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Ein Tag einer Märchenzüchterin

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09.11.2007
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Ein Tag einer Märchenzüchterin

Gähnend sah ich auf meinen Bildschirm, auf dem langsam, Buchstabe für Buchstabe, ein neues Wort erschien. Ich freute mich über jedes neue Wort, das in mein Märchen, passte. Mein Job ist es, Märchen zu schreiben. Manchmal schreibe ich auch Romane, aber Märchen gefallen mir besser. Ich wohne mit Chiara, Marlon und Maurice zusammen in einer WG.
Es war schon spät und mir fielen schon langsam die Augen zu, deshalb fiel es mir schwer, sinnvolle Sätze in dem Computer einzutippen. „Na, wie kommst du mit deiner Märchenzucht voran?“, sagte Marlon, der plötzlich hinter mir stand, schelmisch und fing an die ersten Sätze meines Märchens zu lesen. Er nannte meine Märchenschreiberei immer „Märchenzucht“, da er nicht sehr viel davon hielt. „Hmmm… es geht so. Ich bin schon total müde“, antwortete ich und bekräftigte meine Aussage mit einem Gähnen. „Geh schlafen, ich schreib dein Märchen schon zu Ende“, schlug er mir mit einem breiten Grinsen im Gesicht vor. Natürlich meinte er das nicht ernst. Er hasste es schon allein, auf den Word-Button hinaufzuklicken. Ich sah ihn entgeistert an, worauf er ein noch breiteres Grinsen aufsetzte. „In einem hast du wenigstens einen guten Rat gegeben“, gab ich zu und speicherte den Anfang meines Märchens ab. „Gute Nacht“, murmelte ich noch, als ich zur Tür hinaus und in mein Zimmer ging.
Der Nachbarshahn krähte heute nicht, deshalb wurde ich erst um 10 Uhr früh wach. Ich marschierte in die Küche und schmierte mir ein Brot mit frischer Erdbeermarmelade. Worauf später noch vier weitere folgten. Nach diesem ausgiebigen Frühstück wollte ich mich wieder vor den Computer setzen und weiter an meinem Märchen schreiben. Als ich es mir auf meinem Drehsessel bequem machen wollte, klingelte es an der Tür. Fünf Jungen, die um die acht Jahre alt waren, hatten geklingelt und standen nun vor mir. Sie hatten alle durchsichtige schwarze Strümpfe über dem Kopf, trugen zerrissene Jeans und hatten schwarze Pullover an. Mir fiel plötzlich wieder ein, dass heute 1. April war und lächelte die Jungs an und fragte, was sie denn wollten. Ein kleiner Knirps, der bei weitem nicht wie acht aussah, stotterte: „Ähm…wir-wir sind die Gästebande und wollen di-dich ausrauben.“ Der Kleine freute sich sichtlich darüber, den Satz über die Lippen gebracht zu haben. Ein etwas größerer Junge neben ihm griff sich an den Kopf und sagte böse zu dem Kleinen: „Das heißt Gangsterbande, du Doofkopf!“ Einer hinter ihm zischelte gemein: „Ich hab doch gesagt, der Kleine kann das nicht.“ Wütend steuerten sie auf die nächste Haustür zu. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Nach dem Mittagessen, das Maurice heute zubereitet hatte, ging ich mit Chiara zum Shoppen in die Stadt. In den Schaufenstern waren viele hübsche Kleider ausgestellt, doch mit meinem mickrigen Lohn müsste ich sicher zwei Jahre sparen, um mir ein solches Kleid kaufen zu können. An einer kleinen Boutique gegenüber vom Rathhaus, gab es hunderte von Ohrringen, Ketten, Armbändern und Ringen. Dieses kleine Geschäft war unübersehbar, da eine silber-gold gestreifte Schrift auf einem riesigen Schild über der Ladentür hing. Ich liebe dieses Geschäft und bleibe oft Stunden darin, ohne mir etwas zu kaufen. Es gibt schwarzweiße Ohrringe, die zu einem K geformt sind -mein Name ist Kimberly, müsst ihr wissen-, goldene in form einer blühenden Rose, runde flache, auf denen ein gemaltes Bild eines Sonnenuntergangs ist, sogar Ohrringe, die einem Reißverschluss gleichen und natürlich Kreolen. Bei den Ketten gefällt mir eine schwarze mit einem silbernen Anhänger darauf am Besten. Der Anhänger ist rund und es ist ein kleiner Skorpion darauf abgebildet. Im Sternzeichen bin ich Skorpion. Diese Tiere sind, meiner Meinung nach, eigentlich recht hübsch. Obwohl sie nicht sehr hygienisch aussehen, haben sie etwas Elegantes und Orientalisches an sich. Schweren Herzens musste ich mich von dem Ohhringgeschäft trennen, da Chiara noch zu dem stadtbekannten Käfighaus wollte. Dieses Haus sieht aus wie ein Käfig, daher auch der Name. Langsam gingen wir in das Käfighaus hinein und achteten darauf, dass wir nicht mit den Köpfen an die unzähligen Stangen stießen. Sogar der Boden bestand aus lauter Metallstangen. Vorher war ich noch nie in diesem Haus gewesen, aber Gerüchten zufolge wusste ich, dass es toll sein sollte. Jetzt war es nicht nur „Gerüchten-zufolge-toll“, sondern realistisch-toll. Es sah nur etwas trüb durch all das Gitter aus. In dem Haus, das alleine schon wie ein riesiger Käfig aussah, befanden sich unzählige Affen-, Vögel-, Meerschweinchen- und Kaninchenkäfige. Chiara und ich gaben den Affen Bananen, die man an dem Stand vor dem Käfighaus kaufen konnte.
Als es allmählich zu dämmern anfing, machten wir uns auf den Heimweg. Es war schon spät und ich konnte, als wir Zuhause waren, nicht weiter meine Märchen züchten, wie es Marlon genannt hätte. Meine Füße taten höllisch weh, da ich mit Chiara ziemlich lange durch Boutiquen, Läden und Geschäfte gestreift war. Müde, aber doch glücklich, legte ich mich in mein Bett und schlief ein.

