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Ein rotes Kleid

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11.05.2005
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Ein rotes Kleid

Er ging durch eine graue Stadt.
Seine Schritte führten ihn die grauen Straßen entlang. Vor bei an grauen Häusern. An grauen Menschen. An grauen Computern.
Überall waren sie – die modernen PCs der heutigen Zeit.
Wohin sein Blick auf fiel, sie waren überall.
Rote. Grüne. Blaue. Graue.
Er sah nur graue Computer, und hier und da blinkten monoton die kleinen Lichter der grauen Laptops.
Alles war Grau. Keine Farben. Nur Grau. Überall.
Graue Fenster starrten ihn an. Dunkel und ohne Licht. Leblos. Abstoßend.
In manchen Fenstern brannten Halogenlampen – ein kalter Schein in der Dunkelheit. Ohne Wärme.
Und er starrte zurück in die dutzend, grauen Augen.
Fern klingelte eine NET.
Sie raste an ihm vorbei.
Das Cockpit – verlassen – blinkte. Wieder ein Computer.
Heute ging ohne sie gar nichts mehr.
Der Mensch war auf sie angewiesen – auf die künstliche Intelligenz.
Wie erbärmlich, dachte er. Erbärmlich. Schwach.
Etwas kaltes, metallisches rempelte ihn an.
Er drehte sich zwischen den Menschen um.
Ein Roboter verschwand in der Menge. Ein Android – künstliche Intelligenz.
Niemand sagte etwas. Kein Singen. Kein Glück. Kein Lachen.
Ein Vogel zwitscherte in einem der grauen, dürren Bäume. Klein. Grau.
Er sah gleichgültig zur Seite.
Es war nur ein Vogel. Nur ein Vogel. Unbedeutend. Unwichtig. Wertlos.
Die Menschen zogen träge an ihm vorbei.
Er blieb stehen und sah die graue Häuserfront entlang, als suche er etwas in der Ferne. Grau.
Seine Hand drückte sacht die Knöpfe neben der Glaswand.
Ein kleiner, grauer Laden mit grauen Regalen. Kisten. Truhen. Ein PC an der Kasse.
Schon wieder, seufzte er innerlich.
Er tauschte ein PC-Spiel gegen Geld. Grau gegen Grau.
Die vielen Lichter auf der Straße blendeten ihn, als er den Laden verließ.
Gelangweilt begab er sich auf den Weg heim.
Ein graues Stofftier kullerte vor seine Füße – ein Teddybär. Grau, mit nur einem Ohr. Ein Flicken auf dem Bauch.
Er starrte den grauen Bär an. Das es so was noch gab?
Ein Stofffetzen zusammengenäht. Wertlos. Langweilig. Nichts Besonderes.
Er hob den Bär auf.
Wie langweilig, dachte er.
Achtlos warf er den Bären wieder in den Dreck.
„Du hast Teddy wehgetan!“, sagte eine Stimme neben ihm.
Er fuhr zusammen und drehte sich um.
Ein kleines Mädchen stand vor ihm. 9 Jahre alt. Ein Mädchen in einem roten Kleid.
Ein rotes Kleid in einer grauen, trostlosen Stadt.
„Du hast meinem Teddy wehgetan!“
„Deinem Teddy?“
„Ja!“, sagte das Mädchen vorwurfsvoll.
Es hob den Bären hoch und strich sanft über sein Ohr.
„Wie heißt du?“, fragte es.
„Hmm?“
Er sah das Kind staunend an.
„Wie heißt du?“
„G18A21“
„Das ist aber ein komischer Name.“
Das Mädchen lachte. Das rote Kleid flatterte im Wind.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo verlorener Traum,

irgendwie passt dein Nickname zur Geschichte - ziemlich depressiv. Sie zu bewerten fällt mir ehrlich gesagt schwerer als gewöhnlich, ich weiss nicht so recht woran das liegt. Na ja, ich versuch es mal:

Der Auftritt des Mädchens am Schluss ist natürlich extrem klischeehaft (siehe Schindlers Liste) und doch hab ich mich über das Bisschen Farbe in der Geschichte gefreut und der Dialog ist gut geschrieben. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, wie das "G18A21" zu verstehen ist. Heisst das, dass auch "er" eine Art Roboter oder was auch immer ist? Sollte es so sein, fände ich das Ende enttäuschend, denn so "vermenschlichst" du Computer und Roboter etc. viel zu sehr (und der Plot ist auch nicht neu). Sowieso denke ich, dass du das wenige Futuristische deiner Geschichte streichen und sie so in die Gegenwart versetzen könntest, denn im Prinzip kann man (mit einem gewissen Hang zum Pessimismus) auch das Jetzt auf diese Art beschreiben.

Was mir noch fehlt, ist so etwas wie einen Spannungsaufbau. Ich glaube nicht, dass eine wirkliche Handlung hier nötig ist, aber in der ersten Hälfte weiss man gar nicht, weshalb weiter zu lesen weil keine interessante Szene oder Auflösung angekündigt wird. Ein Vorschlag: Er könnte das Mädchen schon viel früher sehen und ihr folgen. Dann weiss man, was einen erwartet und man kennt auch einen Grund, sich durch das endlose Grau der ersten Zeilen zu quälen (ja, irgendwie übertreibst du es schon etwas mit dem "grau" ...).

