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Ein steiniger Weg

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03.02.2010
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Ein steiniger Weg

Ein steiniger Weg


Er liebte sie. Sie liebte ihn auch, das wusste er. Er wusste es mit Sicherheit. Er glaubte es zu wissen. Zumindest hoffte er es. Sie sagte es zwar, aber meinte sie es auch noch? Er wusste es nicht. Er wusste rein gar nichts.

Seit ein paar Tagen verhielt sie sich anders. Er mochte es nicht, wie sie mit ihm am Telefon sprach. Man hört, wenn bei einem vertrauten Menschen etwas in der Stimme liegt, was nichts Gutes verheißt. Telefongespräche waren das einzige, was sie zurzeit voneinander hatten.

Er war vor knapp einem Monat ins Ausland gegangen, nun bereute er seine Reise. Sie war dort geblieben, was sie nicht bereute, und es gefiel ihr sehr gut dort. Wenn er wieder zurück kommt, sind sie wieder zusammen. Ein einfacher Plan.

Bis vor kurzem hatte sie sich immer über seine Anrufe gefreut, und im Moment kam es ihm nicht so vor, als ob das der Fall wäre. Auch als er sie heute angerufen hatte war mehr Kälte in ihrer Stimme als je zuvor gewesen.

Während des Telefonats ging er in der Bucht spazieren, nah am Wasser. Es gab weit und breit keinen Sand, nur Steine. Kleine, Große, Flache, Spitze, Glatte und Raue, das ganze Sortiment. Ab und zu hob er einen Stein auf und warf ihn nach den Felsen, die aus dem Wasser ragten. Er fühlte sich unwohl. Traurig, wie auch wütend, und vor allem allein. Er warf einen flachen Stein, der sein Ziel verfehlte. Er liebte sie, liebte sie ihn auch?

Vor ihm sah er einen faustgroßen Stein am Boden liegen und griff danach. Er war schwer und rund, annähernd Ballförmig. Er lag vor allem gut in der Hand. Er würde einen guten Wurf damit landen. Nach den Felsen wollte er ihn nicht werfen. Es war ein Stein zum Scheibeneinwerfen. In seinem Kopf ließ er verschiedene Szenarien ablaufen. Er warf den Stein durch eine Windschutzscheibe, durch ein Fenster im zweiten Stock eines Hauses, nach einem dieser lästigen Walker, oder nach einer Möwe. Er war traurig und er war wütend. Alles wäre ihm recht gewesen.

Das Telefongespräch war zu Ende und er begab sich auf den Rückweg in die Stadt. Der Stein nahm mit der Zeit seine Körperwärme auf, weil er ihn bereits seit geraumer Zeit mit sich trug.

Er würde damit den Schädel ihres Liebhabers einschlagen. Das würde er tun, dachte er sich. Dafür war der Stein da, aus diesem Grund hatte er ihn gefunden. Hatte sie einen Liebhaber? Blödsinn. Sie liebte ihn.

„Jetzt wirf ihn schon weg!“, befahl er sich selbst.

Er verließ die Bucht mit dem Stein, fest in seiner Hand.

 

Hallo Glass,

Bis vor kurzem hatte sie sich immer über seine Anrufe gefreut, und im Moment kam es ihm nicht so vor, als ob das der Fall wäre. Auch als er sie heute angerufen hatte war mehr Kälte in ihrer Stimme als je zuvor gewesen.

Bis vor kurzem hatte sie sich immer über seine Anrufe gefreut, aber im Moment kam es ihm nicht so vor, als sei das der Fall. Als er heute mit ihr sprach war mehr Kälte in ihrer Stimme gewesen als je zuvor.

Würde ich so schreiben... ohne Gewähr.


Die Geschichte finde ich nicht schlecht, aber allzuviel gibt sie nicht her. Da fehlt noch etwas, dass diese eigentlich recht banale Situation spannender bzw. interessanter macht. Diese Situation kenne ich selbst aus Freudeskreisen, und das ist authentisch beschreiben, aber ich hätte mir irgendwie mehr Wut/Angst/Hass/Liebe usw... gewünscht.

mfg,

JuJu

 

Moin,

"Er wusste es mit Sicherheit. Er glaubte es zu wissen. Zumindest hoffte er es. "
Was denn nun??

"Wenn er wieder zurück kommt, sind sie wieder zusammen."
Verwirrender Tempussprung

"annähernd Ballförmig"
ballförmig

Ich kann mit der KG nicht viel anfangen. Es entwickelt sich kein Bezug, weder zum Prota noch zu der Frau. Wer sind sie, was sind sie für Menschen, was verbindet, was trennt sie? Existiert der Liebhaber tatsächlich oder ist er Erfindung? Wo im Ausland ist er, wo ist ihr "dort" usw...da kommt keine Emotion rüber, keine Lebendigkeit.
Auch vom Sprachfluss her langweilt es mich eher, als dass es fesselt. Da ist keine Originalität, kein Tiefgang, keine Fantasie - oder ich jedenfalls sehe sie nicht.

Gruß

 

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