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Ein Text ohne Namen(noch)

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10.04.2007
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Ein Text ohne Namen(noch)

Angewidert von den Menschen, die um ihn saßen, wandte er seinen Blick immer wieder zu dem großen Gemälde an der Wand. Es war, so glaubte er jedenfalls, ein Portrait eines sehr berühmten Malers. An den Namen konnte er sich jedoch nicht erinnern. In Gedanken versank er wieder, um herauszufinden, warum er eigentlich hier sei, wer ihn hergeschickt hatte und warum er alles so blass, gar benommen wahrnahm. Sein Blick richtete sich wieder zu den Menschen, die einen Kreis um ihn bildeten. Einer hässlicher als der andere, dachte er sich, als er plötzlich angesprochen wurde. „17!“ sprach der Mann, wahrscheinlich Arzt, um die 40 und sehr bieder angezogen, „du bist dran! Steh doch bitte auf und komm in die Mitte, damit dich jeder sieht und versteht. Erzähl uns deine Geschichte!“ Er erhob sich von seinem Stuhl mit einem lauten Quietschen. Es schien ein sehr alter Stuhl zu sein und ging zwei Schritte in die leere Mitte und begann fast schon mit scheuer Stimme : „Ich bin ein Schatten meiner selbst, ein Tropfen in dem Teich, und in der weiten Welt, kenn ich keinen, der noch weiß was Liebe heißt, wie man Frieden buchstabiert, weil es tödlich sein kann, wenn man sich selbst verliert. Ich fühl mich leer, kenn keine Hoffnung. Ich weiß, es ist verkehrt, doch das war es oft schon. Ich werd ein Buch schreiben und nenn es dann "Der Untergang“. Das Risiko heißt Leben! Mein Leben fängt unten an, die Scheiße wird zum Boomerang.
Es ist schon wundersam, wie sich die Welt zerstört und in nicht mal hundert Jahren keiner weiß wieso die Erde in der Krise ist. Ich kenn nicht viele mit der Devise zu sagen es wäre Liebe,
tausende Hiebe verschwinden nicht.“ Was hatte er da gerade gesagt? Er konnte sich nicht erinnern. Nein. Nicht einmal beherrschen. Was war das, was ihn gerade, als er seinen Mund öffnete, verließ. Verdutzt drehte er sich, um die zwei Schritte in die Richtung seines Stuhls anzutreten. Entgegengesetzt seines Willens und seiner Gedanken regten sich seine Beine in keinster Weise. Ihm lief kalter Schweiß über die Stirn und er bemerkte wie diese salzige Flüssigkeit seine Augen zum Tränen brachte. Es widerte ihn an, dass diese zwei kleinen Schritte ihm so schwer fielen. Durchnässt und völlig erschöpf stand er inmitten dieser Menschen bis endlich wieder dieser Mann im weißen Kittel eingriff und ihn, ohne irgendeine Regung in seiner Mimik anzudeuten, fragte: „17, sie wollen wohl keine Fortschritte machen oder sehe ich das falsch? Zum wievielten Male versuchen wir das denn jetzt schon? Immer wieder diese unzähligen Gruppentherapien und immer wieder kommen diese uns verwirrenden Worte aus ihrem Mund. Wovon reden Sie eigentlich? Verstehen Sie das denn überhaupt selber?“ Sein Gesicht war nun völlig durchnässt und ihm wurde schwindelig, bis er schließlich umfiel. Als er wieder die Augen öffnen konnte und er bemerkte, dass er eingesperrt in dieser kleinen, verdreckten 7qm – Zelle war, wusste er, dass dies bis zu seinem endgültigen Tod der Fall sein würde. Jeden Tag in dieser Zelle aufzuwachen, irgendwann abgeholt zu werden, um dann abermals in diesem Raum zu sitzen und bis zur völligen Erschöpfung seinem Gegner ins Gesicht zu sehen.
Im Laufe des Tages konnte er sich langsam an die Dinge erinnern, die er diesem Biedermann in dem weißen Kittel aufs Neue auf verschiedenste Weise erzählte. Er sprach von Liebe, Frieden und Glaube und immer wieder wurde ihm widersprochen. Es sei ein großer Witz und dass man sowas wie Glaube und Frieden, gar Liebe nicht kenne und dass es eine Einbildung, vielleicht aber auch eine Erfindung der damaligen Zeit gewesen sei. Hass überkam ihm so schnell, dass er wutentbrannt hochschoss und anfing zu schreien. Doch dieses Geschrei verhalf ihm zu gar nix. Er fühlte sich kalt, kalt wie die Mauern, die ihn umgaben. Niemand würde sich um sein Schreien kümmern, niemand würde um sein Ableben trauern. Er drehte seinen Kopf Richtung Fenster. Dunkle Wolken waren schon lange vor dem Himmelsblau, der Wind wehte kaum. Fast schon eisig war sein Blick, als er darüber nachdachte, wie vergänglich alles sei. Kaum jemand, der noch glaubte. Der verstünde, was es heißt, wenn die Welt verdorben bleibt, wenn das Korn im Feld in roter Glut zergehe. Seine Wände haben Risse. Er hat sein Leben lang geliebt und jetzt hat er Gewissenbisse, dass er nicht einmal über seinen Schatten gesprungen ist und dieses Elend beendet hatte. Er konnte nicht wissen, dass sie eines Tages nicht mehr dankbar sein würden...Seine Gedanken wurden durch dämmernde Schritte unterbrochen. Sie kamen aus dem benachbarten Trakt, der gleich neben ihm begann. Langsam richtete er seinen Oberkörper aufrecht und versuchte ohne einen Laut von sich zu geben, aus seinem Bett aufzustehen. Ohne ein leises Aufstöhnen ging es dann doch nicht, aber man musste es ihm verzeihen. Er war schon alt, sehr alt. An der Tür angekommen, drückte er sein Ohr an die verschlossene Tür, um herauszufinden, was draußen vor sich ging. Die Schritte und die Stimme kamen nun bedrohlich nah. Auf den Zehenspitzen schleichend, lief er zu seinem Bett zurück. Die Tür zu seinem Trakt öffnete sich nun. Dieses Geräusch würde er unter tausend anderen Geräuschen sofort heraus hören. Es war Sinnbild für sein verzweifeltes Ich. Nun waren die Schritte bei seinem Nachbarn angekommen und er hörte, dass es nur die tägliche Anwesenheitskontrolle war. Erleichtert, aber auch ein bisschen erschrocken über sein langsam schwindendes Gedächtnis, da diese jeden Tag zur gleichen Zeit gemacht wird, wartete er bis er dran war. Dann endlich hieß es: „ Zelle 104, Nummer 17 – Gott!“.

