war nur ein schlechter Traum und du hast beschlossen auch eine schlechte Geschichte über deinen schlechten Traum zu schreiben.
Die Geschichte erinnert mich an diese Low-Budget-Horror-Produktionen mit College Mädchen. Am Anfang sind sie starke Freundinnen und eine gerät in einen falschen Freundeskreis (meist ist es ein Hexenzirkel) und schon geht die Luzie ab und die andere, die gute also, wird von nun an mit kleinen blutverschmierten Zettelchen bedroht.

Eine Gesellschaftskritik - wie Mike - sehe ich darin nicht, würde es also doch hier lassen. Ansonsten gibts nichts zu sagen - außer dass die Interpunktion nicht immer richtig gesetzt worden ist.

Cu JoBlack

 

Bin ein bisschen enttäuscht, daß dein einziger Kommentar zu unseren Kritiken nur aus einem kurzen Satz besteht. Wenn man hier eine Geschichte postet, will man sich doch mit den Lesern darüber austauschen?

 

Das ist auch der Grund, warum ich mir eine ausführliche Kritik gespart habe, weil es eh nicht interessiert.

 

wer sagt, dass es mich nicht interessiert. das ist eine -verzeihung- unverschämte unterstellung. ich lese jeden beitrag und denke auch über jeden nach. aber ich MUSS nicht auf jeden antworten! und übrigens, wenn ich aus einem meiner träume eine geschichte mache, kann man mir nicht vorwerfen, dass es an "Low-Budget-Horror-Produktionen" erinnert.

 

warum schreibst du überhaupt etwas, wenn du glaubst, dass es mich eh nicht interessiert?

 

hallo,

Mir hat diese Geschichte leider auch nicht so gut gefallen, weil sie ziemlich Klischee beladen ist. Insgesamt wirkt es ein bisschen wie ein Teenie-Horrorfilm und das ist eben nichts Neues mehr. Das hat man schon zu oft gesehen.
Dass du lediglich einen Traum niedergeschrieben hast, ist für das erzählen von Geschichten problematisch, denn die akkurate Niederschrift des Traumes scheint Priorität zu haben. Entsprechend ist es mehr oder weniger sinnlos, dir Verbesserungsvorschläge zu machen. Das ist kein Vorwurf, es ist nur das typische Problem mit solchen Geschichten. Selbst erlebte Dinge, auch wenn es Träume sind, in Geschichten einzubauen, erfordert große Mühe und die Fähigkeit, Abschnitte/Worte/Passagen wegzulassen, um die Geschichte für Leser interessanter zu gestalten. Solche Geschichten sind für die Autoren meist interessanter als für alle anderen, denn sie haben einen ganz anderen Bezug zum erlebten/geträumten. Es ist sehr schwierig, dem Leser zu vermitteln, was man während der Situation subjektiv empfunden hat.

Bezüglich seines Umgangs mit Kritik:
in diesem Forum ist es völlig normal, dass man auf jede einzelne Kritik eingeht. Wer deine Geschichten kritisiert, hat sich damit befasst, hat sie durchgelesen und sich Gedanken gemacht. Da ist es doch nur angemessen, diese Auseinandersetzung auch mit einer Antwort zu würdigen, oder? Von dieser Warte aus könnte man also durchaus zu der Annahme verleitet werden, dass dich Kritik nicht so richtig interessiert.
keiner zwingt dich zu einer Antwort, aber es kommt dir letzten Endes selbst zugute, wenn du auf Anmerkungen deiner Leser eingehst, sonst haben sie irgendwann keine Lust mehr deine Geschichten anzuschauen.

Georg

 

Hallo Jasmin

wer sagt, dass es mich nicht interessiert. das ist eine -verzeihung- unverschämte unterstellung.
Das brauchst du nicht zu sagen. Wenn du eine Kritik (wie die von Mike) mit einem Satz (der übrigens überhaupt nicht interessiert) abhakst, dann zeigst du damit deine (meinetwegen unbewusste, indirekte) Desinteresse.
ich lese jeden beitrag und denke auch über jeden nach. aber ich MUSS nicht auf jeden antworten!
Dann erwarte bei deiner nächsten Geschichte keine große Resonanz.
und übrigens, wenn ich aus einem meiner träume eine geschichte mache, kann man mir nicht vorwerfen, dass es an "Low-Budget-Horror-Produktionen" erinnert.
Du kannst mir nicht vorschreiben, woran es mich erinnern soll.
warum schreibst du überhaupt etwas, wenn du glaubst, dass es mich eh nicht interessiert?
Mir war langweilig.

Cu JoBlack

 

und übrigens, wenn ich aus einem meiner träume eine geschichte mache, kann man mir nicht vorwerfen, dass es an "Low-Budget-Horror-Produktionen" erinnert.

hier muss ich auch nochmal einhaken:

egal ob du die Geschichte geträumt oder dir so ausgedacht hast, sollte sie die Kriterien einer Horror-Story erfüllen. Siehe dazu meinen ersten Beitrag.

Und natürlich kann man dann auch sagen, daß die Geschichte an Teenie-Slasher erinnert, denn wenn ich z.B. davon träume, daß ich von Zombies umzingelt bin und dann darüber eine Geschichte schreibe, werde ich wohl auch damit leben müssen, daß man die Geschichte mit den zig Zombie-Filmen vergleicht, die es bereits gibt.

Versteh mich nicht falsch, nichts spricht dagegen seine Träume zu Geschichten zu verarbeiten, aber man muss sie ja dann nicht veröffentlichen :-)

 

Nochmal Hallo!

Sicher war der Traum für dich ziemlicher Horror Jasmin, jedoch musst du verstehen, dass er für uns, die ihn nicht so hautnah erlebt haben, nicht ganz so wirkt. Und um anderen einen Traum fast ebenso horrormäßig nahzubringen, muss man ihn nunmal ein wenig ausschmücken und vll sogar umschreiben. Träume sind ene prima Inspiration, aber oft reicht das nicht um auch andere damit zu gruseln, ist das verständlich?
Niemand will dir Böses. Man will dir nur sagen, wie du alle anderen mit deiner nächsten Traumgeschichte das Fürchten lehren kannst!:baddevil:

Gruß, Scharker!

 

"Du kannst mir nicht vorschreiben, woran es mich erinnern soll."
tu ich nicht, aber du kannst mir das nicht zum vorwurf machen

"Mir war langweilig"
welch tolle begründung

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Jasmin,

jetzt aber nicht launisch werden. Es ist doch vollkommen wurscht, aus welchem Grund JoBlack seine Kritik verfasst hat. Er hat das Recht dazu, genauso wie er das Recht hat, dich nicht über alle Massen zu bejubeln.
Nachdem ich die anderen Kritiken gelesen habe, kommst du mir ein bisschen vor wie jemand, der mit seinen Geschichten immer sehr gut angekommen ist und für den negative Kritik etwas Neues ist. Das ist zwar schön, aber trotzdem musst du lernen, dass es immer irgendwelche Leute geben wird, die von dem, was du tust, nicht begeistert sind. Und das solltest du nicht persönlich nehmen. Wenn jemand deine Geschichten nicht mag, will er dich damit nicht persönlich angreifen, und es kann gut sein, dass du der Person trotzdem sympathisch bist oder ihr andere Geschichten von dir zusagen.
Hier bei KG ist es eigentlich normal, auf jeden Kommentar einzugehen, vielleicht einen Teil der Kritiken (besonders Rechtschreibfehler) zu berücksichtigen und sich bei denjenigen zu bedanken, die sich die ganze Mühe gemacht haben und vielleicht sogar noch eine gute Idee hatten, die weiterhilft.

Zu deiner Geschichte: Mich hat sie auch nicht sehr begeistert, was vor Allem daran lag, dass der Horror nicht über Klischees und langweilige Klassiker hinausging. Jemand, der zum ersten Mal eine Horrorgeschichte liest, mag dem vielleicht etwas abzugewinnen. Aber denjenigen, die sich öfter in dieser Rubrik aufhalten, kannst du damit nicht mehr als ein Gähnen entlocken. Die Geschichte ist recht oberflächlich, Gefühle und Personen zu künstlich dargestellt, alles schon hundertmal gesehen. Angst einjagen kann das niemandem mehr, dazu benötigt man tiefgründigen, schleichenden Horror, der vielleicht zuerst entdeckt werden muss. Meist ist z.B. die schlichte Traurigkeit einer Geschichte, die kaltherzige Reaktion eines Prots oder Dummheit, die ins Verderben stürzt, viel gruseliger als herumfliegende Körperteile und Blutkaskaden.
Ich persönlich halte Träume für eine sehr gute Inspirationsquelle, da hat man manchmal die verrücktesten Ideen. Ich verwende sie aber meist nur für Schauplätze oder ab und zu für Prots, und auch nur, wenn der Traum wirklich skurill war. Deinen würde ich als zu gewöhnlich bezeichnen, als dass du etwas rausholen könntest.
Da sind noch ein paar Rechtschreibfehler drin. Wenn du die Geschichte nochmal durchliest, findest du sicher einige.

Schwafel. Und so viel Zeit vertrödelt... hoffentlich krieg' ich wenigstens ein Danke dafür. ;)

Das war's.

Bajonett

 

ja, du kriegst ein danke dafür. die geschichte ist nicht toll, ich weiß. das ist die erste horrorgeschichte, die ich je geschrieben habe. ist wohl nicht ganz mein ding.

 

Hallo Jasmin,

Jahrgang 1992 sagt mir, dass hier ein sehr junger Mensch am Werk, noch einige Erfahrungen sammelt und hoffentlich für Kritik empfänglich ist´

Stilistisch hats mich jetzt nicht vom Sockel gehauen. Der Satzbau wiederholt sich auf eine etwas ermüdende Art, so kommt einfach keine Spannung auf.

Egal, ob es das Verhältnis zwischen den Freundinnen ist oder der Moment des Mordes. Da erkenne ich keine Steigerung der Emotionen. So bist du gezwungen, sie zu erwähnen, wie hier:

ich hatte Angst wie noch nie zuvor in meinem Leben.
Hitze, die in den Kopf steigt, Schweißnässe, die die Kleidung durchdringt, stockender Atem, rasender Puls - Beschreibungen dieser Art wären hier eigentlich angesagt.

Da gibts noch ähnliche Passagen, die ziemlich emotionslos rüberkommen, z.B.

Dorothy schnitt ihr die kehle durch. Ich blieb stehen. Erstarrt vor Schreck, während sich der Teppich zu Füßen meiner Mutter blutrot färbte. Und dann fiel ich in Ohnmacht.
Das wirkt ein bissl egoistisch: Du beschreibst, wie es "dir" ergeht, aber was bitteschön passiert der Mutter? Kein letztes Aufbäumen, kein Sich-Wehren, kein Todeskampf? "Blut zu ihren Füßen" - ist sie gar nicht zu Boden gestürzt? Die lässt einfach nur ihr Blut auf dem Teppich liegen. Das wars.

Ich hoffe, da waren jetzt ein paar Tipps drin, damits beim nächsten Mal eine bessere Geschichte wird.

Beste Grüße
nic

 

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