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Eine kleine Katze

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10.09.2005
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Eine kleine Katze

Eine kleine Katze


Es war schon fast Mitternacht, als die kleine Katze der lieben Miss Kramer aus ihrem kleinen Nickerchen wegen einem für einen Haustiger jedenfalls undefinierbaren Geräusch von draußen erwachte. Eine ganz normale Katze, schwarz mit weißen Pfoten und weißem Schwanzende. Das so übertrieben gepflegte Fell schimmerte matt im Mondlicht, welches durch das offene Wohnzimmerfenster schien. Die 63 Jährige Miss Kramer hatte sich fest vorgenommen, im nächsten Monat wieder an dem städtischen Wettbewerb für Haustiere teil zu nehmen, nachdem sie letztes Jahr zum vierten Mal in Folge nur die Silbermedallie gewonnen hatte. Gott verfluche diese immer korrupter werdende Jury.

Die alte Dame vergaß wohl an diesem Abend unüblicher Weise, es zu schließen. Der Grund? Nun, das kann man sich ja denken. Aber das interessante war: Sie beging an diesem Tag tatsächlich einen Heldenakt. Die alte rette einem Mädchen unter ihrem Fenster das Leben, indem sie dem vermeidlichen Angreifer mit einem schönen, alten Blumentopf den Kopf einschlug. Das war ein Wurf! Unvergleichlich!
Sie erzählte es der ganzen Nachbarschaft, immer und immer wieder! Mrs. Kramer war sichtlich stolz auf sich. Wie sie es schaffen konnte, aus der Entfernung noch zu treffen, wäre selbst jedem Ballistiker ein Rätsel. In Wirklichkeit aber war der Bösewicht der Freund des Mädchens, der sie nur zum Lachen gebracht hatte, was die Alte drei Stockwerke höher mit ihrem doch eigentlich noch gut funktionierenden Gehör unerklärlicher Weise als Schrei interpretierte. Der Topf brachte dem Jungen, es war wirklich kein schöner Anblick!, einen Schädelbasisbruch ein und seiner Freundin einen dreitägigen Aufenthalt in der psychiatrischen Klinik Edinburgh, nachdem ihr Begleiter genau sechs Stunden und 21 Minuten nach seinem Zusammenstoß mit dem zweckentfremdeten Tongefäß an einer Hirnschwellung gestorben war.
Ganze 16 Jahre hatte er in dieser Gesellschaft, die doch sonst so von verrückten, alten Omas nie genug bekam, die nur darauf warteten, dem nächsten Vorbeikommenden einen Blumentopf samt Pflanze auf den Kopf zu werfen, überleben können. Schon fast eine Glanzleistung. Was wohl seine Eltern über diesen Erfolg sagten?

Am nächsten Morgen stand der Vorfall in den Zeitungen: "Junger Mann von Blumentopf getötet- Flugzeugunfall?" Wer konnte sich bloß solchen Schwachsinn ausdenken. Also wirklich! Blumentöpfe aus Flugzeugen? Das war zu viel. Nur nicht für den listigen Fuchs, der sich einen Tag zuvor in den Hauptcomputer der Firma hackte, um ein bisschen Schabernack an den Berichten zu treiben. Doch das interessierte Miss Kramer herzlich wenig. Sie hatte auch keinen Fernseher oder dergleichen in ihrer im typischen Stil der 70er Jahre eingerichteten Wohnung. "Medien sind Mord für den gesunden Menschenverstand", sagte sie immer. Lügen über Lügen. Lieber las sie einen ihrer Taschenromane, die sie im Zeitungsstand um die Ecke bei ihrem Enkel erwerben konnte. Der Junge musste sich dort als unterbezahlte Aushilfskraft über Wasser halten. Als hätte er kein Zuhause! Nun, das war ja auch der Fall. Sein Vater warf ihn kürzlich aus seiner Wohnung. Aber das ist ja auch verständlich, wenn die eigene Ehefrau ihren Heißhunger nach Frischfleisch so ganz plötzlich am eigenen Sohn stillen musste, nachdem sie erfahren hatte, dass ihr 3. Ehemann impotent war.
Schade nur, dass sich die beiden, der Junge und die liebe Mrs. Kramer, sich vorher noch nie in ihrem Leben begegnet sind. Keiner von beiden wusste, dass sie verwand waren. Was für ein Zufall, nicht wahr?

Wie dem auch sei. Zwei Tage darauf erschienen zwei Polizisten vor ihrer Wohnungstür und fragten sie, was sie denn am 23. September zwischen 18 und 20 Uhr getan habe. Die zwei Beamten hatten den Tipp von der verstörten Freundin des Toten bekommen, in diesem Haus wohnte der Teufel höchst persönlich, welcher dem gottesfürchtigen Mädchen das Leben zur Hölle machen wolle. Und wie Miss Kramer auch niemanden von der Nachbarschaft verschonen konnte, so durften sich auch die zwei Gesetzeshüter ihre Heldentat anhören. Nur leider war deren Reaktion nicht gerade die, welche sich die Heldin erhofft hatte. Eine Woche später zog sie aus ihrem trauten Heim ins städtische Frauengefängnis um. Drei ein halb Jahre wegen Todschlag mit Rücksicht auf ihr Alter. Leider konnte sie nicht die Chance nutzen, ihre doch so ungerechte Strafe, da sie immer der Meinung blieb, sie hätte ein Menschenleben gerettet, abzusitzen, denn nur knapp einen Monat später verirrte sich die Rasierklinge eines verwirrten Küchengehilfen, der, so wird es fünf Tage später im Bericht eines Psychologen heißen, schon seit drei Jahre an extremer Schizophrenie gelitten hatte, in ihren davon abgesehen ziemlich leckeren Nachmittagsmarmorkuchen.
Zur Beerdigung sechs Tage später erschien nur der Junge aus dem Zeitungsladen an der Ecke, in seinen Armen ihre geliebte Hauskatze. Miss Kramer verfasste drei Monate vor ihrem Tod ihr Testament. Man konnte ja nie sicher genug sein- zu dem Pech des Jungen, wie sich bald herausstellen würde. Darin stand, dass ihr gesamter Besitz ihm zufiel. Dazu gehörte auch ein netter Bündel Geld in ihrem Schmuckkästchen, Eine Schöne Schatulle. Ursprünglich im Besitz der Freundin der Großmutter Mrs. Kramers schien es ihr nichts auszumachen, den Besitzer zu wechseln. Vor Allem, nachdem die Freundin eines schrecklichen Todes, woran Mrs. Kramers Großmutter nicht ganz unschuldig war, starb. Fünf Tausend Pfund! Das war eine Menge Geld für einen kleinen Ex- Sohn, beziehungsweise Ex- Stiefsohn eines impotenten Alkoholikervaters und einer versauten Stiefmutter- Schlampe! Und was machte man damit am besten? Natürlich versaufen!
Ihr Enkel nahm sich den besten Flug nach Süden. Gleichgültig, wohin. Hauptsache warm. Nur an diesen Urlaub sollte er sich noch lange erinnern. Länger, als ihm lieb war. In einer der sehr vielen heißen Nächte, die er dort erleben konnte, bekam der ehemalige Zeitungsverkäufer das wundersamste Geschenk, das ihm jemals gemacht wurde. Nur vermochte er dies natürlich in diesem Moment noch nicht zu wissen. Guten Tag, mein Name ist AIDS. Willkommen in der Hölle jedes Schürzenjägers. Glückwunsch: Sie haben Positiv.

Doch das alles interessierte doch keine Katze. Miezi, so wie sie von ihrem Herrchen genannt wurde, Miss Kramer ist einfach kein besserer Name eingefallen, streckte sich nur genüsslich und legte sich wieder schlafen. Die Katze, die das Geräusch, welches sie aus ihrem Schlaf gerissen hatte, als Einzige gehört hatte, sollte nie erfahren, dass es der Schuss einer der vielen Pistolen ihres Nachbarn Mr. Stuart war. Eine originale Walter PPK. Er nahm sich just in diesem Moment das Leben, nachdem er erfahren musste, dass sein so alles geliebter Sohn dabei erwischt wurde, wie er den kleinen Kinder der Kindertagesstätte am Ende der Straße etwas zeigte, was sie noch nie gesehen hatten und auch nie mehr vergessen würden.
Die letzten Wolken verzogen sich und ließen die Sicht auf einen sternenklaren Himmel frei, so wie es nur selten in dieser Gegend vorkam. Die Katze träumte schon wieder von einem leckeren Mäuschen, oder noch besser: Fisch, ihr Lieblingsgericht. Miss Kramer träumte schon lange nicht mehr. Sie hatte es irgendwie verlernt, man konnte es sich nicht erklären und das Blut Mr. Stuarts lief nur so in Strömen auf den teuren Teppich in seinem Wohnzimmer.

 

Hi Mannimond. Herzlich Willkommen, machs dir bequem, nimm dir einen Keks, wir freuen uns alle total, dass du beschlossen hast, dich hier am allgemeinen rumkreativsein zu beteiligen.
*räusper*

Ok. Jetzt die Füße wieder runter vom Tisch. Arbeit.
Es macht keinen Spaß, Geschichten OHNE ABSÄTZE zu lesen. Bitte gliedere das sinnvoll.Ich habe deine nur bis hier gelesen:

altenPorzellanblumentopf

Bis dahin war der Text ganz nett. Aber, bitte, bitte. Absätze. Uuuund Tempus nochmal durchchecken, das ist ab und zu etwas, uh, sehr davongallopiert. Und sowas hier liest sich merkwürdig:
zu zumachen
Und das nächste mal die Vorschau - Funktion benutzen, dann merkt man schlimme Formatfehler gleich. Und es ist hier Sitte, dass man Anmerkungen zum Text, also deine ersten beiden Zeilen, in einem Extraposting hinten dranhängt (hab ich auch als erstes falschgemacht). Und, äh...
Und dann, wenn du das alles gemacht hast, kommen ganz viele nette Leute und schreiben dir, wie sie das, was du hier verfasst hast, finden. Ich zum Beispiel. Ich bin schon ganz gespannt, denn deine langen Assoziationsketten sind zwar syntaktisch Anspruchsvoll, aber cool.

Hoffe, das hilft.
Jona

 

So, ich hoffe, ich konnte meinen Text ein bisschen verbessern.
Erstmal Danke, Jona, für deine Hilfe! Und ich freu mich natürlich auch über weitere Kritik und Anregungen anderer, netter Leute.
:-)

 
Zuletzt bearbeitet:

Joah. Das ist also eine "morbide Schilderung einer (un)typischen Kleinstadt - Hausgemeinschaft" oder sowas. Betonung: morbide.

Das war das Appetithäppchen für das nachfolgende Main Event. Jetzt ersteinmal das beliebte Spielchen "find-den-Fehler", ich hab ja grad nix besseres zu tun. Ok.

Das Mondlicht

scheinte

Die alte Dame hatte diesen Abend wohl vergessen, es zu schließen
An diesem Abend, oder?

den sie schon der ganzen Nachbarschaft immer und immer wieder erzählte,
Plusquamperfekt/Präteritumperfekt, bidde. Und:
einer jüngeren Dame wohl das Leben gerettet hat,

der vermeidliche Bösewicht
check.

der sie nur zum Lachen brachte,
gebracht hatte.

mit ihren doch eigentlich noch gut funktionierenden Gehör unerklärlicher Weise als Schrei definierte.
mit ihreM, "definierte" meint wohl "interpretierte". Und wieder Tempus. Vorzeitigkeit der Vergangenheit wird gebildet durch Partizip plus Hilfsverb im Präteritum blah blah.

