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Ende Des Sturms

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23.11.2002
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Ende Des Sturms

Ende des Sturms


Vater geht, er geht weg zum Meer. Er weiß um den Sturm, der tobt, er spürt ihn wohl nicht. Ganz gerade und stark geht er den kurzen Weg über die graßbewachsene Düne. Seine festen, großen Stiefel versinken tief in dem Sand, seine Schultern sind so breit und stark.Mutters Blick ist ganz starr, sie schaut ihm nach. Der Sturm treibt den Regen mit aller Gewalt in ihr Gesicht. Es glänzt wie ein Kristallglas, an dem das Wasser herunterläuft, es tropft von ihrer Nase und von ihrem Kinn. Der Sturm schlägt die Haustür hinter uns auf und zu, Mutter erschreckt sich nicht, sie schaut Vater nach.
Er ist fast am Wasser, die Wellen verlangen nach ihm, sie rufen seinen Namen.
Der Sturm nimmt zu und tausende nachtschwarzer Wolken schicken immer mehr Regen.Die erste Welle berührt Vaters breite Stiefel, Mutter greift nach meiner Hand, sie wendet ihren Blick nicht von Vater ab. Ich gebe ihr meine Hand, sie drückt ganz fest zu, sie kann Vaters Schmerz jetzt spüren, sie beißt die Zähne aufeinander.Vaters Knie sind nicht mehr zu sehen, das Meer hat sie genommen.Mutter schluckt und spricht zu mir:“ Eine Million tapfere Soldaten könnten deinen Vater nun nicht mehr vom Meer trennen, obwohl er doch der tapferste Kämpfer von allen ist“ Ich schaue wieder zu Vater, das Meer lässt uns nur noch seine starken Schultern und seinen Kopf.
Die Wolken finden zueinander, der Himmel wird schwarz, der Regen läuft Mutters Arm hinab bis zu meinem Ellenbogen und tropft dort herunter.
Mutter schluckt wieder:“ Sieh wie stolz er ist, er hebt seine Arme nicht,
um seinen Kopf ein wenig länger über Wasser zu halten, kein Stück hebt er seine Arme!“ Mutter zittert, ihre wunderschönen Lippen zittern, ich schaue Vater an. Sein Mund muss schon unter Wasser sein, seine Nase wohl auch. Mutter drückt meine Hand so fest sie kann, es tut nicht weh. Mutters Augen werden ganz groß, ich sehe Vater noch. Eine große Welle kommt über ihn, Mutter schließt die Augen und lässt meine Hand los.
Der Sturm lässt nach, Vater ist weg, das Meer hat ihn genommen.

 

Hallo Freak

leider hat mich deine Geschichte nicht sehr angesprochen. Sie lässt mich ein wenig unbefriedigt zurück.
Es stellen sich für mich zu viele Fragen, die keine Antwort bekommen. Warum begeht der Vater Selbstmord? Warum schauen Frau und Kind dabei zu?
Auf mich wirkt sie eher wie ein Bericht als eine Geschichte die nach Handlung lechzt.

Tut mir leid, trotzdem einen schönen Abend wünscht dir

Morpheus

 

hi Freak!

so, erstmal habe ich die jetzt belanglosen Beiträge entfernt, damit hier nur noch echte Kritik steht! :)

Zur Geschichte: Hat mich leider auch nicht überzeugt.
Der Plot schwebt ohne Hintergründe in der Luft, man kann keinen Zugang zum Inhalt haben, wenn alle Anhaltspunkte fehlen, warum der Vater Selbstmord begeht, warum auf diese sicher nicht einfache Weise, warum Mutter und Kind zusehen, ohne etwas zu unternehmen.
Sprachlich ist die Geschichte zu überarbeiten, meiner Meinung nach.
Einiges an Textkram:

graßbewachsene Düne
grasbewachsene


Vater geht, er geht weg zum Meer. Er weiß um den Sturm, der tobt, er spürt ihn wohl nicht. Ganz gerade und stark geht er den kurzen Weg über die graßbewachsene Düne. Seine festen, großen Stiefel versinken tief in dem Sand, seine Schultern sind so breit und stark.Mutters Blick ist ganz starr, sie schaut ihm nach. Der Sturm treibt den Regen mit aller Gewalt in ihr Gesicht. Es glänzt wie ein Kristallglas, an dem das Wasser herunterläuft, es tropft von ihrer Nase und von ihrem Kinn. Der Sturm schlägt die Haustür hinter uns auf und zu, Mutter erschreckt sich nicht, sie schaut Vater nach.
Er ist fast am Wasser, die Wellen verlangen nach ihm, sie rufen seinen Namen.
Der Sturm nimmt zu
der Sturm, der Sturm, der Sturm... die Wiederholungen fallen auf. Auch kannst du ein Problem vermeiden, wenn Du angangs von starkem Wind/böen oder ähnlichem sprichst: die Steigerung
Der Sturm nimmt zu und tausende nachtschwarzer Wolken schicken immer mehr Regen.
hier an der Stelle dachte ich: wie, noch mehr? es ist doch schon alles voller Wolken, Regen, Sturm. Verstehst Du, Du verschleuderst die Steigerung dadurch, dass es am Anfang bereits so dramatisch ist.

sie kann Vaters Schmerz jetzt spüren, sie beißt die Zähne aufeinander.
körperlich? seelisch? Seelisch dürfte der Schmerz vor einem Selbstmord mit Sicherheit schon eine Weile vorher da sein. Das kommt mir zu plötzlich.

genommen.Mutter schluckt und spricht zu mir:“ Eine Million
hier emxemplarisch etwas zu Satzzeichen: Punkte kleben am letzetn Wort, haben danach allerdings ein Leerzeichen. Nach dem Doppelpunkt kommt ein Leerzeichen: "erst danach die Anführungszeichen, die an der wörtlichen Rede kleben"

Eine Million tapfere Soldaten könnten deinen Vater nun nicht mehr vom Meer trennen, obwohl er doch der tapferste Kämpfer von allen ist
das ist unlogisch. Natürlich können ihn andere nicht aufhalten, wenn er der tapferste/stärkste ist. Nicht "obwohl"
Die Wolken finden zueinander, der Himmel wird schwarz
Hier versuchst Du nochmals zu steigern - allerdins ist hier das Pulver schön längst verschossen.
Sein Mund muss schon unter Wasser sein, seine Nase wohl auch.
mein BIld: die See ist ruhig, nach und nach verschwindet immer mehr vom Vater. Allerdings: nachdem Sturm und Regen so stark ist, hat er wohl in der Realität schon lange mit hohen Wellen zu kämpfen, die immer wieder über ihn wegschwappen.

Eine Überarebeitung im Hinblick auf Stil und auch Inhalt würden der Geschichte mehr als gut tun. :)

schöne Grüße
Anne

 
Zuletzt bearbeitet:

Mich spricht deine Geschichte auch nicht wirklich an. Es faehlt dir oftmals die Logik, an erster Stelle wieso sollte der Mann Selbstmord begehen und wieso schauen Kind und Frau einfach nur zu? Die meisten Selbstmoerder sagen ihre Tat an und hinterlassen einen Abschiedsbrief und die Tat erledigen sie alleine. Die Leute die Selbstmord begehen sind meistens ganz verzweifelte Menschen die fuer ihre Probleme keine Loesungen finden und durch den Tod hoffen sie auf die Befreiung von allen Lasten der irdischen Welt. Selbstmoerder isolieren sich,weil sie sich unverstanden fuehlen, deswegen verstehe ich das nicht, wieso Frau und Kind da Zuschauer sind. Irgendwie ist das sadisch. Ich finde irgendwie das die ganze Geschichte total unlogisch ist, dazu ist die Handlung langweilig.Vieleicht solltest du mehr Kontext hinzuschreiben um der Geschichte mehr Pfeffer zu geben.Wieso der Mann selbstmord begeht... :thumbsup:

nimms mir bitte nicht uebel,
aus Fehlern lernt man!
liebe Gruesse
Eva

 

Das ist eine starke Geschichte, Freak, sowohl stilistisch, als auch vom Inhalt her. Es gibt Gründe, die eine Selbsttötung rechtfertigen, die Nichtreaktion der Angehörigen mit eingeschlossen. Es könnte auch sein, dass die Geschichte keine reale Szene, sondern nur die Fantasie eines Kindes schildert, das sich bemüht, mit dem Tod des Vaters fertig zu werden.

Gleichgültig worauf der Inhalt basiert, mehr noch als das, hat mich die verwendete Sprache gefallen. Da ist kein Satz, kein Wort zuviel, sie alle bringen Neues, sie bringen Dichte. Das Drama ist greifbar, das Klischee der stürmischen Nacht stört nicht, selbst die schlagende Tür nimmt man in Kauf - man muss sich nur auf das Erzählte einlassen.

Kompliment.

Dion

 

Was für ein Gespür, meine tiefste Verneigung DION !
Vielen Dank an alle Anderen.
Gruß Freak

 

Lieber Freak,

was war dein Anliegen bei dieser Geschichte?
Was wolltest du dem Leser durch diese Geschichte mitteilen?
liebe gruesse Eva

 

Liebe EVA
Erstmal danke für deine umfangreiche Ausführung zum Thema Suizid, nur handelt diese Geschichte nicht davon.
Ich erlaube mir kurz, dich zu zitieren: "Es f(a)ehlt dir oftmals die Logik,..."(Z.1)
und "Ich finde irgendwie(,) das(s) die ganze Geschichte total unlogisch ist,..."(Z.8)
Gut erkannt Eva, genau darum geht es! Diesbezüglich habe ich dir Unrecht getan, ich verneige mich auch vor dir, ob deines Gespürs.
Du musst mir vergeben, wenn ich meine Geschichte an dieser Stelle nicht seziere, um die Überreste anschließend zu erklären, das trivialisiert sie meiner Meinung nach (Sorry)
Zu deiner ersten Frage, mein Anliegen war primär das Schreiben der Geschichte und damit einer spontanen Eingebung Ausdruck zu verleihen.
Sekundär wollte ich, dass sich dir eben deine gestellten Fragen aufwerfen, es zeigt, dass du dich mit dem Text beschäftigt hast und dieser Umstand ist mir Lob und Kritik gleichermaßen. Danke nochmal.
Gruß Freak

 

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