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Etwas

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07.06.2006
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Etwas

Etwas lebt in dieser Stadt. Ich wohne erst seit kurzem hier und doch kann ich es spüren. Man weiß nie, welche Gestalt es annimmt, weiß nie, wo es ist. Aber ich kann die Dunkelheit seiner Seele spüren, wenn ich ihm zu nahe komme. Ich weiß, wann es auf Beutezug ist. Wie alle in der Stadt kann ich seinen Hunger spüren, seine Gier nach Frischfleisch. Je stärker ich es fühle, desto näher ist es. Immer, wenn die Dunkelheit die Stadt überflutet, jagt es. Immer, wenn die Jagd vorüber ist, ist ein Mensch verschwunden. Alle wissen das. Sogar die kleinen Kinder. Aber keiner kann gehen. Es hält sie fest. Der einzige Weg hier weg führt durch seinen Magen. Und den nimmt jeder einmal. Häuser sind verlassen, sie erinnern mich an die leeren Regale einer Speisekammer. Denn das sind wir - lebendiger Fleischvorrat für ein Monster. Lange wird es nicht mehr dauern, dann sind die Vorräte aufgebraucht. Irgendwann ist jeder dran.

Ich war im Büro, als es wieder geschah. Die Zeichen sind immer die Gleichen: plötzliche Kälte, unkontrolliertes Zittern und Angst. Dieses bodenlose Entsetzten. Mir war sofort klar, dass es jagte. Während die Gänsehaut meinen Rücken hoch kroch kam ich zum Schluss, dass ich heute in der Arbeit schlafen musste. Zu spät, noch nach hause zu gehen. Das Monster war in der Nähe, so stark war die Furcht noch nie gewesen. Auch meine Kollegen waren merkwürdig still. Eine fast greifbare Stille war entstanden. Schließlich griffen alle schlotternd zum Telefon. Es gab immer irgendwen, dem man Bescheid sagen musste, wo man war. Hier waren Sorgen oft alles andere als harmlos...
Weiterarbeiten war unmöglich. Wer konnte sich schon konzentrieren, wenn ihm die eigenen Bewegungen Angst einjagten. Schließlich lagen alle mehr oder weniger warm in ihren Schlafsäcken. Es gab niemanden mehr, der ohne einen aus dem Haus ging. Zu oft musste man irgendwo übernachten, weil man sich nicht auf die Straßen traute. Bibbernd kroch ich tiefer in mein provisorisches Bett. Es war so furchtbar kalt. Es musste sehr nah sein, denn ich fühlte seine Bosheit, die alles andere erstickte, seinen Hass, der einem keinen Raum zum Atmen gab.
Ein Kollege gab eine Schüssel mit Kirschen rum. Manchmal half Essen gegen die Angst. Es waren ziemlich seltsame Kirschen, mit langen, harten Stielen und viel zu großen Kernen. Wir hatten das Licht ausgemacht, denn die Anwesenheit des Monsters schluckte alles Helle. Sterbendes Licht war viel unheimlicher als völlige Dunkelheit. Vielleicht lag es daran, vielleicht war ich aber auch nur viel zu verängstigt, auf jeden Fall fiel mir erst nach einer Weile auf, dass die Kirschen leuchteten. Sie wurden weder wärmer, noch änderten sie ihre Form, sie begannen nur zu glühen. Wie Holzkohle bei Nacht. Irgendwie schien mir, als schmeckten die Kirschen nach Blut. Mir wurde schlecht, ich versuchte alles auf meine Nervosität zurückzuführen, ich wollte lieber nicht wissen, was andernfalls geschah. Ich gab die Schale weiter. Genug Kirschen für heute. Seltsamerweise ging das nicht. Die Schale war wie festgeklebt. Ich konnte sie nicht aus der Hand geben. Panik stieg in mir hoch. Ich konnte kaum noch atmen, mein Puls raste. Ich keuchte, aber irgenwie beruhigte ich mich. wenigstens bekam ich wieder Luft. Ich starrte die Kirschen an. Das unheimliche Glühen war stärker geworden und jetzt begannen die Stängel zu wachsen. Sie wurden länger und länger, schlangen sich um meine Arme, meine Brust. Im ersten Moment war ich zu geschockt um mich zu fürchten. Aber dann tat ich es doch. die Angst hielt mich fest, schüttelte mich, stieg in mir hoch - und ließ mich nicht mal schreien. Die Kirschen knebelten mich zuverlässiger als eine halbe Tonn Klebeband. Wieder kam die Atemnot, diesmal ausgelöst durch das Leuchtobst. Langsam, quälend langsam verstärkt sich der Druck auf meinen Hals. Ich weiß, dass es hier ist, weiß ganz genau, dass es sich auf sein Essen freut. ich spüre seinen heißen Atem an meinem Ohr. Es riecht modrig und verwesen, alt. Zu alt für diese Welt. Mein Hals wird immer enger, jetzt höre ich sein Lachen. ganz leise, ganz ganz leise. Dann wird alles schwarz.

