Was ist neu

Ein Traum vielleicht ...

Mitglied
Beitritt
06.02.2008
Beiträge
3
Zuletzt bearbeitet:

Ein Traum vielleicht ...

Als ich und meine Gitarre das Gestrüpp verließen und auf den vom Mondlicht erhellten Ozean blickten, stellte ich mir nicht die Frage, ob das alles ein Traum war oder nicht. Ich war einfach nur da. Der warme Wind streifte meine Knie und alles was sich offenbarte schien weder echt noch unecht. Unbeteiligt und fasziniert zugleich folgte ich meinen Füßen den verlassenen Strand entlang. Die rauschende Stille der Wellen trug mich in dieser Nacht weit weg von allen Problemen dieser Welt. Da war nur ich, meine Gitarre und das unendliche Meer.

Nach einer Weile gelangte ich zu einer kleinen Gruppe von Menschen, bestehend aus einem Afrikaner, zwei älteren Damen und ein Mann in meinem Alter, die vergnügt um ein Lagerfeuer saßen und sich alte Geschichten erzählten. Ich wurde wie ein guter Freund begrüßt und machte mir es gleich am wohltuenden Feuer bequem. Nachdem sich meine Hände ein bisschen aufgewärmt hatten, baten sie um eine kleine Kostprobe meiner Musikalität.

Ich spannte die durch den feuchten Wind verstimmten Seiten, legte das Knüppelbrot beiseite, welches mir gleich nach der Begrüßung überreicht worden war und begann zu spielen.

Bilder erschienen wie weiche Wolken am sternenklaren Himmel und manche Momente, die ich fast vergessen glaubte, ließen mich wie eine Möwe durch die Nacht gleiten. Dort gab es kein Ringen und kein Bangen; kein Hoffen auf den nächsten Augenblick; kein Greifen nach der Zukunft. Nur warme Gegenwart, die sich selbst genügte. Als das Lied zuende ging und ich mich vor der Gruppe verbeugte, fiel mir auf, wie schwer meine Beine geworden waren. Ich spürte wie sich eine ungeheuerliche Trägheit in meinen Körper ausbreitete, der ich mich nicht gewachsen fühlte.

*

Die Kraft reißt mich davon; weg von den netten Leuten; weg vom stillen Rauschen der Wellen, in eine Welt, die nicht kenne. In eine Welt, die ich nicht kennen will. Die U-Bahn stoppt. Ich erhebe mich von meinem Platz und bahne mir ein Weg durch das überfüllte Abteil.

 

Hallo Paulchen

und willkommen auf kg.de.

Dein Erstling ist nicht nur recht kurz, sondern auch recht dünn. Dein Prot entflieht dem schnöden Alltag in einen Tagtraum, wo er sich selbst ausleben kann. Dort ist er wer, wird gesehen und fühlt sich wohl. Doch dann reißt es zurück in die überfüllte trostlose Wirklichkeit.
Hm, an der Idee will ich nicht viel rummosern. Sie ist alles andere als innovativ, aber diesen Anspruch muss man ja auch nicht haben.
Aber die Darbietung sollte schon entsprechend ausfallen, damit der Leser nicht anschließen denkt: ah, eine von diesen Geschichten ...

Um wirklich einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, musst du hier weiter in die Tiefe gehen. Kaum, dass du den Leser in die Tagtraumwelt entführst, schmeißt du ihn auch wieder raus. Man hat in dieser kurzen Spanne leider nicht die Zeit, die Reise wirklich zu genießen, in ihr aufzugehen, da du dir nicht die zeit nimmst sie entsprechend ergreifend zu illustrieren. Und so fühlt man sich auch nicht so, als wäre einem etwas wichtiges genommen worden, als die Realität wieder zuschlägt.
Die Ansätze sind alle da, jetzt geht es nur noch ums vertiefen.

Der Reihe nach: den Einstieg finde ich gut so. Das passt, du entwirfst eine Szene, die für den Leser klar ist.
Der nächste Absatz schwächelt dann bereits:

Nach einer Weile gelangte ich zu einer kleinen Gruppe von Menschen, bestehend aus einem Afrikaner, zwei älteren Damen und ein Mann in meinem Alter, die vergnügt um ein Lagerfeuer saßen und sich alte Geschichten erzählten.
das ist vollkommen uninteressant, hat für die Kg kein Belang. Du solltest lieber mehr von der trauten Atmosphäre vermitteln. Wie fühlt sich dein prot?
Später schreibst du:
weg von den netten Leuten
und hier liegt die Hündin begraben: nett ist ein leeres Wort. Das solltest du füllen, damit wirkliche Bilder entstehen.

Ich spannte die durch den feuchten Wind verstimmten Seiten, legte das Knüppelbrot beiseite, welches mir gleich nach der Begrüßung überreicht wurde und begann zu spielen.
auch dieser Einschub ist nciht von Belang, nur ein Lückenfüller.
Investiere lieber einen Satz zu dem Gefühl, das dein Prot beim Anblick/ beimBerühren seiner Gitarre hat.

Bilder erschienen wie weiche Wolken am sternenklaren Himmel und manche Momente, die ich fast vergessen glaubte, ließen mich wie eine Möwe durch die Nacht gleiten. Dort gab es kein Ringen und kein Bangen; kein Hoffen auf den nächsten Augenblick; kein Greifen nach der Zukunft. Nur warme Gegenwart, die sich selbst genügte.
diesen Absatz finde ich wieder sehr gelungen.

Ich spürte wie sich eine ungeheuerliche Trägheit in meinen Körper ausbreitete, der ich mich nicht gewachsen fühlte.
auch diese Überleitung zur Realität (weg vom Freien in den schweren Alltag) finde ich gelungen.

Platz und banne mir ein Weg durch das überfüllte Abteil.
ist er ein Magier und kann Banne aussprechen? Oder bahnt er sich vielleicht seinen Weg? ;)

Ach ja und abschließend: wenn du etwas zu deiner Geschichte ergänzen möchtest, dann schreib das ruhig in einem Sonderpost unter die kg. Für solche Einsilber "Hallo" ist die Funktion nicht gedacht ;) Habe ich mal gelöscht.

So, vielleicht konnte ich dir mit meiner Meinug weiter helfen.
In jedem Fall noch vel Spaß auf kg.de

grüßlichst
weltenläufer

 

lol

du bist aber witzig! Danke dir.
Klangkörper-Exorzisten...:) schönes Wort.
Nun, irgendwie war mir beim schreiben danach, details und so ein kram rauszulassen. Die Geschichte ist vollkommen einem Gefühl entsprungen. Deshalb so dürftig.

Danke auch für die gefundenen Fehlerchen.

lieben gruß

 

@weltenläufer

OHH danke .... sehr nett und witzig seid ihr.

Also, alle genannte Anmerkungen kann ich nachvollziehen. Ich werde mich mal dran setzen.

Danke

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom