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Ein Hauch von Krimi...

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12.12.2004
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Ein Hauch von Krimi...

Ein Hauch von Krimi

Er wendete seinen Kopf nicht mehr. Er vernahm nicht mehr das kurze Straucheln. Ein dumpfes Poltern verkündete ihm, dass sein Opfer zurück zur Erde gefunden hatte. Er hatte den Kreislauf geschlossen, uninteressiert an dem Blut, das sich seinen Weg über den schmutzigen Asphalt bahnte, gleich einer roten Flut. Alles erträkend, sein Schicksal verschlingend. Er schaute auch nicht noch einmal in die Augen des Opfers; diese blau, leicht silbrigen Edelsteine, die sich jetzt zu fragen schienen, woher dieser leuchtende Strom der Nacht wohl kam. Die Quelle war zwei zentimeter höher als das rechte Auge; ein glatter Durchschuss.
Trotzdem sah er irgendwie zufrieden aus, wie er da lag. Beruhigt. Erlöst?

Er war inzwischen 3 Straßen weiter. Hatte das Café passiert, an dem abends die jungen Leute bis spät in die Nacht tanzten. Die Neonreklame über dem Eingang, deren grelles Aufblinken schon hätte Warnung genug sein müssen, war inzwischen erloschen. Überhaupt fiel ihm auf, dass es dunkel um ihn herum geworden war. Wäre es nicht schon Oktober, würden vielleicht noch das Getöse der Menschenmasse zu hören sein, denn zu Sommerzeiten waren die Straßen tags- und nachtsüber belebt. Ein Fakt, der ihn nie tröstete, denn immer fühlte er sich als Außenseiter und die Menge von Menschen konnte ihm das nur noch deutlicher machen. Jetzt aber, war es anders. Jetzt war er wirklich allein.

Die Mutter wartete jetzt nun schon drei Stunden. Normal kam er nie so spät, oder zumindest meldete er sich zwischendurch. Natürlich hätte sie sich dann beschwert, dass er sie geweckt habe und ein bisschen geschimpft, aber trotzdem hätte er sie glücklich gemacht. Sie saß in der Küche und fuchtelte die letzte zerknitterte Gitanes aus der Packung. Der Feuerschein ließ ihr Gesicht kurz aufleuchten. Brutal waren dort alle Spuren der Zeit dokumentiert. Jede verlorene Liebe, jeder Joint ihrer Jugend hing schwer an ihren Lidern, brannte sich ihr ins Gesicht. Mit 25 bemerkte sie es schon, jetzt zerstörte es sie. Ein Auto fuhr vorbei, aber hielt nicht an. Für sie - hielt nie etwas an.

 

Das schrieb Elexiell unter seine Geschichte:

(Anmerkung d. Autors.: Es ist kein Krimi !)

Hallo Elexiell,

und herzlich willkommen. Kommentare bitte immer in einem Extra-Posting unter den Text.

Deine Geschichte ist wirklich kein Krimi, und ich glaube, dass wird dem Leser auch deutlich. Es handelt sich vielmehr um einefragmentarische Erzählung, ohne klar definierte Protagonisten oder eindeutigen Handlungsstrang. Ich bin mir sogar unsicher, ob ich den Text für eine Geschichte halten soll.


Die Quelle war 2cm höher, als das rechte Auge
Zahlen bis zwölf sind ausgeschrieben schöner; kein Komma vor "als"


Wäre es nicht schon Oktober, würden vielleicht schon die Sirenen zu hören sein, denn zu Sommerzeiten waren die Straßen tags- und nachtsüber belebt.
Wegen Krankenwägen und Polizei? Hab noch nie gemerkt, dass die im Winter weniger fahren, da passieren die Unfälle eben zu Hause :D
Den Satz finde ich leicht unverständlich, ich musste ihn zweimal lesen, bis ich eine Sinn gefunden habe.

Dein Text, obwohl sie eigentlich flüssig und stilistisch akzeptabel geschrieben ist, schafft es nicht, bei mir einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Zu flüchtig sind die Bilder, die du dem Leser hinwirfst, zu schnell vergeht, was du beschreibst. Das nächste Mal würde ich es mit mehr Handlung versuchen, und den Leser besser einbeziehen.

lieben Gruß,
Anea

 

Danke für deine Antwort, Anea. Deine Kritikpunkte (mit Ausnahme der Kritik der sprachlichen Bilder ;) ) finde ich im Nachhinein sehr berechtigt, da diese "Geschichte" eher ein Panoptikum ist. Diese einzelnen Schicksale haben alle das gleiche Thema, vielleicht aber zu abstrakt verarbeitet. Am besten kommt man vielleicht im letzten Teil auf meine Intention.

Gruß


Elex

P.S. habe jetzt noch einige Fehler berichtigt

 

Hallo Elexiell,

wenn ich diese Momentaufnahmen auch noch so gerne mag, auch ich bin etwas zwiespältig was deinen Text angeht. Ich spüre die Einsamkeit, die Vergänglichkeit, die Leblosigkeit in deinen drei Fragmenten. Aber den Zusammenhang leider nicht. Vielleicht kannst du das tatsächlich noch verdeutlichen?

Ein paar Fehler noch:

Alles ertränkend, sein Schicksal verschlingend.
Die Quelle war zwei Zentimeter höher als das rechte Auge
Er war inzwischen 3 Straßen weiter.
Hier würde ich gerne auf aneas Vorschlag zurückkommen ;)
Wäre es nicht schon Oktober, würde vielleicht noch das Getöse der Menschenmasse zu hören sein

Liebe Grüße,
Juschi

 

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