"Junger Mann von Blumentopf getötet- Flugzeugunfall?"
Ne. Ne, ne. Das ist unrealistisch, diese Zeitungsmeldung. Blumentöpfe, das weiß jeder, fallen nicht aus Flugzeugen. Das würde selbst Prawda nicht schreiben.

"Medien sind Mord für den gesunden Menschenverstand.",
Da ist ein Punkt zuviel.

Der Killersatz, der den Absatz abschließt (der, der den Enkel einführt), ist ein Stück für sich. Den habe ich 2 mal lesen muss. Aber schau doch mal, wie traurig der jetzt kuckt- der braucht auch noch etwas Hege und Pflege bei der Satzstellung und den Flektionen. Was mir auch noch aufgestoßen ist: ich finde die Reinfolge "es war ihr Enkel / Aber er wusste es nicht / und sie wusste es auch nicht" höchst unintuitiv.

Wie dem auch sei, In 2 Tagen
Wahrscheinlich Punkt dazwischen, hm? Ausserdem heisst das in deutscher Schriftsprache "innerhalb von 2 Tagen" oder "2 Tage später" oder so, beziehungsweise "zwei Tage" wg. Ausschreiben von Zahlen unter zwölf.

Ja. Das geht so weiter. Ich muss zugeben, ich bin faul, ich hab keine Lust mehr. Wenn du wirklich willst, kann ich dir noch weiter so kleine Fitzelfehler raussuchen. Es sind viele. Sie stören beim lesen. Weisst du ja selber. Fehlersuche ist etwas, dass hier oft als erstes gemacht wird, damit man sich dem eigentlich Interessanten zuwenden kann. Das geht reibungsloser, wenn du deine Texte genauer Korrektur liest. Am besten laut.

Nun zum Eigentlichen.
Ich habe meinem Deutschlehrer eimal einen Satz gegeben, der über eine ganze Seite ging. Die Killertaxe. Das war meine Rebellion gegen Kleist, dessen Schachtelsätze wir gerade bewunderten bzw. nicht. Der Lehrer sagte zwei Dinge.
Ersteinmal wies er mich darauf hin, dass ich einen Syntaxfehler gemacht hatte. Das war peinlich.
Dann erklärte er langsam und sachlich, dass Kleists Schachtelsätze sinnvoll, angemessen und lesbar seien- meine Abnormität nicht. Das war wichtig.
Nun, ich vermute, viele Menschen werden deine Geschichte unangenehm zu lesen finden. Ist dir sicher klar gewesen, als du diesen Stil gewählt hast. Ich finde sie anstrengend. Was trägt dein Stil zu deiner Geschichte bei?
Hast du (anders als ich damals) eine gute Antwort?

Meine Antwort: Abgesehen von einigen Irritationen bei den sehr bemühten Konstruktionen nehmen sie erfolgreich Tempo raus und erzeugen eine Atmosphäre von Distanz und Lethargie. Wir betrachten etwas von außen, dass sich, wie deine Sätze, entfaltet, das sich beim näher kennenlernen öffnet, ein Universum an Kleingeschichten bietet- die fern von uns sind.
So sind ja deine Sätze, so ist die Welt, die du da beschreibst. Diese Welt: schrullige, wahnsinnige Omas, tragisch-sinnlos-ironische Tode, Mord, Mord, Aids, unbeteiligte Katzen.

Ich weiß nicht, wie interessant ich das finde.
Ein bisschen schon. Ich habe es immerhin zu Ende gelesen, obwohl dein Satzbau ja (meiner Meinung nach, schon mit einem gewissen Sinn) zu Langsamkeit und Distanz zwingt. Nicht so interessant, das ich es weiterempfehlen würde. Es ist morbide, es ist ironisch, es ist detaillverliebt. Es ist (mir zu) surreal. Es ist wahrscheinlich etwa, was du willst. Aber weißt du, was es anderen geben könnte?

Noch etwas. Du schlägst da ja sehr anstrengende Zeitbögen. Da gibt es eine Metahandlung mit mehrern inneinandergeschobenen Unterebenen, die sich alle in der näheren Betrachtung durch deine Geschichte entfalten und alle in verschiedenen Zeiten spielen. Alle Einzelgeschichtchen spielen zu anderen Zeiten, dauern verschieden Lange, laufen in verschiedenen Geschwindigkeiten ab. Die Metahandlung, abgeschlossen durch das "Morgen wird ein schöner Tag", ist weniger weitreichend als die Unterebenen- die Oma wird, von der Gegenwart der Geschichte (und der Katze) aus gedacht, erst noch sterben. Der Enkel hat weder geerbt noch Aids.
Äh. Ich finde das ja spannend, da mitzudenken. Schon so in sich. Aber es ist eine Formspielerei. Und Formspielereien machen nur dann Spaß, wenn sie Perfekt Ausgeführt sind. Perfekt Ausgeführt finde ich das hier nicht. Es macht zumindest mir wirklich Spaß, diese ganzen Ebenen nachzudenken. Aber... ich kann jeden nachvollziehen, der sagt, "Äh, blah. Das ist mir viel zu wenig Geschichte für zu viel Rumgeexperimentiere. Da lese ich doch dreimal lieber die Verlobung von St. Domingo, das ist sprachlich mehr als genau so dicht und anspruchsvoll, und inhaltlich tut sich da um Größenordnungen mehr."

Joah. Hoffe, du kannst damit was anfangen.
Jona

Oh, Nachtrag.
Du kommst hier rein, sagst, Hi :) , Ich hab da was geschrieben. Ich sage, Hi :dozey: . Nett, aber Kleist war besser. Äh... Ich hoffe, du fasst das als konstruktive Kritik auf.
Naja. Immer weitermachen.

 

Hallo Mannimond,

ähm, ja. Ich schließe mich dem obigen Kommentar an, obwohl ich da auch nicht alles verstanden habe. *smile*

Was mich vor allem gestört hat, sind die verschachtelten Sätze. Da kam am Anfang ein Teil des Satzes, der erst nach endlosen eingeschobenen Erläuterungen sein Ende fand. Wollte ich ihn intensiv lesen, hätte ich erstmal die Mittelteile in Gedanken streichen müssen. Hatte ich aber keine Lust, und so habe ich über die Geschichte etwas huddelig drübergelesen.
Vielleicht war auch das der Grund, weshalb mir die Handlungen etwas wirr vorkamen.

Das ist z.B. hängen geblieben:

"Junger Mann von Blumentopf getötet- Flugzeugunfall?"

Was hat das alles mit einem Flugzeugunfall zutun?

In deiner Geschichte treffen zu viele Zufälle auf einmal zusammen, dass die ganze Handlung unwirklich klingt.
Ich habe fast den Eindruck, als würde sie unter "Experimente" oder "Sonstiges" besser passen, denn soviel Unglück auf einem Rutsch findet doch wohl im wahren Leben, sprich "Alltag", nicht statt, oder?
Ich will dir nicht zu nahe treten, vielleicht hast du das ja selbst erlebt, wohl eher nicht?

Zusammenfassend sind mir die aufeinderfolgenden Geschehnisse doch etwas zu utopisch.

Viele Grüße
bambu

 

Ganz kurz nur:
Erstmal danke für die Kommentare, ich komm später noch mal drauf zurück.
@Bambu:
Meinst du, man sollte die Geschichte in ein anderes Thema, z. B. Seltsam schieben?
Ich war mir bis zu letzt nicht ganz sicher, wo ichs nun hinschicken sollte. Also ich habe nichts dagegen, da es ja doch etwas zu irrational für den herkömmlichen Alltag ist.

 

Na gut. Dann fangen wir mal an:

Also in erster Linie war es wirklich ein Experiment. Ich habe diese Geschichte innerhalb einer halben Stunde geschrieben. Die Idee kam einfach und dann konnte ich nicht mehr aufhören, zu schrieben. Leider hat das dann wohl die Qualität der Geschichte runter gerissen. Danke, Jonas, für den Tipp mit dem Lautlesen, denn ich habe mir den Text mehrmals durchgelesen und trotzdem keine Ausdrucks- oder Gramatikfehler erkennen können. Ich könnt das jetzt alles, die ganzen Fehler, auf meine vielleicht nicht so weit reichenden Kenntnisse punkto Grammatik und Fähigkeiten im Ausdruck schieben, oder das ich wohl noch der „Grünschnabel“ in der Welt der Kurzgeschichten bin, aber das wären ja alles nur Ausreden und ich bin dankbar, dass man mich auf die Fehler in meiner wirklich allerersten Geschichte hinweist, damit diese dann eben im nächsten Versuch nicht passieren.

Die Schreibart, die ganzen Schachtelsätze, war beabsichtigt, obwohl ich eher zufällig darauf gestoßen bin, aber wie ihr es ja schon gesagt habt, nicht perfekt umgesetzt. Daran kann man ja noch ein bisschen arbeiten.

@ Jonas: Auf deine Frage, was mir dieser Schreibstil bringt:

Ich habe vor kurzem ein Buch namens „Ein Dicker Hund“ von Tom Sharpe gelesen.
Die Geschichte spiegelt ganz gut den übertriebenen, grotesken, satirischen, englischen, schwarzen Humor wieder und ich habe mich ein bisschen an diesem Schreibstil orientiert, wobei ich sagen muss, dass ich natürlich längst nicht die Qualität, Sharps erreicht habe. Ich glaube, ich kann dir keine bessere Antwort geben, also du sie deinem Lehrer gegeben hast. Es war wie gesagt ein Experiment. Ich fand es ganz interessant, den simplen Inhalt in solchen Schachtelsätzen zu verzweigen und es dem Leser schwerer zu machen, sie zu verstehen. Natürlich habe ich zu der Zeit nicht daran gedacht, dass der Leser das Lesen genießen will und sich nicht beim Verstehen anstrengen will. Ich war erst einmal überhaupt froh, mit der Geschichte fertig geworden zu sein. Ich hatte schon vorher ein paar Versuche mit Kurzgeschichten, die aber immer dank fehlender Kreativität und neuen Einfällen Fehl schlugen.

Mir war klar, dass das mit dem Flugzeugunfall zu übertrieben klang, aber in diesem Moment war es für mich ein ganz amüsanter Gedanke. Es ging mir in dem Fall auch nicht um Plausibilität. Es sollte einfach nur unwirklich klingen, als ob sich da eine Zeitung einen tollen Spaß mit dieser Überschrift machen wollte. Oder einfach ein unfähiger Journalist da seine Finger im Spiel hatte. Das hätte man ja noch einbauen können.

Eine Frage nur so am Rande: Also ich hab ja die Möglichkeit, meine Geschichte zu verändern, um jetzt zum Beispiel diese ganzen Grammatik- und Rechtschreibfehler wegzumachen, aber ich möchte doch meine Geschichte nicht mithilfe andere „hochmotzen“
Oder ist das okay?

 
Zuletzt bearbeitet:

HÖCHST erwünscht. Schau dir doch bitte, bitte einfach mal eine andere Geschichte hier samt Repliken an, dann wirst du sehen, dass das meist so läuft:

A postet eine Geschichte.
B, C und D hüpfen in den Thread und rufen wild durcheinander, "Kommafehler!", "Klischee!", "Unlogisch!", "Kommafehler!" und, meist ein bisschen leiser, "also, ich fand die Geschichte ganz gut..."
A sagt, "Danke, Jungs und Mädels, ich gehe da mal bei."
A editiert alle Fehler raus, strafft den Mittelteil, verfeinert die Pointe und baut noch eine kühne Metapher ein.
B und D schauen sich die Geschichte nochmal an und nicken einstimmig: "Oh, so ist das viel schöner! Also... Für mich hat deine Geschichte folgende Aussage: ...."
E hüpft in den Thread und sagt: "Oh, das ist ja eine hübsche Geschichte! Und so fehlerfrei!"
(C hat keinen Bock mehr und lernt stricken.)
A sagt, "Achwieschön, *freu!*" und geht los, um eine Geschichte von B, D und E zu kritisieren.

Jetzt das selbe nochmal, nur mit vertauschten Rollen:
B postet eine Geschichte.
A, D, F und X hüpfen in den Thread und rufen alles Mögliche.
Und so weiter.

Ok?


...

Zu deiner Antwort: "Ich wollte es einfach mal ausprobieren" ist schonmal ein guter Grund; aber es ist eben auch einer, bei dem man danach nicht enttäuscht sein darf, wenn viele dein Experiment nicht nachvollziehen können. Vor allem, wenn der Experimentator am Ende selber eingestehen muss, sich ein bisschen überhoben zu haben.

Kennst du "Puppenmord" von Tom Sharpe? Das ist, glaube ich, sein bekanntestes Werk. Ich habe es mit 10 Jahren das erste mal gelesen und kein Wort verstanden, aber trotzdem laut gelacht.
Und, ja, tatsächlich, so einen GANZ LEICHTEN Anflug von Sharpsher britischer Skurileske spüre ich bei dir tatsächlich. Jetzt, wo du es sagst. Und jetzt los, geh nochmal über deinen Text drüber!

Also. Willkommen hier!

Wichtiger Nachtrag:
Jona. Sowas von Total Ohne Es. Einfach Jona. Das ist biblisch.

 

Alles Klar!! Danke man, für dein Post!
Ich kenn Puppenmord! Hat mein Paps hier allet zu stehn. Der is von Sharpe total begeistert, aber ich hab nur den Hund gelesen.
Die Puppe ließt grad mein Bruder.

 

Guten Abend!

Ich habe die Geschichte nochmal etas überarbeitet!

Was ist eigentlich nun mit dem Verschieben der Geschichte? Ich hätt nichts dagegen,
wenn man das Thema zu Seltsam oder Experiment schiebt.

 

auf Wunsch des Autoren aus Alltag nach Seltsam verschoben

 

Ich habe gerade zwei total nette und ausführliche Fehlerlisten gekriegt, deshalb jetzt hier eine für dich-
Neu! und Überarbeitet! wie deine Geschichte!
(...die ich, davon abgesehen, so, nach dieser Überabreitung, schon wieder etwas besser und angenehmer zu lesen finde.)

der Topf brachte dem Jungen einen schweren Schädelbasisbruch EIN, es war echt kein schöner Anblick, und der Frau drei Tage in der Psychiatrischen Klinik Edinburg, nachdem ihr Freund im Krankenhaus an seinen inneren Blutungen genau sechs Stunden und 21 Minuten später starb.
Also. Ein ein hast du vergessen. Echt ist umgangssprachlich, passt total nicht zu deiner Terrorsyntax. Edinburg heißt, da hier mit Pfunden bezahlt wird, eher Edinburgh. Starb muss Präteritum Perfekt. Schädelverletzungen führen nicht direkt zu inneren Blutungen, glaube ich. Ausserdem würde ich den Satz so umstellen:
"Der Topf brachte dem Jungen, es war wirklich kein schöner Anblick!, einen Schädelbasisbruch ein und seiner Freundin einen dreitägigen Aufenthalt in der Psychatrischen Klinik Edinburgh, nachdem ihr Begleiter genau sechs Stunden und 21 Minuten nach seinem Zusammenstoß mit dem zweckentfremdeten Tongefäß an einer Hirnschwellung gestorben war."
Oder so.

*räusper*
Kannste natürlich auch lassen.

Eine Woche Später

verirrte sich eine Rasierklinge eines verwirrten Küchengehilfen, der, so hießt es fünf Tage später im Bericht eines Psychologen, an extremer Schizofrenie leide und das schon seit drei JahreN, so schätzte der Arzt, in ihren sonst so leckeren Marmorkuchen, den es immer am Sonntag zum Nachtisch gab und nun ihr zum Verhängnis wurde.
Die Rasierklinge, weil sie ja im nächsten Satz spezifiziert wird. Hießt ist ja tempusindifferent. Ich würde Futur vorschlagen, bin mir aber nicht sicher. Schizophrenie nach neuer Rechtschreibung mit f? Ich weiß es nicht. Das "und das schon seit drei Jahre, so schätzte der Arzt," würde ich so setzten: "und das, so schätzte der Arzt, schon seit drei Jahren", das "und nun ihr zum Verhängnis wurde" gehört so: "und ihr nun zum Verhängnis wurde", wobei evtl. statt "ihr" "der alten Dame" stehen sollte. Rasierklinge ist ja auch weiblich.
Eigentlich würde ich es aber knackiger finden, wenn du geschrieben hättest:
"verirrte sich die Rasierklinge eines verwirrten Küchengehilfen, der, so wird es fünf Tage später im Bericht eines Psychologen heißen, schon seit drei Jahre an extremer Schizofrenie gelitten hatte, in ihren davon abgesehen ziemlich leckeren Nachmittagsmarmorkuchen."

Man konnte ja nie sicher genug sein, zu seinem Pech, wie sich bald herausstellte.
Ich habe diesen Satz im Kontext voll nicht gerallt.

Irgendwo im Text steht das hier:

, und es ist mir absolut unklar, in was für einer Form es eigentlich sein sollte. Nicht in dieser (Imperativ? 3. Pers. Sg. Konjunktiv Präsens?), soviel ist sicher.

schwuler Sohn
Nun, möglicherweiße ist der junge Mann ja auch homosexuell. Aber das, was du da beschreibst, nennt man Pädophilie. Es ist höchst politisch unkorrekt und natürlich einfach unrichtig, das durcheinanderzubringen - oder auch nur zu eng miteinader zu assoziieren. Ich würde sagen: einfach raus. "sein Sohn", fertig.

Ok. Dass, mein lieber Mannimond, ist keine Fehlerliste, sondern eine Beispielliste.
Du hast dich übernommen. Du hast, ich habe ja schon einmal versucht, das zu beschreiben, ganz, ganz wilde Zeitsprünge da drin. Sie sind möglicherweise deiner Grammatikkompetenz zu wild. Du hast viel zu viele Tempusfehler. Du musst da wirklich, wenn das irgendwann mal funktionieren soll, systematisch drübergehen und dir klarmachen,
-was ist meine derzeitige Zeitebene,
-in welchem Tempus steht sie,
-wie verhält sich das, was ich gerade beschreibe, zu meiner Basisebene (Vorzeitigkeit, Nachzeitigkeit, Gleichzeitigkeit etc),
-in welche Tempusform muss es also.

Deine Sätze sind verschachtelt. Da ich so viele Fehler gefunden habe, nehme ich an, du siehst sie einfach nicht beim Lesen. Also- lies es dir laut vor. Das funktioniert bei mir immer viel besser.

Da die Geschichte jetzt in "Seltsam" ist, sage ich nichts Inhaltliches mehr. Prinzip. Ich meine, es wäre vielleicht lohnenswert, sie noch ein bisschen aufzumöbeln und sie dann zu Humor zu packen, denn witzig ist sie ja.
Mit Aufmöbeln meine ich nicht, noch mehr absurde Ereignisse reinpacken, denn davon hast du ja eine Menge; sondern das witzige sprachlich besser auf den Punkt bringen.

Ok. Ich hoffe, du fühlst dich nicht eingeschüchtert. Ich weiß, ich bin kein Kritikergott, es gibt Leute hier, die wirklich wundervolle, absolut hiflreiche Analysen unter Geschichten packen, hoffe aber, dir trotzdem hilfreich gewesen zu sein.

Jona

 

Nach langer Zeit hab ich mir mal die Zeit genommen und meine Geschichte nen bisschen aufgepäppelt.
Ich hab auf die meißten der Schachtelsätze verzichtet, damit es besser zu lesen ist und danke, Jona, für die Ratschläge.

Gregor

 

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