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Eine Begegnung

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23.01.2007
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Eine Begegnung

*vorrübergehend entfernt*

:)

 

Hallo yours truly,

schön, wenn man so sterben kann. Bereit und ohne Schmerzen nach einem insgesamt zufriedenem Rückblick. Wenn man sogar die Zeit hat, noch auszuspannen, mit dem Tod eine gemeinsame Zeit der stillen Übereinkunft zu verbringen, bevor man sich auf den letzten Weg macht.
Ist leider nicht jedem vergönnt, hat mir trotzdem gefallen.

Lieben Gruß
sim

 

Hallo sim,

freut mich sehr, dass meine Idee bei dir angekommen ist, und noch mehr, dass sie dir gefallen hat.

Schöne Grüße,

yours

 

Hallo yours truly,

eine sehr bedächtige und atmosphärische Geschichte.

Wer ist der Fremde? Ist es der Vater?

Er blickte mich an und schmunzelte. „Ich treffe mich mit einem guten Freund. Ich kenne ihn schon, seit er in den Armen seiner Mutter lag.“

Warum will der Vater mit seinem Jungen gemeinsam sterben? Das muss ich wissen, weil sonst wirkt die Geschichte nicht glaubwürdig.

Da kommt einfach ein Fremder, gesellt sich zu ihm auf eine Bank vor eine Linde (lindern der Angst vor dem Tod), und dann wird wie es Sim sagt, höchst wahrscheinlich gestorben.

Manche sagen, der Weg ist das Ziel. Was wirklich hinter diesem Satz steckt, habe ich jedoch erst sehr spät entdeckt.

Mir wird irgendwie der genaue Zusammenhang des Satzes mit dem Text nicht klar. Der Weg ist doch das Leben. Das Ziel ist ggf. der Tod. Wenn aber das Leben gleichzeitig der Tod ist...? Was ist damit gemeint. Wirkt mir zu allgemein.

„Bist du bereit?“, fragte er mich.

„Lass uns gehen“, antwortete ich entschlossen.


Wo wurde der Tod genauer angedeutet? Ich sehe kein Messer oder eine Schusswaffe oder sowas angedeutet. Wie soll der Tod von statten gehen. Einfach dadurch, dass die Nacht kommt, damit der Tag endet, also das Leben, und man erfriert. Vielleicht da Andeutungen einbauen.

Also der Text ist interessant. Du sieht, welche Gedanken ich mir mache. Aber ich für meinen Teil: Mir sind noch zu viele Fragen offen. Aber gerne gelesen. Der Text gibt was her.

MfG Mantox

 

Hallo Mantox,

danke fürs Lesen und für deine Gedanken.

Genaugenommen muss man eigentlich wirklich alles in dem Text symbolisch sehen. Was ihn, strenggenommen, eher zu einem Prosagedicht, als zu einer Kurzgeschichte macht.

Sim hat das schon richtig verstanden, die Sache mit dem Sterben.

Ich hoffe, ich habe sie hier auf kg.de damit nicht ins Aus katapultiert, weil sie von der Form her nicht ganz so passt.

Schöne Grüße und nochmals danke,

yours

 

Hej yours truly,

Das Bild vom Tod ist nach meinem Geschmack beinahe zu schön, einen solchen Tod würde ich nicht sterben wollen, der lediglich
Gefühle hervorruft, wie:

Ein wenig wehmütig wurde mir ums Herz,...

aber das ist vermutlich auch bei jedem Menschen anders.

Deine Sprache gefällt mir sehr, klar und einfach.

Viele Grüße
Ane

 

Hallo yours (mine?) truly,

Ich muss zugeben, dass ich das Thema Deiner Geschichte erst durch sims Kommentar erkannt habe. Allerdings fand ich es schon vorher, äh ... kitschig, was einerseits an diesem Freundes-Dings andererseits aber an der überbetont getragenen Sprache liegt.

Und wieder hatte ich das Gefühl, es war nicht nötig.
Klingt irgendwie komisch. Ich würd nen Konjunktiv vorschlagen.

lg

fiz mit der Einzelmeinung

 

Hallo fiz, hallo Ane,

mit dem Konjunktiv, das ist richtig, ich habs korrigiert.

Getragen - ja. Kitschig, vielleicht auch, ja. Aber Sonnenuntergänge sind nunmal kitschig. Da kann man nichts machen. Außer natürlich, nicht darüber zu schreiben.

Die getragene Stimmung und auch das laue Gefühl gegenüber dem bisherigen Leben entspringt eher einer Sehnsuchtshaltung der gesamten Sache gegenüber.

Eine angenehme Wärme umfing mein Herz - es war schön, daran zu denken, wie zwei Menschen gemeinsam einen Weg gehen.

Immerhin geht er dem Weg mit dem Tod - mit dem die Mehrheit der Menschen nicht unbedingt gerne gemeinsam ein Stück ihres Weges gehen möchten.

Und wenn sie irgendwann doch mal in der Stimmung sind, dass sie vielleicht nichts dagegen hätten, dann würden sie ihr bisheriges Leben eventuell nicht unbedingt als eine Sache sehen, der man übermäßig nachtrauert.

Danke euch beiden fürs Lesen und für eure Kommentare.

Schöne Grüße,

yours

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo yours truly!

Mir hat Deine Geschichte auch sehr gut gefallen. So ein leichtes Hinübergehen wäre auf jeden Fall wünschenswert, wenn es einmal so weit ist. Sie liest sich auch sprachlich sehr schön - nichts für Schnellleser.

wer vorher gut zu Fuß war, wird auch dann nicht stolpern
Sehr schön ausgedrückt! Wer sein Leben gelebt hat, wird auch sterben können.

Allerdings muß ich zugeben, daß ich beim ersten Lesen nicht ganz sicher war, was Du hier erzählst, auch wenn der Tod eine von zwei Möglichkeiten war, an die ich dachte. Das lag an genau diesen beiden Stellen:

Er blickte mich an und schmunzelte. „Ich treffe mich mit einem guten Freund. Ich kenne ihn schon, seit er in den Armen seiner Mutter lag.“
Da dachte ich, es könnte vielleicht auch der Vater sein, den der Ich-Erzähler nie kennengelernt hat, und der sich ihm nun vorsichtig nähert.
„Bist du bereit?“, fragte er mich.

„Lass uns gehen“, antwortete ich entschlossen.

Obwohl ich dann gegen Ende hin wieder eher glaubte, daß Du den Tod meinst, begann ich hier wieder zu zweifeln. So ein entschlossenes "Lass uns gehen" kann ich mir dann doch nicht vorstellen, auch wenn man zufrieden geht. Aber wer würde nicht gern auf die Frage sagen: "Naja, wenn du mich so fragst, würde ich schon gern ein paar Monate oder Jahre mehr Vorbereitungszeit brauchen dürfen." Also lag wieder die Vater-Version näher, mit dem er eben jetzt ein Stück des Weges weitergeht. Aber das ...
dass ich den Weg nicht würde zurück gehen können
... wäre eigentlich ein deutlicher Hinweis gewesen. ("zurückgehen" zusammen)

Noch ein paar Kleinigkeiten:

"Ich fand ein eine große Linde,"
- das "ein" ist zuviel

"Nachdem ich eine Weile dort gesessen hatte"
- "gesessen bin" für Dich als Österreicher, oder Du bist gar kein Tiroler ;-)

"die Sonne hatte mittlerweile den Horizont erreicht, wandte ich mich ihm zu und frage"
- fragte


Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Susi,

es freut mich sehr, dass Dir meine kleine Geschichte gefallen hat.

Da dachte ich, es könnte vielleicht auch der Vater sein, den der Ich-Erzähler nie kennengelernt hat, und der sich ihm nun vorsichtig nähert.

Tod, Vater, Gott, das Leben selbst - die Grenzen sind in der Geschichte nicht klar gesetzt, und das ist zum Teil auch Absicht. Ich wollte nicht in den klassischen Vorstellungen bleiben, sondern bewusst Übergänge schaffen, und den Tod als eine Art Vaterfigur darstellen.

Vielleicht sollte ich mich aber wirklich etwas weiter festlegen, damit die Sache verständlicher wird und man nicht ratlos zurückbleibt. Aber - vielleicht ist auch gerade eine gewisse Ratlosigkeit interessant. Man kann dann interpretieren und darüber nachdenken.

"gesessen bin" für Dich als Österreicher, oder Du bist gar kein Tiroler ;-)

Ähm, eigentlich bin ich aus Bayern, aber ich lebe schon eine Weile in Tirol.

Und ich hab immer ein Problem mit diesen transitiven Dingern. Ich würde wohl sagen: "I bin a weng da gsessn, und no is oana daheakemma."

Manchmal übertreibe ich halt a weng im Dialektvermeiden. :)

Liebe Grüße,

yours

 

Hat mir gefallen. Deine Geschichte hat etwas von einer Fabel. Mir ist im beim ersten Durchlesen auch nicht sofort eingeleuchtet dass der Tod gemeint ist, aber jetzt ist es schon klar. Fand ich gut, wie du diese Atmosphäre aufgebaut hast, so etwas wehmütig und doch schön.

mfg,

JuJu

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo yours,

heute Abend habe ich Lust, pedantisch zu sein, und Du bist mein Opfer :naughty:.

Die vielen Leerzeilen zerreißen die Geschichte optisch. Du machst genügend Absätze, dass sie auch ohne die Lücken lesbar bleibt.

Ich fand eine große Linde (...) Obwohl das Land eben war und ich den Weg bis in weite Ferne verfolgen konnte (...)

Warum muss der Prot die Linde "finden", wenn sie weithin sichtbar ist?

Nachdem ich eine Weile dort gesessen bin

Heißt das nicht "gesessen war"?

(...) so bemerkte ich ihn doch erst, als er fast schon bei mir war.

"so" kann man m.E. streichen, "fast schon" - eins von beidem genügt.

Lächelnd grüßte er mich und deutete auf den Platz neben mir.
„Guten Tag, ist der Platz neben dir noch frei?“

Ein Mal Platz neben etc. genügt. Der Tod könnte fragen: ist hier noch frei. Oder: er deutete neben mich.

Etwas verblüfft über die verbindliche Art meines Gegenübers bedeutete ich ihm, sich zu setzen.
„Gewiss, setz dich doch. Ich habe einen langen Weg hinter mir und nun sitze ich hier und genieße den Abend.“

Drei Mal sitzen in vier Zeilen ist etwas viel.

„Wird es ein beschwerlicher Weg (...) wird es vielleicht etwas steinig

wird es ... wird es

"Weg" kommt zum Schluss hin ziemlich häufig vor.

Schließlich, als die gelbe Sonnenscheibe ihr Leuchten fast verloren hatte

Wenn die Sonne dicht über dem Horizont steht, ist sie rot.

Die Stimmung finde ich überhaupt nicht kitschig, eher wehmütig-melancholisch. Nur, um Dich in vollendeter Gemeinheit noch ein wenig zu verklugscheißern: das ist die Stimmung, so lange der Tod noch weit weg ist.

In Wahrheit stirbt so niemand (nach ein paar Sterbebegleitungen wage ich das so plakativ zu behaupten). Im Sterbeprozess wird verhandelt, geflucht, gekämpft, gebettelt, ignoriert, den Kopf in den Sand gesteckt, die letzten Kräfte mobilisiert ...

Um es mit einer Liebesgeschichte zu vergleichen: Du beschreibst eine Jungmädchenphantasie. Aber das sehr gelungen :thumbsup:.

Schönes Wochenende noch,

Pardus

 

Hallo JuJu!

Danke fürs Lesen und den Kommentar! Schön, dass es dir gefallen hat.


Hallo Pardus!

Entschuldige, dass ich erst jetzt antworte, das ist irgenwie untergegangen. Einige Fehler habe ich korrigiert, auch das mit den Leerzeilen ist jetzt anders.

Warum muss der Prot die Linde "finden", wenn sie weithin sichtbar ist?

Mir hat das gefallen. Er sucht ja etwas, und er findet es. Deshalb. Vielleicht hat er sie ja schon gefunden, als er sie von Weither sehen konnte?

Heißt das nicht "gesessen war"?

Das hatte ich ursprünglich, dann hat Häferl aber "bin" korrigiert. Im Süden ist das transitiv. :) Außerdem ist es modern, das Transitive.

Danke fürs Lesen und natürlich für den Kommentar!

Schöne Grüße,

yours

 

Hallo,
der Fremde hat mich an eine Figur in Romanen von Terry Pratchett erinnert. Komme leider gerade nicht auf den Namen.

Gruß Kai

 

Hallo Kai!

Danke für den Kommentar. Mag sein, dass die eine Figur an Pratchett erinnert, ich gehöre wohl zu den drei Menschen auf der Welt, die ihn nicht wirklich mögen und deshalb auch noch nicht gelesen haben. Darum ist eine Ähnlichkeit rein zufällig. :)

Schöne Grüße,

yours

 

HAllo yours,

eine wirklich schöne kleine geschichte gibst du hier zum besten. Und ich muss zugeben, dass ich dir auf den Leim gegangen bin. Klar, dass irgendwer sterben würde stand klar im Raum, aber die Auflösung hat mich dann doch überrascht.
Angenehm weiche Sprache, nichts zu viel ausgewalzt und doch ein für mich stimmiges Gefühlsbild gezeichnet.
Womit ich nicht zufrieden bin, und was mich womöglich bisher auch vom Lesen abgehalten hat, ist der Titel.
Der passt eindeutig nicht. Dies ist schließich nicht nur irgendeine Begegnung, sondern eine besonders wichtige. Die Finale sozusagen. Ende, Anfang, wie man es betrachten möchte.

Gewiss, ist hier frei
hier will mir das Komma nicht stimmen.

gerne gelesen

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Yours.
Ich find die Geschichte richtig toll!! Ich versuche selbst, verschiedene Arten zu sterben aufzuschreiben, aber ich glaube, so gut wird mir das nicht gelingen. Kompliment, du hast richtig großes Talent. Ich werd gleich mal nachsehen, ob du noch mehr geschrieben hast!!
Großes Lob
LG
crazy

 

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