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Ein Sommernachtstraum

Beitritt
11.08.2011
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Ein Sommernachtstraum

Es ist heiß an diesem Sommertag und keine Wolke ist am Himmel zu sehen. Er parkt seinen Jeep direkt vor dem leicht heruntergekommenen Motel auf dem staubigen Parkplatz mitten in South Carolina. Einmal tief einatmen, ein letzter Blick in den Rückspiegel und schon findet er sich drinnen im Eingang. Die Luft scheint zu stehen und auch der Geruch ist weniger angenehm. Die korpulente rothaarige Frau mittleren Alters, die sonst immer an der Rezeption ihre Fingernägel lackiert, ist nirgends zu sehen. Doch das ist ihm egal, schließlich weiß er nur zu gut, wo er hin möchte. Zu stark ist seine Erinnerung an die Nächte, die er hier verbracht hat, in dem kleinen Zimmer mit der Nummer 63. Er geht die knarrenden Holztreppen hoch. Sofort sieht er, dass die Tür nur angelehnt ist, was ihn aber komischerweise nicht zu wundern scheint. Wumm, wumm. Sein Herz beginnt schneller zu klopfen, als er die Tür leicht aufstößt. Das Zimmer ist leer. Die Fenster stehen weit offen, die schon lange nicht mehr weißen Vorhänge wehen leicht im Wind. Er lässt sich auf das frisch bezogene Bett fallen und schnappt nach Luft. Sie ist also weg. Wirklich weg. Der tiefe Schmerz, der sich in seinem Brustraum ausbreitet trifft ihn so plötzlich wie ein Faustschlag. Er lässt seinen Blick durch den Raum schweifen. Alles erinnert hier an sie. Er sieht sie vor sich, wie sie am offenen Fenster sitzt und eine Zigarette dreht, in kurzen Shorts und Top, während das Mondlicht auf ihre langen dunkelblonden Haare scheint. Wie sie den ersten Zug nimmt, ihn kess anguckt mit diesem speziellen Blick, den keine andere draufhat. Die letzten Wochen scheinen an ihm wie ein Film vorbeizulaufen. Wie sie hier nächtelang Musik gehört und bis zum Morgengrauen über ihre Träume und Vorstellungen geredet hatten. Ihre zugleich sanfte und leicht heisere Stimme klingt ihm immer noch im Ohr. Hier hatten sie sich geliebt, ekstatisch und mehrmals hintereinander, um danach völlig erschöpft und eng aneinander gekuschelt einzuschlafen. Wie sie sich stritten und sich eine kleine Zornesfalte zwischen ihren Augenbrauen bildete, bevor sie voller Wut Gegenstände nach ihm warf und sich aus diesem sanften Kätzchen plötzlich eine Raubkatze wurde. Diese zwei Seiten waren für ihn vielleicht das faszinierendste an ihr gewesen, denn man wusste nie, was sie als nächstes tat, ob sie lachte oder ausbrach wie ein Vulkan. Diese Leidenschaft, wie er sie noch bei keiner anderen Frau als Jessie kennengelernt hatte. „Sir?“ Die Stimme ließ ihn aus seinen Tagträumen aufschrecken. Die Frau von der Rezeption steht in ihrem geblümten Sommerkleid vor ihm und wedelt mit etwas, was sie in der Hand hält. „Die Kleine ist heute Morgen ausgezogen. Das hab ich vorhin beim Aufräumen hier gefunden. Scheint ihr Name draufzustehen.“ Sie gibt ihm einen kleinen gefalteten Zettel und wendet sich wieder zum Gehen. Schwerfällig wegen der Hitze oder ihren Gewicht, wohlmöglich wegen beidem dreht sie sich in der Tür noch einmal um und wirft ihm einen leicht bösen Blick zu. „Endlich hat das hier mal ein Ende. Immer dieser Krach.“ Murmelnd zieht sich die Frau zurück und läßt ihn alleine mit dem Zettel in der Hand. Ohne ihn zu lesen weiß er schon, was drinnen steht, hört ihre Worte in seinem Ohr. „Es tut mir leid.“ Er hätte es wissen müssen. Er hätte sich denken können, dass dieser Tag früher oder später kommen würde. Der Tag, an dem ihre unbändige Freiheitsliebe und Bindungsangst überhand nehmen würde und sich zwischen sie beide stellen wie eine Mauer. Ohne ihn zu lesen steckt er den Zettel in die Hosentasche, verlässt das Motel und steigt in seinen Wagen. Er weiß, dass er hierhin nie mehr zurückkommen wird. Denn dieser Ort ist für ihn wie ein Traum, aus dem er viel zu früh aufgewacht ist.

 

Hallo Zarah,

und herzlich Willkommen hier auf kurzgeschichten.de :)

Zuerst möchte ich dich bitten, den Text in Absätze aufzuteilen, denn so ist er sehr schwer zu lesen.
Wie viele anderen, die am Anfang vom Schreiben sind, machst du den Fehler, alles zu erzählen, anstatt die Protagonisten agieren zu lassen.

In diesem kurzen Abschnitt erzählst du uns, wie die zwei ihre Zeit miteinander verbracht haben. Das ist leider nicht sehr fesselnd:

Hier hatten sie sich geliebt, ekstatisch und mehrmals hintereinander, um danach völlig erschöpft und eng aneinander gekuschelt einzuschlafen. Wie sie sich stritten und sich eine kleine Zornesfalte zwischen ihren Augenbrauen bildete, bevor sie voller Wut Gegenstände nach ihm warf und sich aus diesem sanften Kätzchen plötzlich eine Raubkatze wurde. Diese zwei Seiten waren für ihn vielleicht das faszinierendste an ihr gewesen, denn man wusste nie, was sie als nächstes tat, ob sie lachte oder ausbrach wie ein Vulkan. Diese Leidenschaft, wie er sie noch bei keiner anderen Frau als Jessie kennengelernt hatte

Wie wäre es denn, wenn du dir ein-zwei Szenen herausgreifst und in die richtig hineinsteigst? Lass die Zwei miteinander reden, sich streiten, sich liebhaben ... geh näher ran, dann wird es für uns Leser auch interessanter.

Liebe Grüße
bernadette

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Zarah,
ich meine, deiner Geschichte fehlt irgendwie das Ende. Mir reicht es nicht zu erfahren, dass er ne Freundin hatte, in die er sich verliebt hatte und dass sie viel Spaß hatten und die nun plötzlich weg ist. Auch in einer Erzählung mag der Leser die unverhoffte Wendung.
Es wäre doch toll, wenn sein Leid sich noch gesteigert hätte und die Wahrscheinlichkeit, dass er sie je wiedersehen würde absolut unmöglich wäre und wir nun das traurige Ende vor Augen haben und wir uns damit abfinden müssen.
Er verlässt das Hotel, tritt auf die Straße und da kommt sie um die Ecke, weil sie auch nicht ohne ihn kann.
Das wäre nun auch nicht der Knaller aber wenigstens halbwegs eine Ende.
Oder wie wäre es, wenn sie ein Tramp wäre, mit einigen Sachen auf dem Kerbholz und deshalb muss sie flüchten, obwohl sie ihn liebt.
Dann tritt er auf die Straße, sie ist da, küsst ihn wortlos, gibt ihm einen Brief und geht. ... direkt zu einem Polizisten, der sie dann mitnimmt.
Im Brief steht, dass sie sich ein Leben mit ihm wünscht, wenn er auf sie warten würde.
Ich merke gerade, dass ich deine Geschichte schreibe. Wollte ich ja nicht. Und vielleicht meinst du auch ganz etwas Anderes.
Ich denke aber, dass du weißt, was ich meine.

Dann ist da noch einiges an Kleinkram:
Mache Absätze oder fange bei der wörtlichen Rede mit einer neuen Zeile an. Das lockert den Text auf und lässt ihn leichter lesbar.
An einigen Stellen hast du auch aus eigentlich zusammenhängenden Sätzen zwei gemacht. Zum Einen ist das falsch und zum Anderen macht es das Lesen fast unmöglich.
*** Die korpulente rothaarige Frau mittleren Alters, *** Müssen wir da noch gar nicht wissen, zumal sie ja nicht da ist.
*** die schon lange nicht mehr weißen Vorhänge *** Unglücklich. Vielleicht: Die lange vergilbten oder mit den Jahren ...
**** Er lässt sich auf das frisch bezogene Bett fallen und schnappt nach Luft. ***
Ich hatte das leere Zimmer auch auf die Möbel bezogen und war dann plötzlich erstaunt. Also doch nicht leer.
*** Der tiefe Schmerz, der sich in seinem Brustraum ausbreitet trifft ihn so plötzlich wie ein Faustschlag. ***
Wenn er sich hoch hinlegen kann, dann trifft es ihn nicht plötzlich und wie ein Faustschlag.
*** ihn kess anguckt mit diesem speziellen Blick, ***
„Speziell“ geht gar nicht, weil zu technisch, zu kalt und ohne Atmosphäre.
*** Das hab ich vorhin beim Aufräumen hier gefunden. Scheint ihr Name draufzustehen.“ ***
Hat sie keine Brille auf oder woher kommt die Vermutung? Entweder kennt sie ihn, dann ist es keine Vermutung oder sie kennt ihn nicht, dann fragt sie wer er ist.
Abgesehen davon, strapst doch nicht jeder Fremde im Hotel rum. Da sollte sie aber schon was zu sagen.
*** Er weiß, dass er hierhin nie mehr zurückkommen wird. Denn dieser Ort ist für ihn wie ein Traum, aus dem er viel zu früh aufgewacht ist. ***
Nee, ... der liest nicht was auf dem Zettel steht und weiß, dass sie nicht wieder kommt? Ich und jeder andere will aber wissen, was darauf steht!!!!
Sorry liebe Zarah, die Geschichte hat Potential, weil einfach und es lässt sich was draus machen. So genügt es aber leider nicht.
Viele Grüße von 3

 

hallo Zarah,
also mir ist die Geschichte viel zu vorhersehbar!
So etwa nach dem dritten Satz weiss man um was es geht und von da an wird man auch nicht mehr überrascht, sondern die Geschichte plätschert ruhig ihrem Ende entgegen.
Es ist mir einfach zu stereotyp: Ein Typ, der verlassen wird und dann verständlicherweise an die vergangene Zeit denken muss... Das alles hat man schon hundert Mal im Fernsehen gesehen, da muss schon mehr kommen.
Etwas, das mich zum Beispiel irritiert (gleich interessiert) hat, ist, dass die Erzählperson offensichtlich weg war, da er wieder ins Zimmer zurückkommt.
Warum nur?
Du lässt das bislang einfach so stehen. Ich sehe hier zum Beispiel Potential, die Geschichte auszubauen...

tut mit leid wegen der negativen Kritik, sprachlich hat es mich eigentlich angesprochen!

Bestes
paleo

 

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