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Ein Jahr und zehn Sekunden

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05.07.2006
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Ein Jahr und zehn Sekunden

Der letzte Versuch

Es war wirklich eine gute Idee gewesen, dass Philippe mich zum abendlichen Treffen seines Leistungskurses mitgenommen hatte. Mit vielen Menschen um uns herum gerieten wir seltener in Versuchung, uns diese zweideutigen Blicke zuzuwerfen, die in einer Freundschaft eigentlich nichts verloren hatten. In letzter Zeit waren wir zu oft mit uns alleine gewesen.
Philippe saß mir nicht einmal gegenüber, sondern neben mir. So hatte ich nicht ihn, sondern seinen korpulenten Lehrer im Blickfeld, der mit dröhnender Stimme lachte und Anekdoten zum Besten gab. Ich drehte den Kopf, um Philippe nach einer Zigarette zu fragen. Er kniete auf dem Boden. „Philippe, was...?“ Er nahm meine Hand. Inzwischen waren ein paar Leute auf uns aufmerksam geworden und reckten neugierig den Hals. Mich erfasste eine ungute Vorahnung. „Chelli, willst du meine Frau werden?“ Ich starrte ihn an.

„Philippe, ich liebe dich.“
„Später, Liebling, jetzt halt mal kurz die Klappe, ich muss noch schnell...“ Er wandte den Kopf und fixierte mich. „Was hast du gesagt?“
„Ich liebe dich.“
Philippe öffnete den Mund und schloss ihn wieder. „Das meinst du nicht ernst.“
„Doch, eigentlich schon. Was meinst du? Liebst du mich?“
„Nein, Liebling, ich liebe dich nicht. Wir sind befreundet. Schon vergessen?“
„Nun, du bist mit mir befreundet. Ich bin in dich verliebt.“
„Scheiße.“

Philippe und ich lösten das Problem, indem wir uns zwei Zigaretten drehten, uns schweigend ansahen und probehalber küssten. Ich habe heute immer noch Alpträume davon. Philippe lockerte unsere Umarmung und sagte: „Jetzt weiß ich definitiv, dass ich keine Gefühle für dich habe.“ Er sah sehr zufrieden aus. Dann steckte er sich die Zigarette an.

Jetzt kniete er vor mir und sein Blick verdüsterte sich zunehmend.
„Chelli, was ist los? Meinst du nicht, dass man auf eine solche Frage antworten sollte?“
„Bist du jetzt völlig übergeschnappt?“
„Auch eine Antwort. Etwas lang. Vorerst würde mir ein simples „Ja“ oder „Nein“ genügen.“
„Philippe, wie kommst du auf die absurde Idee, mich heiraten zu wollen?“
„Genügt dir nicht, dass ich es will?“
„Nein.“
Er seufzte.
„Du bist die Frau meines Lebens. Und ich habe nie verstanden, wo der Unterschied zwischen unserer Freundschaft und einer festen Beziehung ist. Also können wir auch heiraten.“
„Wir haben keinen Sex.“
„Vielleicht haben wir bis zur Hochzeitsnacht gewartet.“
Er zwinkerte mir zu. Ich war kurz davor durchzudrehen.

Es stimmte, dass Philippe und ich uns wie ein Pärchen verhielten. Fast jeden Tag saßen wir in unserem Stammcafé und redeten so lange, bis uns die Bedienung entnervt aufforderte zu gehen. Wir liefen händchenhaltend durch die Stadt und lagen auf Partys gemeinsam vor Lachen und Alkohol auf dem Boden. Waren wir müde, lehnte sich Philippe an mich und ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. Machten wir blau, kam Philippe vorbei und wir gingen gemeinsam frühstücken.
Dass ein derartiges Verhalten nicht unbedingt dazu beitrug, meinen Liebeskummer zu mindern, war natürlich klar. Trotzdem konnte ich nicht anders, als wenigstens das zu nehmen, was Philippe mir freiwillig gab.

Als wir beide eines Nachts betrunken auf Philippes Zimmerboden saßen, forderte ich ihn auf, die Augen zu schließen und alles um sich herum zu vergessen.
„Für zehn Sekunden.“
Philippe kicherte. Ich glaube nicht, dass er wusste, was auf ihn zukam.
Ich küsste ihn.
Philippe schreckte so schnell zurück, als habe er sich verbrannt. Sein bitterer Geschmack blieb auf meinen Lippen zurück.
„Was zum Teufel?“
Hatte er das gerufen oder war es meine Stimme gewesen?
Ich stand auf.
„Philippe, ich kann nicht mehr. Kann dir nichts mehr vorspielen, kann mir nichts mehr vorspielen. Ich kann niemandem mehr eine Freundschaft vorspielen, die es nie gab!“
„Das heißt konkret?“
„Philippe, ich werde jetzt gehen.“

Drohend wie ein Damoklesschwert erhob ich meinen Zeigefinger. Drohend verlies ich Philippes Wohnung. Drohend blieb meine Drohung im Hintergrund unserer Freundschaft. Aber sie war eben das, was sie war: Eine Drohung.

„Philippe, du liebst mich nicht!“
Wir standen inzwischen im Mittelpunkt der gesamten Kneipe, was nicht sonderlich verwunderlich war. Ich war laut geworden. Philippe kniete immer noch in einer sehr unbequemen Haltung auf dem Fußboden.
„Chelli, was ist denn Liebe? Was?“
Ich war sprachlos. Jetzt noch eine Grundsatzdiskussion?
„Schau mal. Du glaubst mich zu lieben. Glaubst du. Und warum? Aufgrund einiger, sehr fadenscheiniger Indizien. Du freust dich darauf, mich zu sehen. Du verspürst oft das Verlangen, mich zu küssen. Du magst meine Fehler und meine Frisur. Dazu kommt ein tiefes Gefühl der Zuneigung. Und das ist Liebe?“
Die Antwort blieb ich ihm schuldig. Ich hatte das Lokal verlassen.
Philippe rannte mir hinterher.
„Hey Chelli, jetzt bleib doch mal stehen. Okay, das mit der Hochzeit war eine dumme Idee. Ich dachte, du fändest es ganz lustig, einen guten Freund zu heiraten. Anscheinend ist das nicht der Fall. Bleib jetzt stehen. Hey!“
Ich drehte mich ruckartig um. Philippe hätte mich fast über den Haufen gerannt.
„Du glaubst also, meine Liebe besteht darin, dass ich deine Frisur mag?“ Meine Stimme war angestrengt ruhig. „Du hältst diese ganze Geschichte wohl für eine lustige Unterhaltung, wie? Nimmst mich nicht ganz ernst in meiner pubertierenden Liebe? Und dann hältst du es für einen gelungenen Witz, mich zu fragen, ob ich dich heiraten will?“
„Chelli, ich...“
„Jeden Morgen frage ich mich, warum ich nicht neben dir aufwache. Jeden Abend suche ich deinen Arm, der sich beim Einschlafen um mich legt. Ich habe jede verdammte Nacht Alpträume von dir. Reicht das nicht? Muss ich jetzt auch noch eine Phobie vor Heiratsanträgen entwickeln?“
„Nein, ich...“
„Philippe, lass uns diese Freundschaft beenden. Mir tut sie nur weh und dich bringt sie auf dumme Gedanken.“
„Chelli!“
Zu spät. Ich hatte mich schon umgedreht und war im Begriff zu gehen. Er folgte mir nicht. Also ging ich tatsächlich.

 

Wow, dankeschön. Ich habe eigentlich mit ziemlich vernichtenden Kritiken gerechnet...
Mir bedeutet die Geschichte in der Tat sehr viel, aber sie ist nicht direkt autobiographisch. ;)

Nala

 

Hallo Nala,

ich kann mich Tinker nicht anschließen. Dieser Text ist für mich keine Geschichte. Wo ist denn die Handlung? Die Protagonistin bekommt ihren Angebeteten nicht und hält einen inneren Monolog, bei dem ich als Leserin auch noch mit Du angesprochen werde, dabei habe ich doch gar nichts damit zu tun.

Erzähl uns doch, wieso Philippe nicht will. Mach eine Geschichte draus. Lass die Prot erzählen, wie sie sich kennengelernt haben, wieso sie ihn liebt, wieso er nicht will. Lass die Personen handeln.

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo Nala,

tut mir leid, aber deine Geschichte wirkt auf mich unausgegoren und zu durcheinander. Da wird mit den Begriffen Freundschaft, Liebe, Verliebtsein fröhliche Urständ gefeiert und am Ende weiß ich als Leser nicht, was nun was ist bzw. wie nun was gemeint ist.
Die Protagonisten sind offensichtlich schon länger Freunde, aber die Protagonistin entdeckt, dass da bei ihr mehr entstanden ist als das.
Aber was ist da nun entstanden an zusätzlichen Gefühlen?
Liebe? Wohl kaum.
Freundschaft, zumal eine innige Freundschaft ist bereits eine Form der Liebe.

Was genau ist jetzt noch dazu gekommen? Und wieso ist es dazu gekommen, was hat dieses zusätzliche Gefühl ausgelöst?
Verliebtheit? Wenn es Verliebtheit ist, dann ist es doch eher eine Form von erotischem Begehren, von Sehnsucht nach Berührungen, sich körperlich nahe sein können oder? Wieso beschreibt dann die Protagonistin das so oberflächlich?


Da fehlt verdammt viel an Aussage in diesem Text, erzähle einfach mehr darüber, nimm den Leser mit in die Gefühlswelt deiner Protagonisten.

Im Moment wirkt es für mich nur wie eine Momentaufnahme einer verschmähten Verliebtheit. Man begehrt jemanden, gesteht es demjenigen, wird zurückgewiesen und trauert deswegen. Das zieht keinen hinterm Ofen hervor, weils so furchtbar alltäglich ist.
Mach was Besonderes aus deinem Plot, dann wird er nicht nur spannend, sondern auch deswegen gut lesbar, weil man Neues erfährt.

Lieben Gruß
lakita

 

@ bernadette:
Okay, das habe ich schon eher erwartet.
Vielleicht ist mein Text eher ein Experiment und deshalb in der falschen Rubrik.
Ich wollte eine Geschichte schreiben, die nur auf einem Monolog beruht. Es ist allerdings kein innerer Monolog, sondern ein gesprochener (lediglich der kursive Absatz ist ein innerer Monolog, der erklären soll, wer Philippe ist und wie er zur Prot steht...). Das "Du" richtet sich an Philippe, er ist der Angesprochene. Ich dachte, das wird schon im ersten Absatz klar...
Philippes Reaktion wird so also nur durch den Monolog der Prot deutlich: Dass er ablehnend auf ihr Liebesgeständnis reagiert, dass er aufstehen und gehen will, dass er vom Thema ablenkt und schließlich ihren Kuss nicht erwidert.
Zuerst wollte ich tatsächlich einbauen, wie sie sich kennengelernt haben, dann dachte ich, dass es eigentlich überflüssig ist, solange klar wird, welche Art von Beziehung die beiden führen. Ich hoffe, das wird tatsächlich klar.
Wieso liebt die Prot Philippe? Nun, zuerst einmal würde ich sagen, "verlieben" kann man rational nicht erklären. Die "Verliebtheit" wird für meine Prot zur Liebe und das merkt sie anhand dessen, dass sie nun auch seine Fehler kennt und sich das Gefühl der Zuneigung noch verstärkt.
Wieso will Philippe nicht? Ich dachte, auch das wird im Text deutlich. Philippe will nicht mehr als diese seltsame Freundschaft, die die beiden Personen pflegen, da er Verlustängste hat und sich nicht zu stark an eine Person binden will.
Ich warte mal ab. Vielleicht kommen noch mehr Reaktionen, die deiner ähnlich sind, bernadette. Dann sollte ich meine Geschichte wirklich nocheinmal überarbeiten, da die Fragen, die du gestellt hast, sich dann wohl wirklich nicht aus dem Text heraus, ohne Erklärung ergeben.

Nala

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Nala,

Vielleicht ist mein Text eher ein Experiment und deshalb in der falschen Rubrik.
Bei kurzgeschichten.de wäre er unter Experimente sicher in der falschen Rubrik. Sieh dich dort mal um und lies die Definition davon, dann verstehst du auch, warum :).
Das "Du" richtet sich an Philippe, er ist der Angesprochene. Ich dachte, das wird schon im ersten Absatz klar...
Natürlich wird das klar. Ich wollte damit sagen, dass ich als Leser nicht gerne so angesprochen werde. Da habe ich mich nicht deutlich genug ausgedrückt.

Zuerst wollte ich tatsächlich einbauen, wie sie sich kennengelernt haben, dann dachte ich, dass es eigentlich überflüssig ist, solange klar wird, welche Art von Beziehung die beiden führen.
Als Leser will ich in eine Handlung eintauchen können, dann verstehe ich auch besser, wieso der eine oder die andere bestimmte Reaktionen zeigen. Von daher ist es überhaupt nicht überflüssig. In so einer Szene kann man auch die Personen etwas beschreiben, erzählen, was sie so an ihm mag etc. Dann kommen sie mir als Leser auch näher.
Die "Verliebtheit" wird für meine Prot zur Liebe und das merkt sie anhand dessen, dass sie nun auch seine Fehler kennt und sich das Gefühl der Zuneigung noch verstärkt.
Ich kenne die Fehler nicht. Lass sie lebendig werden, vielleicht in einer Rückblende ...

Wieso will Philippe nicht? Ich dachte, auch das wird im Text deutlich.
Philippe will nicht mehr als diese seltsame Freundschaft, die die beiden Personen pflegen, da er Verlustängste hat und sich nicht zu stark an eine Person binden will.
Natürlich kann man das alles aus diesem Monolog herauslesen, aber das macht die Geschichte nicht lebendig. Zeig uns an einer Szene, wieso er Verlustängste hat. Ist vielleicht seine Mutter früh gestorben? Das könnte man anhand eines Besuches auf dem Friedhof erzählen. Schon wäre mir das evtl. viel klarer. Das sind nur Beispiele, wie man das angehen könnte.

da die Fragen, die du gestellt hast, sich dann wohl wirklich nicht aus dem Text heraus, ohne Erklärung ergeben.
Es nützt dann auch nichts, den Monolog zu erweitern, sondern die Struktur zu ändern. Dann aber wird es eine ganz andere Geschichte. Ob du das willst, musst du entscheiden.

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo Lakita, Hallo bernadette,
ihr habt beide Recht. Ehrlich. Ich werde den Text nochmal komplett umschreiben oder ihn in einen anderen Text hineinbauen.
Danke für eure Kritik!

Nala

 

Okay,
ich habe die Geschichte jetzt völlig umgeschrieben und es ist fast nichts mehr von ihr übrig geblieben.
Jetzt bin ich mal gespannt, was ihr zu der neuen "Version" sagt.

Nala

 

Hallo Nala,

ich habe auch die erste Version deiner Geschichte gelesen und muss sagen, dass mir diese viel besser gefällt. Sie ist jetzt tatsächlich eine Geschichte und außerdem erfährt der Leser nun auch ein paar Hintergründe - und somit wird das ganze natürlich viel interessanter.
Ich habe mich mit deiner Geschichte ganz nett unterhalten - allerdings muss ich sagen, dass ich sie nicht für besonders realistisch halte. Den Heiratsantrag von Phillippe finde ich sehr an den Haaren herbei gezogen - und mit seiner kindlichen Betrachtungsweise der Dinge kommt er auch nicht besonders intelligent herüber.
Du könntest das etwas abschwächen, indem er vielleicht nicht eine Heirat sondern eine Beziehung vorschlägt. Er könnte sie auch aus heiterem Himmel fragen, ob sie mit ihm zusammen sein möchte.

Auch fand ich manche der Dialoge etwas übertrieben, z. B.

„Philippe, ich kann nicht mehr. Kann dir nichts mehr vorspielen, kann mir nichts mehr vorspielen. Ich kann niemandem mehr eine Freundschaft vorspielen, die es nie gab!“

Das klingt für mich sehr gestelzt.

„Doch, eigentlich schon. Was meinst du? Liebst du mich?

Hm... würde man das wirklich SO sagen? Vor allem der fett markierte Teil erscheint mir ein bisschen unrealistisch. Hört sich an wie: "Was meinst du? Magst du auch Eis oder hast du eher Lust auf Pudding?"

Lieben Gruß, Bella

 

Hallo Nala,

boah, da hast du dir aber unsere Tipps wirklich zu Herzen genommen. Das freut mich besonders :). Oft tippen wir uns hier quasi die Finger wund, ohne dass der Autor davon etwas umsetzt ;)

Mich erfasste eine ungute Vorahnung. „Chelli, willst du meine Frau werden?“
Diese Frage finde ich auch etwas übertrieben. Und wieso auch gerade noch in der Öffentlichkeit? Wenn, dann stellt man sie doch eher in Zweisamkeit. Ich fände es schöner, wenn diese Szene zB auf dem Nachhauseweg wäre, das wäre für mich viel logischer - und dann eben nicht gleich Heirat, sondern fest miteinander zusammen sein. Das käme für mich authentischer rüber.

„Später, Liebling, jetzt halt mal kurz die Klappe, ich muss noch schnell...“ Er wandte den Kopf und fixierte mich. „Was hast du gesagt?“
Gibt es wirklich befreundete Menschen, die sich Liebling nennen? Vielleicht wäre da ein Kosewort, das schon leicht ins Lächerliche geht - um damit eine Distanz zur Verbindlichkeit herzustellen - angebrachter?
Schnuckiputz oder so ... Da wäre noch etwas Spielraum bei der Interpretation dabei, ob das nun tatsächlich ernst gemeint ist.

Philippe und ich lösten das Problem, indem wir uns zwei Zigaretten drehten, uns schweigend ansahen und probehalber küssten. Ich habe heute immer noch Alpträume davon. Philippe lockerte unsere Umarmung und sagte: „Jetzt weiß ich definitiv, dass ich keine Gefühle für dich habe.“ Er sah sehr zufrieden aus. Dann steckte er sich die Zigarette an.
Diesen Absatz finde ich witzig.


„Vielleicht haben wir bis zur Hochzeitsnacht gewartet.“
Meines Erachtens müsste hier eine andere Zeit stehen.
Vielleicht wollen wir bis zur Hochzeitsnacht warten ... , denn diese ist ja noch nicht vorbei.
Fast jeden Tag saßen wir in unserem Stammcafé und redeten so lange, bis uns die Bedienung entnervt aufforderte zu gehen.
aufforderte, zu
Drohend wie ein Damoklesschwert erhob ich meinen Zeigefinger. Drohend verlies ich Philippes Wohnung. Drohend blieb meine Drohung im Hintergrund unserer Freundschaft. Aber sie war eben das, was sie war: Eine Drohung.
da wird mir zuviel gedroht ;)

Der Dialog auf der Straße ist dir gelungen.

Aber:

Zu spät. Ich hatte mich schon umgedreht und war im Begriff zu gehen. Er folgte mir nicht. Also ging ich tatsächlich.

Dieser letzte Satz sollte weg. Der macht das Ende stilistisch lau.
Vielleicht dann nicht: im Begriff zu gehen sondern eher: ... umgedreht und entfernte mich die ersten Schritte von ihm. Er folgte mir nicht. (Ende)

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo ihr beiden!
Danke für eure (wie immer) sehr konstruktiven Kritiken.
Ihr schlagt mir beide vor, ich solle Philippe nach einer festen Beziehung fragen lassen. Hmm, ich weiß nicht. Ich glaube, Philippe hätte keinen Grund, etwas derartiges zu tun. Eine Heirat fände er ganz "lustig" und schön absurd. Aber was bekommt er in einer Beziehung, was er nicht jetzt schon hat? Küsse, Sex? Darauf ist er gar nicht so versessen...
Aber es kann sein, dass ein Heiratsantrag wirklich etwas übertrieben ist. Ich habe aber schon eine andere Idee, mal schaun, ob ich sie umsetzen kann.

@ Bella: Diese Dialogstellen sollten die Absurdität etwas untermauern. Aber du hast schon recht, vor allem der Teil

„Doch, eigentlich schon. Was meinst du? Liebst du mich?“
ist etwas seltsam...
Die Stelle
„Philippe, ich kann nicht mehr. Kann dir nichts mehr vorspielen, kann mir nichts mehr vorspielen. Ich kann niemandem mehr eine Freundschaft vorspielen, die es nie gab!“
werde ich auch etwas entschlacken. Aber eigentlich mag ich Chellis pathetische Worte, vor allem, da sie durch eine kurze, angehängte Erklärung für mich eigentlich stimmig wirken.

@bernadette
Über das Kosewort "Liebling" muss ich noch nachdenken. Aber ich mag die Stelle

„Nein, Liebling, ich liebe dich nicht.“
Die Ambivalenz der Freundschaft kommt dabei für mich eigentlich ganz gut raus.. Aber ich lasse es mir nochmal durch den Kopf gehen.
Die Drohung werde ich auch noch entschlacken und das Ende überarbeiten.

Liebe Grüße
Nala

 

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