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Ein Untergang

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22.12.2005
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Ein Untergang

Schweigsam war’s, als die Sonne die Berge durch ein letztes Lächeln mit einer rotgoldenen Krone aus Feuer und Furcht beschenkte. Nur das monotone Pochen eines kahlen Astes gegen Schiefer drang durch das Gurgeln des Flusses, der sich keine drei Steinwürfe entfernt in einem Strudel aus Willkür und ungebundenen Linien zu einer dichten Masse tödlichen Unheils verdichten sollte.
Die Luft war erfüllt von dem spätsommerlichen Stolz, den nur ein Glücklicher empfinden kann. Süße Linde verwandelte die kommende Kühle in eine Köstlichkeit. Ein Geruch von Fernweh, aber auch Erfüllung drang bis tief in die Eichenwälder, dem Ort an dem ich mein bescheidenes Lager errichtet hatte. Gerade züngelte die gelbe Flamme des Lagerfeuers an einem trockenen Ast empor und versengte dort braune Blätter.

Ein Gesicht in schwarz und weiß, eine Gestalt im Unterholz, ein Mund, verzogen und blutig.

Doch all das nahm ich damals nicht wahr. Ich befand mich in einer Phase der Selbstfindung. Meine Augen waren auf meine innere Empfindsamkeit gerichtet. Ich dachte nach, machte mir Gedanken und dennoch lachte ich über den bloßen Gedanken, mir über andere Gedanken zu machen. Freundschaft war mir fremd, Nächstenliebe ein Rätsel, Angst vor dem Alleinsein unbegreifbar. Wie kann der freie Mensch nach Zweisamkeit sich sehnen, ohne seine Freiheit aufgeben zu wollen? Wie kann der Fuchs sein Revier mit einem Fuchs teilen, ohne den Futterbestand an Hasen drastisch zu reduzieren?
Zu meiner Scham muss ich gestehen, dass dies tatsächlich meine Gedanken an jenem verdammten Abend widerspiegelt. Jetzt im Schatten der untergegangenen Sonne des Alters, auf kaltem, feuchtem Stein sitzend, sehe ich, wie dumm sie waren. Es war keine Poesie, keine Philosophie, es war lachhaft. Und gefährlich.
***
Eine Stimme ruft aus der Ferne: „Nicht der Dumme lacht laut, sondern der Einfältige! Nicht der Mutige bekämpft die Dunkelheit, sondern der des Todes. Nicht der Bekehrte wird glücklich werden, sondern der Glaubende!“

Eine Gestalt erscheint in dem graublauen Dunkel meiner Wahrnehmungsfähigkeit. Lange strähnige Haare bedecken einen Buckel und verstecken ein dreckiges, hässliches Gesicht. Da sehe ich seine Augen. Todesangst dringt bis in meinen Darm vor, der Wunsch mich zu verstecken lässt meine Beine verkrampfen. Keuchen, Furcht, eine tiefe Furcht vor dem Ende- dem Ende des Tages, dem Ende des Monats, dem Ende des Frühlings, dem Ende des Jahrs, dem Ende meines verdammten Lebens überkommt mich. Ekel steigt in mir empor und ich versuche mich der steifen Finger zu befreien, die einen steinernen Griff um meine Handgelenke gebildet haben. Sein Gesicht kommt ganz nahe an das Meinige. Trockener, morastiger Gestank entweicht seinem, vor Eifer weit aufgerissenem Mund. Ich spüre seinen Atem immer näher an meiner Backe. Ich spüre seine verrunzelte alte Haut an meinen Ohren. Etwas Feuchtes berührt meine Lippen. Ich weiß nicht was es ist, denn meine Augen sind geschlossen, meine Abwehrversuche erloschen, mein Mut in Panik verwandelt.
Zu diesem Zeitpunkt, muss ich gestehen, hatte ich mich bereits von meinem Leben verabschiedet. Ich war mir sicher, dass dies mein Tod war, dass diese alte, stinkende Kreatur das Letzte war, was meine Augen wahrnehmen sollten.
„Nein!“, schreie ich laut und öffne meine Augen. Der Mann ist fort. Meine eigenen Hände umschlingen meine Handgelenke in grotesker Art. Ein Stück Rinde kitzelt mein Ohr und ich glaube fast nur einen schlechten Traum gehabt zu haben, (etwas, das selbst jetzt noch, nach zehn Jahren, meine Psychologen versuchen mir einzureden), doch was war die Feuchtigkeit auf meinen Lippen? Meine Hand tastet sich Richtung Lippen. Als ich den Mut aufbringen kann, auf die Hände zu schauen läuft erneut ein kalter Schauer über meinen Rücken. Tränen steigen in meine Augen.
***

Eine Zigarre füllt den Raum mit dichtem, süßem Rauch. Der Aschenbecher, in dem sie liegt, ist bereits mit etlichen ausgedrückten Stummeln verdreckt. Ein stattlicher Herr mittleren Alters nimmt die Zigarre auf, nimmt einen tiefen Zug und drückt sie endgültig aus. Durch das große Fenster im südlichen Teil des Zimmers fällt wohltuende Wärme. Das Licht spielt mit den Schlieren des Zigarrenqualms, welche wahllos, wie es scheint, in der frischen Herbstluft durch den Raum schweben. Der Mann steht auf, als eine hübsche brünette Frau das Zimmer betritt.
„Bist du bereit?“, fragt sie liebevoll.
„Ja“, murmelt er. „Ja, das bin ich.“
Doch sein Blick schweift ein letztes Mal zu dem Fenster und er muss an ein monotones Pochen eines Astes denken, welches, kaum hörbar, an den Schiefer eines Berges klopft, der von der untergehenden Sonne in ein rotgoldenes Kleid aus Feuer und Furcht gehüllt wird.

 

Schweigsam war’s, als die Sonne
besser(find ich): Es war still, als...
durch das gurgeln des Flusses
Gurgeln groß
bloßen Gedanken mir über andere
GedankenKOMMA
Wie kann der freie Mensch nach Zweisamkeit sich sehnen ohne
Wie kann sich der freie mensch nach Zweisamkeit sehnen, ohne
Nicht der Mutige bekämpft die Dunkelheit, sondern der des Todes.
der WAS des Todes?
der Wusch mich
der Wunsch, mich
„Ja.“, murmelt er
Punkt weg
Hi Jabbasom,
tut mir leid, deine Geshcichte verstehe ich nicht.
Hab sie gegen Ende auch nur noch überflogen, es wurde mir langweilig, sorry.
:heilig:

 

Hi,
Danke für die Antworten.
1) sorry für die Rechtschreibfehler (bin noch nicht allzu lange wieder in Deutschland)

2) Meine Absicht ist es, den Leser zum Denken anzuregen! Ich versuche nicht eine ästetisch perfekte Welt zu erschaffen. Ich denke, dass dies in dem Forum "Seltsames" auch nichts zu suchen hätte. Ich versuche vielmehr die Phantasie des Lesers anzuregen. Ich habe die Geschichte drastisch gekürzt und entscheidende Szenen ausgelassen, sodass der Leser selbst eine gewisse Kreativität aufweisen muss, um den Sinn erkennen zu können. Denn der ist in diesem Fall idividuell vom Leser abhängig.

Tserk, mein Mitleid, dass du die Geschicht nicht verstehst. Schon mal was von konstruktiver Kritik gehört?

Schade, dass die Geschichte nicht auf Gegenliebe stößt!
mfG Jabbasom

 

Schon mal was von konstruktiver Kritik gehört?
Nein. Hat das was mit Quanten zu tun?
Ernsthaft: Du scheints übersehen zu haben, dass ich das mit einem Augenzwinkern gesagt habe. Ich habe meine Kritik in der gleichen Weise formuliert, wie du deine Geschichte: Drastisch gekürzt.
"ich verstehe sie nicht" = du schilderst mir zu wenig, führst zu wenig aus
"am ende hab ichs nur noch überflogen, war langweilig" = dein schreibstil hat auf mich ein ännähern enschläfernde wirkung, d.h. arbeite noch mal an dem stil, verwende ihn, um die geschichte lebhafter zu machen, dass man bis zum letzten wort davor sitzen bleibt.
:heilig:
Danke für's Mitleid. Ich kanns gebrauchen

 

Oweh, ein schlagfertiger Rebell sitzt in unserer Mitte!
Wenn du das Wort konstruktive Kritik verstündest, würdest du nicht schreiben, dass deine Aussagen "ich verstehe sie nicht" und "war langweilig" als solche zu zählen sind. Das ist allenfalls Kritik, aber keine konstruktive. Die Ausführungen in deiner zweiten Antwort sind da schon konstruktiver.
Der Wert dieser Seite wird durch solche Antworten enorm geschmälert. Wenn du nichts außer "deinem" Stil magst und nicht genug Selbstvertauen hast auch andersartige Sachen zu billigen, dann antworte doch einfach nicht.

Entweder schreibe konstruktive Kritik und kennzeichne sie als solche, oder erspare uns deinen Senf!

 

Danke, dass du, als eintägiges Mitglied, mich über die Regeln und Gepflogenheiten hier aufklärst.

Die Ausführungen in deiner zweiten Antwort sind da schon konstruktiver.
dann hast du nicht verstanden, tut mir Leid
Entweder schreibe konstruktive Kritik und kennzeichne sie als solche, oder erspare uns deinen Senf!
schon komisch, dass Neue immer auf cool machen, aber na gut, ich werde in Zukunft nichts mehr von dir lesen
:heilig:
Solcherlei Gespräche in Zukunft bitte nur per PN (so, wieder den Moderatoren ihren Job weggeschnappt ;) )

 

