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Folter der Wiederkehr
Folter der Wiederkehr
Nun sitze ich hier. Meine Atmung ist flach, auch wenn mein Puls erhöht ist. Leicht umfangen sich meine klammen Hände, wie um sich gegenseitig zu stärken. Das flaue Gefühl, welches mich schon seit Tagen begleitet, rumort in der Magengegend.
Ich bin nicht gut im Schmerzen ertragen. Hoffentlich wird es nicht so schlimm.
Ein stilles Gebet und gedankliche Aufmunterungen sollen mir die Angst vor der bevorstehenden Tortur nehmen.
Vor mir in meinem unmittelbaren Blickfeld die gleißende Beleuchtung einer 100 Watt Lampe, bisher noch nicht gegen mein Gesicht gerichtet. Nebenan liegen die Folterwerkzeuge aufgereiht nebeneinander. Ich weiß es, auch wenn ich nie dahin sehe. Ich kenne fast jedes schon.
Hinter meinem Rücken spüre ich die Anwesenheit einer Person. Ich kann nur erahnen, was sie vorbereitet. Ich traue nicht, mich zu bewegen, geschweige denn meinen Kopf zu wenden.
Völlig erstarrt sitze ich da. Etwas verkrampft, aber äußerlich völlig ruhig.
Nur nicht einschüchtern lassen! Doch gleichzeitig der Gedanke: Wäre ich nur nicht gekommen. Aber irgendwann hätte es mich sowieso erwischt.
Ein letzter spontaner Fluchtgedanke erfasst mich. Die Tür ist in meiner unmittelbaren Nähe. Wenn ich jetzt schnell aufspringe, wäre ich sicher eher an der Tür, als die andere Person.
Ein Spannen der Muskeln, leichtes Aufrichten... Nein! Zu spät!
Groß und aufrecht steht er plötzlich in der Tür. Resigniert sinke ich zurück in den Sitz, um mich meinem Schicksal zu ergeben.
„Na, dann wollen wir mal wieder! Und bitte, schön den Mund aufmachen!“