Der Schreibstil ist übrigens durchaus gelungen und es gibt einige schöne Stellen (zB "Er tauschte ein PC-Spiel gegen Geld. Grau gegen Grau."), der eine oder andere Fehler wäre aber noch zu entdecken.

Zum Schluss heisse ich dich natürlich noch willkommen hier - der Einstand war, soweit ich das sagen kann, alles andere als schlecht!

Viele Grüsse,
Sorontur

 

hallo ertsmal ^^
danke für die kritik *freu*

also... er ist kein roboter oder ähnliches... nein nein... er ist schon ein menschliches wesen ^^ aber er brauchte ja nun noch nen namen... und der stammte nicht von mir... meine mutter hat den vorgeschlagen udn wenn ich das mal übersetzen darf ^^ sein namen bedeutet eigentlich "GRAU"... ja ich weiß... total kreativ -.- beschwert euch bei meiner mutter -.-''

 

verlorener.traum schrieb über ihre Geschichte:
das ist... wenn man es genau nimmt... das erste... aber auch wirklich das allererste werk, das je aus meiner feder geflossen ist ^^

Solche Bemerkungen bitte in ein separates Posting unter die Geschichte setzen. Danke und willkommen in der SF-Rubrik von kurzgeschichten.de! :)

 

Zur Geschichte:
24x "grau". Ehrlich gesagt hatte ich spätestens nach dem 5. verstanden, was Du meinst :shy:
Dann hast Du etwas viele Absätze gemacht. Ansonsten gibt es sprachlich nichts einzuwenden. Wenn das tatsächlich Dein erstes Werk ist, kann man Dir für die gelungene Sprache nur ein Lob aussprechen.
Inhaltlich bleibt die Story eher oberflächlich, allein schon wegen der Kürze und des endlosen Grau, das nicht nur eintönig wirkt (das soll es sicher auch), sondern auf Dauer einfach langweilt.
Die Schlussszene mit dem Farbtupfen erinnert natürlich an Schindlers Liste, und ist daher auch nicht wirklich neu. Im Grunde hast Du Bilder zusammengefügt, ohne eine richtige Geschichte zu erzählen. Auch der Name des Jungen ist nur ein Bild, eine Idee, die keinen wirklichen Zusammenhang mit dem Rest hat. Oder was ist der Grund dafür, dass der Junge eben nicht Grau, sondern G13A21 heißt? Es wäre schön, wenn es einen tieferen Sinn dahinter gäbe, denn die Idee an sich ist gut.

Fazit: sprachlich streckenweise gut, inhaltlich eher zusammenhanglose Aneinanderreihung von Szenen; kein Spannungsbogen.

Wenn Du mit Deinen sprachlichen Fähigkeiten eine "richtige" Geschichte erzählst, darf man jedenfalls darauf gespannt sein.

Uwe
:cool:

 

es hat schon n grund, dass der junge nicht einfach nur grau heißt... und ähm... schindlers liste kenn ich nicht... ehrlich nicht... hab gar nicht gewusst, dass sowas drin vorkommt ^^'' sonst häte ich das garantiert anders gemacht... also.. mit dem namen seh ich schon nen zusammenhang zum rest.aber das mag jeder sehen, will ^^

 

Hi verlorener.traum,

zunächst mal willkommen in der esse der kaderschmiede KG.de :D !

positiv an deiner story ist der versuch eines neuen sprachlichen Weges.

das ist aber leider schon alles. ich muß uwe recht geben, wenn ihm der spannungsbogen abgeht.
mir ist das ganz zu expressionistisch.
ich meine, wenn du versucht hast die eintönigkeit einer binären welt darzustellen, so ist es dir gelungen.
genau aus dem grund lese ich aber auch nix, was computer geschrieben haben ;) !

der vergleich mit schindler's liste und A.I. hat sich mir auch aufgedrängt.

im großen und ganzen bin ich verwirrt und etwas gelangweilt.

wie dem auch sei. sprachlich was neues.
freu mich auch auf eine handfeste story.

bg, LE

 

Salut verlorener.Traum,

Mir hat Dein Text leider nicht gefallen. Das liegt daran, das inhaltlich nicht viel passiert und die Charaktere ziemlich blass bleiben. Ich vermute das mit dem Namen G18A21 soll grau bedeuten, weil der 18. Buchstabe im Alphabet ein R ist usw.
Sprachlich finde ich es schon okay geschrieben, aber die Sätze sind mir zu abgerissen, zu stichwortartig. Was zumindest den Vorteil hat, das man flott durch den Text kommt. Dadurch hinterlässt er aber auch keine Spuren.

Den Titel der Geschichte finde ich nicht schlecht. Hatte auch schon beim Lesen des Titels die Szene in Schindlers Liste vor Augen, wo das Mächen in dem roten Kleid läuft. Ich frage mich auch welche Rolle das rote Kleid spielen soll, das er in der grauen Welt so in den Vordergrund gerückt wird.

Gruß! :)
Thorn

 

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