- Zuletzt bearbeitet:
- Kommentare: 4
Erwartungen
Ich öffne dir alle Wege, du brauchst mich und ich brauch dich, dachte ich. Angespannt, verückt. Nur an dich gedacht. Hab mir Worte zurecht gelegt und umgeschichtet, ausgelegt und wuterprobt mit ihnen herumgetobt. Du wirst merken, du brauchst mich, dachte ich. Gegen alles Schutzschild, zart und zurückhaltend und fein, so will ich zu dir sein. Nur Zeit in mich vertrauen, dann würdest du schon merken.
Wie so oft im Leben, sehne ich mich zurück, als der Traum noch war. Nun, da du bei mir sitzt im warmen Sommernachmittag, an mich gelehnt, da merke ich: Ich bin langweilig. Erzählt ist schnell das Umgeschichtete und herumtoben kann ich nicht. Dein Vertrauen ausgenutzt. Du und ich wir gehören doch zusammen. Es wird kalt, ich stocher herum, picke in der Leere, mache mich lächerlich und begrabe mich. Kann es selbst nicht glauben, hab doch gedacht ich weiß wer ich bin.
Die Sonne hilft uns, streichelt uns und spiegelt sich im Wasser, die Entlein schwimmen im Sonnenschein, mit den Kleinen. Frühabend, wie irgendwann, nur schön. Wie du. Alles fern und weit, nur ich stocher ohne Sinn herum im Teich der Gefühle. Stark war ich bei meinen Gedanken. Ich will doch dein Vertrauen nicht entthäuschen. Meine Weltanschauung und meine Politik, meine Philospohie, alles versuche ich. Du zuckst die Schultern defensiv, langweilst du dich? Das darfst du nicht, ich lasse nicht zu, dass du dein Vertrauen entthäuschst. Bist wie ein weißes Blatt, dass alles will doch keine Antwort kennt. Eine Arbeit, Klausur, Prüfung. Ich versage dich. Ich verleumde mich. Einmal noch berühren und genießen. Berühren und lieben, die Schönheit. Will fassen doch da ist nichts, was fassbar ist. Stocher weiter, gucke, beobachte. Kann dich nicht leiden, kann mich nicht ausstehen. Kein Ausweg. Ich hatte doch solche Erwartung in dich und mich, warum enttäuschst du mich? Warum enttäusche ich mich?