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Ein Soldaten-Tag

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03.06.2006
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Ein Soldaten-Tag

Ein Soldaten-Tag

Es ist einer jener Tage, in der die Welt tief Luft zu holen scheint, einer der Tage an denen alles still steht. Schon den ganzen Tag brannte die Sonne vom Himmel, die Strassen und die Felder flimmern in der sengenden Hitze des Tages. Um die Soldaten herum brummt das Leben der Stadt, das stille aber beständige Brummen des Lebens. Man hört das Hupen von Autos, das aufheulen von Motoren, das Dröhnen von Baumaschinen, das kratzen von Metall auf Asphalt. Es wird gelebt, gearbeitet geliebt aber auch gehasst, es geht voran und doch steht alles still.
Die Infanteriesoldaten sind auf einer Fusspatrouille, es ist das erste mal das sie in dieser Stadt sind. Ein Sprachmittler ist bei ihnen um bei der Verständigung mit Einheimischen zu helfen. Weil es so heiss ist sind keine Menschen auf den Strassen, es ist wie ausgestorben, nur die Geräusche des Stadtzentrums sind zu hören, doch hier, in den äusseren Bezirken ist nichts zu hören bis auf das heisere Gebell einiger ängstlicher Hunde. Ein heisser Wind wirbelt gelben Staub auf, die Männer atmen ihn ein, er hinterlässt einen Geschmack nach Metall und Erde auf der Zunge. Die vier Soldaten und ihr Sprachmittler kommen auf einen Platz der aus zersplitterten Pflastersteinen besteht. Geschäfte grenzen an den Platz an, doch sie sind alle dunkel, es ist zu heiss um zu arbeiten, niemand ist zu sehen. Der Gruppenführer geht weiter, er gibt die Richtung an. Man geht in eine kleine Gasse, die steil nach unten Richtung Stadtzentrum führt. Kaum jemand hört als der Sprachmittler etwas flüster: „Bombengasse...“. Ohne es zu wissen gehen die jungen Soldaten in die sogenannte Bombengasse. Schnell bemerken sie die Veränderungen um sich herum, links und rechts stehen nur noch Ruinen, die Häuser sind zerbombt, zerstört und verlassen. Es scheint keine Hoffnung mehr zu geben in dieser Strasse und dieser Glaube färbt auf die Männer ab, sie werden still, kehren in sich. Auf der linken Seite steht ein Haus, aus dessen ehemaligem Eingang ein überwucherter Schuttberg herausragt, es gibt keine Fenster mehr, das Dach ist eingestürzt und die Mauern sind rissig und zerfallen mit jedem Tag mehr der vergeht. Etwas weiter die Strasse hinunter sieht man einen ausgebrannten Dachstuhl, die Balken sind noch vorhanden, doch sie sind völlig schwarz vom Feuer welches an ihnen genagt hatte. In dieser Strasse lebt nichts und niemand mehr. Es ist noch stiller als vorher und irgend ein Unheil scheint in der Luft zu liegen und sich auf die Männer zu senken. Sie werden nervös, blicken um sich als erwarteten sie irgend etwas schreckliches. Ohne es zu merken gehen sie näher zu einander, schauen sich an, als ob es das letzte mal ist, es wird nicht mehr gesprochen, nur noch leise geseufzt und tief geatmet. Und dann an diesem Punkt ohne Hoffnung hören sie es, ein fernes Gemurmel, wie das plätschern eines munteren Bächleins. Sie wissen nicht was dieses Geräusch ist, gehen weiter, ein jeder sucht nach dem Ursprung des Geräusches. Es wird lauter und man kann es jetzt erkennen, es ist das Lachen von Kindern die irgend ein Spiel spielen. Die Soldaten blicken um sich suchen die spielenden Kinder und dann erblicken sie die Kinder. Sie spielen fangen in der Ruine eines Hauses wo nur noch die Aussenmauern stehen. Im Innenhof des Hauses ist in den vergangenen Jahren kräftiges grünes Gras gewachsen wo einst der Schutt und Asche war. Und auf diesem grünen Teppich der so verloren aussieht inmitten der Steinwüste spielen die Kinder barfuss, sie lachen und kichern, haben rote Wangen. Die haare der kleinen Mädchen und Jungen glitzern in den Sonnenstrahlen die durch die Risse und Lücken im Mauerwerk fallen. Die Kinder wissen nichts vom Krieg und den Dingen die an diesem Ort geschahen, sie sind zu jung. Völlig vergessen von der Welt um sie herum zufrieden mit einem Spielplatz aus Steinen sind sie glücklich mit dem was sie haben.
Der Mut der Soldaten steigt wieder, die Last dieser Strasse liegt nicht mehr so schwer auf ihren Schultern, auch wenn es keiner von ihnen laut ausspricht sind sie sich doch alle einig. Die Hoffnung lebt, sie kann nicht sterben, den sie spielt dort hinten auf grünem Gras das aus dem Schutt und der Asche gewachsen ist welches von den Menschen auf diese Welt gebracht wurde.


Anmk.: Dies ist so passiert, ich musste jedoch einige Dinge anpassen, sowie Ortsnamen streichen, da ich diese hier nicht schreiben darf.

 

Salü Christoph Mathis,

Du beschreibst offenbar einen Auslandeinsatz, denn hier gibt es kaum einen städtischen Randbezirk der verbombt ist. Das könntest Du aber im Text erwähnen, ohne damit gleich militärische Geheimnisse zu verraten. Es gibt doch genügend Länder und Städte, wo Bomben fallen...

Mir scheint, aus eigener Betroffenheit, hältst Du Dich im Text sehr zurück, beschreibst Fakten wie von aussen - so bleibt dann auch der Leser/die Leserin 'aussen vor' und das ist doch schade.

Ein paar öfters könntest Du auch Absätze einfügen. Der Text wird dann lesbarer. Hast auch noch ein paar grammatikalische Fehler drin. Aber ich bin nicht so gut im korrigieren.

Lass Dir's nochmal durch den Kopf gehen. Das Thema wäre es wert.

Gruss vom Sarganserland ins Aargau,
Gisanne

 

Hi Christoph!

Also, stürzen wir uns direkt hinein...

Ein Soldaten-Tag
Kein schöner Titel. Irgendwie zu plakativ und darüberhinaus auch missverständlich, denn es geht hier ja nicht um einen ganzen Tag, sondern höchstens um ein paar Minuten.

Es ist einer jener Tage, in der die Welt tief Luft zu holen scheint, einer der Tage an denen alles still steht.
Passabler Einstieg. Allerdings rate ich dir dringend, nach "steht" einen Absatz einzufügen.

Schon den ganzen Tag brannte die Sonne vom Himmel, die Straßen und die Felder flimmern in der sengenden Hitze des Tages.
Hier eine allgemeine Kritik. Ist es nicht klar, dass die Sonne vom Himmel scheint? Wie wäre es mit folgendem Satz:
Straßen und Felder flimmern in der sengenden Hitze des Tages.

Um die Soldaten herum brummt das Leben der Stadt, das stille aber beständige Brummen des Lebens. Man hört das Hupen von Autos, das Aufheulen von Motoren, das Dröhnen von Baumaschinen, das Kratzen von Metall auf Asphalt.
Substantivierte Verben werden, der Artikel lässt's erahnen, groß geschrieben.

Es wird gelebt, gearbeitet, geliebt aber auch gehasst, [geflaulenzt, gestorben.] Es geht voran und doch steht alles still.
Es geht voran und alles steht still? Klingt poetisch, ist es aber nicht. Es ist unlogisch. "Geschichten schreiben heißt Entscheidungen fällen."

Die Infanteriesoldaten sind auf einer Fußpatrouille, es ist das erste Mal, dass sie in dieser Stadt sind.
Once again: Infanteriesoldaten sind selten anders als zu Fuß unterwegs. Außer natürlich sie werden irgendwohin gekarrt, dann sitzen sie in LKWs. Das erschließt sich einem im Übrigen, wenn man weiß, dass sie im 16. Jahrhundert "Fußvolck" genannt wurden.

Ein Sprachmittler ist bei ihnen, um bei der Verständigung mit Einheimischen zu helfen.
Das kleine Wörtchen "um" ist eine Infinitivkonjunktion und Konjunktionen leiten Nebensätze ein.

Weil es so heiß ist, sind keine Menschen auf den Straßen, es ist wie ausgestorben, nur die Geräusche des Stadtzentrums sind zu hören, doch hier, in den äußeren Bezirken ist nichts zu hören bis auf das heisere Gebell einiger ängstlicher Hunde.
Ja, wie nun, was? Hören sie die Geräusche aus dem Zentrum oder nicht? Wenn ja, hören sie mehr, als dass Gebell der Hunde. Wenn nicht, ergibt die Zentrums-Sentenz keinen Sinn.

Ein heißer Wind wirbelt gelben Staub auf. Die Männer atmen ihn ein, er hinterlässt einen Geschmack nach Metall und Erde auf der Zunge.
Nun, Erde sollte normal sein. Aber Metall? Welches? Diese Verbindung aus Erde und Metall scheint dir wichtig zu sein. Wenn es so ist, dann ginge es bestimmt auch etwas präziser.

Die vier Soldaten und ihr Sprachmittler kommen auf einen Platz, der aus zersplitterten Pflastersteinen besteht. Geschäfte grenzen an den Platz an, doch sie sind alle dunkel, es ist zu heiß, um zu arbeiten, niemand ist zu sehen.
1. Kommaregeln pauken! 2. Ich verstehe es nicht: Mal brummt das Leben, Baumaschinen dröhnen und dann ist es wieder zu heiß, um zu arbeiten. Man hört nichts und dann doch wieder was. Ehrlich, das sind Logikfehler, die du bereinigen musst!

Der Gruppenführer geht weiter, er gibt die Richtung an.
Man könnte meinen, dass das "Richtung vorgeben" seine Aufgabe ist.

Man geht in eine kleine Gasse, die steil nach unten Richtung Stadtzentrum führt. Kaum jemand hört, als der Sprachmittler etwas flüstert: „Bombengasse...“.

Ohne es zu wissen[,] gehen die jungen Soldaten in die sogenannte Bombengasse.
Hier kann ein Komma gesetzt werden, muss aber nicht. Was aber auf jeden Fall klar sein muss, ist, was die Jungs nicht wissen. Wissen sie nur nicht, dass es sich hier um die "sogenannte Bombengasse" handelt oder wissen sie etwa nicht, dass sie "gehen". Ich weiß, das klingt nach Haarspalterei. Aber letzten Endes möchtest du doch etwas Bestimmtes ausdrücken, oder?

Schnell bemerken sie die Veränderungen um sich herum, links und rechts stehen nur noch Ruinen, die Häuser sind zerbombt, zerstört und verlassen.
Wie lautet die Definition von "Ruine" gleich noch mal? Ach ja, "zerfallen[d]es Bauwerk, Trümmer". Ja, ja, ich weiß! Aber da müssen wir jetzt durch, auch wenn's schwerfällt.

Es scheint keine Hoffnung mehr zu geben in dieser Straße und dieser Glaube färbt auf die Männer ab, sie werden still, kehren in sich.
Stopp! Scheinbare Hoffnungslosigkeit ist ein Glaube? Wie nennt man die Gläubigen? "Desperationisten"? Guter Mann, das ist Unfug!

Auf der linken Seite steht ein Haus, aus dessen ehemaligem Eingang ein überwucherter Schuttberg herausragt, es gibt keine Fenster mehr, das Dach ist eingestürzt und die Mauern sind rissig und zerfallen mit jedem Tag mehr, der vergeht.
Ruinen, Ruinen, Ruinen.

