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Elemente

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21.01.2007
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Elemente

"Elemente"

Kälte kriecht umher. Fast unsichtbarer Dunst flattert über dem klaren Nachthimmel. Sterne glitzern. Braunrötliches Laub versteckt die Erde. Der kahle Baum friert. Das Mädchen zittert.
Dennoch versucht er es mit seinem Stamm zu beruhigen. Ein Tausch.
Der Baum steht fest. Tief verwurzelt. Ruhig. Das Mädchen unsicher. Ohne Verankerung. Zitternd. Der Baum ist eine Eiche. Das Mädchen so zart. Der Baum hat lange gewartet. Das Mädchen wird lange warten. Er geht auf sein Ende zu. Sie auf ihren Anfang. Seine Blätter sind verwelkt. Ihre Blüten werden bald blühen.
Doch noch wartet das Mädchen. Sie versteht. Ihre Zukunft. Weit weg und doch so nah. Greifen ist ihr Ziel. Doch es fehlt ein Stück. Nur er kann es geben. Sie weiß.
Es fehlt das Wasser.
Es fehlt das Feuer.
Es fehlt der Wind.
Es fehlt die Erde.
Wasser, um voranzutreiben. Unterstützung zu geben.
Feuer, um zu entflammen. Wärme zu geben.
Wind, um hinauszuwehen. Freiheit zu geben.
Erde, um zu wurzeln. Sicherheit zu geben.
„Wird er kommen?“
Ein Flüstern, leise in der Nacht.
Eine Entscheidung, laut im Herzen.
Er, ihr Wasser.
Er, ihr Feuer.
Er, ihr Wind.
Er, ihre Erde.
Ihr Flüstern. Seine Entscheidung.
Ihr Griff. Seine Entscheidung.
Ihr Brunnen. Seine Entscheidung.
Ihr Ofen. Seine Entscheidung.
Ihre Windmühle. Seine Entscheidung.
Ihre Wurzel. Seine Entscheidung.
Das Herz pocht laut. Seit Stunden. Sie hat gewartet. Sie wartet. Sie wird warten. Eine Sekunde. Eine Minute. Eine Stunde. Einen Tag. Einen Monat. Ein Jahr. Ein Leben. Weit weg und doch so nah. Sie muss warten. Es bleibt ihr nichts anderes übrig. Ihre Zukunft.
Ein Knirschen. Ein Ruck. Eine Entfernung. Ein Blick.
„Du bist gekommen.“ Zögernd. Warmer Dampf entfleucht in die Kälte.
„Ich bin gekommen.“ Zögernd. Warmer Dampf entfleucht in die Kälte.
„Und...?“ Ungesprochene Worte wehen von Kopf zu Kopf.
Er macht einen Schritt. „Es ist viel passiert.“
Ein Nicken.
Er macht einen Schritt. „Als ich dich das erste Mal gesehen habe, hätte ich nie gedacht, dass so etwas passieren würde.“
Ein Nicken.
Er macht einen Schritt. „Du hast mich vor eine schwere Entscheidung gestellt.“
Ein Nicken.
Er bleibt stehen. „Deswegen habe ich lange gebraucht, um mir sicher zu sein.“
Er macht einen Schritt. Lacht. Nervosität im Gesicht. „Um ehrlich zu sein war ich mir schon sicher, als du gefragt hast.“
Noch ein Schritt. „Ich brauchte nur ein wenig Zeit für mich. Und habe mich nicht wirklich getraut. Aber jetzt bin ich hier.“
Er macht noch einen letzten Schritt. Die Mitte der Entfernung ist hinter sich gebracht.
„Jetzt bist du hier.“ Ihre Augen sprechen für ihr Innerstes. Tränen fließen. Sie schluchzt. Dann - plötzlich - stürmt sie los, ihm entgegen. Überwindet die Entfernung, das Stück. Sie greift, umarmt, lässt nicht wieder los. Er gibt, umarmt, lässt nicht wieder los.
Eine Sekunde. Eine Minute. Eine Stunde. Einen Tag. Einen Monat. Ein Jahr. Ein Leben.
Sie schaut auf. Er lächelt sanft. Sie erwidert.
Dann beugen sie sich aufeinander zu, schließen langsam die Augen. Ihre Lippen berühren sich. Zögernd. Erregt. Forschend. Sanft. Für einen kurzen Moment lassen sie voneinander ab, nur um sich dann einander hinzugeben. Leidenschaftlich. Erregt. Drängend. Liebevoll.

Und die Elemente brechen aus.


von Lars Pfau

 

Mir gefällt sie. die kurzen Sätze wirken hier keineswegs Fehl am Platz. Schöner Hintergrund, den deine Geschichte hier hat, aber ich finde etwas zu wenig, um wirklich eine Geschichte zu sein. Obwohl sie doch ein Leben erzählt.
Gut gelungen!

 

Bitte die Zeilenumbrüche entfernen, das macht unser Forum selbst! Danke :)

 

Was sollen der Ofen, der Brunnen und die Windmühle dar stellen? Anständig, eben teilweise zu metaphorisch. Lg

 

Hallo wasabah,

herzlich Willkommen hier auf kg.de :).

Gleich zu Anfang: Ich tu mich mit deinem Text schwer.

Das liegt zum großen Teil an Zweierlei.

Zum einen:

Ich kann mit deinem Schreibstil nicht viel anfangen. Es ist weder ein Gedicht und in meinen Augen auch keine Geschichte, zweiteres jedenfalls nicht im Mittelteil, da der Text da sehr pseudolyrisch daherkommt.

Dann gibt es im unteren Drittel eine Ansammlung von Wiederholungen, dass man sich als Leser irgendwann fragt, was das noch bewirken soll außer Unverständnis.

Zum anderen:
Was passiert eigentlich?
Sie wartet und ist nicht sicher, ob er kommt.
Dann taucht er auf und werden sie bis ans Ende des Lebens zusammensein.

Deine Protagonisten sind für mich wie Marionetten, wenn überhaupt das. Keine Namen, keine Eigenschaften. Viele Worte, die sich wiederholen um inhaltlich fast nichts. Damit kann ich nichts anfangen.

Vielleicht bist du bei den Lyrikern besser aufgehoben?

Gruß
bernadette

 

Hmm....
Hermann Hesse- inspiriert?
Klingt mir sehr nach Piktors Verwandlungen. Als Versuch nicht uninteressant.Aber ich habs mehr mit Erzählerischem, das fragmentarische liegt mir nicht so... Vielleicht liegt dir das Dichten und Verse schmieden eher, und du versuchst dich nun im erzählerischen? das Potential ist da... forme es, und viel Spass dabei...
Persönliche Meinung vom
Lord

 

Mir sagt deine Geschichte sehr zu.
Die gewählten kurzen Sätze gefallen mir an dieser Stelle sehr gut. Des Weiteren lässt deine Geschichte viel Platz für eigene Gedanken...

Erinnert mich übrigens ebenfalls an Hesse...

Liebe Grüße
Steppenwölfin

 

An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich bisher nur Unterm Rad und Demian von Hesse gelesen habe. Sollte irgendwas an meinem Text an Hesse erinnern, so ist das zufällig und nicht gewollt.
Trotzdem danke für eure Kritik!

 

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