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Ein Kind

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18.11.2001
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23

Ein Kind

„Wink deinem Papa doch noch einmal zu.“
Mama lächelt, schaut aber ganz traurig aus.
„Aber ich seh’ ihn gar nicht.“
„Sieh doch nur, dort oben, da ist er hingegangen.“
Kinderaugen blicken in die unzähligen Wolken.
Da soll er hingegangen sein?
„Warum hat er uns denn nicht mitgenommen?“
„Er hat selber nicht gewusst, dass er gehen würde.“
Schwere Stimme, schwere Worte.
Jetzt guckt sie mich nicht mehr an.
„Aber man weiß doch, wo man hingeht, wenn man wo hingeht.“
„Der Papa hat es nicht gewusst.“
Warum schaut sie so? Das ist doch nur der Himmel!
„Mama.“ Ich ziehe ihr am Ärmel. Sie weint wieder Krokodilstränen.
„Was denn?“
„Wann kommt er denn zurück?“

 

Schön geschrieben!
Ich kann mir die Szene gut vorstellen.
Kinder betrachten Situationen unvoreingenommen. Das wird hier gut dagestellt.
Es ist kurz aber aussagekräftig. :)

[Beitrag editiert von: Kemei am 05.12.2001 um 16:27]

 

Hallo Pfirsichtörtchen,

okay. Ernstes Thema (Frühzeitiger Tod des Vaters, das Kind kann oder will es noch nicht begreifen) aber...

Herjeh! Ich weiß gar nicht, wie ich das richtig ausdrücken soll. Ich denke, das hätte man durchaus anders und besser machen können, als einen Dialog zu benützen.

Andererseits ist es aus der Sicht des Kindes beschrieben... von daher vielleicht sogar gerade deswegen so von dir gewählt.

Nun ja. Sei es drum. Wenigstens ist noch ein Sinn erkennbar, nicht so wie bei einer anderen Geschichte...

Sodele!

Poncher

 

Okay,

extrem begeistert bin ich nicht, aber Ponch hat Recht...die Szene erfolgt aus der Sicht des Kindes und muss deswegen Naivität und Unwissenheit enthalten...in dem Sinn ist der Text trotz seiner Kürze abgerundet, Motiv und Intention sind relativ eindeutig...

ein Kritikpunkt (sorry, kann's nicht lassen): die Perspektive ist nicht ganz eindeutig...erst heißt es...

Kinderaugen blicken in die unzähligen Wolken.

...also auktoriale oder personale (weiß ich hier selber nicht so genau) Erzählsituation...später dann aber...

Ich ziehe ihr am Ärmel. Sie weint wieder Krokodilstränen.

...Ich-Erzählsituation.

Ich glaube, Du warst Dir dieses Erzählerwechsels nicht bewusst, mich hat er in Anbetracht der Kürze des Textes und der Form halber aber etwas gestört.

Grüße,
San

 

Hallo,meine Kinder sind zwischen 9und 3Jahre alt,dieälteste versteht das, wenn Jemand stirbt das es"Kein"zurück gibt,alsodie"Geschichte"trifftauf Kinder die nicht älter als 5Jahre sind zu.Das weissich weildas jüngste von mir hin und wieder fragt wann Opa wieder kommt.Nur Kleinkinder verstehen das noch nicht.
Gruß:
Anja!!
;)

 

Merci für alle Kommentare!!!
@ Poncher: Die Geschichte stammt nicht von mir. Sie kommt aus dem Leben, welches so ist, sich in dieser Art zeigt. In welcher Weise hättest du es ausgeführt? Und: Muss es spektakulär sein?
Und: Bei welcher Story fehlt dir der Sinn?
@ Rabenschwarz: Darling, es ist die neutrale Erzählperspetkive. Und wenn man etwas so kurzes liest, darf der Verfasser auch verlangen, dass der geneigte Leser nicht alles mundgerecht drapiert haben muss, sondern sich auf einen völlig klaren, sinnigst vorhandenen Perspektivwechsel auch einstellen kann. Stilmittel!
@ Anja: Vielen Dank für deinen Comment. Meine Schwester war fünf.

 

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