Seltsam!!!
jab, das ist es durchaus...
Willkommen auf KG.de und ein frohes Fest...
Also von dem Vokabelgebrauch... eine Erinnerung an billige Fantasygeschichten und Horror mMn... vom Inhalt...leerer Voodoo? Warst 'ne weile in Haiti?
Ok... also warum mir der Text nicht so recht zusagt, hat folgende Begründung:
Du nutzt zwar einige interessante Bilder aber in ihrer Anhäufung und ihrem Zusammenschluss, bilden sie kein stimmiges Bild für mich, es sind Fragmente, Gedankenfetzen und paradoxe Metaphern die mich nicht berühren, weil sie in sich nichts transportieren... sie wirken leer auf mich...
ich möchte dir als Lektüre und als Beweis das mich experimentel, verschlungene/lebende Texte nicht prinzipiel abstossen http://www.kurzgeschichten.de/vb/showthread.php?t=27907 empfehlen, in dieser Geschichte wird eine sehr lebendige Stimmung erzeugt mit teils sehr verworrenen Sätzen...
aber sie transportieren diese Stimmung auch, bei diesem Ding hier, nutzt du zwar auch einige sehr interessante Wortbilder doch du bleibst in ihnen "hängen", ergehst dich in "pseudo-philosophischen" Betrachtungen alla Matrix und erstickst jede Form von Inhalt...
So bleibt die Poesie deiner Gedanken trüb den du schwafelst mMn nur...
Schade!... vielleicht ein bisschen weniger Sahne und mehr roten Faden beim nächsten Mal verwenden, den auch in "seltsame" Stimmungsbilder/Geschichten kann man sich hineinfinden...
Schreib trotzdem weiter...
Man liest sich
Nice

 

Hallo Jabbasom,

Eine Geschichte, die man langsam lesen muss.
Obwohl ich denke, dass sie zu drastisch gekürzt ist, recht interessant geschrieben. Für viele wahrscheinlich einfach zu ungewohnt. Billig finde ich den Stil aber definitiv nicht. In Zukunft lässt sich da bestimmt noch mehr herausholen.
Verbesserungswürdig ist sicherlich der schon angesprochene Plot. Die Geschichte macht in ihren Teilaspekten mehr oder weniger Sinn, aber es ergibt sich nur ein schwammiges Gesamtbild. Ich habe mitnehmen können: Unerfahrener Mann macht Nahtoderfahrung in Wald und hat noch Jahre danach damit zu kämpfen.
Wenn das der Inhalt sein sollte, hätte man (einiges Streichen und) Sinngebendes hinzufügen können. Die Geschichte ist ja in ihrer aktuellen Form noch nicht sehr lang.

Zur Form:

  • Gerade züngelte die gelbe Flamme des Lagerfeuers an einem trockenen Ast empor und versengte dort braune Blätter.
    Klingt umständlich
  • auf kaltem, feuchten Steinen sitzend
    kaltem...Stein oder kalten...Steinen ?
  • Abwehrversuche erloschen
    Feuer kann, aber Abwehrversuche sicher nicht
  • Pochen eines Astes denken, welches, kaum hörbar, an den Schiefer eines Berges klopft
    Umständlich, vielleicht: Pochen eines Astes denken, das kaum hörbar an den...
  • Flusses, der sich keine drei Steinwürfe entfernt in einem Strudel aus Willkür und ungebundenen Linien zu einer dichten Masse tödlichen Unheils verdichten sollte.
    etwas melodramatisch und im Kontext der Geschichte bezugslos ("sollte"?)

fröhliche Weihnachten,
HienTau

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Jabbasom,

warum hast du die Geschichte nur gekürzt?
Für mich liest sich diese Version, als ob du automatisches schreiben zu einem vorgegebenen Thema geübt hättest, und das zusamengeklebte Ergebnis hier als Geschichte verkaufst. Das war mein Erster Eindruck, bevor ich hier die Kommentare gelesen habe. Jetzt ist er ja nicht mehr haltbar, da in selbigen etwas anderes behauptete wird, aber mein Eindruck hat sich nicht geändert.
Du brichst dann ab, wenn ich denke 'jetzt wird es interessant' und überlässt es mir zu überlegen, was du gemeint hast.

Mit freundlichem Gruß
DracheBarbara

 
Zuletzt bearbeitet:

Danke an euch alle für's Lesen und Kommentieren!

Vielleicht hätte ich die Geschichte unter der Rubrik "Experimente" veröffentlichen sollen...
Werde mir bei meiner nächsten Geschichte etwas weniger Gedanken über die Form und mehr über das Inhaltliche machen.

@DracheBarbara
hat sich für mich auch angehört als wäre es alles irgendwie zusammengewürfelt. Dachte durch dieses Mittel eine gewisse Stimmung des Zufalls zu übermitteln. Hat dem Anschein nach nicht funktioniert. Schade. :( ;)

 

Ohh!
Einspruch, Beides, sowohl Form als auch Inhalt machen eine gute KG aus in Novellen und noch mehr in Romanen kann man eher mal schwaffeln und die Form aus dem Auge verlieren bei einer Kurzgeschichte fällt es immer irgendwie unandenehm auf.
Also auf Beides achten!
Man liest sich
Nice

 

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