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Ein fremdes Haus

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05.07.2005
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Ein fremdes Haus

Erwachend aus einem Zustand traumloser Ruhe fand sich Martin in einer seltsamen Haltung liegend, auf dem Boden eines lichtdurchfluteten Korridors wieder. Wie er dort hingekommen war, dass wusste er nicht. Wie lange er schon dort lag, dass entzog sich seiner Kenntnis. Als sich der Nebel in seinem Kopf zu lichten begann, traten an seine Stelle neue, angsterfüllte Gedanken, die sich Martin nicht erklären konnte. Er erhob sich von seinem unbequemen Lager und stellte nun endgültig fest, was er vorhin schon aus den Augenwinkeln glaubte bemerkt zu haben. Er war allein.
Auf sein Rufen, dass an diesem fremden Ort widerhallte antwortete keine Menschenseele. Er durchquerte den Korridor, blickte fortwährend nach links und nach rechts, durch die Fenster, durch die das matte Licht gelangte, blickte aber nur in weitere Fenster, die ihn aus ihren leblosen Augenhöhlen musterten. Sie konnten keine Antworten liefern. Sich forttastend am wackeligen Gerüst seines schwindenden Mutes merkte er, wie sich links und rechts von ihm Türen auftaten. Dass sie verschlossen waren, hätte Martin festgestellt, wenn er auf die Idee gekommen wäre, die Türgriffe zu berühren. Er wurde jedoch wie von Geisterhand an ihnen vorbeigelenkt. Fast glaubte er zu spüren, wie eine sanfte Strömung ihn auf die Treppe, die sich nun vor ihm auftat zutrieb. Gerade war es ihm noch so vorgekommen, als läge die Treppe hunderte Meter weit entfernt und plötzlich, da stand er schon direkt davor. Die merkwürdigen Perspektiven wirkten auf Martin beklemmend.
Auf dem ersten Absatz gab es eine Fensterzeile. Er blickte hinaus, und das was er sah war ihm gänzlich unbekannt. Er sah eine leere Straße und Bäume, die sich nicht im Wind bewegten und daraus zog er die Schlussfolgerung, sich in einer ihm fremden Stadt an einem nun einmal windstillen Tag zu befinden. Er wusste zwar schon, dass diese Stadt für ihn fremd war, konnte sich aber gleichzeitig nicht mehr an den Ort erinnern, aus dem er selber stammte. Ein Schauder durchlief ihn.
Er stieg die restlichen Stufen empor und stand nun in einem anderen Flur, der dem ersten bis ins Kleinste ähnelte und an dessen Ende sich eine Tür befand, die mit einem markerschütternden Geräusch zuschlug. Die Strömung wurde stärker und Martin bewegte sich immer schneller auf diese Tür hin zu.
Er öffnete sie. Jedoch mit geringem Kraftaufwand, erfüllt von der hysterischen Hoffnung auf einen Ausweg, die ihm tief in seinem Innersten so unwirklich schien, dass ihm unwillkürlich kalter Schweiß auf die hohe Stirn trat. “Hier gibt es keinen Ausweg mehr.” Hauchte eine Stimme in seinem Kopf. Es war nicht seine eigene. Seiner Entspannung, war das gänzlich unzuträglich.
Er trat über die Schwelle, nicht wissend, dass der Raum der sich nun vor ihm ausbreitete - ein Raum in allen Belangen gänzlich durchschnittlich, ein Trugbild war. Nicht wirklich existierte, nicht real war. Es waren Projektionen seines Geistes, der das für ihn Unbegreifliche auf die einzig mögliche Art visualisierte, in Form dieses Palastes der Einsamkeit und der namenlosen Ängste.
Es war schon zu spät, als Martin das herausfand, denn just in diesem Moment betrat er den Raum. Die Konturen desselbigen verflüchtigten sich noch in der gleichen Sekunde und an die Stelle des Raumes trat ein schwarzes Nichts, in das Martin im Begriff war zu versinken.
Er schloss die Augen und spürte, wie er fiel und fiel und immer weiter fiel und es wollte einfach nicht enden. Nach einer Zeitspanne, die für Martin unbegreiflich war, erwachte er aus einem Zustand der traumlosen Ruhe, liegend auf dem harten Boden eines Korridors. Wo er sich befand, wusste er nicht. Wie lange er schon dort lag, dass entzog sich seiner Kenntnis.

 

Hallo Salvador,

herzlich Willkommen auf Kurzgeschichten.de!

Nun, deine Geschichte hat mich nicht sonderlich angesprochen.
Zum Einen habe ich ähnliche Geschichten schon des Öfteren hier auf der Site gelesen. Irgendjemand befindet sich in einem endlosen Raum und am Ende der Geschichte beginnt sich alles zu wiederholen...
Außerdem passiert in deiner Geschichte praktisch überhaupt nichts, so dass ich trotz der Kürze Mühe hatte sie zu Ende zu lesen.
Konkrete Tipps kann ich dir für diese Geschichte nicht geben - alles was ich dir vorschlagen würde, würde deine Geschichte komplett verändern und das ist sicherlich nicht, was du möchtest.

LG
Bella

 

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