 

Hallo und Willkommen MrPink!

Vorneweg: Lass dir schleunigst einen richtigen Titel für die Geschichte einfallen und fabrizier ein paar Absätze in die Geschichte. ;)

Zum Inhalt: :hmm: Ich glaube, ich hab kapiert, worauf du hinauswillst. Und wenn ich richtig liege, klingt die Geschichte ein bisschen nach christlicher Propaganda mit deutlicher Gesellschaftskritik (nur dann macht es eigenlich auch erst Sinn, dass die Geschichte in der Rubrik Gesellschaft steht).
Auch als Atheist habe ich nichts dagegen einzuwende, jeder sollte schließlich seine Überzeugungen kund tun dürfen.
Dein verwendetes Bild finde ich grundsätzlich nicht schlecht, wirklich Konstruktives kann ich nicht geben.

Sollte ich mich geirrt haben, lass es mich wissen. :)

Beste Grüße

Nothlia

 

Hallo MistaPink,

irgendwie muss beim Zusammenhang deines Nicks mit der Geschichte an Jesusrap denken. ;)
Als Titel deiner Geschichte würde ich ja schlicht "Insasse 17" wählen. Reicht ja.
Handwerklich wimmelt dein Text leider vor Fehlern und Stilblüten, dazu in den Details mehr.
Inhaltlich sträubt sich in mir etwas gegen den Text, weil ich ihn von der Idee her zwar interessant finde, vom Glauben her aber widersprüchlich. Der Verlust göttlicher oder religiöser Ideale und Wertvorstelluugnen wird beweint, darüber lamentiert, gleichzeitig wird aus einem Allmächtigen ein sterblicher alter Mann in der Psychiatrie. Angesichts dieses Gottesbildes selbst der Gläubigen wäre der Untergang natürlich wirklich kein Wunder.
Details:

