Was ist neu

Espresso vs. Stiefel

mat

Mitglied
Beitritt
01.04.2005
Beiträge
358

Espresso vs. Stiefel

Karl Schuster war Schuster. Er schusterte, repartierte und pfuschte Tag ein Tag aus. Die Schusterei befand sich in einem abgelegenen Gässchen von München. Eines Morgens, als er gerade die Klänge von Herrn Schubert genoss, bemerkte er Schuppen auf seinem Jacket.
"Mein Gott. Schuppen. Auf dem Jacket.", merkte er schnell. "Da muss ich was unternehmen."
Noch am selben Tag besuchte er die nahegelegene Apotheke.
"Sie wünschen?", erkundigte die Angestellte freundlich.
"Eine Million!", rief Karl.
Die Beschäftigte schaute ihn entsetzt an.
"Nur ein Witz! Haha!", schäkerte er dann.
"Oh, hihi.. Entschuldigen Sie. Jetzt habe ich bereits den Alarm-Knopf unter der Kasse gedrückt...", gestand die junge Frau.
"Oh... So was dummes...", darauf Karl. Und schon stürmte die Polizei ins Geschäft.

Schnell schusterte Karl aus seinen kleinen weissen Schuppen einen weissen Schuppenball und bewarf den rauschenden Polizisten damit. Die Schubwirkung des Wurfs katapultierte den Bullen nach draussen. Dieser fiel dort auf den Gehweg und es gab wegen den Schuppen eine riesen Schuppserei unter den Leuten.
"Auseinander!", schrie da der andere Polizist und gab mehrere Warnschüsse in die Luft ab. Sofort war es still und alle starrten gebannt auf den bewaffneten Cop. Als Zeichen, dass es ihm ernst war, erschoss er noch einige Passanten und ging dann zurück in die Apotheke.

Am Tatort angekommen, begann er sofort mit der Schuppensicherung. Von Karl fehlte inzwischen jede Spur, er hatte sich während dem Getose geschickt aus dem Staub gemacht.
Der Polizist hatte eine Brille, einen ernsten Blick und einen schwarzen Schnurrbart, er sah ein bisschen aus wie ein Pirat, war aber ein loyaler und seriöser Ehrenmann. Er nahm den Fall ernst und vernahm sogleich die Apothekerin auf der Toilette des Geschäfts.

"Ihr Haar ist so schön blond. Aber kommen wir jetzt zum Fall. Ist es Ihnen möglich die Ereignisse in drei Sätzen zu umschreiben?", fragte der Pirat-Bulle in der Kabine der Toilette.
"Ja. Der Mann kam herein. Ich fragte was er wolle, er antwortete 'eine Million'. Ich drückte den Schalter."
"Das ist alles? Er hat Sie nicht mit einer Axt bedroht? Oder sie missbraucht?"
"Nein. Er erklärte darauf, dass es sich bei der Äusserung um einen Scherz handle. Darauf kamen Sie herein und das Chaos brach aus."
"Interessant.. Hmm, und es gab tatsächlich keinen Missbrauch? Sind Sie sicher? Oder soll ich dem nachgehen?"
"Hmm, wollen Sie mich untersuchen? Zur Sicherheit?"
Die Befragung endete damit, dass der Polizist und die Apothekerin auf der Toilette Sex hatten.

In der Zwischenzeit befand sich Hans in einem Schnellzug nach Italien. Er wusste, dass er nach dieser Tat nicht ungestraft davonkommen würde. Und so beschloss er, seinen Arsch ins Ausland zu bewegen, wo man ihn nicht weiter verfolgen würde.

In Milano angekommen startete er eine Schusterei mit einem integrierten Kaffee. Die Leute liebten seinen klasse Espresso und die chicen Stiefel, die er schusterte. Er heiratete noch im selben Jahr eine Prostituierte und gründete mit ihr eine Familie mit Kindern inkl. Streichelzoo. Einige Jahre später hatte er Lust in Florida einen Zirkus zu gründen, was allerdings furchtbar ins Auge ging, da ihm die nötige Erfahrung und der Humor fehlte, und so zog er zurück zu seiner Familie und machte mit seiner Frau gleich nochmals drei Kinder.

Ende

 

Hallo mat,

ich will jetzt mal gar nicht mit Realismus anfangen, hatten wir ja schon.

