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Echtzeitalter
Echtzeitalter, Roman, 365 Seiten, Rowohlt
Autor: Tonio Schachinger
Dies Buch gewann 2023 den Deutschen Buchpreis,
es handelt von Till, der auf ein etwas elitäres Gymnasium geht, dort aber unter dem Lehrer Dolinar leidet. Dieser Herr ist überheblich und will die Schüler ‚formen‘, was mit allerlei Ungerechtigkeiten einhergeht (nun, so exklusiv ist das nicht, das gab es während meiner Schulzeit auch).
Zum Glück hat Till als Gamer Erfolg, und letztlich auch bei einer Mitschülerin.
Dieses Buch ist immerhin von Fachleuten als preiswürdig angesehen worden, was mich doch überrascht. Mir hat das Buch weder inhaltlich noch stilistisch gefallen (es geht wohl etlichen Lesern so).
Stilistisch ist es recht einfach, es wird kein Spannungsbogen aufgebaut, die Erzählweise bleibt ziemlich gleich.
Inhaltlich besteht das Buch aus einer Aneinanderreihung von Schul- und Freizeitanekdoten, nichts Originelles oder Überraschendes. Eine übergeordnete Aussage kann man vielleicht darin sehen, dass die Schüler die Zumutungen des Lehrers ertragen, ja sogar im Nachhinein ihre Leiden noch verklären. Aber dieser Aspekt wird nicht herausgearbeitet, unter verschiedenen Gesichtspunkten betrachtet.
Auf Seite 123, Kapitel 19 gibt es immerhin einen kleinen Verweis auf A. Gramsci, wenigsten hier etwas Bedenkenswertes.
Unter Umständen habe ich auch etwas nicht mitbekommen oder für etwas Angesprochenes keine Antennen – vielleicht berichtet hier jemand, warum er das Buch gut fand.