 

Hi Eva,

nette Einleitung, wo ist der Rest? :D

Etwas lebt in dieser Stadt. Ich wohne erst seit kurzem in dieser Stadt und doch kann ich es spüren.

Du hast da öfters Wortwiederholungen drin. Einige könnten als Absicht durchgehen, aber das hier klingt definitiv komisch.

Häuser stehen leer, sie erinnern mich an die leeren Regale einer Speisekammer.

Nette Metapher!

Ansonsten ist deine Geschichte nicht wirklich eine. Klingt wie ein Vorwort, ein aus dem Kontext gelöster Absatz, oder auch wie eine Art Brainstorming, eine vage Plotidee, die du in knappen Sätzen niedergeschrieben hast.

Ich finde diese Geschichte also weder gut noch schlecht. Ich finde, dass sie keine Geschichte ist.

Grüße,

Proof

 

Coole Einleitung, ja. Der Titel ist genauso geil wie der erste Satz. Jagd schreibt man mit d.

Und jetz schreib die Geschichte fertig.

 

Hm, da hab ich ja wirklich ein bisschen wenig geschrieben! Wird sobald wie möglich geändert!!!!!!

 

Ich finde den Auszug ganz gut, gut geschrieben vor allen.
Vom Inhalt schon tausendmal geschrieben, aber vielleicht fällt dir ja noch etwas großartiges ein, etwas, dass niemand erwartet hat.
Etwas....
Fanny

 

Ich wohne erst seit kurzem in hier
... in ihr

Wie alle in der Stadt kann ich seinen Hunger spüren, seine Gier nach Frischfleisch. Je stärker ich es fühle, desto näher ist es.
Hier fehlt mir definitiv das WIE. Wie oder woran spürt er/sie den Hunger? Welche Art von Gestalt nimmt es an? Wie sieht es aus?

Immer, wenn die Jagd vorrüber ist, ist ein Mensch verschwunden. Alle wissen das. Sogar die kleinen Kinder
Gefällt mir sehr gut. Trotz der wenigen Wörter beschreibst du sehr schön die Ausweglosigkeit.

Es hält sie fest mit seiner schwarzen Magie.
Das ist mir ein bisschen zu simpel und abgedroschen; wirkt, als hättest du keine Lust gehabt, dir was auszudenken.

Der einzige Weg hier weg führt durch seinen Magen. Und den nimmt jeder einmal.
cool!

viele Einwohner sind auf merkwürdige Art verschwunden.
Hä? Ich denk, die werden alle gefressen?! Wieso dann auf merkwürdige Art?

Lange wird es nicht mehr dauern, dann bin ich dran!
das solltest du ändern.

Ja, werte Eva, wie schon gesagt wurde, ein ganz klein bischen kurz. Dein Schreibstil ist allerdings durchaus vielversprechend. Bleib am Ball!

Gruß! Salem

 

Hi Fanny!
Ich denk mir schon nich etwas aus, keine angst!;) Sonst danke für das Lob!

Hi Salem!
Der Fehler wurde rausgeschmissen. Zum Thema

Wie oder woran spürt er/sie den Hunger?
Ich find das eigentlich nicht so wichtig. Außerdem wollt ich das später noch reintun. die schwarze Magie wird abgeändert. Ist mir gar nicht aufgefallen, dass dat `n bischen abjedroschen it!:Pfeif:
Ich mach mich dann mal so langsam ans weiterschreiben!

Ciao
Eva Luna

 

Hallo Eva

Ich finde auch, dass der Ansatz nicht schlecht ist. Du bemühst dich Atmosphäre zu schaffen und das ist dir teilweise trotz der Kürze gelungen. So solltest du weiter machen.

Allerdings solltest du auch auf Fehler achten.

Immer, wenn die Jagd vorrüber ist, ist ein Mensch verschwunden.
Während die Gänsehaut meinen Rücken hochkroch kam ich zum Schluss,
Zu oft musste man irgendwo übernachten, weil man sich nicht auf die Sraßen traute.
Bibbernd kroch ich tiefer in mein proviesorisches Bett.
Es waren ziehmlich seltsame Kirschen,
Ich keuchte, aber irgenwie beruhigte ich mich.
Das unheimliche Glühen war stärker geworden und jetzt begannen die Stengel zu wachsen.
Die Kirschen knebelten mich zuverlässiger als eine halbe Tonn Klebeband.
Vielleicht lad es daran, vielleicht war ich aber auch nur viel zu verängstigt,
Solche Fehler müssen nicht sein.


Und diesen Satz fand ich gut

Wer konnte sich schon konzentrieren, wenn ihm die eigenen Bewegungen Angst einjagten.
Das macht ihre verzweifelte Lage schön deutlich.

Auf die Kirschen solltest du noch näher eingehen. So wirkt das wie aus der Luft gegriffen. Aber wie gesagt. Die Atmosphäre ist nicht schlecht und darauf lässt sich aufbauen.


Grüße
Texter

 

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