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Ein Handel ...

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06.05.2005
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Ein Handel ...

Für alle die diesen Beitrag das erste Mal lesen: Die Story wurde inzwischen überarbeitet. Weiter unten die neue Fassung. Die alte ist zu Vergleichszwecken noch da :)
Danke


Vin betrat den Vorraum der Kneipe und legte seine Waffen auf ein Tablett, dass anschließend mitsamt seiner Last in der silbrig-weißen Wand verschwand. Ein für das normale menschliche Ohr nicht wahrnehmbares Summen zeugte von einem Sicherheitsscan. Vin hätte auch dessen Suchstrahlen sehen können, doch die erweiterte Wahrnehmung war oft mit einem Schwindelgefühl verbunden. Zudem rannte man sich leicht mal irgendwo den Kopf an. Über der Tür zum Hauptraum ging ein grünes Licht an und Vin drückte die nun entriegelte Schleusentür auf. Der Raum den er nun betrat war rund, mit einer ebenfalls runden Bar in der Mitte. Leskett, ein Conmeraner von breiter Statur, stand hinter dem Tresen und blickte zu Vin herüber. Ein leichtes Nicken war die einzig sichtbare Begrüßung, doch Vin roch die Freude, die in dem alten Barkeeper aufkam. In dem zwanzig Meter durchmessenden Raum waren ansonsten noch gut zwei Duzend andere Gäste, von denen einige zwar neugierig zum Eingang blickten, aber schnell wieder das Interesse verloren. Mit weit ausholenden Schritten ging Vin zur Bar und setzte sich auf einen der gemütlichen Hocker, die sich sofort der individuellen Körperform anpassten, indem sie ihre Höhe und die Form der Sitzfläche veränderten. Leskett hatte seinen Drink bereits vorbereitet und schob ihn langsam über den Tresen zu Vin hinüber. Dieser ergriff das einfach geformte Glas mit dem bläulich grünen Inhalt und nahm einen vorsichtigen Schluck, während er Leskett in die Augen schaute.
„Was hast du alles dabei?“
„Das Übliche.“
„Das nehme ich dir nicht ab. Du warst im Relenniell Sektor. Nur wenige wagen sich im Moment zu den alten Schlachtfeldern. Sag schon, was gibt es.“
„Nanos. Allerbeste Qualität. Vierhundert Tonnen inklusive Hub und sechs Terapuls gut erhaltene Programme. Aber das Beste kommt erst noch. Ich hab den kompletten Assembler einer Drohnenkampfstation ausgebaut.“
„Das nenne ich einen großen Fang. Wundert mich, dass du das Schiff mit sowas alleine lässt.“
„Das Zeug nutzt mir nichts, wenn ich es nicht loskriege. Das ist imperiales Zeug und nicht kompatibel mit meinem System. Sonst würde ich das sofort verbauen.“
„Verstehe. Ok, sagen wir sechshunderttausend sofort und noch mal das dreifache bei der Lieferung. Wann ...“
Leskett bracht mitten im Satz ab, drehte sich um und fixierte einen Mann der auf der anderen Seite des Raumes saß und an einem Drink nippte. Im nächsten Moment kippte der Mann vornüber. Das Glas kippte um und der Inhalt lief über die Beine des Fremden auf den Boden. Vin beobachtete eine Weile gedankenverloren die Arbeit der Reinigungsdrohnen, entschloss sich dann aber, die Unterhaltung weiterzuführen. Wieder blickte er Leskett in die Augen.
„Lästige Typen. Seit Kriegsbeginn tauchen immer mehr von dieser Sorte hier auf. Keine Ahnung von der Etikette und wenig Skrupel. Aber zurück zum Geschäft. Wann willst du wieder los? Ich hab einiges an Kapazität frei, aber ich muss planen können.“
„Sechs Monate. Ich lasse mir viel Zeit dieses Mal. Will ja nicht nur verkaufen, sondern auch tauschen. Ich brauche sechzehn Tonnen Nanos, den Typ solltest du ja inzwischen kennen. Mein Schiff hat einiges abbekommen. Zudem suche ich Besatzung.“
„Hört sich an als wäre der Ausflug nicht ereignislos verlaufen.“
„Wie wahr. Verdammte Piraten.“ Vin lächelte, was natürlich nicht von den Kommunikationslasern in seinen Augen übermittelt wurde, sondern ganz normal auf seinem Gesicht auftauchte.
„Aber es hat sich gelohnt. Nach diesem Fang werde ich wohl ausbauen können. Das hat aber Zeit, ich will nichts überstürzen.“
„Ok, Vin. Dann sagen wir sechzehn-zehn Systemzeit zu den üblichen Bedingungen. Hier, der geht aufs Haus.“
Leskett schob einen zweiten Drink über die spiegelglatte Oberfläche der Bar und nickte Vin zu. Dieser schob sein inzwischen leeres Glas zu dem Barkeeper und nickte ebenfalls. Dann ging Leskett auf die andere Seite der Bar und ließ Vin alleine zurück.
Der Freihändler blickte sich im Raum um und musterte die anderen Gäste. Keiner von denen hatte etwas von dieser Unterhaltung mitbekommen und der wenig mitleiderregende Kerl mit der peinlich nassen Hose war der einzig Dumme gewesen, der versucht hatte sie zu belauschen. Vin hatte die eingeatmeten Minidrohnen inzwischen eingehend untersucht, doch nichts an ihnen war in irgendeiner Weise interessant. Standartmodelle der Galactron und wenig einfallsreich. Mit so etwas kam man hier Draußen nicht sehr weit. Vor allem dann nicht, wenn man sich mit den Großen anlegen wollte.
Vin erblickte niemanden im Raum, der aussichtreich schien. Ohnehin hatte er lieber weibliche Besatzung. Doch es blieb noch viel Zeit für die Suche und Trenia bot immerhin 35 Milliarden Seelen zur Auswahl. Langsam setzte er das Glas an seine Lippen und nahm einen großen Schluck von dem kühlen Getränk. Zu spät erkannte er das warnende Prickeln auf seiner Zunge. Viel zu surreal erschien im die Möglichkeit, dass Leskett ihn so hintergehen könnte. Dann verlor er das Bewusstsein.

 

Erst die Kleinigkeit:

Standardmodelle der Galactron und wenig einfallsreich. Mit so etwas kam man hier draußen nicht sehr weit.

Mir gefällt die Stimmung Deiner Geschichte und die Welt, die Du beschreibst, sehr gut. Ich denke, Du beschreibst die Lage am Ende eines interstellaren Krieges: Überall fliegt Schrott herum und ehemalige Soldaten verdingen sich damit, den Müll einzusammeln und das verwertbare Zeug zu verticken. Das erinnert mich positiv an "Picknick am Wegesrand", aus dieser Situation kann man einiges machen. Du deutest interessante Technologien an, auch wenn die Geschichte erst zusammen mit Deinem Beistrag im "Flotten konstruieren"-Thread ganz verständlich wird.

Einzig der letzte Kick fehlt mir ein Bisschen: Der Söldner kann Nanodrohnen durch Einatmen analysieren, aber er trinkt ein ganzes Glas was-auch-immer, ohne etwas zu merken? Klar gibt es eine Erklärung dafür: Der Barkeeper hat Kontakte mit allen möglichen Plünderern und kann sich so das exotischste Zeug leisten. Aber das sollte nicht ausschließlich der Fantasie des Lesers überlassen werden.

Trotzdem cool! :thumbsup:

 

Oh ja, meine Rechtschreibung lässt nach 0 Uhr beträchtlich nach *g*

Hmm, zu deinen Punkten:
Schön das es dir gefällt. Es ist zwar eine mit Star Wars (Outer Rim) vergleichbare Konstellation, aber ich hoffe dennoch, dass ich mich davon etwas abheben kann.

Das Ende, ja damit bin ich selber noch nich ganz zufrieden. Der Barkeeper kennt den Kerl ja schon länger (sollte zumindest durch den vertraulichen Umgang rüberkommen) und weiß daher natürlich wo seine Schwachstellen sind. Aber es kommt dennoch etwas unglücklich rüber. Vielleicht fällt mir dazu noch was ein.

Auf jeden Fall thx :) Freue mich auf weitere Kritik, dann kommt bestimmt auch bald die nächste Story

 

Hallo sandnix,
zunächst einmal herzlich willkommen auf kg.de und in der SF-Rubrik :thumbsup:

Zunächst eine kleine Bemerkung: Wenn Deine Rechtschreibung nach 0 Uhr nachlässt, dann überarbeite einen Text nochmal am nächsten Morgen, bevor Du ihn postest. Diverse Fehler in Großkleinschreibung, das(s) und vor allem Standart müssen nun wirklich nicht sein. Sprachlich wirken viele Sätze sehr einfach, andere holprig. Der Dialog ist lahm.

Zum Inhalt: Das sind schematische Charaktere, wie man sie aus unzähligen Space Operas kennt, die einen typischen Plot nachspielen, gefolgt von einer ziemlich abgegriffenen Pointe. Eingestreut sind Andeutungen gewisser technologischer Errungenschaften, die zum Großteil überhaupt nichts mit der Geschichte zu tun haben. Von mangelnder Plausibilität ganz zu schweigen. Es gibt geschmacklose Gifte, wozu mit Nanotechnik hantieren? Das größte Problem der Geschichte ist aber fehlende Spannung: Es gibt nämlich keinen Konflikt. Alles plätschert dahin. Wie Naut schon sagte: Es fehlt der Kick. Aber nicht nur ein bisschen, sondern völlig.

Was nun? Du könntest mit einem einfachen Trick arbeiten: Stell die Todesszene an den Anfang und erzähl den Rest als Rückblende. Bau einen Verfolger ein, der hinter Vin her ist, so dass er unter Druck steht, seinen Fund möglichst schnell loszuwerden. Sogar eine Rückblende zum Fund selbst könnte man einbauen. Das wäre dann immer noch keine neue Idee, aber zumindest spannender.

Naut fühlte sich durch den Anfang an Star Wars I erinnert. Ich auch (an die Bar in Mos Isley). Das Motiv ist also 30 Jahre alt. Irgendjemand (ich glaube, Philip K. Dick) hat mal gesagt, SF sei die Literatur der neuen Ideen. Unter diesem Gesichtspunkt wäre Dein Text gar keine SF.

Fazit: sprachlich mäßig, inhaltlich eine langweilige Kollektion teilweise alter, einfacher Space-Opera-Schemata.

Uwe
:cool:

 

Uwe Post schrieb:
Naut fühlte sich durch den Anfang an Star Wars I erinnert. Ich auch (an die Bar in Mos Isley). Das Motiv ist also 30 Jahre alt.
Nee, "Picknick am Wegesrand" von den Strugatzkis (nur vom Setting her). Ist aber auch schon 30 Jahre alt ;)

Und hey: Natürlich hat Uwe recht. Was wir alle als SF-Schreiber lernen müssen ist endlich einmal konsequent zu schreiben. Also die Technik, die hier nur im Hintergrund schwingt mit allen Konsequenzen auf die Lebenswelt wirken lassen. Das ist eine der Hauptschwierigkeiten gegenüber der einfachen Space-Opera, die einfach nur Motive des Abenteuerromans in den Weltraum verlagert.

 

Thx an UWE!

NJatürlich hast du Recht und was Naut als letztes sagte ist auch wahr.
Aber gerade das ist sehr schwer und ich sehe mich selbst erst noch ganz am Anfang der Phase, wo ich versuche meine Gedanken in einen Text zu bannen und sie anderen auf anschauliche Weise zu vermitteln. Aber deswegen brauche ich ja gerade diese Kritik und sehe das nur als Anlass weiterzumachen.

Mal sehen, ich denke ich werde die Geschichte noch einmal überarbeiten!

 

Guter Hinweis von Dir, Naut, den ich nochmal rausheben will: Obige Story könnte genauso im Wilden Westen spielen (wobei der Held eine Goldmine oder einen Indianerschatz gefunden hat und man sich gegenseitig mit Blauen Bohnen abschießt) ;)

 

Vin betrat den Vorraum der Kneipe und legte seine Waffen auf ein Tablett, dass anschließend mitsamt seiner Last in der silbrig-weißen Wand verschwand. Ein für das normale menschliche Ohr nicht wahrnehmbares Summen zeugte von einem Sicherheitsscan. Vin hätte auch dessen Suchstrahlen sehen können, doch die erweiterte Wahrnehmung war oft mit einem Schwindelgefühl verbunden. Zudem rannte man sich leicht mal irgendwo den Kopf an. Über der Tür zum Hauptraum ging ein grünes Licht an und Vin drückte die nun entriegelte Schleusentür auf. Der Raum den er nun betrat war rund, mit einer ebenfalls runden Bar in der Mitte. Leskett, ein Conmeraner von breiter Statur, stand hinter dem Tresen und blickte zu Vin herüber. Ein leichtes Nicken war die einzig sichtbare Begrüßung, doch Vin roch die Freude, die in dem alten Barkeeper aufkam. In dem zwanzig Meter durchmessenden Raum waren ansonsten noch gut zwei Duzend andere Gäste, von denen einige zwar neugierig zum Eingang blickten, aber schnell wieder das Interesse verloren. Mit weit ausholenden Schritten ging Vin zur Bar und setzte sich auf einen der gemütlichen Hocker, die sich sofort der individuellen Körperform anpassten, indem sie ihre Höhe und die Form der Sitzfläche veränderten. Leskett hatte seinen Drink bereits vorbereitet und schob ihn langsam über den Tresen zu Vin hinüber. Dieser ergriff das einfach geformte Glas mit dem bläulich grünen Inhalt und nahm einen vorsichtigen Schluck, während er Leskett in die Augen schaute.
„Was hast du alles dabei?“
„Das Übliche.“
„Das nehme ich dir nicht ab. Du warst im Relenniell Sektor. Nur wenige wagen sich im Moment zu den alten Schlachtfeldern. Sag schon, was gibt es.“
„Nanos. Allerbeste Qualität. Vierhundert Tonnen inklusive Hub und sechs Terapuls gut erhaltene Programme. Aber das Beste kommt erst noch. Ich hab den kompletten Assembler einer Drohnenkampfstation ausgebaut.“
„Das nenne ich einen großen Fang. Wundert mich, dass du das Schiff mit so was alleine lässt.“
„Das Zeug nutzt mir nichts, wenn ich es nicht loskriege. Das ist imperiales Zeug und nicht kompatibel mit meinem System. Sonst würde ich das sofort verbauen.“
„Verstehe. Ok, sagen wir sechshunderttausend sofort und noch mal das dreifache bei der Lieferung. Wann ...“
Leskett bracht mitten im Satz ab, drehte sich um und fixierte einen Mann der auf der anderen Seite des Raumes saß und an einem Drink nippte. Im nächsten Moment kippte der Mann vornüber. Das Glas kippte um und der Inhalt lief über die Beine des Fremden auf den Boden. Vin beobachtete eine Weile gedankenverloren die Arbeit der Reinigungsdrohnen, entschloss sich dann aber, die Unterhaltung weiterzuführen. Wieder blickte er Leskett in die Augen.
„Lästige Typen. Seit Kriegsbeginn tauchen immer mehr von dieser Sorte hier auf. Keine Ahnung von der Etikette und wenig Skrupel. Aber zurück zum Geschäft. Wann willst du wieder los? Ich hab einiges an Kapazität frei, aber ich muss planen können.“
„Sechs Monate. Ich lasse mir viel Zeit dieses Mal. Will ja nicht nur verkaufen, sondern auch tauschen. Ich brauche sechzehn Tonnen Nanos, den Typ solltest du ja inzwischen kennen. Mein Schiff hat einiges abbekommen. Zudem suche ich Besatzung.“
„Hört sich an als wäre der Ausflug nicht ereignislos verlaufen.“
„Wie wahr. Verdammte Piraten.“ Vin lächelte, was natürlich nicht von den Kommunikationslasern in seinen Augen übermittelt wurde, sondern ganz normal auf seinem Gesicht auftauchte.
„Aber es hat sich gelohnt. Nach diesem Fang werde ich wohl ausbauen können. Das hat aber Zeit, ich will nichts überstürzen.“
„Ok, Vin. Dann sagen wir sechzehn-zehn Systemzeit zu den üblichen Bedingungen. Hier, der geht aufs Haus.“
Leskett schob einen zweiten Drink über die spiegelglatte Oberfläche der Bar und nickte Vin zu. Dieser schob sein inzwischen leeres Glas zu dem Barkeeper und nickte ebenfalls. Dann ging Leskett auf die andere Seite der Bar und ließ Vin alleine zurück.
Der Freihändler blickte sich im Raum um und musterte die anderen Gäste. Keiner von denen hatte etwas von dieser Unterhaltung mitbekommen und der wenig mitleiderregende Kerl mit der peinlich nassen Hose war der einzig Dumme gewesen, der versucht hatte sie zu belauschen. Vin hatte die eingeatmeten Minidrohnen inzwischen eingehend untersucht, doch nichts an ihnen war in irgendeiner Weise interessant. Standartmodelle der Galactron und wenig einfallsreich. Mit so etwas kam man hier Draußen nicht sehr weit. Vor allem dann nicht, wenn man sich mit den Großen anlegen wollte.
Vin erblickte niemanden im Raum, der aussichtreich schien. Ohnehin hatte er lieber weibliche Besatzung. Doch es blieb noch viel Zeit für die Suche und Trenia bot immerhin 35 Milliarden Seelen zur Auswahl. Langsam setzte er das Glas an seine Lippen und nahm einen großen Schluck von dem kühlen Getränk. Er kannte Leskett nun schon seit über dreißig Jahren und hatte in ihm einen unschätzbaren Verbündeten gefunden. Souverän schaffte der Conmeraner den schwierigen Balanceakt zwischen der Handelsunion und den Freihändlern. Mit Geld war eben fast alles möglich, vorausgesetzt man wusste wo man es hineinspritzen musste. Die richtige Vene zu finden überlebten viele schon gar nicht. Vin blickte sich in der Bar um. Sie änderte jeden Monat ihr Aussehen, von der Grundform über die Farben der Inneneinrichtung bis hin zu kleinen Details wie den Mustern auf dem Tresen oder dem Reflexionsverhalten der Spiegel an den Wänden. Bei seinem letzten Besuch war der Raum noch ein leicht unregelmäßiges Fünfeck gewesen und hatte grüne, von bläulich getrübten Spiegeln behangene Wände gehabt. Nun hatte das ganze einen eher sterilen Eindruck. Die perfekte runde Form und die weißen Wände wirkten wie das Innere eines Hospitals. Die Spiegel hätte man genauso gut für Fenster in einen Nachbarraum halten können. Unwillkürlich erinnerte sich Vin dabei an einen alten Film den er einmal gesehen hatte. Horror war eigentlich nicht so sehr sein Fall, denn den hatte er schon im ganz alltäglichen Leben. Nur knapp hatte er dieses letzte Abenteuer überlebt, ganz im Gegensatz zu zwei Mitgliedern seiner Besatzung. Lyklitt vermisste er dabei am meisten. Sie war eine hervorragende Pilotin gewesen und Vin hatte einen verwandten Geist in ihr gefunden. Wie er selbst war sie das Kind von Freihändlern und hatte praktisch ihr ganzes Leben zwischen den Sternen verbracht. Vielleicht hätten sie beide eines Tages selbst Kinder gehabt.
Vin verdrängte die Erinnerungen, denn sie schmerzten nur. Sein Glas war inzwischen leer und er beschloss es dabei zu belassen. Ohne sich noch einmal umzublicken verließ er die Bar, nahm am Ausgang seine Waffen entgegen und trat in den großen Fußgängertunnel, der das Stadtzentrum von First Landing von West nach Ost in gerader Linie durchzog. Daher war es auch nicht möglich die Enden des hell erleuchteten Tunnels zu sehen, denn die waren hinter dem Horizont verborgen. Das Laufen ohnehin nicht gewohnt, betrat Vin das Förderband in der Mitte des gut zweihundert Meter breiten Tunnels und wechselte dort schnell zu einer der schneller laufenden Bahnen in der Mitte. Er hätte auch die Schnellbahn nehmen können, doch er wollte Menschen begegnen. Geistesabwesend starrte er die Leute an, die ihm auf dem Fahrband auf der anderen Seite entgegen kamen. Die meisten waren Menschen normaler Statur. Einige wenige waren schlaksiger und hochgewachsen, sie kamen von Welten mit einer niedrigeren Gravitation. Andere dagegen waren gedrungener, hatten einen breiten Körperbau und kamen daher eindeutig von Welten mit einer höheren Schwerkraft. Sie alle konnte er schon von vorneherein aussortieren. Planetenbewohner eigneten sich nicht für seine Zwecke. Dann waren da noch die feineren Unterschiede beim Rest. Conmeraner erkannte er an ihrer weißlichen Haut, die dennoch gesund wirkte und ihren meist langen Haaren. Doch Leskett war der einzige Conmeraner den er kannte, der nicht die übliche Arroganz und den Rassenhass dieses Volkes an den Tag legte. Fa’arn dagegen waren im Durchschnitt einen Kopf kleiner als der durchschnittliche Mensch und hatten meistens hell bis dunkelgrüne Haut und glänzend schwarze Haare. Außerdem waren ihre Augen leicht geschlitzt und nach außen hochgezogen. Auch sie kamen nicht in Frage, er brauchte eine Crew die ohne besondere Ansprüche auskam. Er hatte keine Lust an den Lichtwerten in seinen Schiffen herumzuspielen nur weil irgendwer in der Besatzung Chloroplasten in seinen oberen Hautschichten produzierte. Dann gab es da noch die Exos, angefangen bei den Kathz, die man beinahe überall in der Peripherie antraf. Bei dieser Spezies, die wohl am ehesten mit Katzen vergleichbar waren, Vin vermutete dass daher auch die Namensgebung herrührte, gab es ebenfalls Unterschiede, die jedoch nur ein geübtes Auge erkannte. Jeder Kathz gehörte einem Klan an und trug dessen Symbol auf den zahlreichen Schmuckstücken überall am Körper. Ansonsten trugen sie selten Kleidung, wenn überhaupt dann nur Rüstungen, denn der evolutionäre Schritt weg vom Fell war bei ihnen wohl nicht nötig gewesen. Ansonsten ähnelten sie in ihrer Statur auf verblüffende Weisen den Menschen, vom Gesicht und den Beinen einmal abgesehen. Ihre Frauen konnte man sogar als attraktiv bezeichnen, wenn man etwas exotischere Neigungen hatte. Aber auch sie schloss er, wie die meisten anderen Exos, aus ähnlichen Gründen aus wie die Fa’arn. Nun blieben aber immer noch viele übrig, bei denen er mit seiner normalen menschlichen Wahrnehmung keine weiteren Unterschiede mehr feststellen konnte. Hier bedurfte es den zahlreichen kybernetischen und bionischen Modifikationen mit denen er mehr wahrnahm als ein Normalsterblicher. Problemlos konnte er so auch Klone, Droiden und Kranke aussortieren. Eine Stunde war er auf dem Band unterwegs, dann gab er die Suche auf. Hier würde er ewig suchen können, bessere Chancen hatte er am Raumhafen. Doch es blieb nicht mehr viel Zeit. Er musste rechtzeitig am vereinbarten Treffpunkt sein um das Geschäft zu beenden. Außerdem fühlte er sich unwohl mit einem so wertvollen Credstab in der Tasche. Zumindest war er sicher, dass er wertvoll war. Leskett hatte noch nie eine Zahlung vergessen. Schnell verließ Vin das Förderband und begab sich zu einer der Bahnstationen auf der Seite des Tunnels.
Zwei Stunden später hatte er First Landing hinter sich gelassen. Die halbdurchsichtige Kabine des Bahnwagens ermöglichte Vin einen hervorragenden Blick auf die hinter im liegende Großstadt. Bis zum Horizont dominierte sie die Landschaft, die praktisch keinerlei natürliche Merkmale mehr hatte. Bewachsene Dächer und der blaue, von weißen Wolken überzogene Himmel waren das einzige, was daran erinnerte, dass dieser Planet nicht eine einzige Stadt darstellte. Vin wandte seinen Blick nach vorne. Die Bahn führte schon seit einer ganzen Weile über das Wasser hinweg und weiter draußen auf dem Ozean tauchten die Umrisse des gewaltigen OLT aus dem Dunst auf. Seine breite Basis erinnerte an die größten Gebäude von First Landing, doch keiner der Türme der Stadt führte 40.000 Kilometer in die Höhe.
Eine Anzeige tauchte in seinem Sichtfeld auf. Eigentlich hatte er den HUD deaktiviert, doch wichtige Meldungen tauchten trotzdem auf. In diesem Fall war eine Nachricht mit hoher Priorität eingetroffen. Vin wandte sich von der eindrucksvollen Aussicht ab und starrte auf den Boden um das durchscheinende Display besser erkennen zu können. Die Nachricht war aufwändig verschlüsselt, also verschwendete Vin keine Zeit. Nach einigen Minuten hatte er den entsprechenden Code gefunden, das verriet ihm auch, dass die Nachricht von Leskett stammte. Noch ein paar Minuten vergingen, dann konnte er die einfache Textnachricht lesen. Wie erwartet war es ein völlig harmloser Text, dessen Inhalt Vin nicht weiter wahrnahm. Stattdessen ließ er das gesamte Textbild anzeigen und ging dann nach dechiffrierte dann mit einem Code weiter, den er nirgendwo auf Datenträgern gespeichert hatte, für den Fall das es jemandem gelingen sollte ihn zu hacken.
„Watcher“
Nur ein Wort, doch es sagte alles. Leskett hatte es vermieden einen der Spitznamen für die Agenten der Handelsunion zu verwenden, was zeigte, dass die Lage mehr als ernst war. Vin blickte sich in der Kabine um. Wie üblich hatte er einen Einzelwagen genommen, doch der fuhr dennoch im Verbunde mit einem Duzend weiterer Einzel- oder Gruppenwagen. Die Luft war rein, nur Vins eigene Partikeldrohnen waren zugegen, zuzüglich der längst überrumpelten Partikel der Bahnsicherheit. Vin aktivierte den HUD vollständig und erhöhte den Kontrast. Einige Sekunden später hatte er die gängigen Scans durchgeführt. Kein Ziel- oder Richtstrahl war auf diesen Wagon gerichtet, so blieb also nur noch ein Weg. Vin aktivierte das Backupsystem, lud sicherheitshalber noch einmal sein Profil und ging dann die Aufzeichnungen durch. Keine Abweichungen. Verdammt, dachte Vin, will Leskett mich auf den Arm nehmen? Aber halt, eine Möglichkeit gab es noch. Doch das würde unweigerlich Aufmerksamkeit erregen. Dennoch beschloss Vin, auch diese Möglichkeit zu überprüfen. Immer noch regungslos stand der in der Kabine, rein äußerlich lies nichts auf die komplexen Rechenvorgänge in seinem implantieren Computer oder die aufwändigen Sensoraktivitäten schließen. Doch nun bewegte sich Vin. Mit einer weit ausholenden Geste schien er einen großen Ballen aus Luft zu formen und anschließend einzuatmen. Dann schloss er die Augen. Als er sie wieder öffnete war sein Blick durchscheinend, so als würde er in eine andere Welt blicken.
Da war es. Seine Befürchtung war also doch berechtigt gewesen. Auf der anderen Seite der Kabine war ein kleines Wurmloch zu sehen. Es bewegte sich mit der gleichen konstanten Geschwindigkeit wie der Wagon, daher war anzunehmen, dass der Kinet mit im Zug war, nur in einer anderen Kabine. Vin erschlaffte und sein Blick wurde wieder fester. Ein Schweißtropfen ran über seine Stirn und während er sich setzte überprüfte er den Vorrat an Partikeln. Die orange Farbe der angezeigten Prozentzahl verriet ihm schon das Dilemma. Doch er hatte keine Wahl. Per Gedankenbefehl sandte er eine weitere Welle von Partikeln in die Luft der Kabine, die daraufhin schnell Kurs auf den Partikelspender des Bahnsicherheit nahmen. Es würde allein die Hälfte der Partikel kosten, das System zu infiltrieren, er konnte also nur hoffen dass seine Beobachter nicht auf diesen Fall vorbereitet waren. Ansonsten wären seine Partikel nur ein willkommenes Fressen für ihre Interceptor. Es dauerte einige Minuten, dann kamen die ersten Daten herein. Wie es aussah, hatte er Glück gehabt. Seine Partikeldrohnen hatten alle relevanten Informationen gesammelt ohne entdeckt zu werden. Er pfiff die restlichen Einheiten zurück und bewertete seine Situation dann neu. Vier Personen, einer davon offensichtlich ein Kinet, warteten gleich in der nächsten Kabine. Sie waren nicht alleine, insgesamt dreißig Humanoide waren in dem Wagon. Der Kinet hielt das Wurmloch aufrecht und sammelte die Daten, die anderen hielten nur Wache, doch nicht gut genug wie es schien. Vin lächelte, immer bekam er die Anfänger ab. Seine Tarnung war einfach zu perfekt. Bis zum Ende der Reise verhielt er sich ruhig, wagte sogar ein kleines Nickerchen. Doch sobald der Zug anhielt hob er seinen rechten Arm und aktivierte den Minilaser den er ums Handgelenk trug. Das Wurmloch war zweifellos noch immer an der gleichen Stelle und als der Strahl mitten im Raum verschwand, sah er seinen Verdacht bestätigt. Nach dem Aussteigen konnte Vin den Tumult im Nachbarwagen nicht ohne ein Schmunzeln beobachten. Nein, der Geruch von verbranntem Fleisch war durchaus nicht immer angenehm. Die Anzeige seines HUDs zeigte ihm, dass noch immer genug Zeit blieb um das Rendezvouz nicht zu verpassen. Es würde ihn wundern wenn die Handelsunion heute noch einen weiteren Versuche unternehmen würde ihn zu beschatten. Beinahe ausgelassen ging er durch die von Menschen überfüllte Bahnstation und betrat den nächsten Lift zur Orbitalbasis.

 

So, hier eine überarbeitete, oder besser, erweiterte Fassung.
Und ich will gleich selbst ein bissel Kritik üben:

Ich hab das Gefühl nicht wirklich Spannung in die Geschichte zu kriegen. Ich glaube selbst, dass es daran liegen könnte, dass ich möglichst viel von meiner Welt und ihren Details erzählen möchte und dabei die Handlung ein wenig vernachlässige. Denke aber das sich das noch ändert, zumindest habe ich das jetzt erkannt und werde daran arbeiten. Ich hoffe dennoch, dass euch wenigstens diese "deskriptiven" Elemente gefallen, ich versuche eben sehr eine Ultrahightechwelt darzustellen, die aber dennoch nicht zu abgespaced wirkt. Heute abend kommt auch noch eine etwas ältere Geschichte von mir die ich aktuelle überarbeitet habe. Da ist das Problem aber ein ähnliches *seufz*
Trotzdem viel Spass beim lesen!

 

Vin betrat den Vorraum der Kneipe und legte seine Waffen auf ein Tablett, das anschließend mitsamt seiner Last in der silbrig-weißen Wand verschwand.

Wieder blickte er Leskett in die Augen.
„Lästige Typen. Seit Kriegsbeginn tauchen immer mehr von dieser Sorte hier auf. [...]
Hier, wie an einigen anderen Stellen auch, beginnt jeweils Leskett das "Gespräch". Das wird allerdings nicht sofort klar, und es kostet mich immer einige Augenblicke, bis ich rekostruiert habe, wer jetzt was sagt. Mir ist klar, dass Du nicht "sagte Leskett" schreiben kannst, denn er sagt ja nichts. Trotzdem solltest Du das Dilemma, dass Du klarmachen musst, wer den Dialog beginnt, irgendwie lösen.

Die Sache mit dem Standard aus meinem obigen Posting hast Du auch noch nicht ausgebessert.

Nun zur Überarbeitung: *gähnt* Du hast es selbst erkannt, Du beschreibst die Welt, aber eine richtige Story hat Deine Geschichte nicht. Sie wirkt dadurch wie eine Episode aus einem Roman, man denkt: "Ok, und was macht er dann?" Ich weiß, "show, don't tell" ist eine etwas hohle Empfehlung, aber sie stimmt. Was macht z.B. viele Romane von Asimov so öde? Richtig: Ellenlange Beschreibungen ohne Unterbrechung. Lies ein bisschen in Deinen Lieblingsbüchern und versuche herauszufinden, wie man etwas beschreibt, ohne es zuviel zu beschreiben.

Mein Tipp: Nicht nochmal überarbeiten (bis auf die Rechtschreibfehler), sondern die Story erstmal abhaken. Betrachte sie einfach als Materialsammlung, es steckt eine Menge bezüglich Ortsbeschreibungen, Technologie und Charakteren drin, die Du besser für andere Stories mit einer richtigen Idee recyclen kannst.

Äh, und "Kathz"? Da hat wohl jemand zuviel "Ringwelt" gelesen (oder "Wing Commander" gespielt). ;)

 

Hi Sandnix,
Muss mich ja mal für dein Antwort revanchieren. Also ich fand deine Welt auf jeden Fall sehr detailliert ausgearbeitet, hat Spaß gemacht, sich die entsprechenden Bilder vorzustellen. Richtig geil fand ich die Idee von den Kommunikationslasern in den Augen, mal was anderes als die ewige Gedankenübertragerei. ein Problem hab ich allerdings mit dem Namen "Vin", ich denk irgendwie immer ein" Diesel" dahinter.
In punkto Spannung muss ich mich dem Rest leider anschließen, aber was solls... wir sind ja schließlich zum Üben hier. Einfach dranbleiben

 

Hy sandnix

Hab jetzt nur den überarbeiteten Text gelesen und weiß daher nicht, inwiefern du dich verbessert hast. SF ist zwar nicht ganz mein Bereich, aber ich glaube, es hilft auch weiter, mal die Meinung eines Non-SF-Fans zu hören. :smokin:

Die Technologie ist verständlich beschrieben, obwohl mir zu Beginn noch nicht recht klar wurde, dass sie nicht reden, sondern durch die Kommunikationslaser verhandeln. Ich kann mir jedoch denken, dass das nicht so einfach darzustellen ist. Eine kurze zusätzliche Anspielung auf die Laser wäre in dem Moment vielleicht nicht schlecht. (Die Idee der Partikeldrohnen finde ich echt genial! Vielleicht gab es die schon irgendwo, aber ich lese ja kaum SF...)

Was wirklich Negatives fällt mir momentan nicht ein.

Zu deinem Schreibstil kann ich sagen: finde ich gut und locker zu lesen und erinnert mich zudem leicht an meinen eigenen.
Fehlende Spannung? Hab, ehrlich gesagt, nicht mit Spannung gerechnet und war deswegen auch nicht enttäuscht. War eine SF-Story wie ich sie mir vorgestellt hab. Viel Technik, viel Zukunft... so eben.
(Nein, ich versuche wirklich, mich gegen Vorurteile zu wehren ;-] hehehe)

Vermutung: Vielleicht kommt Spannung nicht so recht auf, weil man sich mit dem anscheinend so super erfahrenen Vin identifiziert. Und der geht alles so gelassen an... wo soll da der Nervenkitzel herkommen?? :hmm:

Schauplatz Outer Rim. Diese 'fast' gesetzlosen Bezirke strahlen doch stets ihren ganz eigenen Charme aus. Den spürt man (ich zumindest) und denke deshalb, dass du eine starke Atmosphäre geschaffen hast. Ich merke oft, dass es die Atmosphäre ist, an die ich mich erinnere, selbst wenn ich die Handlung längst vergessen habe.
Also dafür :thumbsup:

Ich glaube, mit so viel Ehrgeiz zur Verbesserung wirst du's hier noch weit bringen, snix. ;-]

Gruß, Reddayk

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi!
Danke an die vielen Kritiker! Ich hab alles sorgfältig gelesen und gespeichert.
Dennoch hab ich beschlossen die Geschichte so zu belassen und sie vielleicht irgendwann einfach mit einer Vorgeschichte und einem Nachspiel zu versehen, dass die Spannung dann aufbauen soll. Anders geht es wohl nicht, ich habe zwei Stunden lang versucht an der Story zu basteln, aber ich müsste sie schon in großen Teilen neu schreiben.

Schuld daran ist tatsächlich auch der von Reddayk völlig richtige Kritikpunkt, dass der Vin einfach nix falsch macht. Er is unschlagbar und supererfahren, so hab ich ihn mir ja auch vorgestellt. Doch nun müssen auch Antagonisten her die eine Chance haben, sonst is langweilig :)

Schön, dass euch meine Ideen zur Technologie gefallen. Ich versuche eigentlich durchgehend nach dem Prinzip zu arbeiten, mich möglichst wenig an andere SF zu orientieren. Ich will eine High Tech Sci-Fi die nicht an Star Trek erinnert, aber dennoch die Schmutzige Atmossphäre eines Star Wars Universums vermitteln KANN. Eine große Rolle spielt hier die Nanotechnologie.

Also nochmal danke für die Kritik. Ich hoffe das euch meine neue Geschichte "Der Flüchtling" (hier im Forum zu lesen) nicht zu lange ist und sie euch noch besser gefällt.

Viele Grüße

sandnix

PS: Die Kathz sind eine schon jahrealte Erfindung von mir und wurden tatsächlich von den Kilrathi inspiriert. Ihre Gestalt soll aber nicht an die erinnern und auch nicht an die Wookies, sondern eher eine direkte Ähnlichkeit zu Menschen haben, nur eben mit Katzenartigen Gesichtern und anderen Beinen. Von Ringwelt hab ich kein Plan, heißen dort Katzenmenschen etwa auch Kathz?

Vielleicht sollte ich auch etwas zu meinem Bild von Exoiden (Xenoide is doch langweilig *g*) sagen:
Ich versuche zwei Prinzipien zu vereinen. Zum einen übernehme ich gerne Archetypen die mir gefallen. So zum Beispiel die Elfen/Elben aus der Fantasy, von ihrer Gestalt her, genauso wie Engel und andere Fabelwesen. Dann versuche ich eine Begründung für ihr Aussehen und ihre Entstehung auszudenken. Vll. schreib ich darüber auch mal ne KG :)

Dann die andere Schiene. Hier versuche ich möglichst fremdartig und wirklich extraterrestrisch wirkende Aliens zu konzipieren die jedem Vergleich mit Fabelwesen und schon dagewesenen Alienes abschmettern. Das ist der wirklich schwere Teil und hier bin ich auch noch nicht so wirklich weit :(
Wohl nicht zuletzt auch deswegen, weil ich bei kohlenstoffbasierten Lebensformen bleiben will.

 

Nee, Larry Niven nennt seine Kätzchen "Kzin".

Nun ja, der Entwurf fremder Lebensformen ist meiner Meinung nach immer ein Pferdefuß der ganzen Geschichte. Ich kenne die Versuchung beim humanoiden Körperbau zu bleiben nur zu gut, da hat man sich als Zehnjähriger in jahrelanger Arbeit ein Universum aus humanoiden Echsen, humanoiden Käfern, humanoiden Fellträgern, humanoiden Katzen und was weiß ich noch zusammengebastelt und dann kommt eines Tages Uwe daher und sagt: "Hör mal, das ist ja eigentlich ganz niedlich, aber glaubst Du wirklich, dass die Aliens so aussehen?" Und um ehrlich zu sein, die Antwort ist: "Nein, natürlich nicht."

Es ist nunmal so, dass die humanoide Form für sich biologisch betrachtet nicht mehr Vor- oder Nachteile hat als jede andere denkbare Form. Gäbe es signifikante Vorteile, dann wäre sie ja unter anderem auf der Erde verbreiteter. Man hat also als Autor zwei Möglichkeiten:

1. Man sagt sich: "Ist doch mein Universum." Dann muss man sich aber den Vorwurf gefallen lassen, dass man damit den SF-Bereich verlässt und ab jetzt Fantasy schreibt (was ja, zumal aus kommerzieller Sicht, auch nicht schlecht ist).
2. Man lässt sich eine verdammt gute Begründung einfallen. Und damit meine ich nicht die StarTrek-Begründung "Oh, wir stammen alle von derselben häßlichen Frau ab." Das ist - vorsichtig formuliert - keine gute Begründung.

Wie auch immer, mach was Du willst, aber sage nicht, ich hätte Dich nicht gewarnt. ;)

 

Hehe, danke für die Ausführungen.

Man könnte dazu vielleicht auch nen extra Thread aufmachen.
Die Außerirdischen sind wirklich immer eine schwere Sache. Ich finde auch wirklich selten "überzeugende" Ansätze dazu. Die meisten wedeln echt einfach nur Star Trek und - Wars hinterher.
Universen wo es einfach keine Aliens gibt finde ich daher auch nicht abwegig.
Bei mir ist es einfach so, dass die meisten wirklich den menschen gleichenden "anderen" Spezies von den Menschen abstammen, punkt.
Der Rest richtet sich meist nach einem alten Grundsatz: Die Form richtet sich nach dem Zweck.
Ich bin der Ansicht, dass außerirdische Zivilisationen auf dem gleichen Level, keine großartig abweichende Designvielfalt haben. Bei Star Trek ufert das ja sinnlos aus. Michael McCollum beschreibt das in seinem Antares Krieg recht gut, dass die Schiffe alle zweckorientiert und damit nahezu gleichartig sind.

Ähnliches kann man (die Biologen können mich von mir aus verprügeln) sicher auch von intelligenten Spezies und ihrer Erscheinungsform vermuten.
Die humanoide Form GAB es mehrmals. Siehe Asienmensch (unabhängige Entwicklung), Neandertaler und die zahlreichen anderen Unterarten. Es ist einfach eine für die Entwicklung von Zivilisation und Kultur extrem geeignete Form. Vierbeiner können nunmal schlecht mit Knüppeln aufeinander einhauen oder Häuser bauen. Auch mehrere Arme und oder Beine würden sich wohl früher oder später als Nachteil erweisen oder garnicht erst zu intelligenteren Formen führen.
Meine favourisierte Form ist daher was Aliens angeht die kollektive Intelligenz, vielleicht eine Art moderner Ameisenstaat. Eine Koexistenz mit solchen Wesen wäre dann halt immer so eine AntaresKrieg Sache vermutlich.

Ich merke, dass sollte man wirklich zu einem eigenen Diskussionthread machen. Bin übrigens auch Quellen zu diesem Thema immer aufgeschlossen, egal wie abstrus sie wissenschaftlich erscheinen. Inspiration bieten sie allemal.

 
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Hallo sandnix,

so habe gerade deine neue Fassung gelesen - und sehe nicht so ganz, wo und warum sie abgeschlossen ist, sie hört mitten in der Handlung auf. Ein Löschgrund, den ich mit Uwe mal durchsprechen werde. Generell: Überarbeitete Geschichten bitte immer komplett neu posten, damit ich die alte Version mit Kritiken ins Archiv verfrachten kann.

Kritik: Viele Motive, kein roter Faden. Mal stellt der Protagonist einen Dealerkontakt her, mal sucht er nach neuen Crewmitgliedern, mal fährt er durch die Stadt. Da fehlen eine saubere Handlung und Konflikte, die für Spannung sorgen, damit der Leser auch weiß, wo´s hingehen soll. Keine Ahnung, sowas in der Art: Die Daten lösen sich auf in der ungewöhnlichen Atmosphäre des Planeten; der Prot hat zwei Stunden Zeit, sie an den Mann zu bringen, er klappert fieberhaft Kontakte ab, wird von der Regierung verfolgt etc. pp. Die Idee mit den Partikeln find ich übrigens interessant, kann man mehr draus machen...

Liebe Grüße!

Der Dante

 

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