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Eine madige Geschichte
Die Made beißt versunken in Gedanken sich in den selbigen Augenstil. Was es da zu Beißen gibt, fragt hierauf der Kollege.
- Nichts, deswegen muss ich mit meinem Auge vorlieb nehmen.
- Warum denn dieser Eigenkannibalismus, heutzutage, wo die Frage des Essens doch keinen mehr nass geschwitzt aus dem Bette fahren lässt?
- Jetzt gibts das Essen, vorher die Freud.
- Die Freud war damals auch schon nicht das große Maß der Zeit. Wie heut... nun gut, vielleicht ein bisschen mehr.
- Eben, eben, die gute alte Zeit.
- Wieso? Die Zeit davor war doch genauso jung, wie die jetzige nun.
- Führwahr, doch im Alter offenbart sich dann die Zeit als sehr vergänglich. Besser, als bereits weggesägt. Wie der Ast, auf dem man sitzt.
- Hm, hm, die Zeit, obgleich schon sonderbar, grade greift man, läuft sie schon weiter, ist trotz allem ein treffend Ding, um zu beschreiben, was eben nicht mehr ist. Und nun ist nun. Keine Zeit, der Zeit das Altern vorzuwerfen
- Subjektiv ist die Betrachtung aber doch gestattet, das Vergangene als gut zu definieren.
- Schon, schon, mein lieber Kollege, es ist das Subjekt, welches Beobachtung alleine sich erlaubt. Doch wann war die Zeit jung, wann wird sie alt, ist wohl so, dass alterslos ohne Frag sie recht erscheint. Das zuzugeben dürft als keinen großen Fehler sich erweisen.
- Mit alt ich mein die Zeit als ich war jung.
- Wann warn sie jung, sind sie schon alt?
- Alt genug, mags mir erscheinen.
- Alt genug zum Sterben wohl! Nimm dies, verrücktes Ding!
Der Tod ereilt doch auch die Größten, wobei die Kleinen auch nicht fehlen. Der Dolch im Bauche lässt verzücken, den, dessen Bauch sich nicht zerteilt. Der Magen zeigt sein saures Kleid, nach außen dringt der Saft in Massen.
Verätzt wird nun auch eigenes Gewebe, fürwahr, der Stoß war wohl perfekt.
Es leben viele nach dem Stich der Waffe weiter, jedoch dieser Bursche ist verdaut.