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Eine ganz normale Geburt

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08.05.2006
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Eine ganz normale Geburt

Korrigierte Fassung

Es war Mittwochabend kurz vor 22:00 Uhr als die Wehen einsetzten. Unser erstes Kind wollte das Licht der Welt erblicken.
Ich fühlte mich bestens gewappnet, schließlich hatten wir keine einzige Übertragung von „Gebären im 22. Jahrhundert“ verpasst. Selbst als ein wichtiges Meeting mit den Japanern anstand, briefte ich kurzerhand meinen ersten Prokuristen und verließ überpünktlich die Firma. Ich fand, das war ich meinem Kind schuldig und im Übrigen hasse ich nichts mehr, als unvorbereitet zu sein.

Die Wehen kamen bereits in kürzeren Abständen. Selbstverständlich führte ich genau Buch. Es hieß, wenn ein regelmäßiger Rhythmus von cirka acht Minuten erreicht sei, könne man sich in die Klinik begeben. Nichts wäre mir peinlicher gewesen, als zu früh dort zu erscheinen und als Dilettant entlarvt wieder nach Hause geschickt zu werden. Wir hatten noch Zeit, also holte ich mir eine Flasche Bier. Leon sah mich mit Unverständnis an.
Er hatte die ganze Schwangerschaft hindurch keinen einzigen Tropfen Alkohol getrunken und das Rauchen aufgegeben.
Allerdings hatte er auch recht bald keine Lust mehr auf Sex.
So kam es, dass ich den Reizen meines erst kürzlich eingestellten Sekretärs nicht widerstehen konnte. Seine Designerhemden waren stets ein Stückchen zu weit geöffnet, so dass sich mir seine stramme Brustmuskulatur wie zufällig präsentierte. Darüber hinaus trug er ein Eau de Toilette, auf das ich ansprang wie der Pawlowsche Hund. Ich muss sagen, er verstand sein Handwerk und wusste mich zu entschädigen.
Sechs Wochen vor der Entbindung beendete ich unser Verhältnis. Leon war ob der vielen Überstunden misstrauisch geworden. Mein Sekretär spielte die versetzte Braut und zickte rum. Da ich mir als werdende Mutter diesen Stress nicht leisten wollte, schmiss ich ihn kurzerhand raus. Er war noch in der Probezeit, was die Kündigung einfach machte.

Leon hatte sich unterdessen gänzlich aufs Elternteil werden eingeschossen. Es rührte mich, wie liebevoll er das Babyzimmer eingerichtet, die komplette Ausstattung angeschafft und sich in einschlägigen Fachbüchern bereits bis zum sechsten Lebensmonat vorgearbeitet hatte.
„Schau mal, man kann schon genau die Arme und Beine erkennen.“
Selbstvergessen streichelte er über den Screen, auf dem unser Kind in zwanzigfacher Vergrößerung zu sehen war.
„Hm.“ Ich warf einen kurzen, bejahenden Blick zu ihm herüber.
„Du interessierst dich gar nicht dafür!“
„Natürlich interessiert es mich, Liebling.“
„Davon merke ich aber nichts.“
„Sei mir nicht böse, aber ich muss die Präsentation bis morgen fertig haben. Lass uns später noch mal in Ruhe die Bilder gucken. Okay?“
Er zog eine Schnute wie ein Kleinkind.
„Später, später, immer hast du nur das Geschäft im Sinn.“
„Ach, Süßer, ich muss doch ans Geschäft denken, gerade jetzt wo wir Zuwachs bekommen“, erklärte ich mit Bedacht.
Leon brach in ein hysterisches Heulen aus.
„Aber du hast es doch auch gewollt!“
Ich atmete tief durch. Natürlich hatte ich es gewollt und natürlich faszinierten mich die Bilder. Aber ich musste nicht stündlich nachsehen, ob irgendwo ein Zipfelchen dazu gekommen war.
In Anbetracht der bevorstehenden Vaterschaft schien sein Nervenkostüm recht angespannt. Also legte ich versöhnlich meinen Arm um ihn, bestätigte wie glücklich auch ich sei, während ich mit der noch freien Hand die hässlichen Fingerabdrücke vom Bildschirm wischte.


Mein Mann ließ sich ständig etwas Neues an pränataler Vorsorge einfallen.
Da Musik das werdende Gehör schulen sollte, beschallte er unser Ungeborenes mit den guten alten Klassikern wie Coldplay, Jack Johnson oder Keane. Als Zeichen meiner Anerkennung, wollte ich es ihm gleichtun und legte Marilyn Manson auf.
Ein gellendes: „Willst du einen Abortus einleiten?“ war sein Dank. Ich zog mich zurück wie ein Hund, den man nicht am Mittagstisch haben wollte.
Leon ging sogar soweit, dass er sich einer so genannten Stillgruppe anschloss. Für mich klang das nach Sekte. Er sprach von irgendeiner uralten Tradition, der man sich verpflichtet fühlte. Ich hatte keine Ahnung, aber ließ ihn gewähren.
Obwohl mir der Nutzen, die Konsistenz eines Säuglingsstuhls interpretieren zu können, schleierhaft blieb, hieß ich im Großen und Ganzen Leons Eifer gut. Einer musste schließlich Bescheid wissen, wenn das Kind erst einmal da wäre.
Was mich allerdings beunruhigte, war die Tatsache, dass Leon etwas aus dem Leim zu drohen schien. Als ich seine Bauchröllchen verschmitzt mit: „Du musst nicht für zwei essen“, kommentierte, drehte er sich beleidigt weg.

„Ich glaube, wir sollten jetzt los“, sagte er und wippte nervös mit dem Fuß, als ich nach meinen Zigaretten suchte.
Dachte er, wir könnten in einen Stau geraten? Gemeinsam stiegen wir in den Beamer und zwei Sekunden später in der Klinik wieder aus.
„Hoffentlich würde alles gut gehen“, dachte ich plötzlich und versuchte meine Aufregung vor Leon zu verbergen.
Es sollte schon Eltern gegeben haben, die mitten im Kreissaal umgekippt waren. Sofort wischte ich meine Bedenken weg, schließlich hatten wir einen der besten Entbindungsandroiden gebucht, den es zu kriegen gab.

„Eine Geburt wie im Bilderbuch“, struntzte der Android und legte mir den Winzling in den Arm.
„Wir nennen sie Leonie“, sagte ich und Leon lächelte seelig.
Stolz betrachtete ich unser Kind. Ich hatte mir so sehnlich ein Mädchen als Erstgeborene gewünscht, die eine würdige Nachfolgerin für meine Firma sein würde.

Wir schwebten auf Wolke sieben und die Kleine entwickelte sich prima.
Ich weiß nicht, ob es an dem Laufband oder an dem Duftwässerchen lag, das Leon sich nach der Geburt zugelegt hatte. Jedenfalls fand ich ihn schärfer als Chili.
In der Firma achtete ich darauf, dass, wenn der Bildschirmschoner ansprang, für jedermann das Konterfei von Leon und Leonie gut sichtbar war.
Irgendwann las ich einen Artikel, dass, seit die WBC (World-Birth-Control) im Jahre 2125 nur noch die excorporale Schwangerschaft zugelassen hatte, die Geburtenrate wieder angestiegen und die Scheidungsrate gesunken war. Ich fragte mich zwar, was das eine mit dem anderen zu tun hatte, aber konnte nur bestätigen, dass wir mit unserer neuen Rolle als Vater und Mutter überaus glücklich waren.

 

Hallo KatinkaH,

meines Erachtens verschenkst du deine Idee, dadurch, dass du die Verhältnisse ganz umkehrst und der Mann das Kind auch austragen muss. Denn dadurch ist es eben nur eine Umkehr der Verhältnisse und beinhaltet letztlich nur schon bekannte Phrasen. Ich fand die Geschichte bis zu dem Punkt interessant, an dem sich das aufklärte. Denn ein Mann, der schwangerer ist, als die Frau, die das Kind zu Welt bringt, hätte gesellschaftliches Potential beeinhaltet. Eine Frau, die trotz Baby im Bauch fremdgeht, weil der Mann keine Lust hat, hätte Zündstoff gehabt. Diese Umkehrung als Generalbeschuldigung und moralischer Fingerzeig "so geht ihr mit uns um" macht es schlicht langweilig. Die paar SF Elemente retten es nicht.
Details:

Ich war der Meinung, meinem Kind das schuldig zu sein und im Übrigen hasse ich nichts mehr, als unvorbereitet zu sein.
Die Wortwiederholung liest sich einfach nicht schön.
auf das ich ansprang wie der Paslowsche Hund.
Pawlowsche Hund (Bleibt natürlich die Frage, wer die Icherzählerin denn nun auf diese Eau de Toilette konditioniert hat?)

Lieben Gruß, sim

 
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Hallo sim,

es gibt eben Dinge, die ändern sich nie, trotz aller gutgemeinten Emanzipationsbestrebungen. Ich denke, es wird immer eine Rollenverteilung geben (wer weiß wofür es gut ist?) und deshalb ist die Geschichte auch "nur" eine Umkehrung bekannter Phrasen.
Allerdings hatte ich überhaupt nicht die Absicht zu kritisieren oder gar zu moralisieren, sondern lediglich darzustellen und zwar sowohl den vermeintlich "typisch" männlichen als auch den vermeintlich "typisch" weiblichen Part.

Hm, einen Geschichte zu schreiben, in der der Mann schwangerer als seine Frau ist, wäre eine Satire geworden und ist auch nicht gerade neu. Eine Frau, die sich trotz Baby im Bauch fremdvögeln läßt, wäre eine ganz andere Geschichte geworden z.B. ein Report über die Prostitution an der tschechischen Grenze - mit Sicherheit zündstoffreich!

Das zweimal "zu sein" habe ich geändert.

Pawlowsche Hund (Bleibt natürlich die Frage, wer die Icherzählerin denn nun auf diese Eau de Toilette konditioniert hat?)

Wenn im Jahr 2000soundso die Männer die Babys kriegen können, dann glaub mir mal, lieber sim, hat die chemische Industrie es längst geschafft, das männliche Pheromon zu finden und zu separieren, was uns Frauen den Verstand verlieren läßt;)

Danke fürs Lesen und Kommentieren!

Liebe Grüße
Katinka

 

Hallo Katinka

Von der Idee her hat mir das ganz gut gefallen, aber ich hab mich gleich am Anfang gefragt: Wieso macht sie da nicht eine knackige Satire drauß? Potenzial hätte die Geschichte dazu durchaus. So muss ich sim Recht geben, du hast "das Pferd von hinten aufgezäumt" und damit die Wirkung in den Sand gesetzt. Außerdem fehlt mir bei der Kg so ein kleinwenig mehr Handlung. Hättest du bei Plot und Beschreibungen etwas mehr aus- und eingebaut, wäre das nicht schlecht gewesen.

Lg, Ph:gelb:nix

 
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Hej KatinkaH,

Ich habe erst ab hier

Er sah so süß aus mit seinem dicken Bauch,

verstanden, worauf es hinausläuft und mich bis dahin gut unterhalten.

Anschließend weigert sich etwas in mir, folge ich der der Handlung nicht mehr ganz so bereitwillig wie vorher. Vielleicht müsste der schwangere Mann etwas plastischer dargestellt werden.

Die Gedanken, die hinter der Geschichte stecken, gefallen mir. Ich habe mich gefragt, ob es nötig ist, den Leser aufzuklären und ihm diese Gedanken direkt mitzuteilen. Sie wirken ja auch so. Den ersten Abschnitt habe ich als witzig und erfrischend empfunden, ohne dass ich wusste, was los ist.

Eine Kleinigkeit:

Es war Mittwochabend kurz vor 22:00 Uhr als die ersten Wehen einsetzten. Unser erstes Kind wollte das Licht der Welt erblicken.

ich würde "als die Wehen einsetzten" vorschlagen.

LG
Ane

 
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Hallo Katinka!

Die Pointe finde ich ganz nett, aber die Geschichte selbst finde ich ziemlich lahm, zumal umgekehrte Rollen einerseits nichts Neues sind, andererseits können Männer vom Biologischen her eben keine Kinder austragen - das kann auch der Androide nicht ändern -, daher wirkt das in Deiner Geschichte einfach nur an den Haaren herbeigezogen. Zumindest hättest Du ja eine Erklärung finden können, wie das denn funktionieren soll, statt einfach nur zu behaupten, es sei so. Sogar Wehen haben die Männer - Du hast Dir offenbar überhaupt keine Gedanken gemacht, das irgendwie zurechtzurücken, es einfach nur 1:1 umgekehrt.
In "Die Töchter Egalias" sind auch die Rollen vertauscht und die Männer bekommen die Kinder - nachdem die Frauen sie ausgetragen und im Gebärpalast geboren haben. Vielleicht fällt Dir ja noch eine originellere Lösung ein.

Was ich mich noch frage: Wieso Gesellschaft?

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo Phönix, Ane, Häferl,

vielen Dank fürs Lesen und eure kritischen Anmerkungen.

Mein Fazit nach allen Kommentaren inkl. sims Kommentar ist, dass die Geschichte Potential hat, aber in ihrer Pointe und Ausführung hakt.
Ich will nochmal ran an den Speck und dank eurer Kommentare habe ich auch eine Idee.

@häferl
ich habe mich auch gefragt unter welcher Rubrik ich die Geschichte posten soll. Gesellschaft schien mir das Sinnvollste, da ich Rollenverteilung aufgegriffen habe in einer zukünftigen Gesellschaft.

Lieben Gruß an euch alle

Katinka

 

habe eine komplett überarbeitete Version eingestellt und freue mich auf Kommentare

Katinka

 

Hi KatinkaH

Ich hab jetzt nicht die Kommentare gelesen, zumal du eine neue Version hier reingestellt hast.

Die Idee, die Position der Geschlechter umzutauschen, finde ich sehr gut, wäre die Geschichte etwas überspitzter, wäre sie in Satire bestens aufgehoben.
Heute gibt es solche 'Säcke', welche die Ehemänner an ihrem Bauch umbinden sollen, damit sie auch das nachvollziehen können, was ihre schwangere Frau durchmacht. Finde ich gut. :D
Die Geschichte ist angenehm zu lesen, an den richtigen Stellen gestrafft, was sie außerordentlich knackig macht und sie eignet sich bestens dafür von mir zwischendurch gelesen zu werden. :)

Cu JoBlack

 

Hallo JoBlack,

Heute gibt es solche 'Säcke', welche die Ehemänner an ihrem Bauch umbinden sollen, damit sie auch das nachvollziehen können, was ihre schwangere Frau durchmacht.

das Dumme ist nur, in dem Moment wo sie es nachvollziehen, ziehen sie den Sack schnell wieder aus;)

freut mich sehr, dass sie dir gefallen hat!

Vielen Dank
Katinka

 

Also ich finde die KG schlicht umwerfend, obwohl oder gerade weil ich Frau/Mutter bin. Diese Umkehr ins Absurde, die du auch gnadenlos durchhältst – ich wüsste gar nicht wo ich anfangen sollte zu loben. Natürlich schmerzt es mich sehr (von Hause aus Hebamme), dass du meine Kolleginnen aussterben lassen willst (nein, nicht wirklich …) es wäre geradezu ein Stilbruch, wenn es kein Android wäre.

 

Hallo Nina,

vielen Dank für die außerordentlich positive Kritik *freu*.

Ich habe deine Kolleginnen gar nicht aussterben lassen, denn schließlich muß versiertes Personal die Androiden programmieren(die Hebammen wurden bereits im Jahr 2060 zu Softwareentwickler weitergebildet) ;)

Liebe Grüße
Katinka

 

Hallo Katinka,

mir hat diese KG gut gefallen. Sie ist amüsant und lebt von diesem konsequent umgesetzten Rollentausch. Die kaltschnäuzige, coole und toughe Frau und der sanfte, empfindliche schwangere Vater. Die Umkehr des typischen Rollenverhaltens, das du darstellst, orientiert sich allerdings an dem Klassiker, der meiner Meinung in dieser Form schon weitgehend out ist. Mittlerweile kenne ich schon haufenweise mütterliche Väter und sogar ein paar väterliche Mütter. Die Grenzen sind ja jetzt schon am verwischen. Würde die Wissenschaft eines Tages eine Möglichkeit schaffen, dass auch Väter Kinder austragen könnten, begeistert würden sich Männer dafür finden, da bin ich mir absolut sicher. Und die Frauen werden sich besaufen und sich nach Damenfußballspielen Straßenschlachten mit Polizistinnen liefern.

Ich habe mir überlegt, ob du mit deiner KG nicht nur das übliche Vater-Mutter-Rollen-Klischee bedienst. Und in der Tat, das tust du. Mit Wonne, wie ich herauszulesen meinte. Es stört auch rein gar nicht. Es ist wirklich unterhaltsam und grenzt schon an Satire. Außerdem liebe ich die Spielerei mit Klischees!

Grüße von Rick

 

Hallo Rick,


Verrückterweise habe ich kurz vorher eine ernste Geschichte über Tod geschrieben, die mich länger begleitet hat (gepostet unter Seltsam ;-)), da kam diese hier daher und die floss einfach so aus meinem Stift. Just for Fun:)

Freut mich, dass mein Ausweiden der Vater-Mutter-Klischees dir gefallen hat!

Danke und liebe Grüße

Katinka

 

„Verrückterweise habe ich kurz vorher eine ernste Geschichte über Tod geschrieben, die mich länger begleitet hat (…), da kam diese hier daher und die floss einfach so aus meinem Stift.“

Hallo Kerstin,

jetzt erst Deine „ganz normale Geburt“ in der korrigierten Fassung gelesen und o. g. Zitat gefunden. Habe die SF-Satire mit Vergnügen gelesen, finde aber, dass wir bei den vielen Softies & Weicheiern, die schließlich nicht nur an Atemübungen teilnehmen, viel näher an dieser Situation dran sind als man glaubt. Die Alternative wäre natürlich, dass „Männer“ aufgrund riesiger Sperma-Vorräte weitestgehend abgeschafft werden und das Abhandenkommen der „Vaterrolle“ gar nicht bemerkt wird. Oder wir „klonen“ uns alle selbst und schon graust mich vor den vielen kleinen Bushrangern und Pausenclowns.

Ging’s nicht schon bei den Amazonen weitestgehend ohne Kerle?

Wenige kleine Anmerkungen seien mir gestattet:

„Leon hatte sich unterdessen gänzlich aufs Eltern werden eingeschossen.“ Richtiger wäre, er stellte sich aufs „Elternteil“ werden ein oder –

ich weiß nicht mehr, woher ich’s hab, aber es könnt’ von A. Lindgren stammen –

er stellte sich drauf ein, „Mapa“ zu werden (d. i. „Mama“ und „Papa“ in eins und zugleich die Umkehrung von „Pama“).

„Natürlich hatte ich es gewollt und natürlich faszinierten mich die Bilder.“ Nee, nix wird im 22. Jhdt. mehr „natürlich“ sein, nicht einmal die "natürliche" Ordnung, aber durchaus „selbstverständlich“, obwohl sich das wieder nicht von selbst versteht.

„In Anbetracht der bevorstehenden Vaterschaft …“ zeigt, dass nunmehr im
22. Jhdt. der „soziologische“ zugleich der „biologische“ Vater sein wird (das wird evtl. nur verstehen, wer auch Dein „Ich bin gestorben“ gelesen hat).

„‚Hoffentlich würde alles gut gehen,’ dachte ich …“, „‚Eine Geburt wie im Bilderbuch,’ struntzte der …“ „‚Wir nennen sie Leonie,’ sagte ich …“
Jeweils das Komma hinter die Gänsefüßchen „ver“schieben.

Hat Spaß gemacht!

Gruß

friedel

 

Hallo Friedel,

es ist nicht zu fassen: ich habe einen Duden "So schreibt man jetzt" und eine schulpflichtige Tochter. Die besten Voraussetzungen, um die Zeichensetzung bei der wörtlichen Rede in den Griff zu bekommen...Ich arbeite dran!

Also, eines will ich nicht hoffen, nämlich das die Männer ebgeschafft werden.
In meiner Geschichte haben sie als Sekretär und "Heinzchen" am Herd, eine überaus wichtige gesellschaftliche Verantwortung. Nein, da stellt sich eher die Frage, ob die Frauen abgeschafft werden...ghmpf...will ich gar nicht weiter drüber nachdenken...

Schön, dass sie dir gefallen hat und danke fürs ausführliche Kommentieren.
Wünsche dir einen herrlichen Tag im 21. Jhd.

Liebe Grüße
Katinka alias Kerstin

 

Hallo „Alias“, -

so wurde Dylan in „Pat Garrett jagt Billy The Kid“ 1973 genannt, das ich damals im Freilichtkino unter reichlich Zuspruch „an'nen Allohol“ geseh’n hab unds erste Mal „Knockin’ On Heaven’s Door“ hörte, es damals aber – jetzt kommt das wirklich Bekloppte – Clapton zusprach, da ich auf den Vorspann nicht achtete und auf den Abspann nicht mehr achten konnte, siehe zuvor, -

hier herrscht das feinste Aprilwetter und (Gedankensprung über Gedankensprung), aber

was nützen die besten Regelwerke, wenn sie nicht einigermaßen logisch aufgebaut sind. Das gilt m. E. für die Zeichensetzung („ …. Blabla …!“, sagte dieser oder gar „ …. blubber“, sagte ein anderer...), was dann auch fürs
„das(s)“ gilt. Wer vordem das und daß nicht unterscheiden konnte, kann heute immer noch nicht das und dass korrekt verwenden.

Wünsch Dir ein schönes Restwochenende

Friedel

 

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