In Gedanken versank er wieder, um herauszufinden, warum er eigentlich hier sei
Der Konjunktiv würde bedeuten, er wäre nur eventuell dort. Das scheint aber außer Frage zu stehen, also: "warum er eigentlich hier war"
um die 40 und sehr
vierzig ist als Wort so kurz, dass man es aussschreibt.
Erzähl uns deine Geschichte!“ Er erhob sich von seinem Stuhl mit einem lauten Quietschen
Ich nehme an, de Mann mit der 17 soll hier aufstehen. Die Perspektive liegt aber gerade auf dem Arzt. Also hast du geschrieben, dass der aufsteht.
Es schien ein sehr alter Stuhl zu sein und ging zwei Schritte in die leere Mitte und begann fast schon mit scheuer Stimme :
Und noch ein Perspektivwechsel. Jetzt geht der Stuhl. Das könntest du allerdings durch dei Zeichensetzung umgehen, die denStuhl zu einem eingeschobenen Nebensatz machen könnte.
kenn ich keinen, der noch weiß was Liebe heißt, wie man Frieden buchstabiert, weil es tödlich sein kann, wenn man sich selbst verliert.
und man verliert sich selbst, wenn man Freiden buchstabieren kann und weiß, was Liebe heißt? Das wäre jedenfalls das, was du hier ausgedrückt hast.
Mein Leben fängt unten an, die Scheiße wird zum Boomerang.
Es ist schon wundersam, wie sich die Welt zerstört und in nicht mal hundert Jahren keiner weiß wieso die Erde in der Krise ist. Ich kenn nicht viele mit der Devise zu sagen es wäre Liebe,
tausende Hiebe verschwinden nicht.“
Auch mit richtiger Kommasetzung hätte ich diesen Satz nicht verstanden. In hundert Jahren weiß niemand mehr warum die zerstörte (also nicht mehr existente) Erde in der Krise ist? Und was hat die Devise, die viele nicht haben, damit zu tun oder der erste Satz der Devise mit deren zweiten?
Was war das, was ihn gerade, als er seinen Mund öffnete, verließ
Tempus: geöffnet hatte, verlassen hatte
er bemerkte wie diese salzige Flüssigkeit seine Augen zum Tränen brachte
vor "wie" ein Omma, allerdings würde "wie" auch eine Erklärung darüber verlangen, auf welche Weise die salzige Flüssigkeit die Augen tränen ließ. "Zum Tränen brachte" finde ich persönlich als Formuierung unschön und ungelenk.
und ihn, ohne irgendeine Regung in seiner Mimik anzudeuten
Die Mimik ist schon die Regung der Miene (des Gesichts). Wie deutet man eine Mimik an? Achtung, wenn du jetzt nichts sagst, bewege ich mein Gesicht?
Zum wievielten Male
wie vielten
und immer wieder kommen diese uns verwirrenden Worte aus ihrem Mund.
ah, okay, den Satz, den ich nicht verstanden habe, sollte ich auch nicht verstehen.
Verstehen Sie das denn überhaupt selber?
selbst
Sein Gesicht war nun völlig durchnässt und ihm wurde schwindelig
Perspektive liegt gerade auf dem Arzt. Wenn es also nicht der sein soll, der durchnässt und schwindelig ist, musst du das ändern.
Als er wieder die Augen öffnen konnte und er bemerkte, dass er eingesperrt in dieser kleinen, verdreckten 7qm – Zelle war
das "er" vor "bemerkte" ist vollkommen überflüssig.
Hass überkam ihm so schnell, dass er wutentbrannt hochschoss und anfing zu schreien.
Akkussativ: Hass überkam ihn
Niemand würde sich um sein Schreien kümmern
Warum soll man sich auch um sein Schreien (Substantiv von Schreien=Geschrei) kümmern, dem geht es doch gut?
niemand würde um sein Ableben trauern
und warum sollte man um sein Ableben trauern? Kommt das Ableben dabei um und er überlebt?
wenn vorne Konjunktiv, dann hinten auch: die Welt verdorben bliebe
wenn das Korn im Feld in roter Glut zergehe
und wenn Vergangenheit, dann Konjunktiv2: in roter Glut zerginge
Seine Wände haben Risse.
Im Tempus bleiben: hatten Risse
dass er nicht einmal über seinen Schatten gesprungen ist und dieses Elend beendet hatte.
Tempus: gesprungen war
dankbar sein würden...Seine Gedanken
würden ... Seine
Seine Gedanken wurden durch dämmernde Schritte unterbrochen
warum dämmern sie? Weil die Sonne gerade hinter dem Horizont verschwindet? Oder sind sie gedämpft?
Langsam richtete er seinen Oberkörper aufrecht
er richtete ihn auf (recht steckt ja schon in richtet)
und versuchte ohne einen Laut von sich zu geben
Komma nach versuchte

Lieben Gruß, sim

 

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