Was ist neu

Ein Traum im Traum?

Mitglied
Beitritt
03.07.2010
Beiträge
1

Ein Traum im Traum?

Er wachte auf, rieb sich die Augen und dachte, was er doch für einen Blödsinn geträumt hatte. Er stand auf und stieg in seine Schlappen, bemerkte aber nicht, dass diese stehen blieben als er weiterging.
Als nächstes ging er, ohne es zu merken, durch den Schreibtischstuhl, der ihm im Weg stand. Er ging die zwei Stufen zu seinem Zimmer herunter und dann die Treppe hoch. Als er vor dem Spiegel stand, wusste er das etwas nicht stimmte, konnte aber nicht sagen was. Er schloß die Augen und wusste was fehlte. Er selbst! Er sah sich nicht im Spiegel! Was war geschehen? War er von einem Vampir gebissen worden? Nein, das war unwahrscheinlich, denn er sah die Sonne durch das Fenster scheinen und das hätte ein Vampir nicht überlebt. Apropos überlebt, war es das? War er tot? Aber er konnte denken, reden, zwar nichts anfassen, aber immerhin. Er dachte nach: Ich denke also bin ich! Aber was oder besser wie bin ich?
Da kam ihm die Idee im Bett nachzusehen, ob er beziehungsweise sein Körper noch drin waren. Er ging zurück in sein Zimmer und sah das sein Körper noch im Bett lag. Plötzlich hörte er leise Musik. Das war es, er träumte noch und das war sein Radiowecker, der ihn wecken sollte.
Er wachte auf, rieb sich die Augen und dachte was er doch für einen Blödsinn geträumt hatte. Er stand auf und stieg in seine Schlappen, bemerkte aber nicht, das diese stehenblieben als er weiterging.

 

Hallo & welcome to the pleasuredome thoro,

wie Jynx find auch ich deine Idee fein, doch die durchauch ebenbürtige Variante "Allein" - die ich gestern noch als wohltuend kurz empfand - scheint uns abhanden gekommen zu sein. Ja so san's die alten Rittersleut, können sich nicht vorstellen, dass ein Er-zähler & Prot durchs Beispiel einer Fliege übern freien Willen nachzudenken kommt ... Aber zurück zum vorhandenen Text, zu dem Jynx bereits wesentliches gesagt hat. Gleichwohl füg ich hinzu, dass sich auch der kürzeste Text noch kürzen lässt, ohne seinen Sinn zu verlieren, und dass dieser Text danach schreit, den Konjunktiv zu verwenden. Überhaupt böte sich an, das ganze im Konjunktiv zu verfassen und als Beispiel führ ich immer Kafkas Wunsch Indianer zu sein an, der als Modell dienen könnte.


Schön ist es, dass man gleich mit dem Anfangssatz einsteigen kann, denn gerade da ist mE der Konjunktiv für den Nebensatz geradezu zwingend:

>Er wachte auf, rieb sich die Augen und dachte, was er doch für einen Blödsinn geträumt hatte< ruft nämlich zumindest nach der harmlosen, heutigentags noch häufig gebrauchten Konj I für indirekte Rede: "... und dachte, was er doch für einen Blödsinn geträumt habe." Sollte der Prot selbst Zweifel um den Trauminhalt haben, wäre das "haben" durchs "hätte" zu ersetzen. Ich selbst bevorzug den Konj II, und das durchgängig - aber dies wäre nur ein Vorschlag, dem niemand folgen muss.

>Er stand auf und stieg in seine Schlappen, bemerkte aber nicht, dass diese stehen blieben als er weiterging< läse sich dann etwa wie folgt: "Wäre er aufgestanden, stiege er in seine Schlappen ohne zu bemerken, dass sie stehenblieben, sofern er weiterginge." usw.

Um auch auf Kürzungen einzugehen ein Beispiel aus der Mitte des Textes:

>Als er vor dem Spiegel stand, wusste er das etwas nicht stimmte, konnte aber nicht sagen was. Er schloß die Augen und wusste was fehlte. Er selbst! Er sah sich nicht im Spiegel!< Wie wär's mit "Vorm Spiegel wüsste er, dass etwas nicht stimmte, ohne sagen zu können, was. Schlöss' er die Augen, wüsste ers: Er selbst sähe sich nicht im Spiegel", was ja auch noch stimmte bei geschlossenen Augen, dass mE der Vampir - modischer Schnickschnack in meinen Augen - entfallen könnte.

Aber es bleibt alles Deine Entscheidung!

Gruß

Friedel

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom