- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 7
Drei Chinesen mit dem Kontlabass
Dlei Chinesen mit dem Kontlabass
Drei Chinesen mit dem Kontrabass, saßen auf der Straße und erzählten sich was. Da kam die Polizei, fragt:
„Aha, was haben wir denn da?“
„Dlei Chinesen mit dem Kontlabass.“, antwortete einer der Chinesen freundlich und wahrheitsgemäß.
Der Polizist, der nicht zugehört hatte, und außerdem auf dem linken Ohr schwerhörig war, antwortete sich aber selbst, ganz so, als hätte er keine Antwort bekommen.
Er stand halb auf der Straße, halb auf dem Bürgersteig, sah sich die Lage genau an und brummte vor sich hin:
„Was haben wir denn da … hmhm … achso … da sitzen also ein paar … wie viele ..? Eins, zwo, drei … ja, drei japanische Staatsbürger auf der Straße und erzählen sich was. Na ja ... soso …“
Gedankenverloren blickte er auf und erschrak als er die geballte Aufmerksamkeit der drei auf sich gerichtet sah. Sofort versuchte er seine ihm offensichtlich verloren gegangene Autorität wiederherzustellen. Er setzte einen strengen Blick auf und fragte sie barsch:
„Was machen Sie hier mitten auf der Straße?“
„Entschuldigen Sie bitte Hell Wachtmeistel …“
„Polizeiobermeister!“
„Oh. Entschuldigen Sie bitte doppelt, Hell Polizeiobelmeistel, abel wil sind keine Japanel.“
„Wieso, was, wie? Wollen sie mich veräppeln?“, fragte der sehr gereizt. Dann fing er wieder an, sich etwas in seinen Schnauzbart zu murmeln:
„Sehen aus wie Japaner sind aber keine … na so was … wollen mich wohl zum Narren halten … dabei bin ich garkeiner ... naja … werden schon sehen ... nicht mit mir!“
„Nun, liebel Hell Polizeilmeistel ...“
„Polizeiobermeister!“ verfügte der Polizist in herrischem Ton.
„... Hell Polizeiobermeistel, wil mögen in Ihlen Augen vielleicht aussehen wie Japanel. In Wilklichkeit abel, sind wil Chinesen.“
„Was? Wie? Wirklichkeit?! Unerhört! Ich werde Sie anzeigen wegen … äääh … Irreführung eines Polizeibeamten! … ja, genau.“
Und er kramte ein kleines Mäppchen und einen grünen Kugelschreiber heraus, kritzelte etwas und riss geübt den Zettel ab.
„Hier ihr Bußgeldbescheid!“, schrie er aufgebracht und sein Bart zitterte vor Wut als einer der Chinesen freundlich lächelnd den butterblumengelben Zettel entgegennahm.
„Also wie gesagt, wil wollten nul …“, wagte einer der Chinesen einen Erklärungsversuch.
„Kein Wort, Klappe zu! Ihre Papiere will ich sehen.“, schnauzte der Polizist ihn an.
„Welche Papiele denn?“
„Ihre. Die von Ihnen allen … und auch die von dem Ding da … das Sie dabeihaben.“
„Sie meinen den Kontlabass?“
„Was?“
„Den Kontlabass?“, wiederholte derjenige der Chinesen, der sich als Wortführer herausgestellt hatte, weil er immer antwortete, in unverändertem Tonfall. Die anderen beiden nickten eifrig.
„Aha! Ein Kontlabass.“, tönte der Polizeiobermeister, der eigentlich doch nur Polizeimeister war.
„Noch nie gehört, nein noch nie ... Kontlabass … also meinetwegen ... Kontlabass … äußerst seltsam.“, murmelte er kopfschüttelnd.
„Was ist das also nun … dieser Kontlabass?“, fragte er dann wieder laut und sah die Chinesen etwas verächtlich, aber sehr fordernd an.
„KontLabass“, verbesserte der Chinese ihn unberührt, wobei er jedoch ungeschickterweise das „l“ betonte.
„Ja, KontLabass … sag ich doch.“, wiederholte der Polizist außerordentlich genervt.
„Kontllabass“, beharrte der Chinese freundlich.
„Jetzt reicht’s mir aber!“, schrie der Bulle. „Gleich kriegen Sie noch ein Knöllchen!“
„Nein, bitte nicht.“, flehte der mittlere Chinese.
„Also. Ist mir egal wie das Dings heißt. Was machen Sie damit? Das will ich wissen!“
Seine Stimme überschlug sich bei dem Versuch der starken Betonung auf 'das'.
„Wir passen auf.“
„Auf was?“
„Auf den Kontlabass.“
„Nein, ich meinte: 'Auf was passt ihr auf?'“
„Auf den Kontlabass.“, antwortete der wortführende Chinese gleichmütig lächelnd, immernoch wahrheitsgemäß und mit einer Mine, als wäre das die schönste Frage, die er jemals hatte beantworten dürfen.
Der Bulle war auf hundertachtzig. Er wusste sich nicht mehr zu helfen. Darum fasste er sich an den puterroten Schädel und machte ein Geräusch so ähnlich wie: „Argh!“
Die drei Chinesen sahen sich lächelnd reihum an, fanden keinen Anlass das Lächeln zu beenden und lächelten weiter.
„Also …“, begann der Polizist nach einer Weile des sich an den Kopf fassens und selsame Geräusche dabei machens. Er sagte es ganz ruhig und leise, wobei man merkte wie sehr er sich beherrschen musste, um nicht zu platzen.
„… noch mal von vorn: Wieso sitzt ihr hier?“
„Auf del Stlaße?“
„Ja.“
„Weil das so vorhelbestimmt ist.“, erklärte der Chinese, sah kurz nach oben, lächelte und fuhr fort:
„Wil müssen auf del Stlaße sitzen, mit einem Kontlabass, wenn Sie volbeikommen.“
„Aha! Und warum ist das so?“ Der Polizist schien verwirrt.
„Weil unser Text so geschlieben wurde. Nur scheint es mil, dass Sie den Ihlen nicht so gelelnt haben … ich meine: Sie flagen immelzu das Falsche.“
Das machte den Polizisten nachdenklich. Er vergaß seine Wut einen Moment, kratzte sich am Kopf und dachte gut nach. Dann fragte er:
„Und was soll ich denn fragen?“
„Was ist denn das?“
„Na das ist ein Kontlabass. Das haben Sie mir doch eben selbst erklärt.“
„Nein, das sollten Sie mich flagen. So wäre es lichtig.“
„Achso! Moment, gleich wieder da.“
Der Polizist drehte sich auf dem Absatz rum, lief die Straße herunter und verschwand hinter einer Hausecke.
Die Chinesen sahen sich lächelnd an und fingen an zu quatschen.
Nach drei Minuten kam der Polizist wieder. Er fand folgende Situation vor:
Drei Chinesen mit dem Kontrabass, saßen auf der Straße und erzählten sich was. Da kam die Polizei… fragt:
„Was ist denn das?“
„Aaaah!“, entfuhr es den Chinesen wie aus einem Munde. Die Erleichterung war ihnen deutlich anzusehen.