Ich finde aber, du hast zu viele Informationen zu schnell runtergerasselt. Bei den ganzen Geschehnissen, hättest du die Geschichte viel weiter ausbauen können.

Entschuldigen Sie. Jetzt habe ich bereits den Alarm-Knopf unter der Kasse gedrückt...", gestand die junge Frau.
"Oh... So was dummes...",
:D

LG
pina colada

 

hi mat und Norther

Ehrlich gesagt, witzig fand ich das überhaupt nicht. Sind auch einige Flüchtigkeitsfehler drin. pina colada hat übrigens recht, ihr habt zuviele Infos in zu wenig Text gequetsch, so was stört den Lesefluss. Außerdem wirkt das Ganze auf mich sehr erzwungen, etwas undurchdacht und lieblos umgsetzt.

Also wenn zwei zusammen eine so kurze Geschichte schreiben (selbst wenn nur einer alleine so was schreibt), kann man doch ruhig ein bisschen Qualität erwarten, meine ich.

Lg, Phoenix

 

Tag, mat!
Das Angenehme an deinen Geschichten ist, dass sie stets sehr kurz sind. Das Unangenehme, dass ich einfach keine lobenden Worte finden kann. Für mich liest sich das wie assoziatives Schreiben, losgelöst von jeglicher Logik oder der Absicht, eine Pointe zu kreieren. Mit mehr Sorgfalt liefen die - nennen wir es so - Witzversuche vielleicht nicht ein ums andere Mal ins Leere.
Um das klar herauszustreichen: Es mag an meinem Humorverständnis liegen, und andere finden das bestimmt irre witzig. Für mich ist das einfach nur das sinnlose Aneinanderreihen von Absurditäten, ohne Weg und Ziel. Genau darauf basieren aber "echte" Witze: Sie haben zwar eine unerwartete Wende, doch diese wird vorbereitet.
Übrigens nennst du Karl am Schluss Hans.

Nix für ungut: Ich fand´s nicht witzig. Bin halt ein humorloser Mensch. Bestätigt auch meine Katze.

 

Hallo zusammen,

Beinahe zu veile Kritiken auf einmal, um zu Antworten für mein kleines Hirni. Ich beginne von oben nach unten.

@pina c.

Ja Realismus findest warscheinlich in jeder Geschichte von uns, ernsthaft. Z. übertrieben Situation seitens der Polizei oder aber Menschen, die ihr ganzes Leben hintersich lassen und irgendwo neu starten. Ich verstehe die Kritik hinsichtlich zu viele Informationen, die schnell "rutnergerasselt" werde. Es wird zur Zeit nicht viel an meiner Schreibweise ändern, weil ich gerne rassle.

@Phoenix

Erzwungen? Inwiefern? Erwzungen absurd? Geschichte ist sozusagen die absolute Spontanität, was die Folgerung mitsichbringt, dass Sie nicht durchdacht ist in dem Sinne eines Planes. Ergo evt. lieblos wirkend.

Gruss

Mat

PS: Andere Feedbacks folgen.

 

@Bernhard

Der Witz funktioniert für mich auf zwei Ebenen, innerhalb der Geschichte sowie das Gesamtwerk. Oder Wiederholungen find ich witzig, oder Wortspiele, oder Dialoge, oder banal doof, oder die bildliche Vorstellung von einer Handlung. Es ist ein Mix, es spielt auch eine Rolle wie unterhaltsam die Geschichte generell ist. Ich finde meine Geschichte unterhaltsam (klar, eigene Sachen gefallen einem meist besser) Ich denke man lacht kaum laut vor dem Computer. Aber ein inneres Schmunzeln gibt es zumindest bei mir schon. Ich zitiere etwas aus der Geschichte und das finde ich beispielsweise lustig:

"Das ist alles? Er hat Sie nicht mit einer Axt bedroht? Oder sie missbraucht?"
"Nein. Er erklärte darauf, dass es sich bei der Äusserung um einen Scherz handle. Darauf kamen Sie herein und das Chaos brach aus."
"Interessant.. Hmm, und es gab tatsächlich keinen Missbrauch? Sind Sie sicher? Oder soll ich dem nachgehen?"
"Hmm, wollen Sie mich untersuchen? Zur Sicherheit?"
Die Befragung endete damit, dass der Polizist und die Apothekerin auf der Toilette Sex hatten.

Den Gag mit der Handtasche finde ich übrigens gar nicht schlecht, wenn ich den sinngemäss übertrage – das wäre dann banal doof. Kannst du folgen? Eine humoristische Geschichte zu schreiben ist wie ein Schnitzelbrot, entweder es schmeckt oder halt nicht. Wenn du Vegetarier bist, dann wird es eng.


@Rainer

Das Angenehme ist, dass du schon Senior bist. Vielleicht. Das stimmt, unsere Geschichten sind kurz. Ich mag es kurzlebig und prägnant und alles auf einen Schlag. Assoziatives Schreiben? Ja, auch recht. Das empfinde ich als wichtig. Vielleicht deswegen sind einige irritiert von der Geschichte. Jedoch ein solches Denken, losgelöst von Zeit, Raum, Logik und Sitte fehlt unserer Gesellschaft. Ein Kind z. B. macht nur so lange etwas, wie es Lust dazu hat, Erwachsene hingegen ecken schon bald irgendwo an, wenn es sich nicht in einem üblichen Rahmen abspielt. Das war jetzt ein weiter Abflug, konntest du folgen? Ich sollte mal eine Geschichte von dir lesen, um deine Witzversuche zu verstehen.

Noch etwas spricht für den Senior, hast als einziger bemerkt, dass Karl später Hans hiess. Wirklich gut.

Nein, du bist bestimmt witzig, ich mag Katzen ;D

 

Ich glaube, das du teilweise übersiehst , dass du beim schreiben von surrealen oder absurden Geschichten- ganz genauso wie bei den realistischen- auch ein logisches , in sich geschlossenes System brauchst, sonst funktioniert die Geschichte nicht, siehe monthy python's und raumschiff enterprise.
Wenn du sagst: ich kann schreiben was ich will, weils nicht realistisch sein soll, damit machst du es dir zu einfach.
wenn du etwas vom schuppenball erzaehlst und vom rauschenden polizisten, dann kann ich, der leser, mir nix drunter vorstellen. Frage: was stellst du dir drunter vor?
grüsse

 

Servus mat,

Karl Schuster war Schuster.
Guter Einstieg. Sowas gefällt mir.

"Sie wünschen?", erkundigte die Angestellte freundlich.
"Eine Million!", rief Karl.
Die Beschäftigte schaute ihn entsetzt an.
"Nur ein Witz! Haha!", schäkerte er dann.
"Oh, hihi.. Entschuldigen Sie. Jetzt habe ich bereits den Alarm-Knopf unter der Kasse gedrückt...", gestand die junge Frau.
"Oh... So was dummes...", darauf Karl. Und schon stürmte die Polizei ins Geschäft
Ich mags wenns es grotesk wird. Aber die war es dabei halt immer, dass es in plumpe und völlig unrealistische Komik abdriftet. Und das ist bei der hier leider der Fall. Es darf gerne mal etwas passieren womit man nicht rechnet, aber das muss sich alles noch in einem Rahmen bewegen...

Der Rest wird leider nicht besser. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht erklären, was dich dazu geritten hat diese Geschichet zu schreiben. Das Ganze hat überhaupt keinen Zusammenhang, aber wirklich überhaupt keinen!

Hat mir ganz und gar nicht gefallen! Schade um die Zeit

lg neukerchemer

 

Grüss dich Morphin

Globalisierte Moderatoren scheinen sich besser in die Logik einklinken zu können. He, kein Witz, so hatte ich es mir ursprünglich vorgestellt, aber dann war es doch zu abgebrüht. Vor allem kamen mir die Kritiker in den Sinn und ich entschied mich kurzerhand, in einem intensiven Brainstorming mit anschliessender Diskussion mit Norther, es zu lassen.

Saletti Peter

Nein, nein, so einfach machen ich mir es nicht. In irgeneiner Weise wollen wir mit unseren Geschichten schon ankommen. Leider nur mässig. Ich glaub ich wandere nach Florida aus und versuche es dort mit Humor.

Zu Deiner Frage:
Diese Frage ist ganz leicht zu beantworten. Ich stelle es mir so vor, wie es geschrieben steht. Viel interessanter wäre für mich, was denn du dir darunter vorstellst? Etwa nichts? Du liest es und der Kopf bleibt leer?

Hy neukerchemer

Erstmals danke fürs lesen. Echt? Der Einstieg hat dir gefallen oder nimmst du mich auf die Schaufel? Ein klassischer Einstieg für meinen Geschmack ebenfalls.

Ich versteh schon von wegen plumpe und unrealistisch Komik. Ich weiss nicht recht, es ist eigentlich ein Parodie von Slap-Stick, sozusagen.

Ja Zusammenhang, Zusammenhang. Was ergibt einen Zusammenhang? In sich geschlossen funktioniert die Geschichte.

Generell verstehe ich die Kritik, sie ist auch sehr anregend, aufregend und bewegend. Ich werde mal ein Wörtchen mit Norther sprechen, wie wir es schaffen könnten, ein künstliche Geschichte zu kreieren, um einige Ansprüchen der Leserschaft gerecht zu werden.

Keinesfalls wäre das eine Unterdrückung, viel mehr ein Experiment für unsere Fähigkeit in Eure Logik einzuklinken.

 

Verdammt, du hast mich mit dem Titel in die Irre geführt, ich dachte bei "Stiefel" natürlich an "Stiefel trinken", wegen Espresso. Egal, nun hab ich die Geschichte einmal gelesen und kann auch meinen Senf dazugeben. Ich muss gestehen, dass ich die Szenerie lustig fand. :Pfeif: Allerdings lach ich eh über jeden Scheiß. Die einzige doofe Stelle

Die Befragung endete damit, dass der Polizist und die Apothekerin auf der Toilette Sex hatten.
passt irgendwie nicht so richtig zum Rest, irgendwie müsste man das umformulieren.

Also, ich hätte euch nicht ausgebuht, wenn ihr das Werk vorgetragen hättet. :D

 

Hallo zusammen,

bis zur Hälfte fand ich es wirklich witzig ...

als er gerade die Klänge von Herrn Schubert genoss, bemerkte er Schuppen auf seinem Jacket.
witzig
"Oh, hihi.. Entschuldigen Sie. Jetzt habe ich bereits den Alarm-Knopf unter der Kasse gedrückt...", gestand die junge Frau.
"Oh... So was dummes...", darauf Karl. Und schon stürmte die Polizei ins Geschäft.
witzig, den markierten Teil würde ich allerdings anders machen. eher so:
"Oh, hihi.. Entschuldigen Sie. Jetzt habe ich bereits den Alarm-Knopf unter der Kasse gedrückt...", gestand die junge Frau.
"Oh... So was dummes..."

Und schon stürmte die Polizei ins Geschäft.

Nur ne Idee.
Die Schubwirkung des Wurfs katapultierte den Bullen nach draussen.
Neben so tollen Sachen wie Ehrenmann, wirkt der ausdruck "Bulle" unpassend plump.

Er nahm den Fall ernst und vernahm sogleich die Apothekerin auf der Toilette des Geschäfts.
Das reicht an Witz, die Sache mit dem Sex auf der Toilette brauchts danach wirklich nicht mehr.


... danch wirds beliebig und weniger witzig.

besten gruß
krilliam Bolderson

 

@ Hallo Webmaster

Super, wenn dich der Titel überrascht hat. Naja, wenn du über jeden Scheiss lachst, dann weiss ich nicht ob das uns qualifiziert oder dich ;D... Nein, freut mich.

Eben dieser Satz, der für die Leserschaft nicht passt, habe ich ein Feedback später erklärt:

Die Befragung endete damit, dass der Polizist und die Apothekerin auf der Toilette Sex hatten.

@Hallo krilliam Bolderson

Danke fürs Lesen. Naja, dass ist mal etwas am Horizont – immerhin bis zur Hälfte hat dir die Geschichte gefallen.hehe

Merci für die Anregung mit den Verbesserungsvorschlägen. Hört sich besser an, stimmt.

Weisst du, dass mit Ehrenmann und dann Bulle, das ist witzig, obwohl Begriffsverwandtschaften wirken Sie auf den Leser verschieden. Dadurch verändert sich das Bild auch wieder im Kopf des Lesers. Dennoch, ich weiss schon was du meinst. Es gibt Kontrast und haltet den Leser frisch.. aber ja, ich versteh schon. Wir wollen unsere Leser frisch halten.

Die Sache mit dem Sex auf der Toilette war so extrem überspitzt, dass der aufklärende Satz schon fast kommen musste... verstehst?

Gruss

mat

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom