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Es wird generell zu viel nachgedacht

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04.05.2005
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Es wird generell zu viel nachgedacht

Für meinen guten Freund, Mr. Floppy

Seit zweieinhalb Wochen sind wir jetzt auf Tour, und ich hatte mich tatsächlich schon in Sicherheit gewähnt.
Jeden Morgen erwachst du in einem schwankenden Bus, schiebst den Vorhang zur Seite und siehst eine fremde Landschaft an dir vorüberziehen; du kannst die Nummernschilder nicht zuordnen, und du hast keine Ahnung, wo es hingeht; alles was du weißt, ist: Heute Abend wird wieder gerockt! Dann schwingst du dich aus deiner Koje und fängst an, den Kater vom Vorabend zu verscheuchen.
Du lebst den Traum. Alles prima. Das war der Plan ...
Aber einen Morgen gibt es auf jeder Tour – da schwingst du dich aus deiner Koje und weißt ganz genau: Hier stimmt doch was nicht!
Lastendes Schweigen.
Der Tag des Tourkollers ist gekommen.
Dieser Tag war heute.

Ich schwinge also gerade meinen Arsch aus der Koje, da begrüßt mich unser Basser mit dem schlimmsten Satz, den jemals ein Mensch zu mir gesagt hat. Ich meine, jeder hat doch so eine Liste mit schlimmen Sätzen, und auf der sind Wir müssen reden oder Was denkst du gerade ziemlich weit oben. Vor heute Morgen dachte ich ja noch, dass Was denkst du gerade nicht von seinem Ehrenplatz verdrängt werden könnte – weit gefehlt. Wissen Sie, was er zu mir gesagt hat, unser Basser?
"Ich habe nachgedacht."
Ehrlich wahr, das hat er gesagt: "Ich habe nachgedacht."
Da wurden mir zwei Dinge klar. Erstens: Es wird generell zu viel nachgedacht. Und zweitens: Scheißtag.
Wenn Judas Priest der Tourbus zu eng wird, dann kommen da wenigstens Klassiker wie Livin' After Midnight bei raus. Nicht bei unserem Basser – der hatte nachgedacht.
Und der Rest der Truppe? Tja, der hatte wohl auch nachgedacht, denn alle hockten sie mit diesem "Es hätte alles ganz anders laufen können"-Blick auf ihren Sitzen – und sie blickten und starrten, und überhaupt konnte man von überall her diese Frage hören: "Haben wir das so gewollt?"
Ich sag ja: Scheißtag.

"So?", frage ich also unseren Basser. "Und was hast du ermittelt?"
"Ach, ich weiß auch nicht", sagt er, und ich lege eine neue Liste an: Die Liste der schlimmsten einleitenden Sätze. Platz eins: Ach, ich weiß auch nicht ... "Weißt du, was mir gestern passiert ist?", fragt er. "Ich geb so einem Fanzine ein Interview. Das war kurz nach dem Gig. Da fragt der Kerl mich, wo wir denn noch überall auftreten würden? Und ich sag so: Essen, Dortmund ... Da schaut er auf und sagt: Wir sind hier in Dortmund!"
"Aha", sage ich und lege mir die Duffy-Duck-Ansprache zurecht. Denn gleich kommt wieder diese "Ich weiß nicht, wo ich bin und wo's hingeht"-Nummer. Die hatten wir schon auf der Tour 2005.
"Weißt du, ich bin irgendwie ohne Orientierung. Wir fahren rum und haben Spaß, okay, aber ... Na ja, ich weiß auch nicht. Das ist halt auch irgendwie im übertragenen Sinne zu sehen ... Nicht zu wissen, wo man gerade ist."
So was kommt also dabei raus, wenn man nachdenkt. Ach Herrje ...
"Tja", sage ich, "Duffy Duck meinte mal: Wenn du ein Rockstar bist und ein Konzert gibst, aber nicht weißt, in welcher Stadt du gerade bist – dann ruf einfach: Thank you Detroit! Du liegst zu siebenundvierzig Prozent richtig."
"Duffy Duck?"
"Duffy Duck", sage ich, obwohl's eigentlich Duck Dodgers war; in der Folge mit Dave Mustaine. "Der Punkt ist doch: Scheiß was drauf, wo du bist! Was kümmert's dich, unter welchem Namen diese Ansammlung von Burger Kings, Pimkies und Footlockers heißt? Ist doch eh immer dasselbe."
"Na, darum geht’s ja auch gar nicht."
"Ich weiß", sage ich, "der übertragene Sinn. Übertrag mal das: Willst du rumrocken?" Dieser Koller hier ist eindeutig einfacher zu handhaben, als die 2005'er Ausgabe.
"Na, klar will ich rocken."
"Also, was schert's dich, wo du's tust?"
Er pausiert kurz, und fragt dann: "Duffy Duck?"
Ich nicke. "Duffy Duck." Obwohl's eigentlich Duck Dodgers war.
Einen hatte ich.

Ich überlasse unseren Basser seinen Gedanken, wanke nach vorne und merke: Unser Sänger hat tatsächlich auch nachgedacht. Da sitzt er und blättert in seinem Heine-Gedichtband. Genau wie bei der großen Textkrise auf der Tour 2003. Obwohl's damals auch Schiller gewesen sein könnte. Es wallet und siedet und brauset und zischt ... Das hatte es ihm damals angetan. Oh Mann.
Ich setze mich also neben ihn, greif mir eine seiner Kippen und frage: "Alles in Ordnung?"
Und er legt gleich los: "Hör dir das mal an: Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht, Wir weben emsig Tag und Nacht, Wir weben Deutschlands Leichentuch, Und weben hinein den dreifachen Fluch. Wir weben, wir weben!"
"Hm, cool", sage ich, paffe ein wenig vor mich hin und schaue auf die überholenden Autos hinab.
"Das ist doch ... ist das nicht geil?"
"Sicher", sage ich, und: "Ziemlich."
"Und dann schau dir mal unsere Texte an!"
Ich wusste es. Was ich zu dem Zeitpunkt aber nicht wusste: Wie zum Teufel hatten wir die Krise 2003 bewältigt? Titten; irgendwas hatte unser Fahrer damals über Titten erzählt, und die Sache war gegessen.
"Ich weiß halt einfach nicht, ob ich unsere Texte noch lange bringen kann. Ich hab das Gefühl, dass ich ... irgendwie mehr bringen müsste. Was Gehaltvolles. Das kann's doch nicht sein."
Da fällt's mir wieder ein. Na klar: Titten!
"Ich will dir ja nicht zu nahe treten", sage ich. "Und dein Heine hat's auch echt drauf. Aber wen interessieren denn schon die Texte, wenn wir erstmal rumrocken? Ich meine, schau mal!" Und jetzt komme ich zu den Titten: "Texte im Rock sind wie der Nacken einer Frau. Sicher, wenn sie im Abendkleid vor dir steht, und du weiter nichts zu sehen bekommst, ist so ein Nacken echt mal 'ne feine Sache. Aber wenn ihr in der Kiste seid, und nackt, und zur Sache geht – was schert dich denn da noch der Nacken?" Ich glaube, unser Fahrer hat 2003 statt des Nackens die Fesseln genommen. Aber egal ... "Wenn ihr so richtig rangeht, dann schaust du doch eh nur noch auf ... na, du weißt schon."
"Na ja, stimmt schon, aber trotzdem ...", sagt er, und ich lege noch eine Liste an: Die Liste der hilflosesten Erwiderungen. Platz eins: Aber trotzdem ...
"Mach's halt wie diese Weber da. Die machen einfach das, was sie am besten können, und alle lieben sie dafür." War das überhaupt so? Egal. "Und außerdem: Wer hindert dich daran, selbst ein Gedicht zu schreiben? Solang du's heute Abend nicht vortragen willst ..."
Er legt seinen Gedichtband zur Seite, fängt ebenfalls an zu paffen und sinniert zum Fenster hinaus.
Und noch einen hatte ich.
Dieser Koller war wirklich einer der Leichtesten.

Tja, und so ging's dann weiter. Unser Drummer hatte sich anstecken lassen und meinte, irgendetwas im Leben zu verpassen; aber ein Bier und ein Hinweis darauf, dass man zu jeder Zeit und an jedem Ort immer einen atemberaubenden Sonnenauf- oder Untergang verpasst – irgendwo auf der Welt – brachte ihn wieder zurück auf's richtige Gleis. Keine große Herausforderung.
Überhaupt fühle ich mich heute wie ein Glückskeks: Da bröselst du den Leuten irgendwelche Weisheiten vor die Füße, und denen bringt's tatsächlich noch was. Teufel, ich habe sogar die Nummer mit dem Glas gebracht! Sie wissen schon: Für die einen ist das Glas halb leer, für die anderen ist es halb voll. Meinen Kollegen an der Klampfe habe ich so immerhin zu folgendem Schluss bewegen können: "Du weißt halt nie, wann dir die nächste Saite reißt."
So sieht das mal aus.

Und jetzt? Jetzt sind es noch zehn Minuten bis zu unserem Auftritt; unsere Vorband hat die Latte recht niedrig gelegt; der Saal ist ausverkauft und die Meute bester Laune.
Unser Basser hat aufgehört zu denken und gibt wieder irgendwo ein Interview; unser Sänger hat Heine überwunden und kehrt sein Aug' in die Halle, als wär dort ein Publikum, zu hören seine Texte; unser Drummer ist betrunken und muss nur noch von der Leine gelassen werden; mein Co-Klampfer reißt sicher wieder irgendwo ein Groupie auf ... Das kann man nie so genau wissen.
Und ich? Ich habe nicht den blassesten Schimmer, wo wir heute spielen. Das Bier schmeckt widerlich, also könnte es Köln sein, oder Düsseldorf, oder sonstwas. Aber wissen Sie was? – Es ist mir völlig egal. Kein Grund, um mit dem Nachdenken anzufangen.
Und natürlich könnte mir auch jederzeit eine Saite reißen; sicher. Aber es könnte auch jederzeit ein Gitarrenbauer auf mich zukommen, mir ein Endorsement anbieten, eine nagelneue Klampfe in die Hand drücken und sagen: "Hier, nimm die und lauf für mich Werbung!" Das ist eine tolle Sache: Dann hast Du völlig unerwartet ein richtig scharfes Gerät zur Hand, das du am liebsten sofort allen zeigen möchtest; und alles was du dafür tun musst, ist das, was du eh am Besten kannst.
So was passiert.
Auch im übertragenen Sinne ...

Noch fünf Minuten, und alle sind versammelt. Tja, ich schätze, wir sind wieder im Geschäft.
Das Plektrum fliegt, das Schlagzeug kracht; wir rocken emsig Tag und Nacht. Wir rocken, wir rocken!
Und wir haben keine Ahnung, wo wir morgen sein werden.
Thank you Detroit!

 

Hey Thamus!

Ich brauch mehr Beiträge auf meinem Konto, deswegen antworte ich jetzt mal auf jede Rückmeldung einzeln. :D

Ich find die Geschichte genial.
Ach, schön. Da rechnet man wieder mit allem - aber auch wirklich allem - und dann kommt so ein Einstand. Danke! Freut mich, dass Dir das Lied ... ich mein: die Geschichte so gefallen hat. Besonders, weil's Neuland für mich war: So kurz, so knapp, so ... bedeutsam. :D

Und der "Scheißtag" beißt sich tatsächlich irgendwie mit dem Glückskeks, auch wenn's leicht anders gemeint war. Da geh ich nochmal drüber!

Dank Dir!

Bis denne,
Fisch

 

Hey Sam!

Mmmmhhh, Thunfisch ... *sabber*

Die ernsthafte Antwort kommt mit dem Morgengrauen. :)

Danke für Eure Rückmeldungen! Ich melde mich.

 

Hallo Sam!

Schade, dass Dir die Geschichte nicht gefallen hat. Ich hoffe, Deine Versicherung kommt für den Augenschaden auf. Wenn nicht: Meld Dich einfach nochmal! :)

Handwerklich scheint hier im Forum seit einer Weile das Gespenst umzugehen, eine Geschichte müsse so trivial, so alltäglich, so plaudernd wie möglich umgesetzt werden und die Geschichten, die dann gefeiert werden, präsentieren Helden mit dem Blick im Spiegel und der Hand im Schritt: weder witzig noch literarisch gekonnt, sondern einfach nur peinlich.

Na ja, ich weiß nicht. Ich muss zugeben, nicht allzu präsent zu sein in letzter Zeit - aber dass dieser trivial plaudernde Ton hier die Runde macht, kann ich nicht so recht nachvollziehen. Und eine "Abfeierung" desselben schon gar nicht nicht.
Es gibt da Autoren, deren Thunfisch gut ankommt. Aber "abfeiern"? Wie wär's denn mit "gut ankommen bei Thunfisch-Liebhabern"? Und dann gibt's auch andere Autoren, deren ganz andere Fische oder Rinder oder Schweine bei anderen Kostgängern gut ankommen; und dann gibt's Autoren, deren Geschichten nicht so ... Ach, was red ich? Wie auch immer, dass Dir die Geschichte nach Thunfisch-Ersatz schmeckt, ist natürlich lästig - da Du ja keinen Thunfisch magst. Da hab ich natürlich Pech gehabt. Oder Du. Oder der Thunfisch. Ich wünsch Dir auf jeden Fall wieder mal einen fetten Thunfisch im Netz - was auch immer Du mit dem anstellst; dann musst Du Dich nicht mit dem Ersatz abgeben. ;)

Wo war ich? Ach ja, die Geschichte. Schade, dass sie Dir nicht zugesagt hat. Ich gestehe: Ich habe handwerklich nicht dass Nötige getan, um das rüberzubringen, was ich wollte. Das habe ich mittlerweile - zu spät leider - gesehen. Was das war, sag ich aber erst später. Oder per PN. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass Dir das jetzt keine schlaflosen Nächte bereiten wird. ;)

Mir fällt gerade kein augenzwinkernder Weg ein, um noch auf die "Verblödung" einzugehen ... Dann spar ich mir das mal in Rücksichtnahme auf Deine Mies-drauf-sei-heit. Ich hab dafür zwei Bier getrunken. So gleicht sich alles aus. Schicksal, Karma, YinYang, all der Scheiß ... Huch, schon wieder so trivial. :D

Bis denne,
Fisch


Hallo geronemo!

Dir auch Dank für Deine Rückmeldung! Ich melde mich aber erst morgen etwas ausführlicher. Auch Dir muss ich sagen: Ich hab etwas anderes bezwecken wollen, als Du gelesen hast. Meine Schuld! Ich werde drauf eingehen!
Ich denke, ich weiß, was ich falsch gemacht habe. Vielleicht kann ich noch was retten. Morgen mehr ... Nachher mehr. ;)

Bis denne,
Fisch

 

Hallo geronemo!

Mal vorweg:

Wenn wir es nicht schaffen, hier auch über die Inhalte der Geschichten zu schreiben, nur im Handwerklichen verharren, dann brauchen wir auch nicht mehr weiter darüber nachzudenken, was hier nicht stimmt.
Ach, ich wusste gar nicht, dass hier was generell nicht stimmt?
Leute: Schreibt, was Euch gefällt! Lest was Euch gefällt! Und geht miteinander um, als säßt Ihr Euch Auge in Auge gegenüber! Das ist doch nicht so schwer. Dann muss sich auch niemand im Nachhinein rechtfertigen - oder auf die Suche gehen nach der nächsten Strömung, die das Forum zu unterspülen droht. Kappes!

Dir hat die Geschichte nicht so gefallen? Ist doch in Ordnung. Sag's, und fertig. Deswegen sind wir doch hier. :)

So, zum Thema:
Du hast viel geschrieben - manches davon hab ich sogar zweimal gelesen. Im Grunde hast Du ja mit deinen Beobachtungen zum Rock-Kult recht - nur: Darum ging's mir bei der Geschichte gar nicht.

Und den vermisse ich in der Geschichte, denn dann müsste es über die Ebene der lockeren Sprüche hinaus um etwas mehr gehen.
Und das ist jetzt das Dumme: Das sollte es auch. Diese Rock-Kiste war eigentlich nur der Rahmen für ein Bild, das erheiternd (und mit passender musikalischer Untermalung) so etwas aussagen sollte wie: "Seid auch mal zufrieden mit dem was Ihr habt. In ein paar Jahren blickt Ihr eh auf genau diese Zeit zurück und sagt: Das waren noch Zeiten!" So in der Richtung war's gemeint *. Dass das nicht so rüberkam, und bei Dir wirkte, wie plumpes Zelebrieren der eigenen Oberflächlichkeit ist Schuld des Autors - also meinereiners.

Ich hab da jetzt einige Details (vor allem fehlende Details) entdeckt, die zum falschen Auffassen einladen. Das zu bereinigen, wird ... viel Arbeit. Hoffentlich nicht zu viel.

Deswegen bleibt es auch letztlich nur gefällig, liest sich gut, ist gut geschrieben und bestätigt diejenigen, die sich davon bestätigen lassen wollen und es genial finden.
Ach, da hab ich schon schlimmere Vorwürfe gehört. Ich filter da einfach mal ein Lob raus. :D

Also, ich schau mal, ob ich die Geschichte noch grob in die Richtung biegen kann, die ich im Auge hatte. Dank Dir für Deine Rückmeldung!

Bis denne,
Fisch

( * Und das wiederrum bitte nicht als Lebensmaxime auffassen, um im ewigen Stillstand zu verharren! Ich denke, der vergnügliche Ton der Geschichte sollte für sich sprechen und nicht lehrmeisterhaft wirken.)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Fischstäbchen,

Es wird generell zu viel nachgedacht
Sag bloß, du besitzt keinen Fernseher? ;)

"Mach's halt wie diese Weber da. Die machen einfach das, was sie am besten können, und alle lieben sie dafür."
:lol: Das ist total... na ja, ich will jetzt nicht "genial" sagen, sonst gibt's Ärger mit gero und es ist ja tatsächlich auch das falsche Wort, aber der Spruch hätte von Homer Simpson in seinen besten Tagen sein können. :lol:

Ja, ansonsten ist die Geschichte bei mir so angekommen, wie bei Sam und gero - so wie du's offenbar nicht wolltest. Der Erzähler als glühender Verfechter allgemeiner Stumpfheit. Einer, der seinen Leuten Heine und Nachfragen gleichermaßen ausredet. Rockmusik als Opium für das Volk.
Dennoch finde ich die Geschichte nicht übel - weil sie die Einstellung des Erzählers nicht positiv wertet. Es bleibt dem Leser überlassen, darüber den Kopf zu schütteln und - an diesem Punkte nämlich muss ich gero widersprechen - wenn er den möchte, in dieser eben einen Teil von dem zu sehen was hier nicht stimmt.
Deine Intention war eine andere, über das Ergebnis kann ich aber nicht klagen.
Ja, der Stil flutscht, keine große Kunst, aber dem Erzähler angemessen.


Gruß,
Abdul

P.S.:

Ich habe handwerklich nicht dass Nötige getan, um das rüberzubringen, was ich wollte. Das habe ich mittlerweile - zu spät leider - gesehen. Was das war, sag ich aber erst später.
Das würde mich aber nun auch interessieren.

 

Hallo Abdul!

Dank Dir für die Rückmeldung!

Das ist total... na ja, ich will jetzt nicht "genial" sagen, sonst gibt's Ärger mit gero und es ist ja tatsächlich auch das falsche Wort, aber der Spruch hätte von Homer Simpson in seinen besten Tagen sein können.
Na, da ist ja doch was angekommen wie geplant. An genau den musste ich da nämlich auch denken. :)

Das war ja auch sowas: Er redet Quatsch und bewirkt trotzdem was. Und das konnte nur funktionieren, weil der Koller der anderen auch nicht mehr war als eine kurze, oberflächliche ... Stimmungsschwankung. Aber genau da liegt ein Haken in der Geschichte: Die Koller sind wohl zu berechtigt ausgefallen. :)
Wie auch immer.
Freut mich, dass die Geschichte bei Dir angekommen ist - wenn auch woanders, als ich's ihr aufgetragen hatte - und Dich nicht klagen lässt. Interessant, diese Lesart wieder zu sehen. Vielleicht kann ich's ja beim Überarbeiten verwerten, ohne mich komplett zu verrennen.

Immerhin hab ich das Flutschen nicht verlernt. :D

Bis denne,
Fisch

(Ja, ich hör auch gleich auf, direkt auf jede Rückmeldung zu antworten.)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Fischstaebchen

Die Geschichte ist schön trivial, leicht verständlich und gut zu lesen. Das einzige was mir überhaupt nicht gefiel war der Schluß.

Original:

Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht, Wir weben emsig Tag und Nacht,
daraus hast Du gemacht:
Das Plektrum fliegt, das Schlagzeug kracht; wir rocken emsig Tag und Nacht.
guter Ansatz, aber dann
Original:
Wir weben Deutschlands Leichentuch, Und weben hinein den dreifachen Fluch. Wir weben, wir weben!"
daraus hast Du gemacht:
Und wir haben keine Ahnung, wo wir morgen sein werden. ,

Booaahh ... Chance vertan!
besser währe gewesen etwas in dieser Art:

wir reisen durch Deutschland Tag und Nacht, wo sind wir, wenn ich bin am Morgen erwacht ..

und wenn es denn sein muß :
Thank you Detroit!

dann währe die Geschichte RUND gewesen.


Gruß Keinstein

 

Hi Fisch

Ja, pff, dann ist die Geschichte halt nicht genial, wolltest du auch nicht, wenn sie dann von einigen so aufgefasst wird, dann noch besser. Und wer in diesem Forum nach Weltliteratur sucht oder nach verkrampften Imitaten dieser, dann wird seine Suche keinen Treffer ergeben. Und erst recht in einer Geschichte mit dem Titel: Es wird generell zu viel nachgedacht.

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, weil sie mich unterhalten konnte und ich die ganze Zeit grinsen musste, stellenweise sogar gelacht! Jaha.
Die Geschichte nimmt sich nicht ernst, und das ist es, was einigen Leuten fehlt, das sich-nicht-allzu-ernst-nehmen. ; )
Und das macht die Geschichte so leicht zu verstehen und leicht zu lesen.
Ich hatte meinen Spaß beim Lesen und glaube, dass du ihn auch beim Schreiben hattest, das ist eine, oder die Voraussetzung, um gut zu unterhalten. Das kannst du.

Wissen Sie, was er zu mir gesagt hat, unser Basser?
"Ich habe nachgedacht."
Ich mag dieses direkte Ansprechen nicht, aber okay, deine Geschichte, dein Geschmack, trifft hier aber nicht meinen. ; )

Und jetzt? Jetzt sind es noch zehn Minuten bis zu unserem Auftritt; unsere Vorband hat die Latte recht niedrig gelegt; der Saal ist ausverkauft und die Meute bester Laune.
Die Vorband war mies und die Meute ist trotzdem bester Laune?
Ah, okay, sie freuen sich ja auf die Fürsten. : D

Keep writing, Fisch! :)


JoBlack

 

Hi Fisch!

"Mach's halt wie diese Weber da. Die machen einfach das, was sie am besten können, und alle lieben sie dafür." War das überhaupt so? Egal.
Hier musste ich echt lachen. Also zuerst nicht, weil da hab ich statt „Weber“ „Weiber“ gelesen und ich hab mir gedacht, welche Weiber? Aber dann. Ist jetzt vielleicht nicht so der zentrale Witz der Geschichte, aber naja.

Ansonsten: Umgehauen hat mich die Geschichte zwar nicht, aber meckern kann ich auch nix, obwohl ... :hmm: Ach doch, einen hab ich.

und kehrt sein Aug' in die Halle, als wär dort ein Publikum, zu hören seine Texte
Ja, das ist irgendwie witzig, aber mir zu dick an der Stelle. Der Protagonist präsentiert sich jetzt nicht gerade als der Hellste, und da passt so ein Quasi-Goethe-Zitat nicht.

Ich fand deinen Erzähler eigentlich ziemlich sympathisch. Bei mir kam die Geschichte auch nicht so an, dass er da so ein Banause ist, der zu blöd oder zu faul ist zum Denken, aber er versteht halt nicht so besonders viel von den großen Dichtern, genau wie der Rest der Band. Und er ist der Meinung, sie sollen es machen wie diese Weber da, das was sie am besten können, damit alle sie dafür lieben. :D Schuster, bleib bei deinen Leisten.
Ehm, ich hab es so gelesen, dass es auch ein bisschen um Zusammenhalt geht. Und sich auf das konzentrieren, was man gerade vorhat und dahinter stehen, insofern ist der Erzähler Motivationsschub und das sehe ich gar nicht negativ.

Das Ende fand ich übrigens gelungen, ein bisschen trivial, aber mochte ich trotzdem.

Alles in allem, nette Geschichte.

Liebe Grüße,
apfelstrudel

 

Hallo Keinstein!

Die Geschichte ist schön trivial, leicht verständlich und gut zu lesen.
Freut mich!

Das einzige was mir überhaupt nicht gefiel war der Schluß.
Ach, schade - ich finde, das "Thank you Detroit" hat den Raum erst wohnlich gemacht, also die Geschichte rund. Den Weber-Schluss um weitere zwei Zeilen aufzustocken, darüber habe ich anfangs auch nachgedacht, fand's dann aber zu lang. Ich werde die Geschichte in den nächsten Tagen überpolieren - dann wende ich mich auch noch mal dem Schluss zu ... Vielleicht ... Na, mal sehen. Augenblicklich mag ich den Schluss so wie er ist lieber.

Schade, dass Dir der Schluss die Suppe versalzen hat. Aber bis dahin schien's ja nicht so schlimm zu sein. Das freut mich dann wieder. Dank Dir für die Rückmeldung! :)


Hallo Joana!

Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen, weil sie mich unterhalten konnte und ich die ganze Zeit grinsen musste, stellenweise sogar gelacht! Jaha.
*rumhüpf*
Ja, das war durchaus so geplant: gute Laune zu haben oder zu bekommen während der Lektüre.

Und das macht die Geschichte so leicht zu verstehen und leicht zu lesen.
Ich hatte meinen Spaß beim Lesen und glaube, dass du ihn auch beim Schreiben hattest, das ist eine, oder die Voraussetzung, um gut zu unterhalten. Das kannst du.
Ah, das freut jetzt wirklich. Nach der langen Pause war ich ja schon unsicher, eventuell auch die Stimme verloren zu haben. Danke! :)

Die Vorband war mies und die Meute ist trotzdem bester Laune?
Ah, okay, sie freuen sich ja auf die Fürsten. : D
Das formulier ich noch um ... Die Band sollte halt nur nicht besser gewesen sein als die des Erzählers. Und so ein Rockpublikum ist doch irgendwie immer begeistert, wenn der Headliner ansteht. Selbst wenn's diese ominösen Fürsten sind, von denen Du da sprichst ... :D

Keep writing, Fisch!
I'm on it!

Dank Dir für die aufmunternde Rückmeldung! :)


Hallo Strudel!

Ja, das ist irgendwie witzig, aber mir zu dick an der Stelle. Der Protagonist präsentiert sich jetzt nicht gerade als der Hellste, und da passt so ein Quasi-Goethe-Zitat nicht.
Da hast Du eigentlich recht ... Das ist noch so ein Relikt aus der Zeit, in der der Erzähler jemand anders sein sollte; und ich hatte überlegt, ob ich's reinnehme oder nicht. Aber da ich selbst das Zitat kannte, dachte ich, könnte er's auch kennen. :shy:

Ehm, ich hab es so gelesen, dass es auch ein bisschen um Zusammenhalt geht. Und sich auf das konzentrieren, was man gerade vorhat und dahinter stehen, insofern ist der Erzähler Motivationsschub und das sehe ich gar nicht negativ.
Auch das lag durchaus in seiner/meiner Absicht, jau. Also, der Motivationsschub. Sollte sich durchaus auch Laune-erheiternd auf den Leser auswirken ... Das war vielleicht etwas hoch gegriffen. :D

Das Ende fand ich übrigens gelungen, ein bisschen trivial, aber mochte ich trotzdem.
Das freut mich!

Alles in allem, nette Geschichte.
Nett ist erstmal gut genug. Ich hab noch genug Zeit, Brilliantes zu veröffentlichen. :D

Danke für die Rückmeldung!

