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Ein Licht in tiefster Finsternis

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19.08.2006
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Ein Licht in tiefster Finsternis

Ein Licht in tiefster Finsternis


Es war dunkel, kalt und feucht. Der Lichtkegel der Taschenlampe flutete nur einen kleinen Teil der Höhle. Umgeben von beißenden Schatten wurde ich tiefer und tiefer in das schwarze Loch gesaugt. Ein warmer roter Bach bahnte sich seinen Weg über meinen Zeigefinger. Er entsprang einer Wunde, deren Ursprung ich nicht kannte. Ein angenehmes Gefühl der Wärme schwappte durch meinen Körper. Wärme in kalter Finsternis.

Als ich zu dem unterirdischen See kam, pausierte ich. Ich blickte in das Wasser und sah mein verzerrtes Gesicht. Es war geprägt von Trauer, Schmerz und Einsamkeit. Schnell wandte ich mich ihm ab. Der innere Dialog schrie nach Aufmerksamkeit und setzte sich spielend leicht gegen mein schutzloses Ich durch.
„Du hast es geschafft. Stolz kannst du sein. Stolz auf dich. Das erste Mal in deinem Leben hast du das Recht dazu, dich, aufgrund deiner Taten, gut zu fühlen.“
Die Wärme verwandelte sich nun in Hitze. Schweißperlen kullerten meine Stirn herab. Ein salziger Geschmack klebte in meinem Mund.
„Deine Eltern werden ebenfalls beeindruckt sein. Sie haben dir nie etwas zugetraut. Alles haben sie dir abgenommen. Erziehung nannten sie das. Das Wort Sklaverei wäre an dieser Stelle angebrachter gewesen. Hoffentlich empfinden sie nur ein wenig von dem, was du dein Leben lang durchmachen musstest, wenn sie sehen, dass sie ihren eigenen Sohn nicht kannten“.

Die türkisblaue Farbe wich langsam aus dem See und musste sich einem Rotton geschlagen geben. Ich verstand nicht, was um mich herum geschah. Was verstand ich auch schon. Es wurde immer heißer und heißer. Mein T-Shirt klebte an mir wie eine Klette. Ich wollt es ausziehen, aber die Kraft hatte meinen Körper verlassen.
„Mach dir keine Sorgen. Schon sehr bald wird es dir besser gehen. Das verspreche ich dir. Hör einfach auf mich. Tu was ich dir sage! Jetzt!“.
Leere
Leere
Leere

Als die Gedanken wieder kamen lag ich auf dem Boden. Es war dunkel. Erkennen konnte ich nichts. Ich versuchte mich zu bewegen, schaffte es aber nicht.
Leere
Leere
Leere

Ein Geräusch ließ die Leere noch mal verschwinden. Es hörte sich wie ein Klopfen an. Ich wußte nicht, wo ich mich befand. Die Dunkelheit füllte alles, was mich umgab. Plötzlich drang ein kleiner Lichtstrahl in die Schwärze, der breiter und breiter wurde. Eine Frau trat aus dem Licht in die Finsternis. Sie schaute mich mit leblosen Augen an. Langsam öffnete sie ihren Mund. Der Schrei der ihm entwich, klang wie Gesang in meinen Ohren. Sie bückte sich zu mir, berührte mich jedoch nicht. Dafür schaute sie mir tief in die Augen. Ihr Mund bewegte sich, doch ich verstand nichts von dem, was sie zu sagen schien. Alles Klang wie Musik. Harmonisch und schön. Als sie aufstand hielt sie etwas in der Hand, das sie wohl auf dem Boden gefunden hatte. Sie starrte es reglos an und ließ es singend fallen. Es landete direkt neben mir auf dem Boden. Nun erkannte ich den Gegenstand und schlief ruhig ein.

 

Hallo liebe Community,

ich hab mich mal ganz langsam ans Horrorgenre herangewagt. Da ich noch ein Schreibneuling bin, würde ich micht freuen, wenn ihr mich nicht sofort in der Luft zerreißt sondern konstruktive Kritik übt :) Nur so kann ich lernen und mich verbessern. Helft mir dabei!

Lieben Dank

Der Elektrotraeumer

 

Hey lea victoria ,

vielen Dank für deine umfangreiche Antwort. Ich hätte nicht gedacht, dass der Text solch eine Interpretation zuläßt. Möchte jetzt allerdings nicht zu viel verraten, vielleicht können andere herauslesen, was in meinem Kopf vorging, als ich den Text schrieb. Seine Geburt erlebt er jedenfalls nicht wieder. Hab an etwas anderes gedacht...

