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Frau Blum

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05.12.2005
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Frau Blum

Frau Blum

Ein kahler Baum im Wind, leises Rauschen. Klirrende Kälte. Der Eisverkäufer als Nikolaus verkleidet. Ein Kind weint. Luise steht am Fenster und blickt auf die Straße. Luise sollte heute eigentlich zu ihrer neuen Arbeitsstelle, die sie nach langem Suchen gefunden hat. Luise steht am Fenster, hinter dem Vorhang versteckt, und blickt nach draußen, wo so viele Menschen sind. Der Tisch, das Bett, der Holzboden mit dem alten Teppich darauf, eine Blume auf dem Fenstersims, das ist ihre Welt. Das ist alles, was sie besitzt. Luise steht am Fenster und die alten Ängste kommen wieder.

Was soll ich da draußen, da ist es kalt, da sind viele Menschen, Leere, obwohl ich nicht alleine bin, eingeengt, trotzdem dort keine Mauern sind, was soll ich da. Er wird mich finden.

Luise blickt auf ihre Unterarme. Voller Narben. Sie verspürt die Lust eine weitere hinzuzufügen. Luise geht in die Küche und sucht nach einem Messer. Auf dem Küchentisch liegen ihre Tabletten.

Nimm sie nicht, dann geht’s dir besser! Nimm sie nicht und du bist frei!

Die alten Bilder kommen ihr in den Sinn. Luise zuckt zusammen und will rufen nein, nein, lass mich. Aber sie kann nicht. Der Schmerz befreit sie für kurze Zeit von ihren Gedanken. Sie ist fasziniert, wie das Blut langsam den Arm hinabläuft, sich ein kleiner roter Bach bildet und der erste Tropfen auf den Boden fällt. Der Schmerz befriedigt sie.

Luise befindet sich wieder in ihrer eigenen Gedankenwelt, wo alles nicht so schlimm ist. Um sie niemand, der sie verletzen kann, der sie bedrängen kann. In ihrer Welt ist sie ganz allein. Nichts und niemand um sie herum. Nur Leere. Leere, die schwärzer ist als die Nacht, die weiter ist, als der Horizont.

Was war das? Sie schreckt hoch und blickt um sich. Da klingelt es erneut. Sie geht wie in Trance auf die Tür zu. Mit langsamen Schritten. Ganz langsam. Nur noch zwei Schritte, dann hast du es geschafft. Sie greift nach der Klinke, weiß, dass ihre Nachbarin vor der Tür steht. An die Nachbarin hat sich Luise mittlerweile gewöhnt. Luise hebt mit letzter Kraft die Hand,

Als die Tür geöffnet wird, blickt Frau Blum in ein weißes Gesicht, in ausdruckslose Augen. Alles in Ordnung, Luise? Erst als Luise zusammenbricht fallen Frau Blum die Einschnitte an den Armen auf.

Die letzten Atemzüge. Luise hat ein Glänzen in den Augen. Zum ersten Mal seit langem durchströmt ein Glücksgefühl ihren ganzen Körper. Sie schließt die Augen und ihr letzter Gedanke ist endlich.

Draußen ist es kalt. Der Nikolaus ist weiter gezogen. Der Wind rauscht in den kahlen Bäumen. Ein Kind weint.

 

Hallo Kristina

und ein herzliches Willkommen hier auf kg.de.

hier mal meine erste Kurzgeschichte, bitte nicht hauen, wenn sie im falschen Unterforum gelandet ist.

Viel Spaß beim Lesen!


Kris


Nein, aber ich könnte dich hauen, weil du einfach drauf losgepostet und dich vorher nicht über die Regeln hier informiert hast :D.
Da steht:
Bitte schreiben Sie keine Kommentare, Smilies, E-Mail-Adressen oder URLs direkt in den Geschichtenbeitrag. Wenn Sie dem Leser etwas zur Geschichte mitteilen wollen, schreiben Sie es in einen Extra-Beitrag unter die Geschichte.

Wenn man sich in ein fremdes Auto setzt, schaut man auch vorher, wie die Gangschaltung funktioniert und wo die Bedienelemente sind. Bevor man ein neues Medikament zu sich nimmt, liest man den Bepackzettel doch auch durch, oder?
Sorry, jetzt trifft es eben grade mal dich, dem ich das mit aller Deutlichkeit sagen will. Mich ärgert das einfach, dass die Leute fast blind hier ins Forum stolpern und nur so schnell wie möglich ihre Geschichte einstellen wollen.

So, nun zur Geschichte selber:

Ein kahler Baum im Wind, leises Rauschen.
Für mich kann ein rauschendes Geräusch entstehen, wenn noch Blätter dranhängen, aber wenn der Baum kahl ist, was soll dann rauschen?
Der Eisverkäufer als Nikolaus verkleidet.
Ich habe noch NIE bei klirrender Kälte einen Eisverkäufer gesehen, sorry. Mach doch eine Würstchenbude oder einen Maroni-Verkäufer draus.

Luise steht am Fenster und blickt auf die Straße. Luise sollte heute eigentlich zu ihrer neuen Arbeitsstelle, die sie nach langem Suchen gefunden hat. Luise steht am Fenster, hinter dem Vorhang versteckt, und blickt nach draußen, wo so viele Menschen sind. Der Tisch, das Bett, der Holzboden mit dem alten Teppich darauf, eine Blume auf dem Fenstersims, das ist ihre Welt. Das ist alles, was sie besitzt. Luise steht am Fenster und die alten Ängste kommen wieder.

Luise blickt auf ihre Unterarme. Voller Narben. Sie verspürt die Lust eine weitere hinzuzufügen. Luise geht in die Küche und sucht nach einem Messer.
Lust, eine

Ob in einer solchen Situation nicht eher ein Drang da ist, anstatt Lust zu verpüren?

An die Nachbarin hat sich Luise mittlerweile gewöhnt. Luise hebt mit letzter Kraft die Hand,
Punkt statt Komma

Erst als Luise zusammenbricht fallen Frau Blum die Einschnitte an den Armen auf.
zusammenbricht, fallen

Sie schließt die Augen und ihr letzter Gedanke ist endlich.
Eigentlich müsste ein Doppelpunkt nach ist

Das wars zum Formalen.
Inhaltlich befasst du dich, wie seltsamerweise ganz viele in ihrer ersten Geschichte, von Auswegslosigkeit und Tod.
Aber nur an der Oberfläche.
Andeutungen wie:

Er wird mich finden.
Die alten Bilder kommen ihr in den Sinn.
Um sie niemand, der sie verletzen kann, der sie bedrängen kann
helfen mir nicht weiter.
Ihr Freund, Vater, Bruder, ehemaliger Arbeitskollege oder Chef?

Mir kommt Luise nicht nahe, weil ich nichts von ihr weiß, außer, dass es ihr beschissen geht. Das ist aber für eine Kurzgeschichte zu wenig.

Erzähl doch die Geschichte, wieso:
- sie sich schneidet
- die Nachbarin immer kommt,
- sie Angst hat, dass der unbekannte ER sie findet

Lies mal andere Geschichten aus Alltag, um auch zu merken, dass es ganz banale Themen (mit denen sich der Autor aber eher auskennt) gibt, aus denen man eine Geschichte basteln kann.

Lieber Gruß
bernadette


.

 

Auch von mir ein herzliches Willkommen...
Hallo Kris!
Da wollte ich gerade so richtig schön loslegen und Vorschläge posten und dann war @ bernadette doch schneller...
Ein trauriges Bild über eine Frau die ritzt...
tja, hmmm... also irgendwie bleibst du mir zu sehr beim Beschreiben in diesem Bild, es könnte sich eine ganze Menge Tiefe entwickeln, aber du kratzt nur ein bisschen an der Oberfläche...
Beantworte Fragen die in die Tiefe führen:
siehe @bernadet und dann eine Sache die mir ein wenig quer schoss...

Nimm sie nicht, dann geht’s dir besser! Nimm sie nicht und du bist frei!
hier hätte ich eher einen Inneren Zwiespalt erwartet also "Nimm sie, dann geht’s dir besser! Nimm sie nicht, dann bist du frei!" aber vielleicht bin ja auf dem Holzweg und wolltest mit diesem Satzgefüge nur auf ihren "Unwillen" die kleine bunten Spassmacher zu schlucken anspielen...
Ansonsten... kurz aber es dürfte noch ein wenig schärfer gewürzt werden...
Man liest sich
Nice

 

Hallo Kristina,

herzlich willkommen auf Kg.de.

Zunächst würde ich sagen, dass du in der richtigen Rubrik gepostet hast. Es ist eine Geschichte, die öfters als man glaubt in unserem Alltag passiert.
Eine junge Frau, ich gehe davon aus, dass sie jung ist, obwohl es nicht erwähnt wird, fügt sich selbst Schnitte zu, um ihre Ängste mit Schmerzen zu unterdrücken.
Ich finde, du hast die Gefühle und Gedanken der Frau gut beschrieben. Nur am Ende bin ich etwas ratlos. Sie ist doch an den letzten Schnitten gestorben, oder sehe ich das falsch? Aber mE fügen sich diese Menschen doch nur leichte Schnittwunden zu. An denen können sie doch nicht verbluten. Auch Frau Blum fällt erst spät das Blut auf. Also wenn es der Fall ist, würde ich dies an deiner Stelle etwas mehr hervorheben, ob es sich dieses Mal um einen Selbstmord handelt oder um einen ungewollten Unfall.
Auch kommt Frau Blum, die ja der Geschichte ihren Namen gibt, irgendwie etwas zu kurz. Man erfährt nicht viel über sie. Auch bleibt dem Leser verborgen, weshalb deine Prot in den psychischen Zustand gefallen ist. Ein paar mehr Infos wären schön.
Durch den letzten Absatz willst du wohl ausdrücken, dass das Leben draußen weitergeht, auch wenn deine Prot jetzt nicht mehr lebt, oder?

Ein paar Kleinigkeiten noch:

Was soll ich da draußen, da ist es kalt, da sind viele Menschen, Leere, obwohl ich nicht alleine bin, eingeengt, trotzdem dort keine Mauern sind, was soll ich da. Er wird mich finden.
Hier würde ich Fragezeichen setzten
Was soll ich da draußen? Da ist es kalt, da sind viele Menschen. Leere, obwohl ich nicht alleine bin. Eingeengt, trotzdem dort keine Mauern sind. Was soll ich da? Er wird mich finden.

Auch hier "Er wird mich finden." weiß man nicht, um wen es geht. Ein Verflossener, ein Spanner, ein eifersüchtiger Freund oder Ehemann?

Luise zuckt zusammen und will rufen nein, nein, lass mich.
Luise zuckt zusammen und will rufen: "Nein, nein, lass mich!"

Alles in Ordnung, Luise?
würde ich auch als wörtliche Rede schreiben. "Alles in Ordnung, Luise?"

Sie schließt die Augen und ihr letzter Gedanke ist endlich.
auch hier das "endlich" in eine wörtliche Rede. ...ihr letzter Gedanke ist: "Endlich."

Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich gerne als Leser noch ein paar mehr Informationen hätte.

Viele Grüße
bambu

 

Hi,

erstmal danke für eure Kritiken (und sorry, dass ich nich vorher die NUB's gelesen habe..)

Erst einmal zu der Frage von Jynx, ob es meine erste Geschichte ist: JA. Mich überkam neulich einfach der Drang, etwas zu schreiben.

Dann hatte jemand glaube ich am Titel "gemeckert" .. kann ich verstehen. Nur mir fiel nichts anderes ein. und ganz Titellos wollte ich die Story dann doch nicht lassen.

Ein kahler Baum im Wind, leises Rauschen.
Ich finde es kann durchaus rauschen. das Rauschen sollte auch nicht zwingend auf den Baum bezogen sein sondern auf die allgemeine Geräuschkulisse. Es rauscht z.B. wenn der Wind die vom Baum gefallenen Blätter aufweht. Oder ich hätte "Pfeifen" schreiben sollen, denn der Wind pfeift ja... aber das würde ich persönlich dann wieder als zu "orkanartig" empfinden..

Dann zu dem Eisverkäufer/Nikolaus.. der war eigentlich so gemeint, dass er eben als Niklaus verkleidet ist, aber nicht am Eis verkaufen ist.. (ein Eisverkäufer hat wohl im Winter wenig zu tun, deswegen die andere Beschäftigung als Nikolaus (sozusagen Saisonarbeit).

Zur Interpunktion gebe ich euch natürlich recht. mit dem letzten Gedanken der "endlich" ist wollte ich eine gewisse zweideutigkeit hervorrufen, deshalb auch die fehlende Interpunktion (in meinem Originaldokument hatte ich die Wörtlichen Reden, die eigentlich keine richtigen sind kursiv geschrieben... beim Posten im Forum war ich zu faul jede einzelne wieder kursiv zu machen... )

Ich habe IHN nicht näher beschrieben, denn es könnte eben jeder sein.. Vater, Onkel, Vorgesetzter, wer auch immer.. Eben derjenige, der ihr das angetan hat, warum sie jetzt leidet.

Nimm sie nicht, dann geht’s dir besser! Nimm sie nicht und du bist frei!
damit wollte ich eigentlich das sprichwörtliche "Teufelchen auf der Schulter" ausdrücken... den Gedanken, den sie ganz tief irgendwo vergraben hat, der aber doch ab und zu durchbricht..


So, nun abschließend möchte ich noch die Beweggründe nennen, warum ich überhaupt diese KG geschrieben habe: Ich bin im Deutschunterricht immer sehr genervt davon, Texte zu lesen, bei denen man hint' und vorn' nicht versteht, was der Autor eigentlich ausdrücken will mit seinem Geschreibsel. :-D
Na ich werd mir aber Mühe geben, beim nächsten Mal (mir fällt nur kein Thema ein :)) auf die Tipps zu achten, freue mich aber, dass sie euch wenigstens ein bisschen gefallen hat.

Gehabt euch wohl!

Kristina

 

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