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Dunkelheit
Ein Dienstagmorgen im November. Mein Wecker reißt mich aus dem schönsten Schlaf. Ist es schon wieder 5.30 Uhr? Ich bin doch gerade erst ins Bett gegangen. Ein müder Blick aus dem Fenster zeigt mir nur Dunkelheit.
Waschen, Zähneputzen, ein Blick in den Spiegel. Nicht so toll mein Aussehen, aber um diese Zeit ist das halt so.
Die Zeit rennt, schnell noch ein Knäckebrot geknabbert und los geht’s auf den Weg zur Arbeit.
Warten auf den Fahrstuhl. Ich weiß, Laufen wäre gesünder, aber so früh am Tag ist die Faulheit einfach noch stärker als mein sportlicher Wille.
Was dauert es denn heute so lange bis der Fahrstuhl kommt? Sind da nicht auch komische Geräusche? Wahrscheinlich der Reinigungsdienst, der immer die Fahrstühle saubermacht wenn alle Welt zur Arbeit muss.
Endlich, da ist er. Schnell rein und EG gedrückt. Die Tür schließt sich, der Fahrstuhl setzt sich in Bewegung. Plötzlich flackert das Licht und geht aus. Dunkelheit. Ich sehe nichts. Fährt der Fahrstuhl noch? Ja da ist Bewegung, aber in welche Richtung? Ich müsste doch schön längst unten angekommen sein. Ich bin mir sicher, er fährt seitwärts! Das kann nicht sein, ist nur meine Phantasie. Endlich, die Tür geht auf. Und auch hier nichts weiter als Dunkelheit. Ich trau mich nicht raus, die Türen wollen sich wieder schließen. Was mach ich nur? Wieder höre ich diese merkwürdigen Geräusche. Jetzt hört es sich an als wenn jemand oder etwas die Stahlseile runterrutscht. Dann ein Poltern über mir. Es reicht, raus hier, einmal tief Luft geholt, und so schnell ich kann lauf ich los. Geradeaus, dann rechts rum und raus auf die Straße. Nur hinter der Ecke ist keine Haustür mehr sondern ein langer Gang, an dessen Ende ein ganz kleines Licht leuchtet. Keine Zeit lange zu überlegen. Die Geräusche haben den Fahrstuhl verlassen und kommen näher. Jetzt als ein leises Klicken auf Steinboden. Ich renne den Gang lang. Was immer hinter mir her ist, es kommt näher. Der Gang wird immer länger, die Panik steigt. Plötzlich ein Kratzen ein meinem Bein. Ich schreie...und werde wach. Dunkelheit umgibt mich. Ich liege in meinem Bett, mein Kater hat sich an mein Bein geschmiegt und lässt mich seine Krallen spüren. Gott sei Dank, habe nur geträumt, mein Herzschlag wird wieder normal und ich genieße die letzten Minuten in der Dunkelheit und Wärme meines Bettes bevor ich aufstehe und um 5.30 Uhr ins Bad wanke.