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Folter der Wiederkehr

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05.05.2003
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Folter der Wiederkehr

Folter der Wiederkehr

Nun sitze ich hier. Meine Atmung ist flach, auch wenn mein Puls erhöht ist. Leicht umfangen sich meine klammen Hände, wie um sich gegenseitig zu stärken. Das flaue Gefühl, welches mich schon seit Tagen begleitet, rumort in der Magengegend.
Ich bin nicht gut im Schmerzen ertragen. Hoffentlich wird es nicht so schlimm.
Ein stilles Gebet und gedankliche Aufmunterungen sollen mir die Angst vor der bevorstehenden Tortur nehmen.
Vor mir in meinem unmittelbaren Blickfeld die gleißende Beleuchtung einer 100 Watt Lampe, bisher noch nicht gegen mein Gesicht gerichtet. Nebenan liegen die Folterwerkzeuge aufgereiht nebeneinander. Ich weiß es, auch wenn ich nie dahin sehe. Ich kenne fast jedes schon.
Hinter meinem Rücken spüre ich die Anwesenheit einer Person. Ich kann nur erahnen, was sie vorbereitet. Ich traue nicht, mich zu bewegen, geschweige denn meinen Kopf zu wenden.
Völlig erstarrt sitze ich da. Etwas verkrampft, aber äußerlich völlig ruhig.
Nur nicht einschüchtern lassen! Doch gleichzeitig der Gedanke: Wäre ich nur nicht gekommen. Aber irgendwann hätte es mich sowieso erwischt.
Ein letzter spontaner Fluchtgedanke erfasst mich. Die Tür ist in meiner unmittelbaren Nähe. Wenn ich jetzt schnell aufspringe, wäre ich sicher eher an der Tür, als die andere Person.
Ein Spannen der Muskeln, leichtes Aufrichten... Nein! Zu spät!
Groß und aufrecht steht er plötzlich in der Tür. Resigniert sinke ich zurück in den Sitz, um mich meinem Schicksal zu ergeben.

„Na, dann wollen wir mal wieder! Und bitte, schön den Mund aufmachen!“

 

Anmerkungen der Autorin:

Guten Abend und hallo Zusammen!

Neu auf dieser Seite, habe ich mich hier einige Stunden aufgehalten.
Was ich gefunden und gelesen habe, hat mir sehr gut gefallen.
Ob es nun eine vergnügte, nachdenkliche oder traurige Geschichte ist, es war kurzweilig sie zu lesen und der Vielfältigkeit sind keine Grenzen gesetzt.
Besonders auch fand ich an den offenen Reaktionen der Lesenden und Moderatoren Gefallen.

Meine Schreibimpulse liegen wohl mehr in Kurzlyrik und Prosa.
Erst seid kurzer Zeit versuche ich mich mit Kurzgeschichten.
Heute möchte ich mit zwei dieser Geschichten beitragen
und hoffe auf Eure Kritiken.

Bis auf bald

die Piratin

P.S.: Was mich noch sehr interessiert, bis zu wie viel Wörtern zählt eigentlich eine Geschichte als Kurzgeschichte?

 

Hm, ja, positiv abzugewinnen ist dem Text, dass man bis zum Schluss keinen Zahnarztbesuch erwartet; insofern ist die Irreführung dir gut gelungen.

Was ich allerdings zu bemängeln habe, ist die sprachliche Umsetzung. Die stilistisch unausgereiften Satzbauten hindern den Lesefluss und somit auch das problemlose Durchdringen der Paniksituation.
Einige Beispiele:

Nebenan liegen die Folterwerkzeuge aufgereiht nebeneinander.
Angenommen, es wirkt nur auf mich störend; aber letzten Endes wirkt diese Konstruktion unschön.
In meinem Rücken spüre ich die Anwesenheit einer Person.
Du meinst doch sicherlich "hinter meinem Rücken"?
Ich traue mich nicht, mich zu bewegen, geschweige denn mich umzudrehen.
Versuche, derlei Wortwiederholungen zu vermeiden, vor allem im selben Satz.
Starr und steif sitze ich da.
Ist für mich beides das gleiche.

 

hi piratin & herzlich willkommen,

wie unterschiedlich doch die geschichten oft wahrgenommen werden...!!

Ich bin nicht gut im Schmerzen ertragen. Hoffentlich wird es nicht so schlimm.
von dem moment an wusste ich, es ist ein zahnarztbesuch *schmunzel*.

es war ein netter versuch - und die richtung für eine art von unterhaltenden kurzgeschichten hast du bereits gefunden.
allerdings musst du noch an deinem erzählstil kräftig feilen. gerade in dieser geschichte hier, muss der leser mehr auf die folterbank gespannt werden *smile*.
ich denke aber, dass du mit übung und lesebereitschaft, sicher bald einen persönlichen und ausgefeilten erzählstil gefunden haben wirst.

ich bin auf dein nächstes werk gespannt.

bye

barde


Das flaue Gefühl, welches mich schon seid Tagen begleitet, rumort in der Magengegend.

"seid" >> "seit"


 

Hallo Piratin!

Auch von mir herzlich willkommen :)

Ein netter Text für zwischendurch. Für mich kam die pointe doch etwas überraschend. Barde hat recht - Du könntest noch mehr herausholen aus dem Text.

"Groß und aufrecht steht ER plötzlich in der Tür" - ich würde das er nicht großschrieben... eher vielleicht kursiv? mich stören komplett große wörter irgendwie, ist aber eine persönliche Abneigung. :)

schöne Grüße
Anne

 

Hallo!

Vielen Dank an Hendek, Barde, Maus und kolibri für Eure Meinungen.:)

@ Hendek
Du schreibst "einige Beispiele". Darf ich davon ausgehen, es kommen noch mehr?;)
Auf jeden Fall Dank für die Kritik.

- aufgereiht nebeneinander
Mir fallen mehrere Wortschöpfungen dafür ein, jedoch keines vermag es so auszudrücken, dass ich damit die Situation wirklich beschreiben kann. Z.B. "aufgereiht" und "in einer Reihe" bedeuten ja auch das gleiche oder ist letzteres deiner Meinung stilistisch besser?
- In meinem Rücken...
Ja klar: „Hinter meinem Rücken...“ Logisch.
- Die Wiederholungen werde ich korrigieren.
- starr und steif ...
Habe eine Weile überlegt, ob es wirklich das gleiche bedeutet. Bin mir noch nicht so schlüssig, habe aber Deinen Hinweis zur Kenntnis genommen und werde ihn umsetzen.

@ Barde
Das mit der Spannung war für mich ganz schön schwierig. Ich hab versucht, den Leser auf die Folterbank zu spannen, aber es ist mir trotz Überlegungen, wie ich es anstellen könnte, nicht recht gelungen. :(
Den Schreibfehler habe ich bereits korrigiert.

@ Maus
Du hast recht. Auch wenn ER mir Angst einflösst, muss ich es nicht so sehr hervorheben. ;)
Kursiv passt besser.

@ kolibri
Panik vor der Folter! Aber echt. Jedes mal. :)


Gruß von der
Piratin

 

Die bereits aufgezählten Beispiele sollten vorerst mal genügen, denke ich. ;)

Heute wirkt die Konstruktion "aufgereiht nebeneinander" weniger störend. Vielleicht war es gestern ja nur ein unausgewogener Gedanke.:hmm:

Die neue Variante, "völlig erstarrt" statt "starr und steif", liest sich in der Tat besser.

 

Liebe Piratin!

Mir hat Deine Geschichte über die Angst vorm Zahnarzt auch gut gefallen. :)

"Spannend" war sie allerdings auch für mich nicht bis zum Schluß, ich bin an dieser Stelle draufgekommen, worum es geht:

Vor mir in meinem unmittelbaren Blickfeld die gleißende Beleuchtung einer 100 Watt Lampe, bisher noch nicht gegen mein Gesicht gerichtet. Nebenan liegen die Folterwerkzeuge aufgereiht nebeneinander.
- immerhin erst später als Barde... ;)

Vielleicht magst Du ja die genannten Stellen noch ein bisschen bearbeiten, wenn es Dir wichtig ist, daß sich das Geheimnis erst am Schluß lüftet. Wenn nicht, paßt es in meinen Augen auch so, da es in erster Linie ja um die Situation geht, die Du beschreibst und nicht um ein Rätselraten. ;)

Ich sollte auch wieder mal diese Folterkammer aufsuchen...*fürcht* :D

Alles liebe,
Susi

 

Hallo Piratin!
Im Gegensatz zu Hendek konnte ich schon relativ früh erraten, worum es geht. Insofern zündete deine Pointe nicht so richtig, zumindest bei mir.
Die sprachlichen Eugenheiten haben meine Vorredner schon ausführlich erwähnt.
Grüße,
...para

 

Hallo Piratin,

nette, kleine Geschichte für Zwischendurch! Gefällt mir eigentlich recht gut! Bin auch nicht drauf gekommen, daß das ein Zahnarztbesuch ist. Vielleicht liegt das daran, daß ich kürzlich im Bereich "Horror" eine "Zahnarztgeschichte" gelesen habe... ;)

Mach weiter so!

Griasle,
stephy

 

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