Was ist neu

Eine wirklich alberne Geschichte

Seniors
Beitritt
01.12.2004
Beiträge
1.295
Zuletzt bearbeitet:

Eine wirklich alberne Geschichte

... über Helden, Prinzessinnen, Drachen, Eulen und anderweitige Ungereimtheiten

und vielleicht sogar über die Liebe ...


Für morgan


Es war einmal ...

... eine raue Herbstnacht. Wind peitschte Regen gegen das Dickicht und die Blätter der Bäume. Die Äste wiegten sich im Stakkato, der Kraft der Naturgewalten hörig und ächzten unter der Last des Sturmes. Die Nacht war so rau, dass sogar die Blitze vor Angst in das Unterholz des Waldes schossen, nur um dem Furcht einflößenden Donnern entkommen zu können. Jeder Waldbewohner hatte sich in sichere Zuflucht begeben. Außer dieser einen Eule und ...
... Brogomil, der Kutscher der Dunklen Gestalt, musste den widrigen Umständen trotzen und ließ seinen Einspänner den schlammigen Waldweg durchfurchen. Das Ziel war eine unscheinbare Hütte am Ende einer Lichtung, mitten im Nirgendwo.
Lichtungen sind im allgemeinen gut zu finden. Nur leider haben Herbstnächte den bemerkenswert hinderlichen Nachteil, dass sie verflucht dunkel zu sein belieben.
Zu allem Überfluss hatte Brogomil den ausgeprägten Orientierungssinn einer Bratpfanne.

...

Die Burg Bullahbüh entsprach der herzoglichen Norm und stand auf einem schicken Bergkamm, welcher sich an eine recht ansehnliche Schlucht schmiegte und einen faszinierenden Blick auf die reißenden Gewässer des hiesigen Flusses bot. Die Verortung des Kastells auf einen Berggrat hatte den ungemein praktischen Vorzug, dass auf einen Henkersplatz verzichtet werden konnte, da die Verurteilten einfach über die Burgmauern geworfen wurden. Die Zeit bis zum unvermeidlich tödlichen Aufprall dauerte indes so lange, dass zwischen dem Schreien Luft geholt werden musste. Freilich wurden die Geworfenen vorher über diesen Umstand in Kenntnis gesetzt.
Hexen hingegen wurden immer noch auf die althergebrachte Art und Weise verbrannt oder mit Schleudern gegen umliegende Felsen katapultiert.

»Mutter?« Prinz Hubert, Anwärter auf den Thron von Bullahbüh, schwankte unsicher über einen mit unheimlich dicken Wandteppichen, Rüstungen und grotesk anmutenden Tierköpfen geschmückten Gang.
Der Prinz hatte neue Puffärmelärmel, welche die Sicht und seinen Bewegungsspielraum ein wenig einschränkten.
»Mutti, wo seid Ihr?«
Die Herzogin saß im großen Kaminsaal und klöppelte an einem neuen, mit sonderbaren und unfassbar unglaubwürdigen Heldentaten verzierten Gobelin. Geknüpfte Lügen in diversen Farben und unvergleichlicher Flauschigkeit.
»Mutter! Ich bin entrüstet!« entschied der Prinz energisch und nestelte an seinen Ärmeln herum.
»Das bist du doch immer, Sohn«, entgegnete die Regentin mit stoischer Gelassenheit.
»Aber diesmal geht es eindeutig zu weit, Mutter. Ich verbitte mir diese Heldentaten!« Der Prinz stemmte demonstrativ die Fäuste in die Hüften, um seinem Unmut mehr Präsenz zu verschaffen. Hierbei sei erwähnt, dass Hubert recht dünn ausgefallen war, eine typische - jedoch zu jener Zeit hoch moderne - Prinz-Eisenherz-Frisur trug und eine Strumpfhose anhatte, die von Purpurtönen vergewaltigt und durch Karreemuster strategisch unterstützt worden zu sein schien. Infolgedessen gab Hubert eine recht lächerliche Figur ab. Wenn man nun noch bereit war, die Puffärmelärmel hinzuzufügen, ergab sich ein optisches Gebilde von höchster Geistesarmut.
Die Fürstin sandte ein Stoßgebet gen Kronleuchter.
»Himmel, werd endlich erwachsen.«
»Aber ich fühle mich nicht bereit für die Ehe. Ich kenn die Frau doch überhaupt nicht. Was ist, wenn sie nicht mein Typ ist?«
»Jede Frau ist dein Typ, Sohn.«
»Wie jetzt? Und was ist, wenn sie mich nicht mag?«
»Die finanzielle Seite ist bereits geregelt, Sohn.«
»Na, das freut mich ja ungemein. Aber warum dieses Gerette? Das ist nicht nur albern, sondern obendrein noch völlig überholt.«
Die Herzogin seufzte, knüpfte aber ungehindert weiter an dem Bild eines Drachentöters, welcher mit Hilfe von Marmorkuchen und diversen Feinrippschlüpfern den Sieg errang.
»Das ist nun mal der Lauf der Dinge«, erklärte die Herzogin gelangweilt und stickte ein weiteres, erstaunlich unwahres Detail der Heldentat. »Du bist ein Prinz und hast gefälligst eine Prinzessin zu retten ...« Sie schnaufte. »... welche sich für gewöhnlich in den tödlichen Klauen eines übel riechenden Drachen befindet. Hoch oben auf der Höllenschlundfeste. Oder da, wo es eben grauenvoll und gefährlich ist.« Sie hielt kurz inne und ließ den Blick über diverse Gemälde schweifen, auf denen sämtliche Urahnen in ziemlich lächerlichen Posen abgebildet waren. Herzog Holgi III. beispielsweise, hielt eine Art Echse in den Armen und lächelte dem Betrachter mit grenzdebilem Selbstverständnis entgegen. Bei eingehender Betrachtung stellte sich die Frage, ob das Kriechtier das Monster oder die Gerettete war.
»Wie sieht das denn aus, wenn wir einen Prinz haben, der Single ist?«
»Modern, Mama! En vogue und bahnbrechend.«
»Das hast du doch wieder in irgend so einem Käseblatt gelesen.«
»Aber ich will nicht irgendjemanden retten, den ich überhaupt nicht kenne, nur weil es die Tradition so vorsieht.«
»Aber so steht’s geschrieben und so wird’s gemacht.«
»Aber ich will lieber singen!« Er drehte eine Pirouette. »Und den ganzen Tag tanzen ... Hach!«
»Wenn du das noch mal machst, versohl ich dir den Hintern, schick dich ohne Abendbrot ins Bett und enterbe dich!«
Hubert versuchte die Arme zu verschränken, um seinem Trotz den nötigen Nachdruck zu verleihen, scheiterte jedoch an den aufgeblähten Armen.
»Aber ich habe nicht die Absicht, dieses Mädchen zu retten«, schnaubte er.
Die Monarchin verdrehte die Augen.
»Tust du ja auch nicht.«
»Nicht?«
Prinz Hubert kämpfte gegen die Ärmel, die langsam seinen Kopf umschlossen.
»Wenn ich mich schon dieser lächerlichen Verpflichtung, äh, verpflichten muss, wieso bin ich dann noch hier und ...« Er holte Luft und füllte die Lungen mit Sarkasmus.
»... stürme nicht das Verlies der Verdammnis und strecke das Monster nieder, welches sich an der holden Maid zu schaffen macht, oder wie auch immer das so gehandhabt wird?«
Stille.
Die Hellebarde einer Ritterrüstung sank langsam quietschend und schließlich scheppernd zu Boden.
»Sohn, hast du dich schon mal im Spiegel betrachtet?«
»Ja, Mutter, hab’ ich und ich muss sagen, dass mir Puffärmelärmel eine aparte Androgynität verleihen und obendrein sehw guw fu Geficht ftehen.« Der Prinz hatte die Ignoranz eines geisteskranken Mungos und den Verstand eines frisch lackierten Holztisches. Außerdem war er einer der wenigen Menschen in diesem unendlich weiten Universum, die mit der eigenen Kleidung einen Kampf auszufechten hatten.
»Und deswegen habe ich einen Profi zur Rettung entsendet«, begründete die Herzogin und untermalte ihren Entschluss mit einem erneuten Verdrehen der Augen.
»Gnh. Und welcher Grandseigneur, wenn ich fragen darf, soll an meiner Statt das Wagnis bestehen?«
»Madame Cecile Bolivar de Estragon.«
»Komischer Name für einen Mann ...«
Aus Prinz Huberts Ärmeln puffte die Luft heraus.

...

Hackbert Hucklepuck wärmte sich gerade sein achtes Bier über dem Feuer auf, als ein verängstigter Blitz hinter der Hütte Schutz suchte.
Er erschrak und verschüttete die Hälfte auf sein Knäckebrot.
»Scheißwetterverfluchtekackenocheins!«
Hucklepucks Hütte - die aus Zeit- und Kostengründen aus Dreck anstatt aus Lehm errichtet worden war - trotzte den Naturgewalten mit heroischer Abgebrühtheit, was an ein Wunder grenzte, da sich das Domizil weder dieser Eigenschaft bewusst war, noch eines Verstandes vergegenwärtigen konnte und sich in Wirklichkeit nur aus einigen Stöcken, Blättern und einem mächtigen Haufen Wildschweinscheiße zusammensetzte.
Hackbert Hucklepuck war Profijungfrauenretter und galt als die Nummer Eins im gesamten Lande. Er verhalf Prinzessinnen aus der Gefangenschaft von Trollen, Seeungeheuern, Schwiegermüttern, beziehungsweise Monstern oder Lebensgemeinschaften ohne vertragliche Regelung. Sein Auftreten war knallhart und orientierte sich am grazilen Geschick einer Dampframme, wohingegen seine Ausdrucksweise an die Form und Konsistenz eines Kuhfladens erinnerte.
»Scheiße!«

Brogomil zügelte das Pferd und stoppte die Kutsche. Ein leicht schimmerndes Licht drang durch die tosende Unwirtlichkeit.
»Hier muss ich richtig sein«, vermutete Brogomil und starrte auf ein Schild an einem schludrig zusammengezimmerten Briefkasten, der wie ein hohler Holzstamm aussah und sich bei genauerer Betrachtung auch als ein solcher entpuppte.
›Hackbert Hucklepuck – Lizensierter Prinzessinnenbefreier. Bitte keine Werbung!‹
Brogomil klappte die Stufen unter dem Ausstieg hervor und klopfte an die Wagentür.
»Sind da, gnä Herr.«
Der Fahrgast trat hinaus. Schwärze umhüllte die Gestalt, so schwarz, als wenn im gesamten Universum das Licht ausgeknipst worden war. Regen und Sturm flohen vor Entsetzen und überließen einer Stille das Feld, die jederzeit bereit war, einen Hörsturz zu verursachen.
Brogomil verneigte sich indessen und deutete mit dem Finger auf das Licht, welches sich zögernd aus diversen Stöcken, Blattwerk und Wildschweinmist drängte.
»Das da? Der wohnt da doch nicht etwa drin, oder?«
Brogomil erhob sich und blickte auf den architektonischen Griff ins Klo.
»Man sagt, er sei der Beste, Herr.«
»Aber da kann man doch unmöglich drin wohnen
»Hatte letztes Jahr mehr als einhundert Prinzessinnenbefreiungen. Nur drei Frauenzimmer wurden durch Feuer und lediglich eine durch hysterisches Gekreische unbrauchbar. Versicherungen haben aber gezahlt.«
Der pechschwarze Schemen wendete sich Brogomil zu.
»Also gut. Stock.«
»Stock? Wozu den Stock, Herr? Ich würde das Stilett nehmen, ist unauffälliger und außerdem ...«
Die Erscheinung öffnete ihren Mantel, entblößte eine knochige Hand und gab Brogomil eine Kopfnuss.
»Ich brauche ihn zum Anklopfen, nicht zum Meucheln, du Idiot!«
»Oh, klar.«
Die Unheimlichkeit nahm den Stock entgegen, stapfte lautlos zur Hütte hinüber und pochte an die Stelle, wo sie die Tür vermutete.
»Wer is denn ditt uff eenmal? Und dett um die Uhrzeit!«
Hackbert schob ein paar Äste beiseite und stand einer schwarzen Kapuze gegenüber. Er mochte keine Kapuzen und noch weniger mochte er Menschen, die sich unter Kapuzen verbargen. Von unter schwarzen Kapuzen verborgenen Menschen ganz zu schweigen.
»Ick koof nüscht. Und schon jar nich um die Uhrzeit, Kumpel.«
»Verzeiht...«
»Ick verzeih hier jarnüscht, du Flitzpiepe. Mach dir mal schleunigst vom Acker oder ick klopp dir deine blöde Kapuze samt Omme vonne Schultern, du Kackstiefel!«
Hackbert trank einen Schluck warmes Bier, welches ein betörendes, der Umgebung und Situation angemessenes Odeur verströmte. Zwei, drei Rülpser komplettierten das aromatische Prunkstück. Irgendwo im Hintergrund brach eine Eule in schallendes Gelächter aus.
»Äh, aber Ihr seid doch Hackbert Hucklepuck, Retter der Jungfrauen ...«
»Du sagst et.«
»... Beschaffer der Mamsellen ...«
»Jenau.«
»... HÜTER DES HEILIGEN GRALS ...« Die Stimme rumpelte durch das Unterholz und bohrte sich zum Erdkern.
Hackbert beäugte scheel seinen Holzbecher, in dem warmes Bier der Geschmacksleere freien Lauf ließ.
»Nun ja, äh ...«
»... Befreier der gemarterten Seelen hübscher Maiden, welche in trostloser Gefangenschaft eines schauderhaften, gar übel riechenden Scheusals darben, eingekerkert in dreckigen, von Ungeziefer wimmelnden Türmen, hinter den sieben Bergen, bei den sieben ...«
»Ja, ja, dett bin ick allet! Aber halt die Jusche und komm uffn Punkt!«
Die Geisterhaftigkeit räusperte sich und straffte den Umhang.
»Verzeiht. Nun, äh, wollt Ihr mich nicht vielleicht hereinbitten, dann könnten wir die, nun, Formalitäten klären und ...«
»Is unjünstich. Nich uffjeräumt.«
»Oh, nun gut. An der frischen Waldluft lässt es sich eh viel besser verhandeln.«
»Verhandeln?! Nix da, Freundchen. Ooch wenn ick so ausseh, aber ick bin inne Jewerkschaft. Bei mir jibt dett feste Preise, plus ’ne Jewinnbeteilijung von fünfzich Pro...«
»Fünfundzwanzig!«
»... fünfundzwanzich Prozent. Noch ne Unterbrechung deinerseits, und du schlürfst die Luft durch de Schnabeltasse, klar?«
»Entschuldigt vielmals.«
»Kannste dir klemmen, Keule. Also, denn ma her mit die Fakten. Wie heißt denn die Jute? Von watt isse entführt worden - Drache, Troll, anderweitijet Unjeheuer? Wo steckt se – inne Höhle, Jrotte, Festung? Wann wollta se wiederhaben? Kann se heile bleim? Soll se heile bleim?«
»Nun«, stellte der Kapuzenmann fest und kramte ein paar Blätter unter seinem Gewand hervor. »Dies ist der Vertrag. Hier sind alle relevanten Informationen inkludiert, sowie die üblichen Anweisungen. Spektakulär retten, Brüllen, Waffen abenteuerlich einsetzen – der Standardsatz an Heldentaten eben.«
»Allet klar. Und inkludiert – logisch.«
Die Ungeheuerlichkeit zog einen klimpernden Beutel hervor.
»Dies ist ein Vorschuss von einem Drittel des tariflichen Satzes. Spesen werden nur zu einem Grundanteil und auch nur nach Vorlage von Quittungen übernommen.«
»Du siehst aber nich aus, als ob de am Hungertuch nagen würdest«, meinte Hackbert argwöhnisch und stocherte der schwarzen Gestalt im Bauch herum. Ein ungemein hohles Gefühl. Für beide Seiten.
»Nun, meine Auftraggeber sind recht wohlhabend. Ich hingegen mache mir nichts aus Mammon.«
»Und aus Essen scheinbar ooch nüscht, wa?« Hucklepuck grunzte vergnügt. »Willste vielleicht n Knäcke? Is mit Bier jetränkt.«
Obwohl das Antlitz unter einer Kapuze verborgen war, konnte man einen angewiderten Gesichtsausdruck wahrnehmen. Die Eule lachte schon wieder.
»Ach, da wäre noch eins. Bitte haltet den vorgegebenen Termin EXAKT ein.« Wieder eine Unterholzdurchrumpelung der Stimme. Die Eule hielt sich den Bauch und fiel vom Ast.
»Wir, äh, vermuten, dass noch ein anderer, äh, ›Held‹ hinter der Prinzessin her ist. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Ihr zur vorgegebenen Zeit am richtigen Ort eintrefft.« Der Umhang wandte sich zum Gehen.
»Man sieht sich. Oh, und äh, schicke, nun ... Hütte.«
»Wohl Tomaten uff de Oogen, wa? Dett isn Haus!«

...

»Pfffffffffffffffffffft ...« Eine Tanne fing Feuer und entschied sich innerhalb von Sekundenbruchteilen zu Asche zu konvertieren.
»Mir ist langweilig. Darf ich deine Amme fressen?«
»Nein! Und hör auf, dich zu bewegen!«
Grumt, ein Mietdrache, lag bäuchlings vor seiner Höhle auf dem Höllenschlundberg und stützte den Kopf in die Pranken. Prinzessin Margrit saß an einer Staffelei und schwang unentwegt den Pinsel über die Leinwand. Manchmal schürzte sie die Lippen, nahm mit dem Malgerät Maß, unterstützte ihre künstlerische Kreativität, indem sie sich auf die Zunge biss und den Kopf neigte. Ihr Kindermädchen Lotte saß derweil gefesselt an einem Baumstamm und wechselte in unregelmäßigen Abständen ihren Bewusstseinszustand, untermalt durch infernalisches Gekreische.
»Kann ich’s schon sehen?« Grumt pustete Rauch zwischen den Vorderzähnen hindurch.
»Nö!«
»Ich könnte dich verbrutzeln.«
»Aber dann wirst du das Bild mitverbrutzeln.«
»Kann ich jetzt deine Gouvernante essen, Margrit?« Er sah Lotte an und machte Schmatzgeräusche. »Ich hab ja solchen Hunger.«
»Iiiiihhhhaaaaarghhhhh!«
Die Dienerin fiel wieder in Ohnmacht.
»Nein, die wird nicht gegessen.«
»Ach, komm schon. Gerade jetzt würde sie es doch gar nicht merken«, argumentierte Grumt und schnaubte überdrüssig kleine Stichflammen aus der rechten Nüster.
»Hör mal, wir warten jetzt, bis der Held kommt, dich«, sie malte Gänsefüßchen in die Luft, »›tötet‹, meine Aufwartung macht, befreit und so weiter.«
Grumt legte die Stirn in Falten und wartete auf den entscheidenden Punkt in Margrits Argumentation.
»Und weiter?«
»Wie und weiter?« Margrit linste grimmig hinter der Staffelei hervor.
»Zofe. Fressen. Mordshunger. Klingelt's?«
»Ja, ja, du kannst sie haben. Nachdem mich der Held hier abgeholt und mich dem Prinzen übergeben hat, brauche ich sowieso keine Anstandsdame mehr. Dann kannst du mit ihr machen, was, nun, Drachen eben so mit Menschen zu tun gedenken.«
»Wir fackeln ihnen zuallererst die Nasenhaare weg, spucken dann kleine Feuerbälle in die Augen, beißen ihnen die primären Geschle...«
»Ja, ja, wie auch immer. Hauptsache ich bekomme nen steinreichen Prinzen.«
Grumt riss die Augen auf und pfiff staunend durch die Schneidezähne, die ungefähr hundert Prozent seines Gebisses ausmachten.
»Jungejunge, wenigstens bist du ehrlich.«
»Ach Mist, du sollst doch stillhalten!«

...

Der Sturm hatte sich gelegt, jedoch war sie durchnässt und fror. Madame Cecile Bolivar de Estragon, hockte in einem Gebüsch, ganz in der Nähe der Höhle des Drachen Grumt. Noch war es nicht soweit, aber es wurde Zeit, dass es langsam mal Zeit wurde. Der Angriff musste auf die Sekunde genau passen. Das Überraschungsmoment musste auf ihrer Seite sein. Blitzschnell würde sie agieren müssen. Eine tödliche Auseinandersetzung. Sie platzte bald vor Aufregung. Außerdem war der Dornenbusch als Versteck äußerst unbehaglich.

...

Hackbert Hucklepuck stapfte laut pfeifend den Pfad am Höllenschlundberg hinauf. Leises Anschleichen stand nicht im Vertrag, also ließ er es ordentlich krachen. Seine Idee war, sich unmittelbar vor dem Angriff und der daraus resultierenden heroischen Tat, zu verstecken, damit eine halbwegs natürliche Reaktion vom Drachen zu erwarten waren. Er kannte Grumt nur zu gut. Manchmal, wenn er keine Lust hatte oder den Vorabend wieder einen Drauf gemacht hatte und sich vor Kopfschmerzen kaum bewegen konnte, lag er einfach nur da und ächzte und jaulte so lächerlich, dass die Auftraggeber ihr Geld zurückverlangten.
»Ah, ’n Dornenbusch. Daruff kommt der nie.«
Hackbert schob seine Ausrüstung, die aus sehr realistisch wirkenden Gummi- und Holzwaffen, einem Fässchen warmem Bier, sowie einem dicken, fetten Knüppel bestand, in den Busch. Dann kroch er, laut fluchend, hinterher.

Ȁh, hallo
Hackbert drehte sich erschrocken zur Seite und ließ sich von einigen Dornen ein ansehnliches Muster in die Wange gravieren, bevor er in das hübscheste Gesicht schaute, dass er jemals erblickt hatte.
»Wie, äh ... Äh!«
»Du kannst dich doch nicht einfach hier reinzwängen, siehst du nicht, dass ich hier ’ne Rettung am Starten bin?« Cecile deutete auf ein Brotmesser und zwei Zahnstocher, als ob dies die unfraglichsten Beweise für ihr Tun darstellten.
»Wattn, willste dem Drachen ’ne Stulle schmiern und ihm denn die Stücken ausm Jebiss friemeln?« Hackbert verfluchte seine unproduktiven Gedankengänge.
Cecile kramte ein Blatt hervor und deutete auf das Wort ›Vertrag‹.
»Ich bin berechtigt, diese Prinzessin, um Mitternacht aus den Klauen von Grumt, Mietdrachen Nummer 45, offizielles Mitglied der Helden- und Monstervereinigung, zu befreien. Jegliche Behinderung durch andere Helden ist hiermit ausgeschlossen.«
Hucklepuck glotzte in die blauen Augen von de Estragon. Sabber, mit einer gehörigen Portion süßen Verliebtheit, zog lange Fäden und quellte über Dornen und Dreck.
»Willste mit mir jehen?«
Madame Cecile Bolivar de Estragon begutachtete Hucklepuck mit gewissem erotischem Interesse. Immerhin hatte er eine gar unanständige Art und Weise, seinem Charakter Ausdruck zu verleihen. Diese Schnodderigkeit törnte sie tierisch an.

...

»Diese Ziege wird Ihnen jetzt das Salz, welches ich Ihnen zuvor auf die Fußsohlen aufgetragen habe, ablecken.« Karl arretierte die Fußfesseln und lächelte dem zu Marternden aufmunternd zu.
»Die Zunge eines Geißbocks ist förmlich für das Entfalten des Kitzelreizes prädestiniert, wissen Sie?« dozierte Karl begeistert. »Lachen Sie ruhig so laut sie können, das erschöpft Sie frühzeitig und sie werden während der Streckbanksession ohnmächtig sein. Meinen Kunden rate ich ja immer zum Presslachen, das führt schnell zu Sauerstoffmangel, Blutdruckabfall und somit zu rascher Besinnungslosigkeit. Probieren Sie es doch einfach mal aus.« Er führte die Ziege an die Füße. Argwöhnisch schnüffelte diese an ihrem Betätigungsfeld und meckerte zufrieden.
»Also, viel Spaß dann.«
Die Ziege fing an zu lecken und gepeinigtes Gelächter ließ die Folterkammer erbeben.

Karl war groß, unnachgiebig, sadistisch veranlagt und eine Seele von Mensch. Prinz Hubert verbrachte jede freie Minute im Folterkeller und lauschte den Geschichten und Weisheiten des Meisters der Pein.
Prinz Hubert hatte den Kopf in die Hände gelegt und passte sich mimisch hervorragend den armen Seelen des Kerkers an.
»Mutter will mich schon wieder als Helden vorführen«, stöhnte er.
Karl schürte das Feuer unter dem Po einer Ehebrecherin.
»Meinst du, sie schafft es dieses Mal?«
»Weiß nicht.« Der Prinz zuckte leidvoll mit den Schultern. »Bisher wollte kein Held mit mir in Verbindung gebracht werden.« Er hielt kurz inne und stieß einen Seufzer aus. »Sie meinten, ich wäre aus evolutionstechnischen Gründen unvorteilhaft ausgestattet und somit nicht auf ein Heldenstück übertragbar. Hat wohl irgendwas mit Genen zu tun, glaub ich.«
»Ach, mach dir mal keine Sorgen. Dieser Held wird den Vertrag spätestens aufkündigen, wenn er dir gegenübersteht. Glaub mal.« Karl klopfte Hubert mit einer Art väterlicher Zuneigung auf die Schultern und schauderte.
»Nein, diesmal ist es eine Frau«, sagte Hubert niederschmetternd.
Karl erstarrte und begriff schlagartig.
»Oh.«
»Ja, einer Frau wird es egal sein, ob ich so bin, wie ich bin.«
»Vielleicht ist sie ja vom anderen Ufer und fühlt sich durch deine Physis in ihrer Ehre gekränkt?« versuchte Karl zu argumentieren, scheiterte jedoch an mangelnder Kenntnis der fortschreitenden, gesellschaftlichen Entwicklung.
»Ich dachte, Puffärmelärmel stärken mein Selbstbewusstsein ...«
»Niemandes Selbstsicherheit wird durch aufblasbare Ärmel gestärkt, mein Prinz!« Wo Karl Recht hatte, hatte Karl Recht.

