Was ist neu

Ewige Nacht

Mitglied
Beitritt
12.11.2008
Beiträge
398
Zuletzt bearbeitet:

Ewige Nacht

überarbeite Version


„Lassen Sie mich rein! Bitte! Machen Sie die Tür auf!“

Der ewige Wind und die Panik verzerrten die Stimme, die aus den Lautsprechern drang, fast bis zur Unkenntlichkeit.
„Sieh mal, Sam. Wieder einer von denen. Meinen die, wir würden noch darauf hereinfallen? Was? Hah. Wir doch nicht, nee!“
Der Lieutenant schaltete die Außenkamera auf Infrarot.
„Siehst Du, Sam, keine Wärmeabstrahlung. Es ist einer von denen!“
Der Mann vor der Tür hämmerte immer noch wie besessen auf den Panzerstahl.
„Geh weg! Lass uns in Ruhe! Such Dir wo anders was zu Fressen“, schrie der Lieutenant in die Gegensprechanlage.
„Sag´s ihm, Sam. Er soll weg gehen, oder ich hole unser Solarium und grille ihn, verdammt!“
Der Mann vor der Tür hatte sein Hämmern und Schreien eingestellt. Ruhig stand er vor der Tür und sah direkt in die Kamera.
„Ich werde hier draußen sterben, Mann. Und das wissen Sie. Wenn Sie noch ein bisschen Mensch geblieben sind, lassen Sie mich rein.“
Der Lieutenant sah auf das Dosimeter neben dem Monitor.
„Wenn Sie ein Mensch wären, wären Sie schon tot. Die Strahlung da draußen ist heißer als in einem Atomreaktor.“
„Ihr Dosimeter muss kaputt sein. Schließlich ist der Krieg schon seit mehr als zehn Jahren vorbei, verdammt. Lassen Sie mich endlich rein. Es ist saukalt hier draußen.“

„Lügner! Sam, sag ihm, er soll weg gehen. Ich hole das Solarium, zum Teufel.“
„Hören Sie, ich kann verstehen, dass Sie Angst haben“, beschwor ihn der Mann.
„Hätte ich auch an ihrer Stelle. Aber sehen Sie doch!“
Der Mann hielt die Hände hoch, so dass seine Arme aus den Jackenärmeln rutschten.
„Keine Strahlen-Male, keine Narben, nichts. Ich bin nicht verseucht, Mann. Lassen Sie mich endlich rein.“
„Vergessen Sie´s!! Sie sind kein Mensch. Ein Mensch wäre schon tot. Die Strahlung, die Kälte oder SIE hätten Sie längst erwischt. Also verschonen Sie mich mit Ihrem Schmierentheater und gehen Sie weg!“
„Sie irren sich. Ich bin ein Mensch. Bei Ausbruch des Krieges habe ich in einem Bunker gesessen, genau wie Sie. Dann erst war die Strahlung weit genug abgeklungen, um mit einem Rover loszufahren. Überall, wo ich hinkam, nur Dunkelheit, Kälte und Tod. Dann waren die Batterien alle, und ich musste zu Fuss weiter. Sie sind der erste Mensch seit zehn Jahren, mit dem ich spreche.“
„Ja, klar. Und gegessen haben Sie bei Burgerking, oder wie? Wollen Sie mich verarschen? Egal, was es da draußen zu essen gibt, es ist entweder verdorben oder verstrahlt. Also verpissen Sie sich endlich. Mich kriegen Sie nicht!“
Der Mann vor der Tür begann, frustriert auf und ab zu laufen. Seine Bewegungen waren etwas steif und linkisch, aber das konnte auch an der dicken Kleidung oder an der schlechten Bildübertragung liegen.
„Ich habe Sie im Infra-Licht gesehen. Sie geben keine Wärme ab. Weder im Gesicht, noch Ihr Atem noch sonst wo am Körper. Warum sollte ich Ihnen also glauben, dass Sie ein Mensch sind?“
„Ich habe mich mit Vaseline eingerieben, um meinen Körper zu isolieren. Die Isolation ist ziemlich gut, nur etwas ekelig. Man fühlt sich ein bisschen wie eine Schweineschwarte. Erinnern Sie sich noch an Schweineschwarten? Den Geruch, wenn sie in der Pfanne brutzeln? Das Geräusch, dass sie dann machen?“
Dem Lieutenant lief unwillkürlich bei der Erinnerung das Wasser im Mund zusammen.
„Ich habe dehydrierte Nahrung bei mir. Aus einem Army-Depot zwanzig Meilen von hier. Schweineschwarten. Corned beef. Bratkartoffeln. Es gibt überall diese Depots. Ich war Versorgungsoffizier, deshalb kenne ich die Koordinaten jeden Bunkers im Umkreis von 500 Meilen. So habe ich Sie auch gefunden. Leider haben die technischen Geräte in den mannlosen Depots den elektromagnetischen Puls nicht überstanden. Nur die Nahrung ist zu gebrauchen. Lassen sie mich rein, und ich teile mit Ihnen. Hier draußen habe ich kein Wasser.“
Dem Lieutanant wurde übel vor Hunger und Verlangen nach der Nahrung, die ihm der Fremde bot. Doch dann fiel ihm auf, dass der Fremde nicht erklärt hatte, warum seine Atemluft keine Wärmestrahlung produzierte. Bevor er den Mann danach fragen konnte, begann dieser, vor der Tür auf und ab zu gehen. Dann blieb er stehen und sah wieder in die Kamera.
„Was soll ich noch tun? Sie auf Knien anflehen? Bitte schön!“.
Der Mann fiel auf die Knie, streckte seine Hände in Richtung Kamera und blickte stumm hinauf. Tränen begannen langsam an seiner Schutzmaske hinab zu gleiten. Verzweiflung schien von ihm aufzusteigen wie feiner Dampf. Der Lieutenant starrte lange auf den Monitor. In seinem Gesicht spiegelte sich sein innerer Kampf. Angst war zu sehen, wurde von Hass abgelöst um gleich darauf leuchtete Hoffnung auf. „Zehn Jahre“ flüsterte er. „Zehn Jahre lang habe ich keinen lebenden Menschen da draussen mehr gesehen. Seit zehn verdammten Jahren.“
Er holte tief Luft.
„WEIL IHR VERDAMMTEN BASTARDE DIESEN KRIEG AUSGELÖST HABT!“.
Beim letzten Wort brach seine zu einem Schreien angeschwollene Stimme. Er sackte in sich zusammen.
„Alle starben in diesem Wahnsinn. Meine Familie, meine Freunde, meine Kameraden. Nur Sam und ich haben überlebt, weil wir gerade Dienst taten. Niemand war zu erreichen. Unsere Funkantenne schien den EMP nicht überlebt zu haben. Wahrscheinlich haben SIE sie aber kaputt gemacht. Einen Monat, nachdem die Stürme nachgelassen hatten und kaum noch Schnee fiel, begann die Belagerung. SIE kamen Einzeln oder in Gruppen, zerlumpte, gezeichnete Gestalten, die herein wollten. Sie flehten, sie schlugen an die Tür, doch wir ließen sie nicht herein, denn sie waren tot. Sie wussten es nur noch nicht. Ihre Körper wussten es noch nicht. Ihre Augen aber zeigten es. Es war nur eine Frage von Wochen, bei einigen nur eine Frage von Stunden, bis ihre Körper es auch verstanden und aufgaben.“
Die Erinnerung hielt den Lieutenant jetzt ganz gefangen.
„Wir schalteten die Kamera ab und die Lichter aus. Nach 6 Monaten trauten wir uns zum ersten Mal wieder, sie einzuschalten. Vorher betranken wir uns noch tüchtig. Wir tranken sehr viel, damals. Wir hatten in unserem Depot Unmengen von Essen und Alkohol. Offiziersdepot, Sie verstehen.“
Er zwinkerte, obwohl der Fremde ihn gar nicht sehen konnte.
„Als wir das Licht und die Kamera endlich eingeschaltet hatten, sahen wir nur schwarzen Schnee und dahinter Dunkelheit, sonst nichts. Keine Leichen, keine toten Körper, keine Tiere. Wir machten es uns zur Gewohnheit, jeden Tag für sechs Stunden Lichter und Kamera einzuschalten, um die Umgebung zu beobachten und ein Signal zu geben, falls doch noch Überlebende hierher kamen. Eines Tages hatte ich Wache, als ich auf dem Bildschirm eine Bewegung wahrnahm. Etwas, oder jemand, bewegte sich auf unseren Stützpunkt zu, jedoch ohne sich offen zu zeigen. Die Bewegungen, die ich sehen konnte, waren flink und geschmeidig, aber dennoch seltsam.“
Der Lieutenant hielt inne und trank einen Schluck Whiskey.
„Komm heraus, Mensch. Du hast nichts zu befürchten. Es ist kalt, aber wir werden dich wärmen. Wir geben dir Nahrung. Komm heraus. Das sagte dieses ... Etwas, als es vor unserem Bunker auftauchte.“
Der Lieutenant hielt einen Moment inne. Erinnerungen spiegelten sich in seinen Augen. Die Stimme des Lieutenants vibrierte jetzt beim Weitersprechen, als wenn er immer noch innerlich schaudern würde.
„Dann stand das Wesen, der Mutant oder was auch immer, nur da und starrte den Bunker an. Stundenlang. Wir schalteten das Licht aus, doch es ging nicht weg. Wir gingen schlafen. Am nächsten Tag stand das Wesen immer noch am gleichen Platz und starrte den Bunker an. Und am nächsten Tag. Und am darauffolgenden Tag. 2 Wochen lang stand es vor dem Bunker und starrte darauf. Wir konnten nicht mehr richtig schlafen, wir wurden immer gereizter.“
Die Stimme des Lieutenants wurde heiser, als erlebte er alles noch einmal.
„Die stumme Anwesenheit vor der Tür machte uns langsam mürbe. Natürlich sprachen wir es an. Es antwortete nicht. Wir leuchteten es direkt an, doch es blinzelte nicht einmal. Nichts, was wir taten, konnte das Wesen zu einer Reaktion bewegen. Schließlich hielten wir es nicht aus und beschlossen, einer von uns sollte den Bunker verlassen und das Wesen direkt angehen, um es zu verscheuchen. Das es noch lebte, konnten wir an kleinen Bewegungen sehen, die es ab und zu machte. Also knobelten wir, wer sich den schweren Schutzanzug anziehen und hinausgehen sollte. Ich verlor. Also zog ich den Anzug an und bereitete mich auf den Ausstieg vor. Doch kaum war ich dabei, die Schleuse für den Ausstieg bereit zu machen, sprach das Wesen schließlich doch zu uns.“
Der Lieutenant schwieg, war jetzt scheinbar ganz in seinen Erinnerungen versunken. Der Mann vor der Tür versuchte es noch einmal.
"Ich mache ihnen einen Vorschlag. Lassen Sie mich rein. Ich ziehe in der Schleuse meine Schutzkleidung aus und wische die Vaseline ab. Dann komme ich rein, und Sie können mich mit UV-Licht bestrahlen. Wenn ich dabei nicht zu Staub zerfalle, dann glauben Sie mir vielleicht endlich.“
Der Lieutenant zögerte noch, doch dann gab er sich einen Ruck und sagte:
“Kommen Sie rein. Bleiben Sie in der Schleuse, bis ich Sie auffordere, weiter zu gehen.“
Der Mann ging in die nun nach außen offene Schleuse und schloss die Tür hinter sich. Er wartete, bis die Luft in der Schleuse sich erwärmt hatte. Dann begann er sich auszuziehen. Indessen baute der Lieutenant einen großen UV-Strahler vor der inneren Schleusentür auf.
„Heh! Sie da drin! Haben Sie irgendein Tuch für mich? Für die Vaseline.“
„ Wischen Sie das Zeug an Ihrer Kleidung ab, ich gebe Ihnen neue Sachen, falls Sie der UV-Strahler nicht röstet.“
Der Mann wischte sich mit seiner Kleidung sauber und sprach dabei.
„Ich kann ja Ihre Paranoia verstehen. Schliesslich haben diese gottverdammten Kreaturen wirklich den Atomkrieg ausgelöst. Macht ja auch Sinn. Ewige Nacht. Hätte für die Biester ein Paradies sein können, wenn nicht ein Großteil Ihrer Beute mit Hopps gegangen wäre. Der Plan ist ziemlich nach hinten losgegangen, was?“
Der Lieutenant erwiderte:“Sobald sich die innere Tür öffnet, kommen Sie langsam mit erhobenen Händen raus und bleiben im Licht stehen, bis der UV-Strahler ausgeht. Wenn nicht, werde ich Sie mit einem Flammenwerfer aufwärmen. Verstanden?“
Der Mann bejahte. Die Tür ging auf, und der Fremde trat in den Bunker und blieb im Licht des UV-Strahlers stehen. Er schloss die Augen, um nicht geblendet zu werden. Nach etwa einer Minute erlosch der Strahler.
„Gut. Ich musste sicher sein, dass Sie auch wirklich ein Mensch sind“, sagte der Lieutenant und kam auf den Mann zu.
„Ich habe Ihnen noch gar nicht erzählt, was passierte, als die Kreatur zu uns sprach.“
Er trat näher auf den Mann zu.
„ Das Wesen erzählte uns von ewiger Nacht. Von der Freude des Nie-sterben-müssens. Und wir glaubten ihm. Weil wir ihm glauben wollten. Und ja, der Plan ist nach hinten losgegangen. Aber wir haben gelernt, damit zu leben.“
Der Lieutenant entblößte seine Fangzähne und warf sich auf den chancenlosen Mann. Das letzte, was er sah, war das Namensschild: Lt. Sam Marston.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Dave!

Hm, so richtig gefallen hat mir die Geschichte nicht. Sie steuert zwar auf eine überraschende Pointe zu, aber bis dahin wird kaum Fahrt aufgenommen. Das liest sich alles recht zäh, weil 80% der Geschichte aus dem Monolog des Leutnants bestehen. Und das hat bei mir auf verschiedene Art nicht funktioniert.
Ich frage mich, warum der Leutnant in dieser Situation überhaupt die Ruhe findet, so eine lange Anekdote zum Besten zu geben. Das fand ich unglaubwürdig, und schon deswegen hat die Geschichte bei mir nicht gewirkt. Klar, für die Pointe ist es nützlich, dass er da so rumerzählt. Aber das hilft der Glaubwürdigkeit und Nachvollziehbarkeit der Figur leider nicht.
Zudem lesen sich Deine wörtlichen Reden noch etwas unrealistisch: "Sie irren sich. Ich bin ein Mensch. Ich habe 8 gottverdammte Jahre in einem Bunker westlich von hier gesessen. Dann erst war die Strahlung weit genug abgeklungen, um mit einem Rover loszufahren. Überall, wo ich hinkam, nur Dunkelheit, Kälte und Tod. Dann waren die Batterien alle, und ich musste zu Fuss weiter. Sie sind der erste Mensch seit 10 Jahren, mit dem ich spreche." So spricht leider niemand - schon gar nicht in dieser verzweifelten und etwas gehetzten Situation.

Aus einer anderen Perspektive erzählt, hätte mir das Ganze glaube ich besser gefallen. Der Leutnant als Ich-Erzähler, der sich am Ende als Was-auch-immer entpuppt. So vielleicht. In dieser Form hier hatte ich leider den Eindruck, auf langen Umwegen zu einer netten Pointe geführt zu werden.

Noch ein paar Anmerkungen:

Grundsätzlich solltest Du nach einer wörtlichen Rede einen Zeilenumbruch einfügen. Die Formatierung eines Textes ist wichtig für eine angenehme Lesbarkeit. In dieser Blockform verliert man schnell die Lust und den Überblick.

Dann zur Zeichensetzung bei wörtlicher Rede:
Er sagte: "Mach's gut."
"Mach's gut", sagte er.
"Mach's gut", sagte er, "und fahr vorsichtig!"
"Passt das so?", fragte er.

Das läuft noch etwas quer in Deiner Geschichte.

Dann noch zum "ß": Das kommt nach langsamen und doppelten Vokalen: Maßband, draußen ...

Zahlen würde ich ausschreiben. Auf jeden Fall bei sowas hier: "Nach 1 Minute erlosch der Strahler."

Doch eines Tages kam Morch nicht mehr. Wir waren ein bisschen. Auch wenn er ein Freak war ...
Wir waren ein bisschen was? Wir warteten ein bisschen?

Die Anekdote mit Morch hab ich auch nicht so recht kapiert. Warum erzählt er das überhaupt? Erst kommt Morch, dann dieser andere Kerl. Eigentlich tut der Morch doch gar nichts für die Geschichte, oder?

Nu ja, mir hat's leider nicht so zugesagt. Nette Pointe. Zu steiniger Weg, um zu ihr zu gelangen.

Bis denne,
Fisch

 

Moin Dave!
Ich muss mich Fischstaebchen leider anschliessen... Zu wenige (gar keine?) Zeilenumbrüche, zu gestellt die Dialoge und zu wenig Horror...
Was ich gut fand: Mit dem Atomkrieg hast du einen mehr oder weniger aktuellen Hintergrund für deine Story gewählt (Fallout 3 kommt demnächst, ne?;)) Dadrin kommen auch Mutanten vor, und alles, was dazu gehört.
Ich schreibe jetzt nicht alle Fehler raus, die allermeisten findest du beim nochmaligen, aufmerksamen Durchlesen (Anführungszeichen, die fehlen, Wörter, bei denen du dich vertippt hast etc.).
Ansonsten gibt es dem Kommentar von Fischstaebchen wirklich nichts mehr hinzuzufügen, du solltest vor allem die Dialoge besser/realistischer gestalten und einige (= ganz viele ;)) Zeilenumbrüche einfügen.

freundlichst

janovar

PS: überarbeite die Geschichte unbedingt. Da steckt noch was drinn;)

 

Hallo und danke schön für das feedback.

Ich habe die Geschiche etwas überarbeitet. Die, sicherlich etwas langen, Passagen sind IMHO schon notwendig, damit die Geschichte funktioniert.
Schliesslich will der Lieutenant sicher sein, dass er Nahrung, keinen Nahrungskonkurrenten hereinläßt.;)

 

Hallo Dave Nocturn,

ich fand die Geschichte gut, im großen und ganzen. Das Ende war etwas unbefriedigend, weil so vorhersehbar. Was diese bedrohlichen Wesen sind, habe ich nicht wirklich verstanden. Eine andere Rasse hat einen Atomkrieg ausgelöst, um für sich bessere Bedingungen zu schaffen? Wie das? Woher sind diese Wesen gekommen? Da würde etwas mehr Hintergrundinformation die Qualität der Geschichte beträchtlich heben.

Ein paar Einzelheiten:

Der ewige Wind und die Panik verzerrten die Stimme, die aus den Lautsprechern drang, fast bis zur Unkenntlichkeit.
"fast bis zur Unkenntlichkeit" klingt in diesem Zusammenhang seltsam.

„Siehst Du, Sam, keine Wärmeabstrahlung. Es ist einer von Denen!“
Gut! Das sind gleich zwei Hinweise in zwei kurzen Sätzen.

Den Dialog am Anfang fand ich generell gut. Die fixe Überzeugung gerät ins Wanken und bricht am Ende ja auch zusammen.

„Sie irren sich. Ich bin ein Mensch. Bei ausbruch des Krieges habe ich in einem Bunker gesessen, genau wie Sie. Dann erst war die Strahlung weit genug abgeklungen, um mit einem Rover loszufahren. Überall, wo ich hinkam, nur Dunkelheit, Kälte und Tod. Dann waren die Batterien alle, und ich musste zu Fuss weiter. Sie sind der erste Mensch seit 10 Jahren, mit dem ich spreche.“
Ebenfalls gut. Er argumentiert. Die zehn Jahre finde ich unglaubwürdig.

Dem Lieutanant wurde übel vor Hunger und Verlangen nach der Nahrung, die ihm der Fremde bot. Doch dann fiel ihm auf, dass der Fremde nicht erklärt hatte, warum seine Atemluft keine Wärmestrahlung produzierte.
Auch das ist gut: Ein bisschen Vertrauen ist entstanden, wird aber erschüttert.

„Dann stand das Wesen, der Mutant oder was auch immer, nur da und starrte den Bunker an.
Das ist zu ungenau! Die Protagonosten sollten schon ungefähr wissen, was diese Wesen sind.

„Ich kann ja Ihre Paranoia verstehen. Schliesslich haben diese gottverdammten Kreaturen wirklich den Atomkrieg ausgelöst. Macht ja auch Sinn. Ewige Nacht. Hätte für die Biester ein Paradies sein können, wenn nicht ein Großteil Ihrer Beute mit Hopps gegangen wäre. Der Plan ist ziemlich nach hinten losgegangen, was?“
Welcher Plan, welche Beute, und warum ist das ganze nach hinten losgegangen? ;)

Freundliche Grüße vom

Berg

 

Hi Berg,

vielen Dank für die ausführliche Kritik. In der ursprünglichen Version waren ein paar mehr Erklärungen zu den Wesen enthalten, auch wenn ich Ihre Herkunft nicht erkläre. Wenn Du Interesse hast, schicke ich gerne die alte Version.

Ganz ursprünglich wollte ich die Wesen ganz konkret als Vampire darstellen, die mittels eines Atomkrieges ewige Nacht erzeugen wollten, um besser jagen zu können. Dann dachte ich aber, Andeutungen sind besser. Der Leser soll sich sien Bild selber machen.

Gruß
Dave

 

Hy Dave,

wieso sollte man auch noch zusätzlich erklären, was das für Wesen sind, kann sich doch wohl jeder denken, macht es umso spannender.

Andeutungen sind besser. Der Leser soll sich sien Bild selber machen.
RISCHTICH!!! :thumbsup:

Also ich fand es gut, hat mir gefallen, auch die Pointe, obwohl ich sie mir so kurz vor Ende dann schon fast gedacht hatte. ;)
Ja, Dialoge waren etwas lang, da hatte Fisch mit seinem Vorschlag des Ich-Erzählers schon recht. Wäre besser gekommen.

Außerdem finde ich die Anekdote von dem Lieutenant nicht unbedingt zwingend notwendig, zumindest nicht so ausführlich. Wenn er am Anfang schon davon ausgeht, dass der Mann kein Mensch sein soll, sich für den Leser allerdings wie ein Mensch verhält, WAS soll er denn dann seiner Ansicht nach denn anderes sein??? Womit wir wieder beim Thema eigenes Bild machen wären, was ich weitaus besser finde.
Also Dialoge auf´s Wesentliche beschränken, mehr Text für Atmosphärenaufbau investieren! ;)

Gruß
Bantam

 

Hallo Bantam,

vielen Dank für Deine Kritik.
Das mit den Dialogen ist so eine Sache. Ich habe sie versucht zu kürzen, aber mir gefiel das Ergebnis nicht. Für mich funktionierte die Geschichte dann gar nicht.

Aber ich werde diese Anregungen für nächste Geschichten gerne aufgreifen.

gruß
Dave

 
Zuletzt bearbeitet:

>... denn sie waren tot. Sie wussten es nur noch nicht<, erinnert ein wenig an Paul McCartney. Denn nach der Veröffentlichung der LP Abbey Road ging aufgrund des Covers das Gerücht, er wäre (bereits mit dem Sgt. Pepper!) umgekommen, worauf er bedauernd antwortete, dass er das mal wieder als Letzter erfahre.

Lieber Dave,

zieh'n wir doch gleich noch einen Text aus Deiner Anfangszeit durch (warum, werd ich später und an derer Stelle verraten) und zwar in einem Genre, das ich eigentlich nicht mag. Begründung findet sich an anderen Stellen/Kommentaren, gleichwohl find ich die Pointe gelungen - ich will sie mal "Münchhausen"-Syndrom nennen, weil's mich nicht so sehr an den Baron, sondern eher an Lem erinnert.

Gleichwohl wird sich nun meine Kleinkrämerseele nochmals befriedigen können, was schon mit der Einleitung, dem Untertitel losgeht

>überarbeite Version<. Warum ich?

>„Sieh mal, Sam. Wieder einer von Denen. ..."< Warum "D"? Sind's Dänen? (Weiter unten nochmals, dass fast so ein Gedanke aufkommen muss.)

>Hah.< Das Dehnungs-h wär m. E. entbehrlich, wie auch beim >neeh>Heh<.

>Aussenkamera" > draussen >liessen< das ß/doppel-s- Problem auch vom Rudolf mit der roten Nase ...

>der Mann hielt die Hände hoch, so das seine Arme aus den Jackenärmeln rutschten.< gönn dem das noch'n s

>Bei ausbruch des Krieges < Ausbruch

>seit 10 Jahren >20 Meilen von hier < Problematik der Zahlen, siehe Rudolf.

>Wir machten es uns zur Gewohnheit, jeden tag für 6 Stunden < Fast alle angesprochenen Probleme auf einmal.

Da mir nicht ganz so viel auffällt wie beim Rudolf geht's nun auch in eines meiner Lieblingsthemen (hastu bestimmt schon bei Deinen Wanderungen bemerkt): Der Konjunktiv.

> Die Stimme des Lieutenants vibrierte jetzt beim Weitersprechen, als wenn er immer noch innerlich schaudern würde.< Wäre nich besser >Die Stimme des Lieutenants vibrierte jetzt beim Weitersprechen, als wenn< ihm immer noch schauderte?

Abschließend noch zwo Bemerkungen: Man sieht nur "schwarzen Schnee und Dunkelheit ...", aber sind denn nicht nachts nicht nur die Katzen grau?

Und zum Schluss die Frage nach der Vorliebe nach Whiskey. Ich schau mal vorbei, gleich ob Paddy oder Tulli ...

Gruß

Friedel

 

Hallo Friedel,

und danke für Lektorieren :).

ß und Doppel-s sind meine Problemkinder, ich gebe es ja zu.

„Als wir das Licht und die Kamera endlich eingeschaltet hatten, sahen wir nur schwarzen Schnee und dahinter Dunkelheit,
Ich hoffe, der Satz macht so mehr Sinn.

Diese Geschichte ist eigentlich die erste, an der ich gearbeitet habe, Rudolph die zweite und Schattenfleisch die dritte. Ich hoffe, man erkennt im weiteren Verlauf mein Bestreben, besser zu werde. Nicht zuletzt die Kritiken hier auf KG haben viel dazu beigetragen.

Daher nochmals vielen dank für Deine Mühe. :)

Lieben Gruß
Dave

P.S.: Wenn schon, dann eher Glenfiddich ;)

 

Vielleicht schau ich mal vorbei, feines Wässerchen! Schreibt sich aber als Gattungsbegriff "Whisky",

friedel

 

Hallo,

ich bin zum ersten Mal hier in der Horror-Ecke von kurzgeschichten.de (sonst immer bei Alltag) und stöbere. Diese Story hat mir gut gefallen, die düstere post-apokalyptische Atmosphäre ist sehr gelungen, finde ich.
Ich bin kein Horror-Profi. Ich werde mal weiter stöbern, das ist richtig interessant hier.

Lg,
catlucy

 

Hallo catlucy,

vielen Dank für das Kompliment. freut mich, dass es Dir gefallen hat.

Lieben Gruß
Dave

 

Die Geschichte hat mir schon gefallen, aber es fehlte etwas an Spannung, aber sonst....

weiter so =)

 

Hallo jungblut,

vielen Dank fürs Lesen. Freut mich, dass es dir gefallen hat. Spannung ist so eine Sache (siehe vorhergehende Kommentare).

lieben Gruß
Dave

 

Hi, Dave.
Ich schließe mich der Meinung der Anderen an.
Ich wollte dich noch auf einen Fehler hinweisen: Du hast statt "Außenkamera" "Au?enkamera" lol rofl xD.
mfg, Diemond

 

Hallo Diemon,

und danke fürs Lesen. Welche Meinung meinst Du? Die "schon nicht schlecht, aber" oder die "eher geht so"?

War nur Spass. :)

Danke fürs Lesen.

lg
Dave

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom