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Erwartungen

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09.06.2003
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Erwartungen

Ich öffne dir alle Wege, du brauchst mich und ich brauch dich, dachte ich. Angespannt, verückt. Nur an dich gedacht. Hab mir Worte zurecht gelegt und umgeschichtet, ausgelegt und wuterprobt mit ihnen herumgetobt. Du wirst merken, du brauchst mich, dachte ich. Gegen alles Schutzschild, zart und zurückhaltend und fein, so will ich zu dir sein. Nur Zeit in mich vertrauen, dann würdest du schon merken.
Wie so oft im Leben, sehne ich mich zurück, als der Traum noch war. Nun, da du bei mir sitzt im warmen Sommernachmittag, an mich gelehnt, da merke ich: Ich bin langweilig. Erzählt ist schnell das Umgeschichtete und herumtoben kann ich nicht. Dein Vertrauen ausgenutzt. Du und ich wir gehören doch zusammen. Es wird kalt, ich stocher herum, picke in der Leere, mache mich lächerlich und begrabe mich. Kann es selbst nicht glauben, hab doch gedacht ich weiß wer ich bin.
Die Sonne hilft uns, streichelt uns und spiegelt sich im Wasser, die Entlein schwimmen im Sonnenschein, mit den Kleinen. Frühabend, wie irgendwann, nur schön. Wie du. Alles fern und weit, nur ich stocher ohne Sinn herum im Teich der Gefühle. Stark war ich bei meinen Gedanken. Ich will doch dein Vertrauen nicht entthäuschen. Meine Weltanschauung und meine Politik, meine Philospohie, alles versuche ich. Du zuckst die Schultern defensiv, langweilst du dich? Das darfst du nicht, ich lasse nicht zu, dass du dein Vertrauen entthäuschst. Bist wie ein weißes Blatt, dass alles will doch keine Antwort kennt. Eine Arbeit, Klausur, Prüfung. Ich versage dich. Ich verleumde mich. Einmal noch berühren und genießen. Berühren und lieben, die Schönheit. Will fassen doch da ist nichts, was fassbar ist. Stocher weiter, gucke, beobachte. Kann dich nicht leiden, kann mich nicht ausstehen. Kein Ausweg. Ich hatte doch solche Erwartung in dich und mich, warum enttäuschst du mich? Warum enttäusche ich mich?

 

Dachte mir ich greife mir mal diese "0 Kommentare Story" heraus.

Zuerst dachte ich es geht um jemanden der unglücklich verliebt ist bis zu dem Punkt:

Kann dich nicht leiden, kann mich nicht ausstehen

Warum dann dieses selbstmitleidige rumgeheule der/des Protagonit(in) die ganze Zeit vorher?

Irgendwie kommt mir das ganze etwas seltsam vor... alles in allem ein ziemliches kitschiges selbstmitleidiges herumgerede ( von der Ausdrucksweise her)

Dann mal rein formal:

Du hast zu viel dich, mich, du, ich in diesem kurzen Text, geb doch dem Anderen wenigstens mal einen Namen.

Allein der erste Satz:

Ich öffne dir alle Wege, du brauchst mich und ich brauch dich, dachte ich.

2 x ich

jedes zweite Wort im text ist dir, dich, mich, ich , dich - das ermüdet sehr schnell beim lesen...

Rechtschreibfehler:

warmem - warmen

entthäuschst - enttäauscht.

Irgendwo war noch einer finde ihn nicht mehr ....

 

Mal der Jadzia folgt, die hier ausgräbt, was nicht sang- und klanglos versunken gehört. Also der Text ist kurz, das ist gut. Jeder sollte ihn lesen, denn bis auf as letzte Drittel hat er mir gefallen, überraschte der Text mit klingenden und lyrisch anmutenden Wendungen.

Gegen Jammern habe ich nichts. Les ich gerne, wenns glaubhaft ist.

 

Hallo Popla,

ich kann die Gedankengänge deiner Protagonistin ganz gut nachvollziehen. Du schilderst den Wunsch nach einem heilen Leben und auch den, eigenen Prinzipien treu zu bleiben. Aber da ist noch dieser Zwiespalt, denn die Empfindungen entsprechen nicht dem Wunsch. Außerdem die Angst vor den Konsequenzen...
Ich finde, dass du diesen Zwiespalt schön schilderst. Dazu passen auch die langen Sätze, denn die Gedanken der Protagonistin sind im Fluss.
Leichter zu lesen und einzusteigen finde ich solche Texte übrigens immer dann, wenn du ein bißchen ruhiger über die aktuelle Situation erzählst, in der sich die Protagonistin gerade befindet. Wo ist sie? Was tut sie? Sitzt sie still? Wie äußert sich die Anspannung? ...
Aber das ist meine persönliche Meinung, ich weiß nicht, ob das zu deinem Stil passt!

Liebe Grüße, Sonja

 

Hi und danke fürs lesen und Kritisieren!

Hätte nicht gedacht, dass die Geschichte nochmal irgendwann ein Kommentar bekommt...
Es ist auch schwierig mit ihr... Die Geschichte besteht nämlich zu 100% aus einer Gefühlsbeschreibung, jener, die Trixi beschrieben hat.
Jetzt kann man davon halten, was man will... Ich mag gefühlsbetonte Geschichten selbst nicht aber die Gefühle waren nun einmal da und ich wollte sie als stilistische Übung versuchen auszudrücken... Es wäre jetzt sehr schwierig die Geschichte zu korrigieren und euren Vorstellungen anzupassen, deshalb beschränke ich mich darauf die Rechtschreibfehler (danke fürs finden) zu korrigieren. Zu euren Anmerkungen im Einzelnen:

@Jadzia
Die kitschige Ausdrucksweise habe ich verwendet, um die Geschichte wenigstens sprachlich interessant zu machen, wenn der Inhalt schon hinkt. Das Herumgeheule bezieht sich primär nicht auf den Liebeskummer, sondern die Entthäuschung, weil die Realität hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. (wie Trixi richtig erkannt hat) Das viele "du" und "ich" werde ich nicht herausnehmen können, ohne den Sprachfluß zu zerstören... Danke fürs Lesen, für die Kritik und für die Korrektur der Rechtschreibfehler!

@Schriftbild
Auch Dir danke fürs Lesen und für die Kritik! Interessant wäre für mich zu wissen was dich die ersten 2/3 gegenübe dem letzen Drittel bevorzugen lässt...

@Trixi
Auch Dir den gleichen Dank fürs Lesen und Kritisieren wie den anderen beiden. Du hast gleich noch eine kleine Interpretation versucht, die mit meinen Intentionen, als ich den Text schrieb ziemlich genau übereinstimmt. Das der Text von jemand anderem so nachzuvollziehen ist, hätte ich nicht gedacht und hat mich positiv überrascht! Auch am Ende mit der Vermutung ich habe nicht mehr beschrieben, weil ich solch einen Schreibstil anstrebe, ist vollkommen richtig. Ich hatte in den letzten 3 Monaten solch eine Tendenz, wahrscheinlich ist das eher schlecht als gut. Jedenfalls versuche ich mit wenig Worten möglichst viel auszudrücken und dem würden genauere Situationsbeschreibungen im Wege stehen.

 

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