...

Hucklepuck starrte Cecile immer noch an und wartete gebannt auf eine Antwort.
»Also gut«, meinte sie nachdenklich und ohne jegliche Hintergedanken. »Lass es uns hier machen!«
»Watt?«
»Sex.«
»Oh!«
»Nun?«
»Gnh.«
»Männer!« Die Abfälligkeit in Ceciles Stimme wurde durch ein erfreuliches Jauchzen in Vergessenheit geschickt, als Hackbert zum Küssen überging.

...

Wenn Verträge gebrochen werden, können schlimme Dinge passieren ...
»Okay, die Zeit ist rum!«
»Nein, nur noch ein paar Pinselstriche«, bettelte Margrit.
Grumt schnaubte Glut und Funken auf die Staffelei, die sich in anderweitige Aggregatzustände umgestaltete. Die Prinzessin hielt einen tropfenden Pinsel in Händen und lächelte verlegen.
»Ich schenke dir Gold und Edelsteine und Samt und Seide und ...«
»Hattest du schon mal Völlegefühl von Rubinen oder Sodbrennen von zu viel Gold?«
»Äh, nein.«
»Also ...«
Grumt schnappte die Prinzessin und schluckte sie in einem Stück.
Die Zofe schüttelte ihren Geist in die Realität zurück, erblickte die verkohlten Überreste der Staffelei, vernahm gedämpfte Schreckensschreie, erblickte einen Drachenbauch, aus dem es verdächtig nach Hilfe schrie, entdeckte die gierigen Augen des Drachen ...
»Hallo, appetitliche Lotte!«
... und schubste ihr Bewusstsein zurück ins Land des Genickschusses. Aber nicht, ohne vorher infernalisch zu kreischen.
»Iiiiihhhhaaaaarghhhhh!«

...

»Warum haben die Menschen eigentlich Sex miteinander, Herr?«
Die Unheimlichkeit runzelte die Stirn und linste auf den Masterplan.
»Weil es so in der Anleitung steht«, erwiderte er und beobachtete die Früchte seiner Arbeit, die sich im Dornenbusch wälzten.
»Vielleicht hat es etwas mit Instinkt zu tun.«
»Instinkt, aha.«
»Manche reden auch von Gefühlen. Aber das glaube ich nicht. Körperflüssigkeiten lautet hier das Stichwort.«
Brogomil rümpfte die Nase.
»Zeugung von Nachkommen. Eine, äh, Form von Eier legen«, erklärte der Schemen der unglaublichen Dunkelheit.
»Das ist ja widerlich«, kommentierte Brogomil abgestoßen.
»Nun, jeder bekommt das, was er verdient.«
»Und sie lebten glücklich, bis an ihr Lebensende ...«
Der Schatten sah Brogomil schief an. Jedenfalls neigte sich die Kapuze.
»Wo hast du das denn her?«
»Hab ich mal gelesen. Fing mit ›Es war einmal ...‹ an.«
»Ts, wie unwissenschaftlich ...«

 

Hallo flashbak

a.) hat mir gut gefallen, obwohl ich irgendwie am Ende noch einen Brüller erhofft hatte.

b.) einige kleine gammatikalische Ausrutscher:

Außer dieser einen Eule und
Nur leider hatten Herbstnächte den bemerkenswert hinderlichen Nachteil, dass sie verflucht dunkel zu sein beliebten.
Wenn den Herbstnächten dieser Nachteil inzwischen abgezüchtet wurde, ist der Satz zeitlich richtig, sonst müsste es haben belieben heissen.
abgrundtiefe Schlucht schmiegte und einen faszinierenden Blick auf die reißenden Gewässer
Wenn die Schlucht abgundtief ist, gibt es keinen faszinierenden Blick auf die reißenden Gewäser. Die sind viel zu weit weg.
Hexen hingegen ...
Warum dieser Satz? Hexen kommen nicht mehr vor, sind also auch hier überflüssig.
schick dich ohne Abendbrot ins Bett und enterbe ich dich!«
ich weg.
Stille.
Die ist hier auch erforderlich. Erst weigert er sich, das Mädchen zu retten, dann will er es selber retten - kann der sich nicht mal entscheiden?
dass mir Puffärmelärmel eine aparte Androgynität verleihen
Auch hier: ist der Typ nun schwer behämmert oder hat er einen so hohen IQ, dass sich das negativ auf die Denkprozesse auswirkt? Komplizierte Fremdworte kann er ja jedenfalls gelassen aussprechen.
»Scheißwetterverfluchtekackenocheins!«
Er erschrak und verschüttete die Hälfte auf sein Knäckebrot.
Ich vermute mal, H.H. erschrickt über den Blitz, obwohl dies eigentlich unahrscheinlich sein sollte, und flucht ddann über das verschüttete Bier. Dann würde ich die beiden Sätze umstellen.
Die Erscheinung öffnete ihren Mantel, entblößte eine knochige Hand und gab Brogomil eine Kopfnuss.
»Ich brauche ihn zum Anklopfen, nicht zum Meucheln, du Idiot!«
verfluchte seinen Mund, dass er nicht auf die vernünftigeren Gedanken seines Gehirns gehört hatte.
Leider erfahren wir die vernünftigeren Gedanken nicht, so dass dieser Satz an dieser Stelle etwas sinnnlos ist.
Madame Cecile Bolivar de Estragon begutachtete Hucklepuck mit gewissem erotisierendem Interesse.
Wen erotisiert denn das Interesse?
Die Ziege fing an zu lecken und gepeinigtes Gelächter ließ die Folterkammer erbeben.
Also wenn die da schon erbebt, ist sie aber schlampig gebaut.
Karl war groß, unnachgiebig, sadomasochistisch veranlagt und eine Seele von Mensch
Vielleicht nur sadistisch? Oder ist er eine sehr komplexe Persönlichkeit?
Karl klopfte Hubert mit einer Art väterlicher Zuneigung auf die Schultern und schauderte.
Warum? Berührungsängste?
Aber nicht, ohne vorher infernalisch zu kreischen.
besah sich die Früchte seiner Arbeit im Dornenbusch wälzen.
Grammatikalisch missglückt.

Ein völlig unwissenschaftlicher Mitternachtsbissen. Sehr amüsant.

LG

Jo

 

Hallo jobär!

Danke fürs Lesen und Kritteln!

Grobe Fehler sind ausgemerzt. Danke dafür!

Ausführlicher Kommentar folgt! Zu spät jetzt! *schnarch*


LG
flash

 

Hi flashbak,

ja, war gut die Geschichte. Hat mich irgendwie ein wenig an Terry Pratchett erinnert ;)

Durchgehend unterhaltsam, ohne die großen Schenkelklopfer. Aber trotzdem gut. Wobei, zu Anfang störte mich deine vielen Beschreibungen ein wenig. Also die, wo du irgendwelche absurden Vergleiche anstellst. Das kommt gerade zu Beginn in jedem zweiten Absatz und ist denn auch irgendwann zu viel des Guten. Zum Glück legt sich das denn aber nach und nach.

»Also gut«, meinte sie nachdenklich und ohne jegliche Hintergedanken. »Lass es uns hier machen!«
»Watt?«
»Sex.«
»Oh!«
»Nun?«
»Gnh.«
»Männer!«
:lol:
Das war das Beste der Geschichte. Wobei der Rest nicht schlecht ist (s.o.)

verleihen, scheiterte jedoch an den aufgeblähten Armen.
aufgeblähte Arme? Ich vermute mal du meintest hier die Ärmel?

eine halbwegs natürliche Reaktion vom Drachen zu erwarten waren.
zu erwarten war.

Gruß
Lemmi

 

Der Prinz hatte neue Puffärmelärmel
wasnds?
Kann se heile bleim? Soll se heile bleim?"
hehehe
"Man sieht sich. Oh, und äh, schicke, nun ... Hütte."
"Wohl Tomaten uff de Oogen, wa? Dett isn Haus!"
hehe
aber es wurde Zeit, dass es langsam mal Zeit wurde.
gut, wenn ich so was nich schon sel- ... ähm, hey, das war echt witzig!
erblickte einen Drachenbauch, aus dem es verdächtig nach Hilfe schrie
hehe

Hi flash,

na ja, erinnerte mich teilweise an Terry Pratchett, wenn ich ehrlich bin, was ich eigentlich immer bin, deshalb ist es eigentlich ziemlich sinnfrei, so etwas extra noch mal zu betonen, aber nun ja, was tut man nicht alles für die Fans? Nichts, eben.

Am Ende fänd ich es alberner, wenn es unwissenschaftlich hieße. So siehts aus.

Andererseits finde ich die Geschichte als solche nicht albern, aber auch nicht richtig witzig, sondern eher ein gutes Mittelmaß, muss es ja auch mal geben.

Insofern ... ich habs gelesen. Gerne.

Yeahboyyy!

Die Äste wiegten sich im Stakkato, der Kraft der Naturgewalten hörig und ächzten unter der Last des Sturmes.
Komma weg
Lichtungen sind im allgemeinen gut zu finden.
Allgemeinen

 

Hi flash,

und wer ist jetzt dieser dunkle Schemen?

Also, ich fand es ganz unterhaltsam, einige wirklich gute Formulierungen sind dabei, aber ich finde auch, dass es sich streckenweise ein bisschen zieht.
Die Rekrutierung Hucklepucks durch den Schemen finde ich viel zu lang und zudem verstehe ich auch den Sinn des Prinzen nicht ganz. Ganz zu schweigen von Karl dem Foltermeister - sind die nur für die Gags da und nicht für die Geschichte?

Abgesehen davon hat das Lesen aber Spaß gemacht.

Details:

verleihen und obendrein sehw guw fu Geficht ftehen.
Warum redet er plötzlich so komisch.
Zudem: diesen Zusatz braucht es gar nicht, viel knackiger fände ich einfach nur: "...und ich muss sagen, dass mir Puffärmelärmel eine aparte Androgynität verleihen PUNKT"

und sich in Wirklichkeit nur aus einigen Stöcken, Blättern und einem mächtigen Haufen Wildschweinscheiße zusammensetzte.
Vorher hast du noch gesagt, sie sei aus Dreck gebaut. Das widerspricht sich an dieser Stelle ein bisschen. Und zudem ist es fast so wie ein aufgewärmter Witz...

»Ja, ja, dett bin ick allet! Aber halt die Jusche und komm uffn Punkt!«
Hab ich mir auch gedachte - ich finde, an dieser Stelle überspannst du den Bogen etwas - weniger wäre hier mehr gewesen.

In diesem Sinne
c

 

Tach flash,


Ja, die Geschichte war ganz (Achtung!) nett zu lesen.
Routiniert geschrieben, tolle Dialoge und mit ein paar schönen Formulierungen, wie immer eigentlich. Allerdings fehlte mir hier irgendwie was, es hat nicht wirklich gezündet, wenn du verstehst.
Stellenweise wars auch echt arg albern. Die Namen der Protagonisten find ich ehrlich gesagt grauslig und den Dialekt des Frauenretters unpassend. Wer der schwarze Macker ist, würde mich auch interessieren, ist aber letztlich für die Geschichte unerheblich. Er ist da, das reicht. Klingt fast ein wenig nach Tod, aber warum sollte der sowas machen? Auch nicht verstanden habe ich den Dialog zwischen dem Prinzen und Karl. Warum lassen sich keine männlichen Helden mehr finden, die für die Memme in die Bresche springen?

Insgesamt sicherlich nicht dein bestes Werk, aber wegen Stil und generellen gemeinsamen Humornenners für mich durchaus unterhaltsam.

Die Burg Bullahbüh
Ach komm... bei so ziemlich jedem anderen Autor hätte ich an dieser Stelle wohl schon aufgehört zu lesen.
Prinz-Eisenherz-Frisur trug und eine Strumpfhose anhatte, die von Purpurtönen vergewaltigt und durch Karreemuster strategisch unterstützt worden zu sein schien.
Wer wird unterstützt? Die Hose oder die Vergewaltigung derselben?
eine Strumphose trug, deren durch Purpurtöne hervorgerufene Vergewaltigung durch das Karreemuster strategisch unterstütz wurde. Oder so.
»Wie jetzt? Und was ist, wenn sie mich nicht mag?«
»Die finanzielle Seite ist bereits geregelt, Sohn.«
hihi
»Aber ich will lieber singen!« Er drehte eine Pirouette. »Und den ganzen Tag tanzen ... Hach!«
»Wenn du das noch mal machst, versohl ich dir den Hintern, schick dich ohne Abendbrot ins Bett und enterbe dich!«
Warum? Mag sie etwa Monty Python nicht? :p
dass mir Puffärmelärmel eine aparte Androgynität verleihen und obendrein sehw guw fu Geficht ftehen.
Hat er sich zwischendurch eine Billardkugel in den Mund gesteckt?
Er mochte keine Kapuzen und noch weniger mochte er Menschen, die sich unter Kapuzen verbargen. Von unter schwarzen Kapuzen verborgenen Menschen ganz zu schweigen.
Vorhersehbar. Vorschlag:
Er mochte keine schwarzen Kapuzen und noch weniger mochte er Menschen, die sich unter schwarzen Kapuzen verbargen.
Eine Tanne fing Feuer und entschied sich innerhalb von Sekundenbruchteilen zu Asche zu konvertieren.
Hier täte ich das Passiv vorziehen:
Eine Tanne fing Feuer und knvertierte innerhalb von Sekundenbruchteilen zu Asche
(ist zwar kein Passiv, aber trotzdem mördercool)
Hackbert verfluchte seine unproduktiven Gedankengänge.
Weg damit. Der Dialog an der Stelle ist toll, der Satz macht ihn kaputt. Find ich.
Die Abfälligkeit in Ceciles Stimme wurde durch ein erfreuliches Jauchzen in Vergessenheit geschickt, als Hackbert zum Küssen überging.
siehe eins weiter oben.
»Warum haben die Menschen eigentlich Sex miteinander, Herr?«
Die Unheimlichkeit runzelte die Stirn und linste auf den Masterplan.
»Weil es so in der Anleitung steht«,
:D

