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Er und der See???
Einen wirklich zufriedenstellenden Titel fand ich nicht, deswegen das Fragezeichen
Enstanden ist die Geschichte als erste ihrer art als nebentätigkeit des üblichen netzvergnügens......
Trotz ihrer einfachheit entwicklete sie beim schreiben eine eigenartige stimmung......
Eine nebelige, dunkle Nacht. In dem klaren Wasser spiegelte sich der helle, pralle Mond. Entfernt nahm er das Geheul eines Wolfes war, welcher durch seine Laute der Sonne der Nacht seinen Tribut zollte.
Mit schweren, wankelnden schritten bewegte er sich an dem Ufer des Gewässers entlang.
Seine Stirn wurde langsam durch kalte Schweißtropfen feucht bedeckt. Seine Augäpfel bewegten sich hastig, um das spärliche Licht wie die Mücken um ihn herum das Blut, einzusaugen und so auf der Netzhaut ein Abbild seiner Umgebung zu erzeugen.
Schlurfend näherte er sich der umgestürzten Eiche, die bei dem Schweren Gewitter 1964 entwurzelt wurde und in den See eindrang wie ein Fremdkörper. Aber mit der Zeit wurde der Mächtige Stamm ein Teil des Ganzen.
Er kauerte sich neben den Große Tanne, die Ihren Grossen Schatten auf das Wasser warf.
Von hier hatte er den ganzen See im Blick. Das stille Wasser wurde erleuchtet durch den Mondschein, nur unterbrochen von gelegentlich Springenden Barschen, die Jagd auf die Zahlreichen Mücken machten.
Seine Hände klammerten sich Fest um seien Tasche, sein zittriger Blick wich nicht von der Eiche. Da hielt er es nicht mehr aus! Er fasste sich und seinen Mut zusammen, stand auf und brüllte aus vollem Hals: “ ZEIG DICH!“
Nachdem sein Schrei eine Gruppe Fledermäuse aufschreckte, die daraufhin Hochfrequente Töne von sich gebend über den See flogen, kehrte die Stille zurück.
Für einen Moment verdunkelte eine einsame Wolke den Sternhimmel und tauchte das Ufer pechschwarz. Kurz darauf gab die Wolke die gefangenen Mondstrahlen wieder frei, die sich nun wieder auf der See Oberfläche brachen, und eine Kopie des Originals auf der glatten Oberfläche erzeugen.
Langsam ließ er den Kopf sinken. Er kehrte seinen Körper um 180°, entlies seine Tasche aus dem festen Griff seiner stark gefurchten Hände und wendete dem Ufer und somit dem See, seinen Rücken zu.
Tagein, Tag aus dachte er an diesen Moment. Die Minute die ihn in seiner Meinung bestärkte und dem Rest des Dorfes bewies, das er kein Schwindler war.
Er ließ die Arme hängen und begab sich auf den Weg zurück.
Jahrelang hatte er diesen beinahe zum Ritual gewordenen Weg bei Vollmond beschritten. Erfolglos. Er schüttelte den Kopf und verdrängte damit die Gedanken an den Tag , der Ihn nun seit 40 Jahren dazu treibt, trotz Rheuma und Gehstock den beschwerlichen Weg rauf in den Wald zu dem See zu gehen, um sich unter der Grossen Tanne auf die Eiche starrend hinzukauern.
Ein Seufzen lässt sich seinem Mund entlocken.
Als er den Waldweg verlässt und den Abstieg über den kleinen Weg in das Dorf hinab betritt, überkommt in ein Anflug von Hoffnungslosigkeit, die aber sofort dem Gedanken an den nächsten Vollmond weicht.
Neben der Eiche, die still im See liegt, beginnt das Wasser zu tanzen,, für einen kurzen Augenblick gibt der See sein Geheimnis Preis und lässt den mächtigen Körper einen Moment , durch den Mond beleuchtet Schimmern, danach stösst er mit einem schrillen, kaum zu hörbaren Schrei wieder in die tiefen des See’s hinab.
In seiner ärmlichen Hütte schreckt er hoch, in der annahme ein sonderbares Geräusch vernommen zu haben. Nach einen Zeitpunkt des vollständigen Bewusstseins, bettet er den Kopf wieder auf sein Kissen. Bei dem nächsten Vollmond ist er da..........................