Die Fehlerchen werde ich sofort beheben...

Nochmals einen lieben Dank :shy:

Elektrotraeumer

 
Zuletzt bearbeitet:

Ok, bitte sehr, bitte gleich!

Deine Geschichte ist eine schwer verständliche, symbolhafte Geschichte. Das sechsmalige "Leere" steht da ja nicht zufällig. Denn deine Geschichte hat verdammt viel Leerstellen.

Da geht ein Ich in eine Höhle, erblickt sich selbst im Spiegel des Sees und hält einen Dialog mit sich. Und dann hat es da wohl so etwas wie eine Initiation in ein neues Leben. Dass er in einer Höhle ist und dieses Erlebnis durch eine Frau hat, lässt tiefenpsychologisch wohl tief blicken.;) Eine Wiedergeburt? :D

Ob das Blut, das er an sich spürt, aus einer Wunde von IHM stammt, wo die Wunde herrührt, welche Tat er vollbracht hat, warum er anfangs traurig, wehmütig und einsam ist, was die Frau am Ende sagt, was sie fallen lässt, alles das wird nicht gesagt. Ich weiß schon, dass diese Auslassungen Absicht sind, aber als Leser wird man den Eindruck nicht los, dass hinter den vielen symbolhaften Handlungen nicht wirklich viel steckt, da du einfach zu WENIG mitteilst. Sicher, es liegt nahe, dass das Leid durch die Eltern erzeugt wurde, aber sonst???

Dann hat der Text, da ja symbolhaft, eine gewisse "Schwere" an sich, die aber durch gewisse Wörter aufgehoben wird. Diese haben einen ironischen oder flappsigen Unterton und unterlaufen so vielleicht die Aussage des Textes als Ganzes.

z.B:

Der innere Dialog schrie nach Aufmerksamkeit und setzte sich spielend leicht gegen mein schutzloses Ich durch.

Schweißperlen kullerten...

Die türkisblaue Farbe wich langsam aus dem See und musste sich einem Rotton geschlagen geben.

Mein T-Shirt klebte an mir wie eine Klette.


Diese ganzen Zitate passen nicht zum Grundton der Geschichte.

Und noch was:

Deine Eltern werden ebenfalls beeindruckt sein. Sie haben dir nie etwas zugetraut. Alles haben sie dir abgenommen. Erziehung nannten sie das. Das Wort Sklaverei wäre an dieser Stelle angebrachter gewesen.

Nein, ich finde nicht, dass das Wort "Sklaverei" hier angebracht ist! Jemanden alles abzunehmen ist einfach keine Sklaverei!


Es steckt einfach zu wenig in deiner Geschichte. Oder zu zeigst zu wenig, was du eigentlich sagen willst! Ich nehme doch an, dass hier ein persönliches Erlebnis dahintersteckt. Es bleibt alles zu vage und nebulos.

Aber es spricht für dich, dass du begierig auf Kritik bist! :) Das ist etwas, was vielen mangelt.

Liebe Grüße
Andrea

 

Ja, und der Zeigefinger ist in Wirklichkeit sein Schwanz? :lol: Da kann man viel hineinlegen.....

 

Mal schaun, was unser elektrischer Träumer selbst dazu zu sagen hat! :)

 

ok ok, hier das licht in tiefster finsternis:


ich wollte einen jungen erschaffen, der aufgrund einer lieblosen erziehung, die liebe zu sich selbst und allen mitmenschen verliert. gedemütigt von schuldgefühlen und hass gegen sich selbst, will er seinem leben ein ende machen.

Es war dunkel, kalt und feucht. Der Lichtkegel der Taschenlampe flutete nur einen kleinen Teil der Höhle. Umgeben von beißenden Schatten wurde ich tiefer und tiefer in das schwarze Loch gesaugt. Ein warmer roter Bach bahnte sich seinen Weg über meinen Zeigefinger. Er entsprang einer Wunde, deren Ursprung ich nicht kannte. Ein angenehmes Gefühl der Wärme schwappte durch meinen Körper. Wärme in kalter Finsternis.
Diese ersten 3 Sätze beschreiben sein Seelenleben. Die beißenden Schatten sind die negativen Emotionen die ihn aus seiner kleinen, sicheren Höhle verjagen wollen. Er hat verlernt die innere von der äußeren Welt zu unterscheiden. Er nimmt nicht bewusst wahr, dass er sich die Pulsader aufscheidet und sieht nur den Blutbach.

Als ich zu dem unterirdischen See kam, pausierte ich
Der unterdische See ist in seinem Kopf existent. In Wirklichkeit ist der See die Badewanne. Er befindet sich die ganze Geschichte über im Badezimmer. Seelenbilder vermischen sich mit der Realität. Die Unterscheidung gelingt ihm nicht mehr. Mal nimmt er einen fetzten der äußeren Realität wahr, mal erschafft er sich ein eigenes Bild.

Die türkisblaue Farbe wich langsam aus dem See und musste sich einem Rotton geschlagen geben

Das Blut tropft in die Badewanne und das Wasser wird rot.

Mach dir keine Sorgen. Schon sehr bald wird es dir besser gehen. Das verspreche ich dir. Hör einfach auf mich. Tu was ich dir sage! Jetzt!

Sein Hass gegen die Eltern treibt ihn dazu, sich auch die zweite Pulsader aufzuschneiden. Um den Schmerz nicht wahrnehmen zu müssen, sitzt er in seiner Höhle und verschließt sich vor der Wirklichkeit. Sein beflecktes Unterbewußtsein hat komplett von ihm Besitz ergriffen. Es wird ihm besser gehen, weil er weiß, dass seine Eltern leiden werden.

Als die Gedanken wieder kamen lag ich auf dem Boden. Es war dunkel. Erkennen konnte ich nichts. Ich versuchte mich zu bewegen, schaffte es aber nicht.

Er wurde kurz ohnmächtig, erlang das Bewusstsein aber nochmals wieder.

Den Rest könnt ihr euch wohl selber zusammenreimen...


Hmmm, war wohl ein bisschen zu optimistisch, als ich dachte, dass diese Geschichte so interpretiert werden könnte, wie ich es mir vorgestellt habe. Welche Einzelheiten müsste ich denn eurer Meinung nach noch einbauen, um die verständlicher zu machen.

Ach ja
@ Andrea

Lieben Dank für deine kritischen Worte. Kann bestimmt viel von dir lernen ;)

Elektrotraeumer

 

hi träumer,

sehr kryptisch, aber nicht ohne Reiz
Du lässt mMn in Wenig zu viel Interpretationsspielraum. es ist gut den Leser zu fordern, aber das hier ist vielleicht ein bisschen arg viel davon.
So erging es zumindest mir :Pfeif:

grüßlichst
weltenläufer

 

Servus Elektrotraeumer!

Da ich noch ein Schreibneuling bin, würde ich micht freuen, wenn ihr mich nicht sofort in der Luft zerreißt sondern konstruktive Kritik übt Nur so kann ich lernen und mich verbessern. Helft mir dabei!

Ehrlich gesagt fällt es mir ziemlich schwer deinem frommen Wunsch zu entsprechen. Du lieferst hier die Kurzvariante einer extrem gekürzten Kurzgeschichte ab, lädst den Text noch dazu mit bedeutungsschwangerer Symbolik auf und verschweigst dem Leser gleichzeitig notwendige Informationen zum Verständnis.

Grundsätzlich bin ich ja ein Fan von lustigen Ratespielchen, aber Interpretationen ins Blaue hinein sind dagegen eine echte Zumutung (siehe auch Deutsch Leistungskurs).

Was will uns der Autor wohl mit seinem kryptischen Text wissen lassen? Hat der Prot etwa einen Mord begangen, nur um sein weibliches Opfer als Zombie wieder auferstehen zu lassen? Ist alles nur ein Traum, der die Einsamkeit und Verwirrtheit des Prots beschreiben soll oder hat sich der Typ einfach nur beim Tropfstein-Besichtigen verlaufen und dabei den Verstand verloren? :hmm:

Okay, okay, du outest dich immerhin selbst als Neuling und dein Schreibstil ist makellos. Das ist allerdings auch kein Kunststück, da du es ja nebenbei versäumt hast, eine "echte" Handlung zu erzählen und mein Kommentar jetzt schon fast länger ist als deine gesamte Geschichte.

Bitte nimm beim nächsten Mal das Wort Kurzgeschichte nicht all zu wörtlich und klär mich auf, was du mit deinem Text aussagen willst. Vielleicht stellt mich die Auflösung ja gnädig.

Bis dahin bewerte ich deinen mysteriösen Beitrag mit 4 von 10 ratlosen Punkten.

Ciao, Marvin

 

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