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Erfolgloser Abend
Mein Arm ist in der Luft und da sind einige geile Weiber im Bunker, Beats hämmern Bumm, Bumm; Becks und weiter tanzen, in der einen Hand das Bier, in der anderen Hand eine Kippe. Ich muss ganz schön vollgepackt aussehen. Außerdem muss ich aufpassen, den das Bier ist noch so voll das beim Zappeln etwas davon verschütten könnte. Bumm, Bumm; ich trinke schnell und je leerer das Bier wird, desto voller werde ich und meine Bewegungen verändern sich dementsprechend.
Auf einmal bemerke ich eine Frau, die sich massiv von den Hühnern unterscheidet; man ist das ne Frau ein schwarzes Top und enge Jeans, <magisch> wenn dieses Wort zu einer Frau passt -denke ich- dann zu dieser Frau. Massive schöne Hände, die alles mögliche mit mir anstellen können, wenn ich das wirklich wollte. Ihre tiefen Augen, in die ich am liebsten hineinfallen möchte, ziehen meine an. Und ich habe tatsächlich das Gefühl das Sie zu mir hinüberlächelt. Ich kann gar nicht wegsehen, mein Blick ist fixiert und ich habe das Gefühl, das jeder im Raum das merkt, was quatsch ist, hier ist es dunkel, laut, verraucht und ich nehme die anderen wahrscheinlich genauso vernebelt wahr wie sie mich.
Und dann treffe ich eine Bekannte, von der ich mal etwas wollte. Sie wollte aber nichts von mir. Tina eine formvollendete Partyschnecke. Blond, blaue Augen, super Figur und lustig. Ich habe sie im Studium kennen und lieben gelernt. Ich hatte nur ein Interesse an dieser Frau, eine Beziehung, Sex, mehr Zeit mit ihr; nichts wünschte ich sehnlicher (und nichts klingt schmalziger). Und als ich ihr das sagte. Und als sie mir sagte, dass sie nicht so fühle, hatte ich kein Interesse mehr an ihr. Hinzu kam das Sie im Studium verkackte und ich sie deshalb nicht mehr in der Uni sah. Jetzt treffe ich sie ab und zu in der Stadt, in der wir beide wohnen, wir gehen dann aneinander vorbei, als ob wir uns nie kennen gelernt hätten. Und jetzt treffe ich sie im Bunker. Da spricht sie mich an, ich bin geschockt, wenn ich sie in der Stadt sah, machte sie in letzter Zeit einen großen Bogen um mich und jetzt: „Hallo Benno wie geht es dir" und ich total besoffen „Hmmm ja gut; muss dann mal wieder" und denke; „das auch noch; alleine hier; zum Ablenken; vom Alleinsein, und dann den Menschen treffen, von dem man sich am meisten wünschte, aus dieser Isolation befreit zu werden. „Benno" sage ich zu mir selbst „nicht an Tina denken, die will eh nichts von dir, höchstens einen Drink abgreifen." Außerdem steht da die andere Frau, die zu mir herübergelächelt hat. Und so wünsche ich Tina ohne viel mit ihr geredet zu haben, einen guten Abend. Ich hatte allerdings den Eindruck als erwarte sie das Ich mit etwas zu trinken zurückkomme, dann war sie aber irgendwann weg; und dann fange ich so an zu saufen das man den Eindruck erlangen könne, das ich die Absicht hätte mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus zu landen.
Bumm, Bumm, Bumm; nächstes Becks erst mal trinken rauchen und dann wieder auf die Tanzfläche, der Ort zu dem Ich keine Beziehung habe, an dem Ich mich nüchtern nie wohl fühlen würde. Der Alkohol macht es aber möglich, sich entgegengesetzt zu seinen Gewohnheiten zu verhalten; aber warum kann ich nicht zu dieser sportlichen, braunhäutigen, blonden, blauäugigen, hammer- Frau gehen und sie ansprechen. Ich bin jetzt aber nicht mehr anonym, jetzt ist Tina da und jedes Mal wenn ich zu ihr hinübersehe kommt ein Blick zurück; was soll das; was will sie von mir, ich dachte sie hätte begriffen das Ich keine freundschaftliche Beziehung zu ihr wünschte. Und alles andere wollte sie nicht. Das blockt jetzt völlig. Mit der Situation völlig überfordert, tue Ich das Einzige, zu dem ich jetzt noch in der Lage bin, ist dämliches Tanzen.
Bumm, Bumm; schüttle meinen Kopf, und das, was Hüften sein könnten. Langsam beginnt mein Trommelfell von den tierisch lauten Bässen taub zu werden. Ich bin auch mittlerweile so besoffen, dass ich keinen Bock auf Ficken habe. Und in meinem Zustand würde das weder mir noch ihr Spaß machen. Also beschließe Ich, den Bunker zu verlassen und mich auf den Weg nach Hause zu machen. Ich kippe nach rechts ich kippe nach rechts, gerade laufen funktioniert irgendwie überhaupt nicht mehr. Eben habe ich doch noch wie ein bescheuerter getanzt und jetzt kann ich noch nicht einmal mehr laufen. Ich weiß ich werde morgen einen unheimlichen Kater haben. Aber das ist auch ganz gut, weil dann bin ich abgelenkt. Und dann, ein zwei Tage später, kommt der schlimmere Kater. Die Reue, die Reue etwas ausgelassen zu haben, zu denken; warum habe ich Tina nicht einfach ein paar Drinks ausgegeben und dann hätte ich immer noch abwarten können, was passiert. MIST.