Etwas weiter die Strasse hinunter sieht man einen ausgebrannten Dachstuhl, die Balken sind noch vorhanden, doch sie sind völlig schwarz vom Feuer, welches an ihnen genagt hat.
Bitte keinen Plusquamperfekt, wenn du eine Geschichte im Präsens schreibst.

In dieser Strasse lebt nichts und niemand mehr. Es ist noch stiller als vorher und irgend ein Unheil scheint in der Luft zu liegen und sich auf die Männer zu senken.
Ruinen, Ruinen, ... "Noch stiller als vorher"? Also, das mit den Geräuschen hast du irgendwie nicht im Griff.

Sie werden nervös, blicken um sich, als erwarteten sie irgend etwas Schreckliches.
Zeichensetzung, Groß- und Kleinschreibung. Come on!

Ohne es zu merken[,] gehen sie näher zu einander, schauen sich an, als ob es das letzte Mal ist, es wird nicht mehr gesprochen, nur noch leise geseufzt und tief geatmet.
Sie sprechen also nicht mehr? Hm. Um aber nicht mehr zu sprechen, muss man zuvor wenigstens ein Wort gesprochen haben.

Und dann an diesem Punkt ohne Hoffnung hören sie es, ein fernes Gemurmel, wie das Plätschern eines munteren Bächleins.
So richtig hoffnungslos erschienen mir die Jungs bis jetzt gar nicht. Eher ängstlich und nervös.

Sie wissen nicht, was dieses Geräusch ist, gehen weiter, ein jeder sucht nach dem Ursprung des Geräusches.
Tja, was ist ein Geräusch? Darüber ließe sich lange streiten. Aber das wollen wir den Philosophen überlassen und uns hier damit begnügen, wer das Geräusch verursacht. Ja?

Es wird lauter und man kann es jetzt erkennen, es ist das Lachen von Kindern, die irgend ein Spiel spielen.
Nun, es wird natürlich nur lauter, wenn die Soldaten näher heran kommen. Was du dementsprechend auch mitteilen solltest.

Die Soldaten blicken um sich, suchen die spielenden Kinder und dann erblicken sie die Kinder. Sie spielen Fangen in der Ruine eines Hauses, wo nur noch die Aussenmauern stehen.
Jap, deutsche Soldaten sind hervorragend geschult. Besonders in der Technik des Röntgenblicks.

Im Innenhof des Hauses ist in den vergangenen Jahren kräftiges grünes Gras gewachsen, wo einst der Schutt und Asche war. Und auf diesem grünen Teppich, der so verloren aussieht inmitten der Steinwüste, spielen die Kinder barfuß, sie lachen und kichern, haben rote Wangen.
Das ist aber schon ziemlich nett vom Gras, dass es Schutt und Asche beseite räumt und sich dann, einem Teppich gleich, ausbreitet. Nein, doch, wirklich nett.

Die Haare der kleinen Mädchen und Jungen glitzern in den Sonnenstrahlen, die durch die Risse und Lücken im Mauerwerk fallen.
Ein schönes Bild.

Die Kinder wissen nichts vom Krieg und den Dingen die an diesem Ort geschahen, sie sind zu jung.
Sind sie das wirklich? Oder behauptest du das nur?

Völlig vergessen von der Welt um sie herum, zufrieden mit einem Spielplatz aus Steinen, sind sie glücklich mit dem, was sie haben.
Meinst du jetzt, die Welt hat diese Kinder vergessen? Oder haben die Kinder, wie es typisch für Kinder ist, die Welt um sie herum vergessen? Und was machen eigentlich die Steine auf dem grünen Teppich?

Der Mut der Soldaten steigt wieder, die Last dieser Straße liegt nicht mehr so schwer auf ihren Schultern, auch wenn es keiner von ihnen laut ausspricht, sind sie sich doch alle einig.
Es wäre vielleicht angebracht, im Zusammenhang mit Mut von heben zu sprechen. Und das mit der "Last der Straße" klingt irgendwie unfreiwillig komisch. Ich stelle mir nämlich gerade vor, wie vier Soldaten eine Straße schultern.

Die Hoffnung lebt, sie kann nicht sterben, denn sie spielt dort hinten auf grünem Gras, das aus dem Schutt und der Asche gewachsen ist, welche von den Menschen auf diese Welt gebracht wurden.
Es ist schon immer eine Krux mit dem Ende einer Geschichte. Man will irgendwas sagen und weiß nicht wie und sucht nach den richtigen Sätzen und Wörtern und dann merkt man, Verflucht, alles blöd!
Was du sagen willst, ist angekommen. Ehrlich. Aber diese Metapher ist, meines Erachtens, gründlich in die Hose gegangen. Dass die Hoffnung nicht stirbt, wird oft kolportiert, ohne dass dafür je ein Beweis erbracht wurde. Außerdem ist Hoffnung immer zielgerichtet; sprich: man hofft auf etwas, was auch immer es sein mag. Wenn dort also auf grünem Gras etwas spielt, dann ist es nicht die Hoffnung an sich, auch nicht die der Kinder, denn sie sind ja zufrieden, mit dem, was sie haben. Dann kann es nur die Hoffnung der Soldaten sein, die vielleicht hoffen, dass ihr Einsatz irgendeinen Sinn ergibt, dass sie am Leben bleiben, dass sie, einmal nach Hause zurückgekehrt, keine psychischen Wracks sein werden. Nur, wenn dem so ist, muss es klar werden!

Anmk.: Dies ist so passiert, ich musste jedoch einige Dinge anpassen, sowie Ortsnamen streichen, da ich diese hier nicht schreiben darf.
Wenn du das alles wirklich erlebt hast, genießt du meinen vollen Respekt; und ich ergreife gern die Gelegenheit, dir für deinen Dienst an der Gesellschaft, zumal der afghanischen, wie ich vermute, zu danken.
Was jedoch die Verarbeitung des Erlebten in dieser Geschichte angeht, muss ich dir leider gestehen, dass es bis auf ein oder zwei gute Momente ein völliger Fehlschuss ist. Eine Platzpatrone, wenn man so will, jedenfalls kein 7,62mm-Stahlmantelgeschoss.

In diesem Sinne,

Ta!

AZ

 

Hi Alfred,

danke für deinen Beitrag. Ich muss schnell einige Dinge anmerken.

Es ist nicht so, dass ich deutscher bin, also ist die Handlung nicht aus Afghanistan. Es gibt da noch so ein zwei Länder die "richtigen" Peace Support betreiben, doch dies ist zu politisch und muss hier nicht diskutiert werden.

Einige Dinge die du zitiert/kritisiert hast sind meiner Meinung nach höchst philosophisch (siehe den Teil mit der Hoffnung) und man kann es nehmen wie man will, den Beweise das es sowas wie Hoffnung überhaupt gibt?

Und Hoffnung ist sehr wohl ein Glaube, also auch Hoffnungslosigkeit. Irgendwer ist ja mal auf die Idee von Hoffnung gekommen. Hoffnung kann ja nur funktionieren/entstehen wenn jemand daran glaubt.

Ach ja wenn ein Haus nur noch eine Ruine ist, dann hat sie vermutlich (vorallem die von der NATO mit Splitterbomben zerbombten Gebäude) einige Löcher in den Wänden. So ist es auch dem durchschnitts Europäer möglich ohne Röntgenblick ins Innere zu blicken.

In der deutschen Armee gibt es soviel ich weiss heute auch mechanisierte Infanterie, das heisst sie sind...richtig, mechanisiert, sprich im Radpanzer oder im Geländewagen, deshalb ist es nicht normal das ein moderner Inf-Soldat nur zu Fuss unterwegs ist.

Manchmal muss ein Gruppenführer nur die Richtung angeben. Denn meistens ist der Auftragsrahmen bekannt, für irgendwas gibt es ja Lage-Besprechungen.

7,62 mm ist übrigens ein relativ altes Kaliber, wird also hauptsächlich bei MG's und Scharfschützengewehren benutzt. Das normale Sturmgewehr von zB. Frankreich, Deutschland, Österreich und der Schweiz hat 5.65 mm.

Zitat von dir:
(Ruinen, Ruinen, ... "Noch stiller als vorher"? Also, das mit den Geräuschen hast du irgendwie nicht im Griff.)

Hast du noch keine Situation erlebt wo die Welt kleiner zu werden scheint, also werden auch bei extremeren Situation die Geräusche eingedämmt, "Mann" hört plötzlich nur noch die Sachen die um einem herum geschehen, vielleicht für einen aussenstehenden nicht nachzuvollziehen.

Aber danke für deine Kritik, ich veröffentliche ja hier um vorwärts zu kommen, danke.

grüsse

 

Einige Dinge die du zitiert/kritisiert hast sind meiner Meinung nach höchst philosophisch (siehe den Teil mit der Hoffnung) und man kann es nehmen wie man will, den Beweise das es sowas wie Hoffnung überhaupt gibt?
Ich meinte ja auch nicht, dass es keine Hoffnung gibt. Dass sie niemals stirbt, ist, meines Erachtens, so ein Null-Satz.

Und Hoffnung ist sehr wohl ein Glaube, also auch Hoffnungslosigkeit. Irgendwer ist ja mal auf die Idee von Hoffnung gekommen. Hoffnung kann ja nur funktionieren/entstehen wenn jemand daran glaubt.
Das ist sicher richtig. Allerdings, wiederum meines Erachtens, entsteht dieser Glaube situationsgebunden und, wie erwähnt, zielgerichtet. Aber gut. Philosophie.

Ach ja wenn ein Haus nur noch eine Ruine ist, dann hat sie vermutlich (vorallem die von der NATO mit Splitterbomben zerbombten Gebäude) einige Löcher in den Wänden. So ist es auch dem durchschnitts Europäer möglich ohne Röntgenblick ins Innere zu blicken.
Auch hier gebe ich dir Recht. Allerdings zielte meine etwas spitze Bemerkung darauf, dass du alles mögliche voraussetzt. Der Leser aber kann ja nicht wissen, dass ein Gebäude von einer Splitterbombe getroffen wurde. Es geht also darum, dass du die Dinge beschreibst, so wie du sie gesehen haben willst. Ja?

In der deutschen Armee gibt es soviel ich weiss heute auch mechanisierte Infanterie, das heisst sie sind...richtig, mechanisiert, sprich im Radpanzer oder im Geländewagen, deshalb ist es nicht normal das ein moderner Inf-Soldat nur zu Fuss unterwegs ist.
Once again: richtig. Du schreibst aber nicht mechanisierte Infantrie (die im Übrigen in eigenen Verbänden organisiert ist und mit der regulären Infantrie nicht gleichgesetzt werden kann). Wenn du mit dem Schreiben vorwärts kommen möchtest, dann wird dir nichts anderes übrig bleiben, als so genau wie nötig, dabei so vage wie möglich zu bleiben.

Manchmal muss ein Gruppenführer nur die Richtung angeben. Denn meistens ist der Auftragsrahmen bekannt, für irgendwas gibt es ja Lage-Besprechungen.
Einverstanden. Diese Kritik ziehe ich zurück.

7,62 mm ist übrigens ein relativ altes Kaliber, wird also hauptsächlich bei MG's und Scharfschützengewehren benutzt. Das normale Sturmgewehr von zB. Frankreich, Deutschland, Österreich und der Schweiz hat 5.65 mm.
Du wirst es kaum glauben, aber das ist mir sehr wohl bekannt. Und wenn es auch (jedenfalls in der Bundeswehr) vereinzelt noch vorkommt, dass Rekruten am G3 ausgebildet werden (und dadurch Bekanntschaft mit erwähntem Kaliber machen), handelte es sich hier um eine Reminiszenz an den Film "Full Metal Jacket".

Zitat von dir:
(Ruinen, Ruinen, ... "Noch stiller als vorher"? Also, das mit den Geräuschen hast du irgendwie nicht im Griff.)

Hast du noch keine Situation erlebt wo die Welt kleiner zu werden scheint, also werden auch bei extremeren Situation die Geräusche eingedämmt, "Mann" hört plötzlich nur noch die Sachen die um einem herum geschehen, vielleicht für einen aussenstehenden nicht nachzuvollziehen.

Tja, genau das ist das Problem, wenn man eigene Erlebnisse in Geschichten verarbeitet. Es ist aber die Aufgabe des Autors diese Dinge für den Leser nachvollziehbar zu machen.
Ein Vorschlag zur Güte: Wie wäre es, wenn du die Geschichte dahingehend überarbeitest, sie aus einem anderen Blickwinkel zu erzählen. Vielleicht stellst du den Sprachmittler ins Zentrum. Oder den Gruppenführer. Oder du greifst dir einen aus der Gruppe heraus und machst an seinem Beispiel klar, wie es - sehr wahrscheinlich - jedem Soldaten geht, der in eben jene Situationen gerät. So könntest du vielleicht das, was dir wichtig zu sein scheint, die Angst der Soldaten, ihre Nervosität und Hoffnungslosigkeit und ihre anschließende Erleichterung und den wiedergewonnenen Glauben an die Hoffnung, erfahrbarer machen, als du es mit der Geschichte, so wie sie jetzt ist, schaffst.

Aber danke für deine Kritik, ich veröffentliche ja hier um vorwärts zu kommen, danke.
Bitte, bitte. Und versteh mich bitte auch nicht falsch, mich interessieren solche Geschichten sehr. Was zahlreiche persönliche Gründe hat, über die ich mich hier nicht ausbreiten möchte.

Wie dem auch sei.

Ta!

AZ

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Christoph!

Hoffentlich eine kleine Hilfe bei der Überarbeitung deiner Soldatengeschichte. Ich hoffe, du kannst einiges davon brauchen.

Es ist einer jener Tage, in der die Welt tief Luft zu holen scheint, einer der Tage an denen alles still steht.
... Tage, an denen ...

Schon den ganzen Tag brannte die Sonne vom Himmel, die Strassen und die Felder flimmern in der sengenden Hitze des Tages.
Würde vorschlagen, hier in der Gegenwart zu bleiben.
Schon den ganzen Tag brennt die Sonne vom Himmel. Das zweite "die" ist überflüssig.

Man hört das Hupen von Autos, das aufheulen von Motoren, das Dröhnen von Baumaschinen, das kratzen von Metall auf Asphalt.
Ginge auch ohne subst. Verben.
Aternative: Autos hupen, Motoren heulen auf, Baumaschinen dröhnen, Metall kratzt auf Asphalt.

Es wird gelebt, gearbeitet geliebt aber auch gehasst, es geht voran und doch steht alles still.
Hier fehlen Kommas. Würde diesen Satz teilen.
Es wird gelebt, gearbeitet, geliebt, aber auch gehasst. Es geht voran ...


Die Infanteriesoldaten sind auf einer Fusspatrouille, es ist das erste mal das sie in dieser Stadt sind.
Fußpatrouille.
... Mal, dass ...


Ein Sprachmittler ist bei ihnen um bei der Verständigung mit Einheimischen zu helfen.

... ist bei ihnen, um bei ...

Weil es so heiss ist sind keine Menschen auf den Strassen, es ist wie ausgestorben, nur die Geräusche des Stadtzentrums sind zu hören, doch hier, in den äusseren Bezirken ist nichts zu hören bis auf das heisere Gebell einiger ängstlicher Hunde.
heiß.
äußeren
... ist, sind ... hier, in den äußeren Bezirken, ... zu hören, bis ...

Ein heisser Wind wirbelt gelben Staub auf, die Männer atmen ihn ein, er hinterlässt einen Geschmack nach Metall und Erde auf der Zunge.

heiß.

Die vier Soldaten und ihr Sprachmittler kommen auf einen Platz der aus zersplitterten Pflastersteinen besteht.
... auf einen Platz, der aus ...

Geschäfte grenzen an den Platz an, doch sie sind alle dunkel, es ist zu heiss um zu arbeiten, niemand ist zu sehen.
"an" wäre entbehrlich. heiß.

Kaum jemand hört als der Sprachmittler etwas flüster: „Bombengasse...“.
... hört, als ...
flüstert. "Bombengasse ..."

Auf der linken Seite steht ein Haus, aus dessen ehemaligem Eingang ein überwucherter Schuttberg herausragt, es gibt keine Fenster mehr, das Dach ist eingestürzt und die Mauern sind rissig und zerfallen mit jedem Tag mehr der vergeht.
Den Satz würde ich teilen nach: ... Schuttberg herausragt. Es gibt keine ...

In dieser Strasse lebt nichts und niemand mehr.

Straße.

Sie werden nervös, blicken um sich als erwarteten sie irgend etwas schreckliches.
... um sich, als erwarteten ...
etwas Schreckliches.

Ohne es zu merken gehen sie näher zu einander, schauen sich an, als ob es das letzte mal ist, es wird nicht mehr gesprochen, nur noch leise geseufzt und tief geatmet.

zueinander.
Mal.

Und dann an diesem Punkt ohne Hoffnung hören sie es, ein fernes Gemurmel, wie das plätschern eines munteren Bächleins.
Und dann, an diesem Punkt ohne Hoffnung, hören ...
Plätschern.

Sie wissen nicht was dieses Geräusch ist, gehen weiter, ein jeder sucht nach dem Ursprung des Geräusches.
WW

Es wird lauter und man kann es jetzt erkennen, es ist das Lachen von Kindern die irgend ein Spiel spielen. Die Soldaten blicken um sich suchen die spielenden Kinder und dann erblicken sie die Kinder.
WW

Sie spielen fangen in der Ruine eines Hauses wo nur noch die Aussenmauern stehen.
Fangen.
Außenmauern.

Im Innenhof des Hauses ist in den vergangenen Jahren kräftiges grünes Gras gewachsen wo einst der Schutt und Asche war.
... gewachsen, wo einst ...
... nur Schutt und Asche waren. (Plural)

Und auf diesem grünen Teppich der so verloren aussieht inmitten der Steinwüste spielen die Kinder barfuss, sie lachen und kichern, haben rote Wangen.
... Teppich, der so verloren aussieht inmitten der Steinwüste, spielen ...
barfuß

Die haare der kleinen Mädchen und Jungen glitzern in den Sonnenstrahlen die durch die Risse und Lücken im Mauerwerk fallen.
Haare.
... Sonnenstrahlen, die ...

Völlig vergessen von der Welt um sie herum zufrieden mit einem Spielplatz aus Steinen sind sie glücklich mit dem was sie haben.
... herum, zufrieden ... aus Steinen, sind

Der Mut der Soldaten steigt wieder, die Last dieser Strasse liegt nicht mehr ...
Straße.

Die Hoffnung lebt, sie kann nicht sterben, den sie spielt dort hinten auf grünem Gras das aus dem Schutt und der Asche gewachsen ist welches von den Menschen auf diese Welt gebracht wurde.

denn.
... Gras, das aus ... gewachsen ist, welche von den Menschen auf diese Welt gebracht wurden.


Nette Grüße,
Manuela :)

 

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