 

Märchenzucht - Gästebande - Käfighaus:
Das sind einfach zusammengewürfelte Wörter, die ich so real wie möglich versuchte einzubauen. :)

LG

Marlene

 

Hallo GreenLeaf,

du hättest es dir leichter gemacht, wenn die beiden zweiten Wörter in einem Märchen vorgekommen wären. Denn dann hättest du deiner Geschichte einen roten Faden und eine in sich geschlossene Handlung geben können. So taucht zwar Marlon zum Ende noch einmal auf und deine Icherzählerin stellt noch mal fast, dass sie den ganzen Tag keine Märchen gezüchtet hat, was aber aus dem geworden ist, das ihr WG-Genosse nachts für sie schreiben wollte, kommt leider nicht mehr vor.
Der Nachbarhahn muss schon geschlachtet worden sein, wenn er einmal nicht kräht. Lebend sind diese Tiere sehr zuverlässig.
Gut fand ich den Einbau der Wörter Märchenzucht und Gästebande, auch wenn mir dieser Brauch zum ersten April bisher völlig unbekannt war. Aber der Versprecher des kleinen Gangsters war sehr charmant.
Zur Fehlersuche habe ich jetzt leider keine Zeit, aber da wird sich sicher noch jemand finden, der so manchen Fehler findet. ;)

Lieben Gruß, sim

 

„Geh schlafen, ich schreib dein Märchen schon zu Ende“, schlug er mir mit einem breiten Grinsen im Gesicht vor. Natürlich meinte er das nicht ernst.

Diesen letzten Satz, hast du wahrscheinlich übersehen.

ich glaube, das mit Marlon am Schluss war ein Fehler, da es ja Maurice war x).

Habe es aber eh schon geändert gerade. :)

LG

Marlene

 

Ich sah ihn entgeistert an, worauf er ein noch breiteres Grinsen aufsetzte. „In einem hast du wenigstens einen guten Rat gegeben“, gab ich zu und speicherte den Anfang meines Märchens ab. „Gute Nacht“, murmelte ich noch, als ich zur Tür hinaus und in mein Zimmer ging.
Hi Marlene,

nein, den Satz hatte ich nicht übersehen, dieser aber hielt für mich die Möglichkeit offen, dass er trotz Wordbuttonphobie weiter geschrieben hat. ;)

Lieben Gruß
sim

 

Ich finde nicht, dass der Teil dies offen lässt, da der Rat ja nur mit der Aussage "„Geh schlafen“ zusammenhängt.
Aber ist ja nur meine Meinung. Wenn mehrere Leser das so empfinden, werde ich vielleicht nach einem besseren Satz suchen. :)

Danke für die Kritik übrigens!

LG

Marlene

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo GreenLeaf,
Zuerst ein Kompliment für den Einbau von Märchenzucht und Gästebande. Besonders Gästebande hat mir gut gefallen ;) Beim Käfighaus fand ich ein Wenig merkwürdig, dass es sich dabei um eine Tierhandlung handelt. Ich hatte mir darunter eher einen Club o.Ä. vorgestellt.
Ausserdem finde ich, dass die Geschichte irgendwie keine Pointe hat, keine Moral oder keinen Grund, weshalb man noch lange über sie nachdenken sollte. Die Idee der Märchenzüchterin ist eigentlich schön, aber der Rest (Shoppen usw.) hat keinen Zusammenhang mehr damit. Eigentlich schade, ich hätte gern ein Märchen der Märchenzüchterin gelesen.
Ich fang hier mal an mit der Fehlersuche, es werden aber kaum alle sein:

das in mein Märchen, passte
kein Komma

Es war schon spät und mir fielen schon langsam die Augen zu
Wortwiederholung von schon

mir fielen schon langsam die Augen zu, deshalb fiel es mir schwer
... Und hier von fiel. Zwar nicht im gleichen Sinne, stört aber trotzdem beim Lesen.

wie kommst du mit deiner Märchenzucht voran?“, sagte
eher fragte

auf den Word-Button hinaufzuklicken
anzuklicken/ auf den Word-Button zu klicken

10 Uhr
Zahlen bis zwölf werden ausgeschrieben.

heute 1. April war
heute der erste April war

und lächelte die Jungs an und fragte
gleich zwei unds. Z.B und lächelte die Jungs an, fragte sie,...

An einer kleinen Boutique
in

gegenüber vom Rathhaus, gab es
kein Komma

Rathhaus
ein h zu viel

Dieses kleine Geschäft war unübersehbar, da eine silber-gold gestreifte Schrift auf einem riesigen Schild über der Ladentür hing

Das kleine Geschäft- dieses hört sich so an, als ob du es mit einem anderen Geschäft vergleichen oder es besonders betonen wolltest, wozu es in diesem Fall keinen Grund gäbe.
Eine silbern und golden gestreifte Schrift.
Unübersehbar hört sich seltsam an. Ich dachte zuerst, du meinst unübersichtlich. Vielleicht "nicht zu übersehen"?

in form
in Form

sogar Ohrringe
Eine etwas ungeschickte Wiederholung im selben Satz. Ich würde "sogar solche" schreiben.

Kreolen.
heisst es nicht Creolen? Oder geht beides?

Im Sternzeichen bin ich Skorpion
Ich habe das Sternzeichen Skorpion/ bin im Sternzeichen Skorpion geboren

Ohhringgeschäft
Ohrringgeschäft

Es sah nur etwas trüb durch all das Gitter aus.

Den Satz verstehe ich nicht. Aber wenn schon, dann "durch all die Gitter"

Vögel-,
Vogel-, (Vogelkäfige, nicht Vögelkäfige)

wie es Maurice genannt hätte.
hiess der nicht mal Marlon?
wie Maurice (Marlon?) es genannt hätte, hört sich besser an.

Die Idee an sich ist toll. Immer schön weiterschreiben :)

That's all ;)

Bajonett

 

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