 

Hallo jobär, Lemmi, Tserk, chazar, gnoebel!

Danke erst mal für die Kritiken!
Entschuldigt, dass ich noch nicht darauf eingehen kann, da ich im Moment an Geld-, Frauen- und Zeitmangel leide. Okay, Zeitmangel ist wohl hier der ausschlaggebende Aspekt. *hust*

LG
flash

 

Aloha flash

Für morgan
Die sich ganz artig mit einem Danke für die Widmung bedankt. :D :bounce:

Wie ich sehe hast du die PN Version noch ein bisschen gefeilt und geschliffen, dass hat der Kg wirklich gut getan.
Albern ist sie wirklich, das steht ganz zweifelsfrei fest, aber meinen Geschmack trifft sie ziemlich genau. Der schreibstil ist am Anfang ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber so ab der Mitte geht es dann. Die Dialoge sind super, es ließt sich relativ flüssig bis auf einen wenige Stellen, mit denen man (ich) aber gut leben kann. Von der länge her passt es auch gut. An einigen Stellen hab ich wirklich laut lachen müssen. Das einzige was mich wirklich gestört hat sind die blöden Namen - jaja ich weiß eine wirklich alberne Geschichte braucht auch alberne Namen, aber das geht mir dann doch ein bisschen zu weit. Naja Frau kann eben nicht alles haben. :sealed:

In diesem Sinne: gern gelesen :thumbsup:

Lg, Ph:gelb:

 

Kann mich meinen Vorrednern im Großen und Ganzen nur anschließen, nicht die geilste geschichte des Jahrzehnts aber unterhaltsam und schön zu lesen
MFG Steeerie

 

Moin flash,

reib dir die Augen... JA, ich schreib dir ne Kritik, ich bins wirklich ;)

Ich fand die Geschichte nett zu lesen, war gut unterhaltsam, völlig sinnfrei und so. Wobei ich irgendwie noch auf einen Knaller am Ende gewartet habe. Wie bei einem Feuerwerk, der letzte Raketenverband (ich nenn das mal so, was besseres fällt mir grad nicht ein *schäm*), der in die Luft geschleudert wird und das bisherige aha-Erlebnis zu seinem AHA werden lässt. Aber auch ohne diesen Effekt, hab ich deine Geschichte gern gelesen.

Highlights wurden hier schon aufgeführt und ich denke nicht, dass ich da was anderes hatte.

Mensch mensch, muss mal mehr Kritiken schreiben, bin ja völlig aus der Übung :Pfeif:

Liebe Grüße
Ally

 

Hallo flash,

ich bins nochmal. Bei erneutem Lesen der Geschichte bin ich wieder über einen Satz gestolpert:

dass mir Puffärmelärmel eine aparte Androgynität verleihen und obendrein sehw guw fu Geficht ftehen.« ... Verstand eines frisch lackierten Holztisches.
Den Mungo lass ich mal stehen (kenn ich mich nicht mit aus), aber dass ein auf der Verstandeshöhe eines Holztisches (frisch lackiert) stehender Mensch nicht nur Puffärmelärmel fehlerfrei aussprechen kann, sondern sogar Androgynität (ein Wort, bei dem wißbegierige Leute zum Lexikon greifen) - da kommen mir doch Zweifel, ob ich die Intelligenz von Holztischen bisher unterschätzt habe.

 
Zuletzt bearbeitet:

Es war einmal ...

... ein vielbeschäftigter flash, der obendrein zu faul zum antworten war und sich nichtsdestotrotz in Grund und Boden schämt, weil äh ... ja, genau!

Bevor hier möglicherweise Aufschreie, Proteste mit Steinewerfen, Mistgabeln und brennenden Fackeln entfachen - ich werde alle Ratschläge (na ja, so gut wie fast alle) in die überarbeitete Fassung einfließen lassen! Diese ist noch nicht fertig, da ich ... na, sie ist eben noch nicht fertig. So.

@jobär
Danke fürs Lesen und mindestens zwei mal mit dem Text auseinandersetzen!

Hexen hingegen ...
Warum dieser Satz? Hexen kommen nicht mehr vor, sind also auch hier überflüssig.
Ich wusste doch, dass ich was vergessen habe. Hexen werden noch eingebaut. *hexhex*

Erst weigert er sich, das Mädchen zu retten, dann will er es selber retten - kann der sich nicht mal entscheiden?
Da sieht man mal, wie sehr ich bei dieser Figur hin- und hergerissen war. Wird auch überarbeitet.

ist der Typ nun schwer behämmert oder hat er einen so hohen IQ, dass sich das negativ auf die Denkprozesse auswirkt? Komplizierte Fremdworte kann er ja jedenfalls gelassen aussprechen.
Ich habe mich entschieden. Der Prinz muss dumm sein. Und androgyn.

Die Ziege fing an zu lecken und gepeinigtes Gelächter ließ die Folterkammer erbeben.
Also wenn die da schon erbebt, ist sie aber schlampig gebaut.
Manche Verliese sind eben mit der heißen Nadel gestrickt. Auch im Märchenland gibt es Pfusch am Bau.

Karl klopfte Hubert mit einer Art väterlicher Zuneigung auf die Schultern und schauderte.
Warum? Berührungsängste?
Das soll sozusagen die zwiespältige Zwiegespaltenheit verdeutlichen, die sich in Karl häuslich eingerichtet hatte. Oder so.

