Was ist neu

Thema des Monats Feierabend

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30.09.2005
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Feierabend

Gewidmet dem besten Stehschlagzeuger wo gibbet. Bela B.

Leichter Nieselregen hatte eingesetzt, als Samuel die Tür öffnete und aus dem verrauchten Haus in die kühle Nachtluft trat. Er schlug den Kragen seines Mantels hoch und ging zügig die nur spärlich beleuchtete Straße entlang.
Seine gepflegten, schwarzen Schuhe hinterließen nur leise Geräusche auf dem Asphalt, als er sich daran machte, nach Hause zu kommen. Er war sehr müde, es war eine anstrengende Nacht gewesen. Sieben Wochen hatte er jede Nacht durch gearbeitet.
Er ging immer zu Fuß nach Hause, auch wenn sich Überfälle in dieser Gegend in letzter Zeit gehäuft hatten legte er Wert auf das bisschen frische Luft auf seinem Heimweg.
Er atmete die feuchte Luft tief ein, als sich plötzlich ein Arm von hinten um seinen Hals legte und ihn in eine Seitenstrasse zog.
„Hey…“, entfuhr es ihm erschrocken.
„Halt die Klappe Kumpel. Wenn du schön brav bist passiert dir nichts, klar?“, raunte ihm eine Stimme in sein linkes Ohr, die einen unangenehmen Geruch von Alkohol und fauligem Fleisch mit sich brachte. Samuel spürte Übelkeit in sich aufsteigen. Zu dem einen Arm gesellte sich auch nun der zweite, und er spürte eine kühle Klinge an seinem Hals.
„Dieser Mantel war ziemlich teuer, also wäre ich dir sehr verbunden, wenn du ihn nicht beschmutzen würdest“, sagte Samuel so ruhig wie möglich zu der Person, die ihn unliebsam rücklings umarmte. Einige Sekunden herrschte Stille, dann lachte der offenbar stark angetrunkene Mann irre los.
„Mit deinem Mantel werde ich mir den Arsch abwischen, Mann. Und jetzt her mit der Kohle“
Um seine Forderung zu untermauern drückte er die Klinge noch etwas fester an Samuels Kehle.“ Ich habe kein Geld bei mir“, sagte Samuel und log damit nicht.
„Willst du mich verarschen Mann? Du bescheuerter Schnösel, gib die scheiß Kohle her oder ich leg dich um“. Der Mann hechelte in sein Ohr. Offenbar war er nervös, oder auf Entzug.
„Ich werde jetzt gehen, ich bin müde“, sagte Samuel und machte einen energischen Schritt nach vorn. Damit hatte der Betrunkene offenbar nicht gerechnet, zunächst verwirrt ließ er Samuel los. Doch nach einigen Sekunden stürzte er mit einem „Ich hab dich gewarnt Mann“ nach vorn und rammte Samuel sein rostiges Messer in die Seite. Fassungslos starrte Samuel auf das Messer, das aus seinem Körper ragte. Der Penner wollte das Messer hinaus ziehen um erneut zuzustoßen, aber Samuel war schneller und packte ihn am Handgelenk, nachdem er die Klinge aus ihm gezogen hatte. Er drehte sich zu dem Angreifer um, ließ seine Hand los und packte ihn am Kragen. Rot unterlaufene Augen blickten ihn fassungslos an. Der Kerl roch nicht nur unangenehm, er sah auch ziemlich ungepflegt aus. Sein Gesicht war unrasiert und schmutzig, seine Kleidung löcherig. Nach einigen Sekunden der Stille raunte er“ Lass mich los du Arschloch“, und wand sich um freizukommen. Samuel hatte vergessen, dass der Mann noch immer das Messer in seinen Händen hielt. Jetzt stieß er zu, immer wieder. In seine Brust, seinen Bauch. Samuel stöhnte, dann stieß er den Typen mit aller Kraft von sich. Dieser taumelte einige Meter rückwärts und prallte dann an eine wand hinter ihm, wo er benommen auf seinen Hintern sackte. Samuel schaute entgeistert an sich hinunter. Dann schaute er hinüber zu dem Angreifer der gerade wieder zur Besinnung kam und ging langsam auf ihn zu.
„Ich habe dich doch lediglich gebeten, meinen Mantel nicht zu verschmutzen, und jetzt schau ihn dir an, er ist voller Löcher. Was zum Teufel hast du daran nicht kapiert? Weißt du wie lange ich dafür arbeiten musste?“, fragte er den Penner ruhig und blieb vor ihm stehen.
Dieser hob den Kopf und blickte ihn entsetzt an. Samuel lachte. „Was ist, wo ist deine große Klappe jetzt? Hat deine Mutter dir nicht beigebracht, dass es unhöflich ist eine Frage nicht zu beantworten?“. Er beugte sich zu dem Mann herunter und grinste ihm ins Gesicht. Dieser starrte angstvoll auf seine langen, spitzten Eckzähne. Als Samuel ihn erneut am Kragen packte und auf die Beine stellte winselte dieser laut auf.
„Bitte, beiß mich nicht Mann, ich bin nur ein armer Hund“, flehte er Samuel an.
Samuel verzog angewidert das Gesicht. „Bevor ich dein Blut trinke, sauge ich lieber die nächsten zehn Jahre Mücken aus. Schau dich an, jetzt hast du dir auch noch in die Hose gepinkelt. Widerlich“. Eine Funke Hoffnung flammte in den Augen des Penners auf.
„Danke Mann, das ist echt nett von dir, ich wird auch bestimmt keinem erzählen das du, na ja du weißt schon.“. Er versuchte sich aus dem Griff von Samuel zu lösen, aber dieser packte noch fester zu. „Moment mal. Du vergisst da eine Kleinigkeit“, sagte er und deutete auf seinen Mantel. „Der ist hinüber. Ruiniert. Und hast du vergessen, dass du mich umbringen wolltest? Nun ja, eigentlich bin ich ja nicht nachtragend, aber diesen Mantel habe ich echt gemocht und hart erarbeitet. Und dann kommt so ein Typ wie du…Ach was reg ich mich auf.“ Sagte er und noch bevor der zitternde Besoffene etwas erwidern konnte packte Samuel mit der freien Hand seinen Kopf und drehte ihn bis ein lautes Knacken zu hören war.
Der Mann sackte tot zu Boden. Samuel wischte sich angeekelt die Hände an seinem geliebten, zerstörten Mantel ab und zog ihn dann aus. Er warf ihm dem Toten hin und sagte „Hier, wisch dir damit den Arsch ab, jetzt hast du dich auch noch zugeschissen“. Dann drehte er sich um und ging seinen Weg nach Hause. Morgen Nacht musste er wieder arbeiten. Um sich einen neuen Mantel zu kaufen. Er sog die kühle Luft in seine Lungen und sagte leise: „Ruhige Gegend hier.“

 

Thema April

Wobei mir noch eine Frage auf der Seele brennt.
Müssen Vampire denn nun eigentlich pinkeln? Oder können die sich gar übergeben? Hmm...

 

Hallo Sumpfkuh,

*gähn* Tschuldigung, aber solche Szenen habe ich schon tausend mal gesehen, ob nun in "Near Dark", "Buffy" oder wer weiß wo.

Auch formal könnte der Text etwas Sorgfalt gebrauchen:

Seine gepflegten, schwarzen Schuhe hinterließen nur leise Geräusche auf dem Asphalt
Schuhe können sicher Geräusche machen, erzeugen, usw. aber sicher nicht hinterlassen, den ein Geräusch verbleibt ja nicht.
frische Luft auf seinem Heimweg.
Er atmete die feuchte Luft
Wiederholung "Luft".

Ähnliche Stellen gibt es noch ein paar.

Sorry, hat mich nicht so überzeugt.

Beste Grüße,
Naut

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin Moor-Wiederkäuer!

Ach auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen, aber dein Schreibstil gefällt mir. Du formulierst klar und dennoch intensiv, ohne abgehobene Wortschöpfungen. Sehr gut!

Inhaltlich ist das Ganze leider ein alter Hut, da muss ich meinen Vorrednern zustimmen. Ganz nett, aber nix außergewöhnliches halt. Vampir-Stories sind auch nicht wirklich mein Fall.

Zitat: Der Penner wollte das Messer hinaus ziehen um erneut zuzustoßen, ...

heraus, nicht hinaus

Fazit: Netter Quickie, nicht mehr aber auch nicht weniger!

MfG, Marvin

 

Hi Naut, Bravopunk, Marvin!

Ich habe es befürchtet! Vampire liegen mir einfach nicht. Nein, eigentlich ist das noch zu sachte ausgedrückt.
Ich finde Vampire richtig doof, langweilig und darüber zu schreiben finde ich mindestens genauso öde.
Aber ich dachte ich müßte mal eine Vampirgeschichte schreiben und da kam mir das Thema des Monats gerade gelegen. Kurz und bündig, hab meine Vampirgeschichte geschrieben und damit ist auch gut. Und ich werde nie wieder eine schreiben. Und über Werwölfe auch nicht. Auch doof. So.
UNd ob Vampire denn nun pinkeln müssen, weiß ich immer noch nicht.
Hmpf.
Jedenfalls danke für`s lesen und kommentieren.

Liebe Grüße,

die Sumpfkuh

 

Ah, die Sumpfkuh is mal wieder da, :)

in letzter Zeit gehäuft hatten legte er Wert auf das bisschen frische Luft auf seinem Heimweg.
Hier stört das doppelt "auf", zudem hast du ein Komma vergessen:
in letzter Zeit gehäuft hatten, legte er Wert auf frische Luft.

Zu dem einen Arm gesellte sich auch nun der zweite,
Das Prädikat finde ich hier fehl am Platze, da nicht passend. Ich würde den Satz einfach so abändern:
Dann spürte er den anderen Arm und eine kühle Klinge an seinem Hals.

Und jetzt her mit der Kohle“
Da fehlt ein Punkt am ende. Überhaupt sind da noch ein paar mehr Kommafehler drin, die kannst du aber selber suchen, bin da jetzt mal zu faul, sie alle rauszusuchen.

Ansonsten zur Geschichte: Vielleicht vor kurzem "Underwolrd" gesehen? Danach wollte ich mich auch sofort hinsetzen und eine Geschichte über einen modernen Vampier schreiben, der sein Vampirdasein ganz normal als Beruf begreift. Deine Geschichte ist mir aber viel zu alltäglich, diese eine Scene viel zu beliebig. Da fehlen die Seelenqualen, vielleicht auch das Gemetzel. Langweilig, sagt Naut. Ja, da hat er wohl recht.

Eike

 

Hallo Sumpfkuh

Das derzeitige Thema des Monats lockt uns wohl alle wieder aus unseren dunklen Ecken und Höhlen heraus. ;)


Krimskrams:

Seine gepflegten, schwarzen Schuhe hinterließen nur leise Geräusche auf dem Asphalt, als er sich daran machte, nach Hause zu kommen.
Schuhe hinterlassen keine Geräusche, sondern erzeugen sie.

Er war sehr müde, es war eine anstrengende Nacht gewesen. Sieben Wochen hatte er jede Nacht durch gearbeitet.
Unvollständiger Satz.
Seit sieben Wochen arbeitete er jetzt schon jede Nacht. etc.

Er ging immer zu Fuß nach Hause, auch wenn sich Überfälle in dieser Gegend in letzter Zeit gehäuft hatten legte er Wert auf das bisschen frische Luft auf seinem Heimweg.
gehäuft hatten, legte
Außerdem im nächsten Satz Wortwiederholung Luft
Der Übergang von Überfallgedanken bis zum tatsächlichen Überfall ist zu flüssig. Er denkt daran und schon wird er überfallen? Nicht sehr authentisch.

Halt die Klappe Kumpel. Wenn du schön brav bist passiert dir nichts, klar?“,
Klappe, Kumpel
brav bist, passiert
sagte Samuel so ruhig wie möglich zu der Person, die ihn unliebsam rücklings umarmte
die ihn was? viel zu höflich ausgedrückt, wenn man bedenkt, dass er ihn eigentlich im Schwitzkasten hat

Ich habe dich doch lediglich gebeten, meinen Mantel nicht zu verschmutzen, und jetzt schau ihn dir an, er ist voller Löcher.
Die Umwelt kann man verschmutzen, einen Mantel nur beschmutzen


Der Plot ist nichts neues, wäre ja an sich nicht weiter tragisch, doch konnte zumindest bei mir auch keine richtig Spannung aufkommen. Liegt vermutlich auch an der Kürze. Ich glaube, dem ganzen fehlt ein wenig der Pepp, also, der Lesefluss. Schnelligkeit.
Stilistisch ist das ganze noch etwas holprig, unsaubere und unüberlegt Formulierungen, etc. Siehe oben.

Aber Vampire mag ich eigentlich auch nicht. Zumindest nicht, wenn sie ihre übermenschlichen Kräfte haben und einen Mann mit dem kleinen Finger hochheben und ihm dann auch noch mir nichts dir nichts das Genick brechen können. Körperlich sehen sie ja nicht sonderlich anders als Menschen aus.
Und ja, lt. Stephen King müssen Vampire pinkeln. :D


Liebe Grüße
Tamira

 

Vampire liegen mir einfach nicht. Nein, eigentlich ist das noch zu sachte ausgedrückt.
Ich finde Vampire richtig doof, langweilig und darüber zu schreiben finde ich mindestens genauso öde.
Und doch hast du eine geschrieben. Solche Intentionen gefallen mir eigentlich richtig gut, aber warum nutzt du sie nicht, um eben diese langweiligen Vampire interessant darzustellen?
Stattdessen lieferst du ein Werk, das jedem bestätigt, dass Vampire wirklich langweilig sind (mal abgesehen von Tamas bereits erwähnten "The nightflyer" von King).

Tja, liebe Sumpfkuh, so net!
Aber wenn du dich wirklich mal dran versuchst, das Thema interessant (anders!) darzustellen, dann bin ich der Erste, der sie liest *droh*

Lieben Gruß! Salem

 

Ach, ich finde es gar nicht immer so schlimm, wenn ein Thema nicht neu ist. Ein wirklich begnadeter Autor kann auch aus muffigen, alten Sachen noch was rausholen.
Worum es dabei m.M.n. geht ist, wie man Vorgänge beschreibt.
Ein Beispiel:
………..
Er atmete die feuchte Luft tief ein, als sich plötzlich ein Arm von hinten um seinen Hals legte und ihn in eine Seitenstrasse zog.
„Hey…“, entfuhr es ihm erschrocken.
………..
Das ist doch der erste Schockmoment in Deiner Geschichte und er kommt mit einer Dramatik daher, als würde sich einer die Schuhe binden.
Das geht doch ganz schnell. Da ist doch dieser blitzartige Schatten, dann dies Geräusch, Geruch, der Ruck. Er verliert den Boden unter den Füßen und ohne Vorwarnung peitscht das Blut, wessen auch immer, durch seine Adern.
Es müsste hier heißen: „Hey…“, entfuhr es ihm träge und gelangweilt …“
Gut, ihm macht es ja wirklich nichts, aber das sollen wir ja noch nicht wissen.

Zu dem Weiteren haben sich meine Vorkritiker schon geäußert.
Da sind schon einige Sätze drin, die unglücklich formuliert sind.

Gruß 3

 

Danke für`s lesen und kommentieren.
Nun weiß ich endlich, das auch Vampire pinkeln müssen.
Aber angenommen, sie haben gerade ihre untote Blase voll und verwandeln sich dann in eine Fledermaus, die ja wohl eine zehnfach kleinere Blase hat, was dann??:D

Salem, ich habe das ungute Gefühl, dass du mich gerade unter Zugzwang gesetzt hast... grrrr.
Na gut, ich werde an einem Tag mit unbestimmten Datum eventuell, vielleicht noch mal eine schreiben.

Dreimeier, ich kann aber doch wohl kaum schreiben, dass ihm die Nackenhaare zu Berge standen und er sich vor Angst in die Hose schiss, wenn dem doch gar nicht so war...

Wie auch immer, ich mag die Geschichte nicht, die Geschichte mag mich nicht , also gibt es darüber auch nix mehr zu sagen.

:D

 

Hallo Sumpfkuh,

also ich kann ja nun nicht behaupten, daß die Gecshichte ein alter Hut wär, weil ICH es so noch nicht gelesen hab´. Finde gerade die triviale Situation gut. Ja, ist nicht gerade der Reisser, aber genau das richtige zwischendurch...

Lieben Gruß
Leser1000

PS: Vampire müssen NICHT pinkeln, übergeben vielleicht, aber definitiv NICHT PINKELN (kann mich auch nicht dran erinnern, daß Stephen King das jemals behauptet hat ... :lol: )

 

Dreimeier, ich kann aber doch wohl kaum schreiben, dass ihm die Nackenhaare zu Berge standen und er sich vor Angst in die Hose schiss, wenn dem doch gar nicht so war...
Man hat die Wahl:
Eine Kleinigkeit, die vielleicht etwas unlogisch ist, dem Leser aber voller Dramatik in den Darm schlägt, dass die Frühlingsrolle eine plötzliche und ungewollte Reinkarnation erfährt.
Oder ermüdende Realität, die lediglich den Hinterbliebenen des, vor Langerweile gestorbenen Lesers, in einen Sturm der Emotionen treibt.
Dennoch, selbst ein Titan wie ich, der wahrlich niemanden auf dieser Welt zu fürchten braucht, ist zuweilen etwas schreckhaft und da kann ein unverhofftes, leises BUH schon mal die Blase reizen.
Vergiss das mit der Blase, hier bei den Vampiren. :hmm:

Übrigen, hab ich Nackenhaare geschrieben?

Und noch ne Frage:
Warum schreibst Du eine Geschichte, die Du nicht magst, über ein Thema, das Du nicht magst?
Hast Du da leicht masochistische Neigungen?;)

 

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