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Du Idiot

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30.01.2009
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Du Idiot

Ganz klassisch. Eine Shishabar, eine Freundin und ich sitzen in einer Sofaecke, ziehen abwechselnd den Kirschsüßen, dicht weißen Rauch ein, atmen ihn langsam und genüsslich aus. Meine Freundin bestellt den nächsten Sex on the Beach. Weiter vorne geht der Blick durchs Panoramafenster quer über die Stadt. Sonnenuntergang, es ist Ramadan. Egal.

Ich schaue instinktiv nach rechts, direkt in die Augen eines Mannes. Wir schauen uns für wenige Sekunden an, dann schwenkt er ab. Genug Zeit für mich. Ganz kurze, schwarze Haare. Der drei Tage Bart ergänzt die Frisur perfekt. Breite Brust, von einem schlichten, aber eleganten Hemd umhüllt, die Ärmel lässig hoch gekrempelt. Er ist kein Südländer, zum Glück.
„Worauf wartest du?“
„Immer mit der Geduld, Akkiz.“
Es blubbert in der Wasserpfeife. Sie hält den Schlauch in ihrer Hand, zieht misstrauisch eine ihrer gezupften Augenbrauen hoch.
„Der ist verdammt heiß.“
Ich lächle, mehr fällt mir nicht ein. Immer wieder schaut er zu mir, redet dann mit seinen Jungs, aber kommt nicht zu mir.
„So ein Vollidiot, weiß nicht was er verpasst.“
Seine Jungs stehen plötzlich auf, gehen. Meine Chance. Ein paar wenige Schritte, ich setzte mich neben ihn. Er trinkt die letzten Schlücke.
„Du Idiot.“
Er verschluckt sich beinahe, steht schockiert auf und will gehen. Ich greife nach seiner Hand.
„Wieso bleibst du nicht noch?“
„Ich muss gehen, die anderen warten nicht.“
„Ach die, jetzt sind wir unter uns.“
Ich zwinkere ihm zu, ziehe seine Hand. Er setzt sich, schaut in meine Augen und schweigt. Unendlichkeit. Ich gucke nicht weg. Nicht ich. Nicht noch einmal den ersten Schritt. Er nimmt mein Gesicht in seine große, sanfte Hand, öffnet langsam den Mund. Atmet ein, als wolle er etwas sagen. Stoppt wieder. Meine Augen weiten sich vor Spannung immer weiter. Wie kann er das nicht bemerken? Wieder holt er Luft.
„Du.“
Ja, ich Herr Gott.
„Du wärst so wunderschön,“
Oh nein, er hat es gesagt. Du auch, du wärst doch auch - wärst?
„als Deutsche.“
Er springt auf und rennt seinen Jungs entgegen, die das Café mit Baseballschlägern und Molotowcocktails stürmen.

 

Hallo jonni,

ich kann der Geschichte nicht folgen, weil ich nicht weiß, wer etwas sagt. Das ist deinem Text nicht zu entnehmen.

Schade drum
Quinn

 

Hmm... also ich glaube ich verstehs. Die Ich Ezählerin ist eine Frau, aber eine Ausländerin, deswegen heißt ihre Freundin Akkiz, sie sind in einem Shisha bar, oder so, sind aber nicht besonders religiös, ist ja Ramadan, aber "Egal". Ich-Erzähler sieht einen heißen (zum Glück?) nicht südländischen Typen, und spricht ihn an, aber er hat kurze Haare (Verweis auf einen rechten) und ist kurz davor den Laden zu stürmen, es gibt einen Augenblick Innigkeit zwischen dem Rechten und der modernen Ausländerin, aber sie ist ja keine Deutsche.... und dann wird der Laden gestürmt...
Verstehe ich ewas falsch?

ganz gut, finde ich nicht schlecht.
Vielleicht könntest du daran arbeiten, dass es offensichtlicher wird, wer was wann sagt...


mfg,

JuJu

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo ihr beiden :)

Quinn,

einerseits kann ich nicht anders, als dir zu zustimmen. Es ist im Endeffekt meine Schuld, wenn du etwas nicht verstehst. Ich hatte deinen Kommentar schon gestern gelesen, wollte aber noch weitere abwarten. Da Juju es nun so ziemlich sehr genau auf den Punkt gebracht hat, frage ich mich, wie wichtig der Dialog in diesem Text ist, um ihn (den Text) zu verstehen?

Aus meiner Sicht des Verfassers kann ich dir sagen: ich könnte ihn auch ganz weg lassen. Er dient nur zur Unterstützung und wenn du den Text verstehst, so wie ihn Juju vermocht hat zu verstehen, wirst du merken, dass es egal ist, ob die Dialoge von der Freundin der Erzählerin oder der Erzählerin selbst stammen. Beide denken sich das selbe, mit dem Unterschied, dass die Freundin der Erzählerin den Typen überlässt. Das kommt durch die Tatsache zustande, dass der begehrte Mann eben nur die Erzählerin anschaut (was aus der Erzählung selbst zu entnehmen ist).

Ich schätze du warst ein wenig getrübt, vielleicht durch die fehlende Stimmung, die ich aber noch in einer zweiten Version versuche aufzuarbeiten, oder weil dir die Geschichte insgesamt nicht besonders zusagt. Beides ist für mich verständlich, die scheinbar fehlende Auseinandersetzung mit dem Text in Form einiger Deutungsansätze eher weniger.

Dennoch ist es in der Tat schade, dass es nicht gemundet hat.


Juju,

ich danke dir vielmals für deinen Kommentar. Wie oben erwehnt, hast du alles sehr gut und sehr richtig gedeutet. Die "kurzen Haare" des Mannes waren nur so eine kleine Andeutung, jedenfalls kein direkter Verweis, eher so eine Art persönlicher Geschmack der Erzählerin, aber ich muss dir zustimmen. Man kann es auch so ganz gut deuten.

Wie ebenfalls oben erwehnt, arbeite ich nun an einer zweiten Version in der das Ganze hoffentlich ein wenig Stimmungsgeladener und spannender wird.


Liebe Grüße an euch beide,

J.

 

Ich finde die Geschichte recht gut, obwohl auch ich bei den Dialogen ein bisschen verlorengegangen bin.
Vielleicht solltest du die Spannung auch noch ein kleines bisschen länger aufbauen, damit das Ende dann noch "härter trifft".
Und vielleicht solltest du die Ramadan-spezifischen Kommentare und so etwas genauer im Text erklären, für diejenigen, die nicht wissen was es damit auf sich hat.

Liebe Grüße,

F.

 

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