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Ein ganz normaler Tag

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11.11.2001
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Ein ganz normaler Tag

Der Wecker klingelt. Unsanft holt er Judy aus dem Schlaf. Sie sitzt auf. Nun würde derselbe Tag wie gestern, vor einem Monat und vor einem Jahr wieder von vorne losgehen. Jeden Tag derselbe Trott. Sie stellt den Wecker 5 Minuten vor, und legt sich wieder hin. Bestimmt platzt gleich ihre Schwester herein, um sie mit blöden Fragen zu nerven wie<< Hast du meinen Deodorant geklaut?>> Dann muss sie sich aus dem Bett quälen, nur um wie jeden Morgen routiniert die Treppe zur Küche runterzugehen. Mit einem Glas Milch setzt sie sich an den Tisch, und muss das nervende Geschrei ihres 8 Monate alten Bruders aushalten. Sie verzichtet darauf ins Badezimmer zu gehen. Es ist ja eh von ihrer Schwester besetzt. Dann trottelt sie zur Bushaltestelle. Draussen ist es noch dunkel. Sie verflucht die Häuser in denen kein Licht brennt, weil dort noch alle schlafen. In der Schule darf sie sich dann das endlose Getratsche ihrer Mitschülerinnen über Jungs anhören. Verträumt sieht sie aus dem Fenster. Das nichtssagende Gerede des Lehrers hört sie schon gar nicht mehr. Sie hofft, dass irgendwann einmal ein anderer Tag kommt. Einen interessanten Tag. Das Ertönen der Schulglocke bricht ihre Gedanken ab. Nach der Schule gehen die Mädchen sicher noch ins Kaufhaus. Dort kaufen sie sich hässliche Klamotten, um noch hässlichere Jungs zu beeindrucken. Also geht sie doch lieber nach Hause. Der Rest des Abends ist sowieso nichts mehr los. Also sitzt sie vor dem Fernseher, um sich über die vielen Talk-shows aufzuregen. Wenn ihre Schwester heimkommt, verkriecht sie sich ins Zimmer. Das ist zum Glück erst spät abends, wenn sie eh schon müde ist. Und das sie sowieso nichts Besseres zu tun hat, legt sie sich schlafen. Auf Waschen und Zähneputzen hat sie keine Lust. Ihre Schwester hat sich ja sowieso wieder im Badezimmer verbarrikatiert, um ihr Make-up aufzufrischen. Also liegt sie im Bett und wartet darauf einzuschlafen. Nur um morgen wieder aufzuwachen, und denselben Tag wieder zu erleben.
<< Ring, Ring, Ring>> der Wecker klingelt. Die 5 Minuten sind vorbei. Sie erwartet, dass ihre Schwester nun gleich das Zimmer betritt, aber sie kommt nicht.

 

Wow, das muss mindestens die dritte Geschichte auf dieser Seite sein, die diesen Titel trägt. Wenn nicht die vierte oder fünfte.
Egal.

Die Geschichte ist kurz. Die Geschichte ist von ähnlicher Belanglosigkeit wie "Im Tram", die ich gerade gelesen habe. Diese "Außenseiter"-Geschichte offenbart mir nix neues, gar nichts.
Aber es sind kaum Fehler drin.
Immerhin.

(erwartet nicht, dass die Kritik länger ist, als die Geschichte...)

 

Liebe Autorin,

die Geschichte finde ich interessant,weil sie ein alltägliges Thema beschreibt.Es gibt sicher viele Personen die sich so fühlen.
Der Schluss ist perfekt zu solch einer Geschichte. Liebs Grüessli Jele

 

Deine Geschichte hat was spezielles aber doch so einfaches. Sie ist nicht besonders spannend aber durch deine reale Beschreibung des eintönigen Lebens kann sich jeder gut in die "Rolle" von
Judy versetzen.

 

Hallo!

Ich finde die Geschichte ist sehr real geschrieben, darum kann ich mich in die Lage von Judy hinein versetzen.
Die Wortwahl war gut.
Die Spannungskurve ist nicht gerade gut, jedoch las ich die Geschichte gerne.
Bis morgen
boombastic :D

 

hey sewy!
als ich deine geschichte gelesen habe, habe ich sie irgendwie langweilig gefunden, doch irgendwie macht sie das gerade spannend. ich finde sie gut geschrieben. allerdings macht es auf mich irgendwie den eindruck, diese Judy ist ziehmlich "dreckig". Sie geht am morgen nicht ins bad wegen ihrer schwester, am abend auch nicht. geht sie denn überhaupt irgendwann ins bad? geht sie auch manchmal duschen? :) naja das ist ein kleines detail. im grossen und ganzen gefällt mir deine geschichte recht gut! ;)

 

Gar nicht mal so schlecht. Gerade wegen der Langeweilen und den banalen Beschreibungen des Alltags, meint man im nächsten Moment passiert irgend etwas besonderes. Fragt sich jetzt nur warum die Schwester nicht ins Zimmer kommt. Verpennt? :D

 

@Kleopatra, madeaufleine & boombastic:

Also, ihr seid die Leute, die den selben Deutschlehrer haben wie Patriarch Killermaster und Konsorten, aber nicht die Auflage, eine "Message" zu verpacken. Hab ich Recht?

War auch Teil der Aufgabe, Kritiken zu verfassen?

[Beitrag editiert von: Ben Jockisch am 16.11.2001 um 00:18]

 

als ich deine geschichte gelesen habe, habe ich sie irgendwie langweilig gefunden, doch irgendwie macht sie das gerade spannend.

Interessante Formulierung. Also müsste ja jede Geschichte spannend sein.
Das merk ich mir.....

 

Interessante Formulierung. Also müsste ja jede Geschichte spannend sein.
Das merk ich mir.....

Irrtum, Uffmuker.
Nur jede langweilige Geschichte, wird auf Grund ihrer Langweiligkeit zur spannenden Geschichte.
Die spannenden hingegen werden dann -laut dieser äußerst delikaten These von Summerstorm- auf Grund der Spannung zu langweiligen Geschichten.

Na, wenn das kein Aufruf ist, nur noch langweilige Geschichten zu schreiben...

 

Hallo,

ich finde deine Geschichte sehr gut obwohl sie langweilig und etwas eintönig ist. Aber genau das soll ja nun ausgedrückt werden. Gut finde ich auch die kleinen bisse in richtung Mainstreamgesellschaft.

Nighty

 

Jagutäh (© by Jockisch),

Schreiben ist nicht unbedingt ein Muß, um es vorsichtig auszudrücken. Hier in dieser Geschichte seh ich kein Muß. Ist die Geschichte langweilig? Auf jeden Fall handelt sie von Langeweile, Verdruß und Leere. Und Sattsein. Ich hätte eher ein Gedicht daraus gemacht. Da hat man die Chance noch Pfeffer in den Text zu streuen.

Heiko

[Beitrag editiert von: Morphin am 19.11.2001 um 13:19]

 

Das ist ein bischen unlogisch, die Schwester kommt ins Wohnzimmer aber ist zur gleichen Zeit im Badezimmer ;)

 

@Sir Mix-a-Lot:
Bitte nicht die komplette Geschichte zitieren, das macht irgendwie keinen Sinn.

 

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