Bis denne, Ihr drei,
Fisch

 

Hi,Fischstäbchen,
hab Deine Geschichte gestern schon gelesen und mir hat sie ausnehmend gut gefallen. Ein bissel Probleme hatte ich mit dem Einstieg: Erst "Wir", dann "Du" und schließlich dann der Ich-Erzähler.
Vielleicht könnte Letzterer im ersten Satz schon mal durchschimmern? Vielleicht bin ich ja aber auch das einzige Eumel, das da ein kleines Problem hat.;)
Ansonsten fand ich das alles ganz gelungen. Die Sprache passt wie die Faust aufs Auge (Literaten würden wohl "authentisch" sagen;)).
Und als dann "Vortruppe" kam, dachte ich: Hej, die sind ja schon wer!
Und trotz Groupies und Glamour hocken sie eben auch bloß im versifften Bus wie der Hamster im Käfig und fiebern ihren Auftritten entgegen, wie eben der Hamster dem Laufrad.
Die "Leineweber" hab ich hier nicht so als Hinweis auf literarische Ambition gesehen, sondern mehr auf die ständige Wiederholbarkeit der Abläufe.
So, das war Premiere, weil mein erster Kommentar hier.
Hat mir gut gefallen, Deine Geschichte.

LG Ingrid

 

Yo Fischi,

erstmal danke für die Widmung. :) Freut mich, dass du wieder schreibst.

alles was du weißt, ist: Heute Abend wird wieder gerockt!
Umgeh doch das „ist“: du weißt nur: Heute Abend
Das Einzige was du weißt: Heute Abend

Lastendes Schweigen.
Der Tag des Tourkollers ist gekommen.
Dieser Tag war heute.
Das „Dieser Tag war heute“ raus.

Wissen Sie, was er zu mir gesagt hat, unser Basser?
Ich mag das auch nicht, da geht’s mir wie Jo. Geschmackssache … ach, ich glaube, es gibt nur ganz wenige, die das wirklich mögen, und viele, die es echt nicht abkönnen. Und dem Rest ist es halt egal. Vor allem das „Sie“ ist halt so, als wär ich 50. Ehm, Palahniuk nimmt immer das „Ihr“, das geht mir auch auf den Sack (okay, okay, der Übersetzter nimmt „Ihr“). Und ein „Du“ wäre dann das imaginäre „Du“, man erzählt’s einem Kumpel. Ich weiß nicht, ich find’s schwierig.

Dieser Koller hier ist eindeutig einfacher zu handhaben, als die 2005'er Ausgabe.
Warum erzählst dann nicht vom 2005er Koller? :) Ich will ja das Spannende, das Schwierige, ich will ja den Konflikt. Das ist ein generelles Problem der Geschichte, dazu später mehr.

Tja, und so ging's dann weiter. Unser Drummer hatte sich anstecken lassen und meinte, irgendetwas im Leben zu verpassen; aber ein Bier und ein Hinweis darauf, dass man zu jeder Zeit und an jedem Ort immer einen atemberaubenden Sonnenauf- oder Untergang verpasst – irgendwo auf der Welt – brachte ihn wieder zurück auf's richtige Gleis. Keine große Herausforderung.
Hier verlierst du ein wenig die Lust am Erzählen.

Zwei Sachen, eigentlich nur eine. Der Erzähler braucht einen Riss, irgendeinen Bruch. Der rennt da rum wie ein Kindergärtner und zerstreut ohne große Mühen und Gegenwehr, die Zweifel seiner Kollegen. Das ist ein bisschen wie ein Porno-Dialog „Komm schon. – Nein – Hör auf - Bitte – Okay.“ Also die Mitmusiker sind wie Franzosen, sie leisten wenig … Resistance.
Und das zweite ist der Aufbau: Einleitung – 1. Musiker – 2. Musiker – 3. Musiker – Ende.
Da fehlt noch irgendein Zwist.
Ich hatte beim Lesen gleich im Sinn: Der Erzähler muss auch irgend ne Macke haben, sie haben ja alle irgendwo berechtigte Zweifel, aber durch die Gruppendynamik halten sie sich gegenseitig in „Schach“ wenn man so will, die einzelnen Räder sorgen dafür, dass es funktioniert und immer weitergeht, weil die Zweifel der einzelnen im Vergleich zu den eigenen natürlich unwichtiger sind. Also wäre die Nummer vom Ansatz her vielleicht auch als Gruppe interessanter. Was würde der Gitarrist mit dem Heine-Fimmel zu dem Typen sagen, der nicht weiß, in welcher Stadt sie sind?

Trotz alldem ist es natürlich eine unterhaltsame Geschichte. Mit starken Sätzen und guten Ideen. Wir weben – Wir rocken ist wirklich gut. Die Duffy-Duck-Nummer auch. Der Footlocker-Satz, der Nacken-Satz – alles toll. Es gibt viele Rosinen im Kuchen, aber der Teig, stimmt, glaube ich, noch nicht so ganz.

Gruß
Quinn

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Butterblume!

Glückwunsch zum ersten Kommentar - und dann gleich ganz zielsicher so ein Meisterwerk rausgesucht: Das spricht für Dich. :D

hab Deine Geschichte gestern schon gelesen und mir hat sie ausnehmend gut gefallen. Ein bissel Probleme hatte ich mit dem Einstieg: Erst "Wir", dann "Du" und schließlich dann der Ich-Erzähler.
Hihi, jetzt hab ich vom Verriss, über "nett" bis "ausnehmend gut" und "genial" alles gehabt. :)
Freut mich, dass es Dir gefallen hat. Aber ist das "Ich" nicht schon im "wir" enthalten? Da sehe ich momentan eigentlich kein Problem ...

Die "Leineweber" hab ich hier nicht so als Hinweis auf literarische Ambition gesehen, sondern mehr auf die ständige Wiederholbarkeit der Abläufe.
Cool - ich nicht. Passen würd's ja ... :D
Der Erzähler erfasst den Ur-Sinn des Gedichtes ja eh nicht und bringt's am Ende dazu noch ziemlich aus dem Zusammenhang gerissen. Gut klingend, aber ohne tieferen Bezug. Viel mehr als ein nettes Motiv sollte es eigentlich nie sein. Der Titel sagt's ja: Nicht zu viel nachdenken! :)

Freut mich, dass Dir die Geschichte gefallen hat. Danke für die Rückmeldung!


Hey Quinn!

Irgendwann wirst Du dann auch mal mit besserem Teig bewidmet. Bis dahin musst Du Dich hiermit zufrieden geben. Sieh's symbolisch: Die Tatsache, dass ich wieder schreibe, steht im Vordergrund!

Ich mag das auch nicht, da geht’s mir wie Jo. Geschmackssache … ach, ich glaube, es gibt nur ganz wenige, die das wirklich mögen, und viele, die es echt nicht abkönnen. Und dem Rest ist es halt egal. Vor allem das „Sie“ ist halt so, als wär ich 50. Ehm, Palahniuk nimmt immer das „Ihr“, das geht mir auch auf den Sack (okay, okay, der Übersetzter nimmt „Ihr“). Und ein „Du“ wäre dann das imaginäre „Du“, man erzählt’s einem Kumpel. Ich weiß nicht, ich find’s schwierig.
Ach? Oh je ... Ich hatte gerade diese "Kabinett des Grauens"-Sammlung von King durch - mag sein, dass sein Ton da auch reingeschwappt ist. Schade, ich mag diese Anrede wirklich gern. Für mich klang das alles ein wenig nach der letzten Szene eines Films, in der der Erzähler sich nochmal an die Zuschauer wendet und sagt: "Und was aus den anderen geworden ist? Nun, das kann ich Ihnen sagen: Jimmy ging nach Hollywood und wurde ..." Sowas halt. Ich werd mal drüber nachdenken und Abstand gewinnen.

Hier verlierst du ein wenig die Lust am Erzählen.
Nicht die Lust am Erzählen - den Kontakt zur Geschichte. Das war genau der Moment, den ich immer meinte: Ich schreibe und schreibe und schrei... PENG! Wie geht's jetzt weiter? Ich dachte, ich hätte alles gut genug geplant?
Genau an dieser Stelle sind die letzten fünfzig Geschichten abgebrochen worden. Die hier hab ich am Haken gehalten und an Land gezerrt - schön, dass man's noch merkt. :D
Schätze, ich muss noch etwas Tritt fassen ...

Der Erzähler braucht einen Riss, irgendeinen Bruch. Der rennt da rum wie ein Kindergärtner und zerstreut ohne große Mühen und Gegenwehr, die Zweifel seiner Kollegen. Das ist ein bisschen wie ein Porno-Dialog „Komm schon. – Nein – Hör auf - Bitte – Okay.“ Also die Mitmusiker sind wie Franzosen, sie leisten wenig … Resistance.
:lol:
Ich tu's den Franzosen gleich und geb Dir recht. Die Einsicht, dass auch die Einwände der Mitglieder berechtigt waren, kam mir leider zu spät. Das macht auch das Abändern und Umarbeiten so sauschwer ... Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, ist wirklich, dem Sänger auch noch seine Macke zu geben. Dann könnte ich noch grob in die Richtung steuern, die ich beabsichtigt hatte.

Trotz alldem ist es natürlich eine unterhaltsame Geschichte. Mit starken Sätzen und guten Ideen. Wir weben – Wir rocken ist wirklich gut. Die Duffy-Duck-Nummer auch. Der Footlocker-Satz, der Nacken-Satz – alles toll.
Nacken-Sätze sind immer toll. :)
Nu, unterhaltsame Rosinen. Das ist doch was! Ich kann mit dem Wiedereinstieg auf jeden Fall sehr gut leben: Hab viel gelernt.
Dank Dir für die Rückmeldung.

Bis denne,
Fisch

 

Hi Fisch,

Hihi, jetzt hab ich vom Verriss, über "nett" bis "ausnehmend gut" und "genial" alles gehabt.

Dann pass mal auf! :D


Ohne Frage ist die Geschichte unterhaltsam. In der Wirkung amüsant an der Oberfläche, hintergründig traurig. Es war zwar nicht deine Absicht, Sinnlosigkeit, Leere und Flucht ins Carpe Diem darzustellen, aber es ist dir gut gelungen.:D Das ist das Positive, dass der Text nicht eindimensional bleibt und durch die widersprüchliche Wirkung auch als Satire über das Leben als Rockstar gelesen werden kann.

Das Negative ist, hm, wie sag ich das jetzt, dass der Stil ein Doppelgänger ist. Nach dem Lesen musste ich mich noch mal vergewissern, dass unter Autor und nicht in der Widmung „Fisch“ steht. ;) Oder ist grad das das Besondere an der Widmung, dem „Floppy“ seinem Duktus :Pfeif: Ehre zu erweisen, indem du ihn hier übernimmst? Im saloppen Ton angedeutete Gedanken, das Abstrakte verpackt in triviale und banale Bilder und Sprache, Relativierung der Aussagen durch Übertreibung, unsinnige Wiederholungen, Füllwörter…

Beispiele:
„Es ist mal echt ein schöner Tag, die Schoko-Donuts waren voll, richtig schön schokoladig“

„Und dein Heine hat's auch echt drauf“

„Ich hab das Gefühl, dass ich ... irgendwie mehr bringen müsste. Was Gehaltvolles. Das kann's doch nicht sein."
Da fällt's mir wieder ein. Na klar: Titten!“

„Und jetzt komme ich zu den Titten: ‚Texte im Rock sind wie der Nacken einer Frau. Sicher, wenn sie im Abendkleid vor dir steht, und du weiter nichts zu sehen bekommst, ist so ein Nacken echt mal 'ne feine Sache. Aber wenn ihr in der Kiste seid, und nackt, und zur Sache geht – was schert dich denn da noch der Nacken?’ Ich glaube, unser Fahrer hat 2003 statt des Nackens die Fesseln genommen. Aber egal ... "

„Da bröselst du den Leuten irgendwelche Weisheiten vor die Füße, und denen bringt's tatsächlich noch was“.

„Weißt du, ich bin irgendwie ohne Orientierung. Wir fahren rum und haben Spaß, okay, aber ... Na ja, ich weiß auch nicht. Das ist halt auch irgendwie im übertragenen Sinne zu sehen ... Nicht zu wissen, wo man gerade ist."

"’Mach's halt wie diese Weber da. Die machen einfach das, was sie am besten können, und alle lieben sie dafür.’ War das überhaupt so? Egal“.

Meine Kritik hört sich schlimmer an, als sie ist, ich mag ja diesen Stil. Nur kam er mir verdammt bekannt vor und beim Überfliegen älterer Geschichten von dir, hab ich ihn nicht entdeckt, deswegen der Plagiat;)-Gedanke.

Gruß
Kasimir

 

Tachschön Kasimir!

Danke für die Rückmeldung. Trotz stilistischem Dauer-Déjà-Vu hat Dich die Geschihte, wenn ich das recht verstehe, unterhalten können. Das ist doch was Feines.

Ohne Frage ist die Geschichte unterhaltsam. In der Wirkung amüsant an der Oberfläche, hintergründig traurig. Es war zwar nicht deine Absicht, Sinnlosigkeit, Leere und Flucht ins Carpe Diem darzustellen, aber es ist dir gut gelungen. Das ist das Positive, dass der Text nicht eindimensional bleibt und durch die widersprüchliche Wirkung auch als Satire über das Leben als Rockstar gelesen werden kann.
Ja, manchmal erstaune ich mich selbst ... :)

Oder ist grad das das Besondere an der Widmung, dem „Floppy“ seinem Duktus Ehre zu erweisen, indem du ihn hier übernimmst? Im saloppen Ton angedeutete Gedanken, das Abstrakte verpackt in triviale und banale Bilder und Sprache, Relativierung der Aussagen durch Übertreibung, unsinnige Wiederholungen, Füllwörter…
Whooow - Der Gute hat schon noch mehr drauf! :)
Also das, was Du da aufzählst hat er natürlich auch drauf, und das gefällt mir natürlich richtig gut, trotzdem habe ich nicht kopiert - zumindest nicht bewusst. Ich hatte so eine Steve-Buscemi-hafte Stimme im Kopf, die das Ganze erzählt, und der Rest hat sich von selbst ergeben. Wenn ich Quincy hätte kopieren wollen, dann wäre das Resultat glaube ich auch anders ausgefallen. Mehr Sinneseindrücke, mehr kleine Gesten ...

Dieses "mal echt" - ah ja, man beeinflusst sich halt im Umgangssprachgebrauch. Keine Ahnung, wer damit angefangen hat.

„Und jetzt komme ich zu den Titten: ‚Texte im Rock sind wie der Nacken einer Frau. Sicher, wenn sie im Abendkleid vor dir steht, und du weiter nichts zu sehen bekommst, ist so ein Nacken echt mal 'ne feine Sache. Aber wenn ihr in der Kiste seid, und nackt, und zur Sache geht – was schert dich denn da noch der Nacken?’ Ich glaube, unser Fahrer hat 2003 statt des Nackens die Fesseln genommen. Aber egal ... "
Okay, das ist in der Tat ein echter Quinn. :D

"’Mach's halt wie diese Weber da. Die machen einfach das, was sie am besten können, und alle lieben sie dafür.’ War das überhaupt so? Egal“.
Das war eher ein Homer Simpson.

„Da bröselst du den Leuten irgendwelche Weisheiten vor die Füße, und denen bringt's tatsächlich noch was“.
Und hier haben wir sogar einen waschechten Fisch. :D

Also, dank Dir für die Rückmeldung. Freut mich, dass es unterhaltsam war. Das Déjà-Vu ... Na ja, könnte passieren, dass Du es noch ein paar Mal haben wirst. Aber nicht allzu oft - ich bemüh mich!

Bis denne,
Fisch

 

Hallo Fischstäbchen,

irgendwie mag ich die Geschichte. Es ist eine von den Geschichten, die man schnell durchliest, sprachlich passt sie zur Handlung, man steckt richtig drin, und die ganze Zeit muss man beim Lesen leicht grinsen.

Die Kehrseite: sie plätschert halt so dahin. Die Duffy-Duck-Masche hat für mich noch am besten gezogen, dann kommt der Sänger, dann der Drummer, und dann rocken sie. Ja, schön. Für mich wäre es am logischsten gewesen, wenn der Erzähler plötzlich selbst einen Koller kriegt. Mal unabhängig von dem, was man in seine Position hineindeuten kann, wie es andere hier getan haben - das kann ich nachvollziehen, es ist mir aber beim Lesen nicht so in den Sinn gekommen - stört es mich einfach ein bisschen, dass der Erzähler mit seiner Kollerkuriermasche einfach selbst kein Problem hat. Könnte der sich nicht wenigstens einen kleinen Moment lang mit seinem ganz persönlichen Koller herumschlagen müssen?

So - generell gerne gelesen, nettes Häppchen für zwischendurch, aber in mancher Hinsicht für mich noch nicht überzeugend.

Liebe Grüße,
ciao
Malinche

 

Hallo Malinche,

beim zweiten Durchlesen Deiner Kritik hab ich's nur bis hier geschafft:

irgendwie mag ich die Geschichte. Es ist eine von den Geschichten, die man schnell durchliest, sprachlich passt sie zur Handlung, man steckt richtig drin, und die ganze Zeit muss man beim Lesen leicht grinsen.
Das las sich so schön. Danke. :)

Wobei Du mit dem hier natürlich den Nagel auf den Kopf triffst:

Für mich wäre es am logischsten gewesen, wenn der Erzähler plötzlich selbst einen Koller kriegt.

Genau das war's, was ich eigentlich bis heute Abend verändert haben wollte, weil es wirklich der Dreh ist, der die Geschichte auch in meinen Augen noch retten könnte; aber ich komme mit dem Ausbessern und Nacharbeiten absolut nicht zu Rande. Wie ich's auch anpacke: Es wird total verfahren und gefällt mir kein bisschen mehr. Doofe Geschichte ... :D

Dank Dir für die Rückmeldung!

Bis denne,
Fisch

 

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