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20.01.2002
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Vor nicht allzu langer Zeit sah ich etwas ,dass mir für den kurzen Rest meines ebenso kurzen Lebens, für immer ein Stück aus mir entfernte. Es war ein guter, wenn nicht sogar der beste Teil den ich hatte. Seither spreche ich selten mit anderen Menschen, sie wurden mir fremd. Oder wurde ich ihnen fremd?
Zur Zeit des Erwachens dachte ich über viele kleine Dinge nach die mich auf meinem Weg lenkten, und niemals zuließen das sich mein Weg mit dem des Todes kreuzt. Auch heute noch, nach all der Qual, und all den Schmerzen kann ich nicht richtig darüber reden.
Im Alter von neunzehn Jahren konnte ich noch zufrieden lachen. Denken. Und fühlen.
Nach meiner Heirat änderte sich alles!
Das Haus in dem meine Begünstete und ich zu wohnen pflegten, brannte während der Hochzeitsreise die wir, ganz traditionell auf einem Luxusdampfer verbrachten, durch Brandstiftung ab. Der Bengel, der mit Streichholz und Benzinkanister unser Heim zerstörte wurde nie gefasst. Ich glaube das ist auch der Grund warum meine Frau mich dann, zwölf Jahre später verlassen hat.
Mensch, dachte ich mir. Hätte ich bloß nie geheiratet... Doch dafür war es jetzt zu spät. Ich arbeitete Zeitweilig als Bankangestellter, doch bei einem Banküberfall wurde ich angeschossen und mir wurde ein Bein amputiert. Der Rollstuhl der mich seither fesselt ist für mich unausstehlich geworden. Tag für Tag mache ich Selbstmordpläne die mein ständiges Leiden und Jammern endgültig beenden sollen, doch ich bin zu feige. Es ist nicht an mir mein Ende herbeizuführen und wenn es so sein soll ist es halt so. Im Grunde genommen kann es mir auch egal sein ob ich nun früher oder später sterbe, denn tot bin ich eh viel länger als am Leben. Ha! Ich glaube ich habe hier irgendwen zitiert...
Wie auch immer... meine Frau! Sie hat einmal zu mir gesagt das egal wie gut man jemand kennt es immer eine Frage der Grundsubstanz ist wie man mit jemanden auskommt. Ich lernte meine Frau durch meinen Dealer kennen. Also führten wir eine billige Kifferbeziehung. Wenn meine Frau recht hatte konnte unsere Ehe sowieso nur von kurzer Dauer sein.
Als ich meine Frau tötete dachte ich nicht an diesen Spruch, das kam erst später. Viel später. Erst als ich hier mein neues zuhause gefunden habe. Ich kann fast froh sein das ich im Rollstuhl sitze weil es unter meinen Mithäftlingen als Blamage gilt einen Krüppel zu stressen.
Die Polizei besuchte mich drei Tage nach der Tat in meiner Wohnung. Der Dursuchungsbefehl brachte sie anfangs nicht weit, erst am Ende als sich alle Fäden zusammenzogen wurde ich verhaftet. Laut dem Urteil des Richters habe ich meine Ex-Frau, nachdem ich sie mehrmals Vergewaltigt hatte, mit vierundzwanzig Messerstichen hemmungslos getötet. Ich frage mich da wie ein Rollstuhlfahrer eine Frau mehrmals vergewaltigen soll. Und ich bin Rollstuhlfahrer. Sie hätten mich sehen sollen...
Doch vor drei Monaten, ich fror heftigst in meiner Zelle, sah ich mein Ende. Ein Mithäftling den ich nicht beim Namen nenne kam in mein Zelle und sprach mit mir über meine Tat. Ich erzählte ihm von der Frau mit der ich einen Großteil meines Lebens verbracht hatte und er zeigte mir ein Foto. Ich war auf dem Bild, und meine Frau. Meine Frau hatte ein Kind auf dem Arm. Ich konnte mich nicht erinnern das einst diese Fotographie gemacht worden war und ich hatte die Vermutung das mich mein Mitgefangener für seinen Vater hielt. Ich hatte niemals Kinder.
Der Mann sagte mir das, dass Kind auf dem Bild seine Mutter sei und er aus einer anderen Zeit hierher gekommen sei um mich zu töten. Das konnte ich nicht zulassen. Ich wollte den tot, aber mein Überlebenstrieb war zu stark und ich erschlug ihn mit einer Flasche Wasser die im Dosenhalter meines Rollstuhls untergebracht war.
Seither ist alles anderst. Meine Haftzeit beträgt jetzt noch achtzehn Jahre statt elf und es kam Sicherheitsverwahrung dazu. Ich werde hier sterben. Und ich werde nie erfahren was das alles soll...

 

Hallo Dorlormix!

Die Idee Deiner Geschichte finde ich an sich ganz gut.
Sie kommt mir allerdings irgendwie unfertig vor.

Du schreibst zu Beginn von Qual und Schmerzen, doch ich kann sie im ganzen Text leider nicht fühlen.

Menschen werden im Vorbeigehen dahingemordet, wie dieser:

Zitat: "und ich erschlug ihn mit einer Flasche Wasser die im Dosenhalter meines Rollstuhls untergebracht war."


- Das eigentlich Interessante erzählst Du am Schluß nur mehr als kurze Zusammenfassung.

Hier könntest Du den Charakter des "Mitgefangenen" ein bisschen darstellen, Harmonie erzeugen, um wieder schockieren zu können, wenn die Szene mit dem Foto kommt.

Die Offenbarung, der Gefangene sei der Sohn des Protagonisten, sollte mich als Leser eigentlich schrecken, schockieren, aber ich bekomme sie so im Vorübergehen erzählt, daß ich nicht mehr mitfühle, als würdest Du mir erzählen "ich nehme ein Taschentuch und putze mir die Nase, dann schmeiß ich es in den Mistkübel...." :(

- Ich finde, Du könntest wesentlich mehr aus dieser Geschichte machen. Der Grundgedanke gefällt mir.
Falls Du Dich entschließt, sie noch zu verbessern, werde ich sie gerne nocheinmal lesen! :)

Abschließend noch ganz kurz zur Rechtschreibung, mit der ich mich jetzt nicht eingehend befasse, nur zwei Dinge:

"Ich wollte den Tod" (statt Tot)

und.

"anders" statt "anderst".

Alles liebe
Susi

 

die geschichte bleibt so stehn; irgendwie ist sie mir ans herz gewachsen...
ich war etwa fünfzehn als ich sie schrieb.
doch den Tipp mit der rechtschreibung nehme ich dankend an...
ich glaub ohne "word" wäre ich total aufgeschmissen...

 

Lieber Dorlormix!

Wenn Du diese Geschichte schon mit 15 geschrieben hast und sie Dir ans Herz gewachsen ist, dann ist es nur richtig, sie so zu lassen, wie sie ist. :)

Es ist ja auch schön, dann zu sehen, wie man sich weiterentwickelt. ;)

Schreib weiter!

Alles liebe
Susi

 

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