Den Mungo lass ich mal stehen (kenn ich mich nicht mit aus), aber dass ein auf der Verstandeshöhe eines Holztisches (frisch lackiert) stehender Mensch nicht nur Puffärmelärmel fehlerfrei aussprechen kann, sondern sogar Androgynität (ein Wort, bei dem wißbegierige Leute zum Lexikon greifen) - da kommen mir doch Zweifel, ob ich die Intelligenz von Holztischen bisher unterschätzt habe.
Wie oben schon erwähnt und (nochmals Danke fürs abermalige Lesen!) um meine wilde Entschlossenheit zu unterstreichen: Der Prinz wird so schlau wie der besagte Holztisch.

@Lemmi
Auch Dir ein herzliches Dankeschön fürs Lesen und Kommentieren!

Hat mich irgendwie ein wenig an Terry Pratchett erinnert
Das kann ich nur als Kompliment auffassen.

zu Anfang störte mich deine vielen Beschreibungen ein wenig. Also die, wo du irgendwelche absurden Vergleiche anstellst.
Ich werde ausdünnen, ohne der Albernheit den Boden zu entreißen.

Das war das Beste der Geschichte.
Ich sehe, wir haben unterschiedlichen Humorgeschmack. :p

@Tserk
Danke fürs Lesen, Gefallenhaben und so weiter!

wasnds?
Puffärmelärmel sind einfach nur albern.

na ja, erinnerte mich teilweise an Terry Pratchett
Hey, nicht so gelangweilt, wenn ich bitten darf! :p Danke!

@chazar
Schönen Dank fürs Lesen und Kommentieren!

und wer ist jetzt dieser dunkle Schemen?
Ein abgefahrenes Synonym für "Schatten"? :D

Also, ich fand es ganz unterhaltsam, einige wirklich gute Formulierungen sind dabei, aber ich finde auch, dass es sich streckenweise ein bisschen zieht.
Boah, was für'n Verriss ...

Die Rekrutierung Hucklepucks durch den Schemen finde ich viel zu lang und zudem verstehe ich auch den Sinn des Prinzen nicht ganz. Ganz zu schweigen von Karl dem Foltermeister - sind die nur für die Gags da und nicht für die Geschichte?
In dieser Geschichte sind alle Charaktere nur für die Gags da. Hab' ich sie nicht in Humor gepostet? *auf Titel hinweis*

Abgesehen davon hat das Lesen aber Spaß gemacht.
Puh ...

verleihen und obendrein sehw guw fu Geficht ftehen.
Warum redet er plötzlich so komisch.
Wegen der aufgeblähten Puffärmelärmel, die seinem Gesichtsfeld die Luft rauben.

Vorher hast du noch gesagt, sie sei aus Dreck gebaut.
Wildschweinscheiße ist für micht astreiner Dreck.

@gnoebel
Danke fürs Lesen und Kritteln!

Ja, die Geschichte war ganz (Achtung!) nett zu lesen.
Also das Loben musst Du aber noch üben. Hört sich beinahe so an, als ob Du's nur nett fandest.

Routiniert geschrieben, tolle Dialoge und mit ein paar schönen Formulierungen, wie immer eigentlich.
Ich schreib jetzt hier mal ein Danke hin, wie immer eigentlich.

Allerdings fehlte mir hier irgendwie was, es hat nicht wirklich gezündet, wenn du verstehst.
Vielleicht liegt's an dem Plot. Der ist zu gut, um mit so wenig Geschreibsel abgekanzelt zu werden.

Die Namen der Protagonisten find ich ehrlich gesagt grauslig
Dürfte ich freundlicherweise auf deine Finger hinweisen, mit denen Du dich an deine eigene Nase packen kannst? :D

Warum lassen sich keine männlichen Helden mehr finden, die für die Memme in die Bresche springen?
Ja, das weiß ich auch nicht so genau. Mist, muss ich mir dazu auch noch was ausdenken ...

Insgesamt sicherlich nicht dein bestes Werk, aber wegen Stil und generellen gemeinsamen Humornenners für mich durchaus unterhaltsam.
*Ausdruck und einrahm*

Die Burg Bullahbüh
Ach komm... bei so ziemlich jedem anderen Autor hätte ich an dieser Stelle wohl schon aufgehört zu lesen.
Echt? Das ist lustig, denn an dieser Stelle wollte ich eigentlich schon aufhören zu Schreiben.

Weg damit. Der Dialog an der Stelle ist toll, der Satz macht ihn kaputt. Find ich.
Immer dieser Stress ...


@Phoenix26
War ja klar, dass Du das lesen musstest. Danke! :D

Die sich ganz artig mit einem Danke für die Widmung bedankt.
Ja, ja, bitte! :p

Wie ich sehe hast du die PN Version noch ein bisschen gefeilt und geschliffen, dass hat der Kg wirklich gut getan.
Aber noch nicht genug, wie Du siehst.

Die Dialoge sind super
Ja, ich weiß. :p

Das einzige was mich wirklich gestört hat sind die blöden Namen - jaja ich weiß eine wirklich alberne Geschichte braucht auch alberne Namen, aber das geht mir dann doch ein bisschen zu weit.
Hm, hier muss ich wohl einen Mittelweg finden.

In diesem Sinne: gern gelesen
Danke!

@Steerie
Danke fürs Lesen und Kommentieren!

nicht die geilste geschichte des Jahrzehnts aber unterhaltsam und schön zu lesen
Hey, das Jehrzehnt ist noch nicht rum.

@Ällllllllllllllllllllllllllllllllüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüü
Whoa! *Augen reib*

Ich fand die Geschichte nett zu lesen
Argh!

war gut unterhaltsam
Yahoo!

Wobei ich irgendwie noch auf einen Knaller am Ende gewartet habe.
KAWUMM

Aber auch ohne diesen Effekt, hab ich deine Geschichte gern gelesen.
Hach ...

Mensch mensch, muss mal mehr Kritiken schreiben, bin ja völlig aus der Übung :pfeif:
*in Volkshochschule zum Kritikerkurs tret*

@Gnafu
Danke fürs Lesen und Nachbarn stressen!

ich hab eine deiner Geschichte gelesen und ich muss sagen, es hat mich echt zum lachen gebracht, sehr zum Leidwesen meiner Nachbarn
Sehr schön. Das freut mich ungemein.

Was mir aber etwas gefehlt hat, war ein Knaller am Ende
Mal schauen, was sich da machen lässt.

An Alle noch einmal ein herzliches Dankeschön fürs Lesen und mit-der-KG-auseinandersetzen. Dass es so lange gedauert hat mit antworten war nicht meine Schuld. Ehrlich. Wirklich.


LG
flash

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom